Gelöst: Kabelquerschnitt AC für Wallbox, PV und Werkstatt?

Hallo zusammen,

meine PV und die zukünftige Wallbox sollen in einem Nebengebäude ihr Zuhause finden.
Ich würde dort gerne eine Unterverteilung anbringen lassen und schonmal das Kabel für den Elektriker verlegen.
Ich schätze mal es sind so 25 bis 30m länge.

PV soll die Fähigkeit haben über das Kabel von der UV zur HV den Haushalt zu versorgen, aber auch mit 11kW die Wall box versorgen können. Ich schätze mal 15kW PV-AC-Leistung sollen hier reichen.
An die UV soll dann eigentlich nicht mehr viel. Höchstens noch mein Büro mit Klima und eine Werkstatt mit Drehstromanschluss.

Ich denke aber die 11kW von der Wallbox und die komplette Hausversorgung über die PV stellen das Kabel vor die meisten Herausforderungen.

Was denkt ihr. Reicht hier ein Kabel mit 5x16m³ oder wird das schon knapp?

btw.: Ich habe meinen Elektriker die letzten Jahre schon zu oft genervt mit Fragen. Ich dachte ich frage hier mal, ob das Kabel zu verlegen und den Elektriker nur noch für das anschließen zu kontaktieren.

DANKE SCHON MAL.

Grundsätzlich reicht 16mm2 bei 30m Länge völlig aus.
Mehr kann man bei so einer Fernanalyse nicht sagen.

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Die Hauptfaktoren für die Dimensionierung sind:

Strombelastbarkeit des Kabels: abhängig von Querschnitt, Verlegeart und Umgebungstemperatur.
Spannungsfall: muss bei 25–30 m Länge innerhalb der Norm bleiben (max. 3% nach VDE für Endstromkreise, idealerweise unter 1% für PV-Einspeisung).

Gesamtlast: 15 kW (PV) + 11 kW (Wallbox) = 26 kW Gesamtleistung.
Spannung: 400 V Drehstrom.
Stromstärke: 37,5A

5x16 mm² Kabel
Stromtragfähigkeit: Bei Verlegeart B1 (auf Kabelpritsche, frei in Luft) oder C (in Rohr auf/in der Wand) liegt die Stromtragfähigkeit für 16 mm² je nach Umgebungstemperatur bei etwa 85–100 A.
Das reicht bequem für deine 37,5 A.
Spannungsfall:
Der Spannungsfall für 5x16 mm² bei 37,5 A und 30 m Länge beträgt etwa 1,1% (ca. 4,4 V). Das ist im grünen Bereich, insbesondere für die PV-Rückspeisung.
Das ganze sollte natürlich von einer Elektrofachkraft gemacht werden.

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OK super, ja so in etwa hatte ich das ausgerechnet und wollte nur sicher gehen, dass ich da richtig liege.

Wobei man sagen muss, dass diese 26kW zwischen UV und HV vermutlich nicht mal annähernd zustande kommen werden. Ca. 15kW PV ja nur wegen den möglichen 11kW Wallbox + Hausverbrauch. Ansonsten wird nicht mal annähernd soviel Energie von der PV AC-seitig eingespeist. Da das direkt von der PV über die UV zur Wallbox gehen wird.
Ich bin mir noch nicht sicher ob 4 kW Rest für die Hausversorgung reichen werden, aber ich schätze schon, da ich nur mit PV Überschuss laden möchte und unterm Tag der Ofen/Herd oder ähnliches bei uns eh nie läuft und wenn dann kann ich das ja so steuern, dass da dann die Wallbox drosselt oder ausschaltet.

Vorbereitungen mache ich alle alleine, ein eingetragener Elektriker macht dann die finalen Anschlüsse.
Ansonsten bekomme ich ja die PV auch nicht angemeldet.

Aber meinst du wirklich Elektrofachkraft oder doch eher einen eingetragenen Elektriker. Denn wenn es nach dem Begriff geht, könnte ich eine Elektrofachkraft sein. Zumindest steht in meinem Abschlusszeugnis der Lehre einiges über Elektrozeugs und sogar Starkstrom.
Trotzdem, an den Zählerkasten oder an die UV schließe ich nichts an. Da kommt dann der eingetragene Elektriker ins Spiel.

Was rechnet ihr da eigentlich? Die PV speist ein. Wenn die Wallbox und die PV beide mit Vollgas laufen, dann fließt da nicht viel Strom durch die Leitung.

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ja das stimmt, ich hatte ja geschrieben das diese 26kW eigentlich nicht zustande kommen werden.

Aber wenn man genau überlegt, ist das unmöglich. Außer die Wallbox zieht über eine Phase und die PV speist über eine andere Phase ein.
Ich würde aber sagen das bei 15kW PV und 11kW Wallbox das nicht mehr mutig sondern PunktPunktPunkt ist, das so anzuschließen und ich gehe davon aus, dass mein Elektriker das nicht so macht.
Wäre das überhaupt zulässig :thinking: ?

Theoretisch sollten maximal 15kW von der PV durch die Leitung fliesen können. Aber man weiß ja nie was kommt. Nehmen wir den Fall wenn die PV keine Energie liefert, weil Winter ist und Speicher leer ist, ich dann doch mal das Auto laden müsste und gleichzeitig mit in der Werkstatt Starkstrom brauche. Dann vielleicht noch eine Klima die mein Büro heizt, welches ich auch an die UV hängen möchte, da die UV zwischen Wohnhaus und Büro liegt und eventuell noch weitere Verbraucher.
Dann könnten wir auch nahe an die 26kW kommen, ohne die 15kW PV.

Wenn ich schon alles neu verlege, dann lieber Nummer sicher. Aber ja am Ende sind 26kW schon ordentlich und werde ich vermutlich nie brauchen.

Natürlich reicht ein 10 mm² in den meisten Fällen aus. Allerdings habe ich in meinem Leben noch nie erlebt, dass eine Zuleitung „zu groß dimensioniert“ war – gerade bei späteren Erweiterungen. Es war immer das Gegenteil: Die Leitung war zu knapp bemessen.

Da ich die genauen Gegebenheiten bei dir nicht kenne, ist das nur meine persönliche Empfehlung aus der Ferne. Aber: Es könnte ja sein, dass es statt einer 11-kW-Wallbox doch eine 22-kW-Anlage wird. Oder dass später eine zweite Wallbox für öffentliche Nutzung dazu kommt. Wer weiß?

Wenn man bedenkt, dass so ein Projekt ohnehin schnell in den fünfstelligen Bereich geht, sind die Mehrkosten für eine größere Dimensionierung im Vergleich dazu minimal. Hier ein Beispiel:

  • 30 m 5x10 mm² kosten bei Hornbach etwa 245 €,
  • 30 m 5x16 mm² dagegen 370 €. Der Unterschied beträgt gerade mal 125 €.

Das ist im Gesamtbudget praktisch zu vernachlässigen – dafür bist du aber auf zukünftige Anforderungen vorbereitet und musst dir keine Gedanken mehr über die Leitungskapazität machen.
PS:

  • Elektrofachkraft: Laut Definition ist eine Elektrofachkraft jemand, der durch Ausbildung und Erfahrung elektrische Anlagen sicher beurteilen und arbeiten kann. Das trifft auf dich basierend auf deinem Abschlusszeugnis zu. Allerdings...
  • Eingetragener Elektriker: In Deutschland dürfen Arbeiten an Zählerkasten, UV und der Anmeldung bei den Netzbetreibern ausschließlich von eingetragenen Fachbetrieben durchgeführt werden. Es ist gut, dass du selbst die Vorbereitung übernimmst und die kritischen Arbeiten einem eingetragenen Elektriker überlässt.

Lass das Neuverlegen von jemandem machen.
Eine Wallbox zieht keine 11kW einphasig. Im Höchstfall 7,2kW wenn Du vom VNB eine 22kW WB genehmigt bekommst und das BEV über einen 22kW Bordlader verfügt. Sonst ist einphasig bei 3,6..kW der Arsch ab. Was für Maschinen laufen in der Werkstatt und was ist das für eine Klimaanlage?
Unsere Panasonic CU-4Z80.. oder so ähnlich, hat 9,.. kW thermisch und nimmt max. 3,06kW elektrisch zu sich.

Ja genau, wenn dann mindestens 16mm2. Ich war mir nur nicht zu 100% sicher ob das so aussreicht wie ich errechnet habe.
Ich mache das auch nicht täglich.

Mit dem Elektriker:
Ja genau das meinte ich. Weil die vorher was von Fachkraft geschrieben hast, aber das reicht ja nicht aus für HV, UV und PV anschließen.

K.a. wer weis ob aus 11 mal 22kW werden. Aber wenn dann erst in vielen Jahren. 11kW reichen.
Denn: Es passt eh nur ein Auto in den Hof. Der Hof ist hinter dem Haus und die Einfahrt gehört uns nicht alleine. Damit fällt eine 2. Wallbox für die öffentliche Nutzung auch weg. Alleine weil die Örtlichkeit es nicht zulässt.

Verlegen lassen?
Sorry nicht böse gemeint, aber bist du des Wahnsinns?
30m 5x16mm² durch mehrere Wände und ein paar davon sind um die 50cm dick.
Da zahl ich mich ja dumm und dämlich wenn das einen Elektriker machen lasse.

Die Frage wäre halt: Wieso sollte ich ein Kabel teuer verlegen lassen?
Wie bereits geschrieben mit ich laut Gesellenbrief darin geschult.
Nur arbeite ich nicht als zertifizierter Elektriker und mache das nicht täglich. Daher war ich mir beim Querschnitt nicht zu 100% sicher und anschließen der HV und UV lass ich machen. Aber sowas wie ein Kabel an der Wand verlegen, kann ich selbst.

Einphasig? Nene wenn dann 3phasig das Auto laden.
Was für Maschienen kommen, kann ich nicht sagen. Jedenfalls keine industrielle CNC oder so. Ich schätze mal das was am meisten ziehen wird sind einfache Maschienen mit Drehstromanachluss für Heimwerker.

Die Klima selbst zieht nicht viel. Bei voller Kraft so 1400W. Aber es summiert sich halt alles. 11kW Wallbox, Werkstatt vielleicht 4 bis 5kW. Klima 1.4, PC 0.6 usw.....

16mm² sind hier vollkommen übertrieben.

4mm² werden mit 25A abgesichert, das reicht entsprechend bis 17kW, und da PV und Verbraucher getrennt betrachtet werden da die sich wenn dann aufheben, wäre das völlig ausreichend. 11kW auf 30m 4mm² ergeben übrigens <1% Spannungsabfall und sind damit vernachlässigbar.

Bitte auch den SLS im Haupt-Zählerschrank und das Thema Selektivität betrachten.

Sieh es mir nach, aber die Ausführungen zur einphasigen PV und WB lassen mich ein wenig an Deinen Fachkenntnissen zweifeln.
Die PV bekommst Du einphasig in der Größe wg. Schieflast nicht angemeldet und ne WB ist üblicherweise dreiphasig.
Heimwerkermaschinen mit Drehstromanschluss sind nicht die Regel, behaupte ich mal so. Die mir zur Verfügung stehenden haben alle einen Schukostecker.

Einphasig? Wer ich?

Niemals.

Da hsst du dich verlesen. Das mit einer Phase war gemeint das wenn der Elektriker das so anschließt, sollte er seine Zulassung abgeben.

Eben weil man das einfach nir dumm ist und nicht zulässig.

Habe ich so geschrieben

Wieso werden Verbraucher und PV getrennt betrachtet?

Es soll eine UV werden an die PV und Wallbox, Büro, Werkstatt und Garten dran hängen.
Das Haus hängt an der HV.

Das Kabel um das es geht soll von HV zu UV gehen.
Demnach muss alles was von der PV zum Hausverbrauch geht, durch dieses Kabel und auch das was ins Stadtnetz eingespeist wird.
Da wir mit Klimas in zukunft heizen. Kann es schon passieren das mal gleichzeitig über 10kW im Haus gebraucht werden, welche von der PV über das Kabel ins Haus kommen.
Klimas wenn alle gleichzeitig laufen locker 4kW und dann lass Herd und Ofen noch an sein.
Das sollte durch dieses Kabel so lange genug im Speicher ist oder von der PV kommt.

Weil sich bei dir die Ströme von PV auf dem Nebengebäude und Verbrauchern im Nebengebäude sich aufheben, wenn es um die Betrachtung des Kabels zum Hauptgebäude geht. Entsprechend ist deine obige "Berechnung" mit 26kW Unsinn. Das ist Grundlagenwissen 1. Semester Elektrotechnik.

Wir haben hier 22kW PV auf dem Dach des Hauptgebäudes und im Nebengebäude eine Sauna die mit Dampfdusche und Warmwasserboiler max. 13kW zieht. Das ganze ist mit genannten 4mm² vom Vorbesitzer angebunden worden und funktioniert wunderbar. Dass im Winter genug Strom dafür vom Dach kommt ist aber eh der absolute Ausnahmefall.

Wow. Total die Fachleute hier. :slight_smile:
Also für dein Vorhaben würde schon 5x2,5² genügen.
5x4² oder 5x6² reichen technisch für ALLES was du da anführst.
Velegen würde ich maximal 5x10². 16² eben wenn du zuviel Geld hast. Mit 5x16² könntest du da ein ganzes weiteres Haus inkl PV dranhängen.

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Gehe nach dem Prinzip: "Haben ist besser als brauchen".

Wenn Dich der Aufpreis des 16mm²-Kabels nicht gravierend stört und Du es verlegen kannst, macht es.

Wir können lange darüber diskutieren, ob ein 10mm²-Kabel nicht doch ausreicht. Ein verlegtes 16mm²-Kabel ist nicht zu Deinem Nachteil.

Wird aber die nächsten 50 Jahre auch nicht zu einem Vorteil werden.

Das weist Du jetzt schon? Deine Glaskugel ist toll! Meine hat Probleme in die Zukunft zu schauen......

Ja.
Denn der Zählerplatz, die Verdrahtung und oft auch der ganze Hausanschluss ist nicht mit mehr als 16² angeschlossen. Wenn da ein neues Haus hingebaut wird, oder der Hausanschluß auf Wandlermessungsgröße umgebaut wird, sind ganz andere Arbeiten nötig.
Ich würde da problemlos eine 4stellige Wette drauf eingehen.

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