Gebrauchtes E-Auto

Hallo,

habe mir das Video angesehen zum Gebrauchten E-Auto aber leider etwas Anderes darunter vorgestellt. Wie wäre es einmal auf die Problematik der Akkureparatur/Akkutausch und den Kosten bei gebrauchten E-Autos anzugehen? Ich werde auch immer wieder hingewiesen, man könne doch Zellen reparieren lassen (nun bin ich in Österreich, aber das ist mein persönliches "Problem"). Leider findet man viel zu wenig Informationen was so etwas angeht und die Preise variieren sehr stark. Dazu kommen noch die Preise für gebrauchte E-Autos.

Ein Akkudefekt, also der vollständige Akku wäre so etwas wie ein Totalschaden für ein gebr. E-Auto. Gerade wenn man dann mal einsteigen will in E-Auto und nicht sofort 20 000€ aufwärts zur Verfügung hat, nimmt man evtl. weniger Reichweite in Kauf. Nur wie findet man da als Laie die Möglichkeit, herauszufinden ob der Akku noch taugt oder nicht?

Also auf die Problematik eingehen fände ich wirklich gut. Natürlich aus Eigennutz, aber auch damit ich wen mit einem Video überzeugen kann mit Fachkompetenz. Schon vor 20 Jahren musste ich die Leute zu ner Klimasplit "prügeln" , das ging weiter mit PV, mit Wärmepumpe und jetzt E-Auto.

1 „Gefällt mir“

Was ist eigentlich die typische Lebensdauer von diesen Autoakkus? Kann mich nur dunkel erinnern, daß ich neulich nen Artikel überflogen habe, daß das so im 200 000 km Bereich sein soll, aber keine Ahnung, wie weit das mit der Preisklasse streut etc. Brauch selber zu selten ein Auto, daß ich noch eines hätte, cambio sei Dank :wink:

Ich glaube nicht, dass man aktuell (zumindest in DE oder AT) wirklich jemanden findet der Zellen in eine BEV repariert. Selbst Kompletttausch wird schon schwer, das außerhalb der Hersteller zu finden.
Als Laie herausfinden ob der Akku wirklich etwas taugt ist schwerlich möglich - maximal Messfahrten um die Kapa zu ermitteln und das Verhalten bei Tiefentladung. Dazu benötigt man das Fahrzeug aber eine gute Weile. Die ganzen Apps mit Zellspannungen etc. würde ich schon nicht mehr als Laienwissen titulieren.
Allerdings ist das bei Verbrennern auch nicht unbedingt anders - OK da raucht es hinten evtl. wenn Motor defekt... Aber bei dem ganzen Elektonikkram blickt doch keiner mehr ohne Computer durch.
Bleibt: gehe zu einem Experten und lass das Fahrzeug dort prüfen.

1 „Gefällt mir“

Ich kann nur über Tesla berichten, da ist schon mal durch die 8 Jahre Garantie bis 192.000 km ruhe.

Defekte Akkus treten dort gravierend weniger auf, als Motordefekte bei z.B. VW.

Erstaunlicherweise wird VW, ohne Diskussion, gekauft.

In den selten Fällen von Akku auf Garantietausch, repariert Tesla grundsätzlich die defekten Akkus.

Das dürfte billiger als eine Motorinstandsetzung bei VW sein.

5 „Gefällt mir“

Faktoren: Ladepflege, Fahrstress, Wo (klima) gefahren, wie gut ist Akkuklima und BMS. Was war das Ziel des Herstellers - Haltbarkeit, Billig sein, Performance bieten...

Also nicht wirklich sehr einfach zu beantworten. Wir haben zwei E-autos

  1. BMW i3 130tkm runter > 10Jahre Restreichweite aktuell c.a 110km (von mal ca. 160) - kleiner Akku mit ~20kWh
  2. einen der ersten Tesla M3 LR, zweiter problemloser Tüv hinter sich. 85tkm ca 465km Reichweite von am Anfang 500km (eher theoretisch)

Beide sind am Anfang recht gestresst worden (langstrecken mit viel DC Schnellladung) - seit Corona meist aber nur noch AC daheim. Je größer der Akku desto weniger Ladestress möglich (wenn man nicht immer das maximale nutzt). Von daher ist die Haltbarkeit vermutlich eher durch den Benutzer zu beeinflussen, wenn wir man von groben designfehlern seitens Hersteller absieht.

2 „Gefällt mir“

Überhaupt nicht.

Es ist wie beim TÜV - zum Stichtag ist das Auto (hier der Akku) in Ordnung.

Eine Woche später kann das Auto z.B. durch Motorschaden (hier Akkuschaden) ein Totalschaden sein.

1 „Gefällt mir“

Warum macht ihr das so kompliziert

https://shop.e-autos.de/products/batterietest-eauto

Klar möchte man ein Auto mit gutem Akku. Die Angst vor einem defekten Akku bzw. einem schlechten Akku sollte man ablegen. Vor Jahren hieß es, die Akkus werden nur 100.000 Km halten. Mittlerweile gibt es einige Überprüfungen von Antriebs Akkus, die weit über 300.000 Km gefahren sind und die Restkapazität noch weit über 85% beträgt.

Es gibt auch immer mehr Firmen die sich auf Antriebsakkuprüfung spezialisiert haben, würde ich bei jedem Gebrauchtwagenkauf anfordern.

Ein Film von vielen, sogar aus Österreich :slight_smile: ....

1 „Gefällt mir“

@uschi Vollladen und fahren. Ladezeit gleich mitschreiben.

Da gibt es dann einen Eindruck über die Restreichweite.

Gibt's in Österreich keine E-Auto Zeitschriften? Die MO/VE z.B.? Da war im vorletzten Heft, meine ich, ein Artikel über Akkureparatur beim Vertragshändler.

Mir ist das klar, ich hab aber auch mal beruflich "Akku" gelernt und große Notstromanlagen gebaut.

Aber die Masse der Leute brauchen wohl noch einige Jahre bis das Vertrauen, je nach Hersteller, sich einstellt.

Und mein gebraucht gekaufter Tesla M3 hat nach 1 3/4 Jahren immer noch 560 km von neu 576 km Reichweite.

Das wichtigste für mich beim Gebrauchtkauf war übrigens die physische Kontrolle des Akkus unterm Auto.

Sind da mechanische Schäden, z.B. durch heftiges Aufsetzen, zahlt keine Garantie.

Die Box ist eine Leihgerät - kannte ich tatsächlich noch nicht. Denke für das Testen des eigenen Fahrzeugs könnte das schon passen. Einen Partner gibt es sogar bei mir im Ort - evtl. probiere ich das einfach mal aus - was mich bremst ist einmal leerfahren - dazu habe ich keine Lust/Zeit.
Aber evtl. kann ja mal jemand testen und hier berichten? ES gibt aber auch einige YT videos dazu

@endurance Hmm, wie lang dauern denn Deine Probefahrten sonst? Zwanzig Minuten? Jetzt kannst Du Dir schön Zeit lassen und alles in allen Einzelheiten begucken. Finde ich schon gut. Wird, logo, bei mehreren Kandidaten auch ne Aufgabe für ne Woche.

Wenn das Gerät nur das kann, was auf deren Seite angegeben ist, dann ist es Dummenfang.

Kein Innenwiderstand, keine Zellabweichungen nur poplige % Reichweite? Da reicht gesunder Verstand für aus.

Aber die Leute wollen durch ein "Zertifikat" beruhigt werden. {green}:starryeyes:

2 „Gefällt mir“

Hallo,

Ich hab mir letzten Oktober einen 6 Jahren alten Hyundai Ioniq Premium 28kWh mit 105.000Km zugelegt und mittlerweile 25.000km draufgefahren, nix dran gewesen.

Gründe dafür waren:

  • es ist anscheinend eines der effizientesten E-Autos (wenn nicht das effizienteste was es zu kaufen gibt/gab). Man kann es durchaus im Sommer mit 10-12 kWh / 100km fahren ohne zu schleichen

  • Batterie ist anscheinend sehr gut, hoher Kobaltanteil, kaum Kapazitätsverlust auch nach Jahren und vielen km (28kWh steht drauf, 26kWh konnte man wohl im Neuzustand reinladen, ich kann immer noch über 24kWh reinladen)

  • es ist ein durchaus alltagsfähiges Auto, d.h. halbwegs akzeptable Sitzverhältnisse hinten und bei umgeklappten Rücksitzen einen brauchbar großen Kofferraum

  • Reichweite wg. dem niedrigen Verbrauch trotz kleiner Batterie noch akzeptabel und wenn es wirklich nicht reichen sollte, dann kann man schnell nachladen, das Auto lädt mit über 60KW an einer DC Ladesäule, d.h. 1kWh pro Minute bedeutet 12 Minuten für 100km weitere Fahrt

Das Auto kostet momentan zwischen 12.000-15.000 €, es gibt sogar viele mit kaum Laufleistung (unter 50tkm)

Das wäre also meine Empfehlung im Preissegment 10-20k. Problem sehe ich nicht in der Batterie, sondern bei den unmöglich teuren Ersatzteilpreisen von Hyundai, falls wirklich mal Motor/Getriebe oder irgendwas elektrisches defekt gehen sollte.

Ganz allgemein : Du kannst dir einen OBD-Adapter kaufen und den Akku auslesen. Manchmal wird der State-of-Health direkt ausgegeben, manchmal nicht, manchmal ist der Wert aussagekräftig, manchmal nicht. Wichtig ist der Innenwiderstand der Zellen, den kann man leider nicht direkt messen, aber die einzelnen Zellspannungen werden angezeigt, wenn die (auch das ist leider davon abhängig wie voll der Akku ist) zuweit auseinanderliegen, ist der Akku am defektgehen.

Die Rest-Kapazität des Akku messen kannst du einfach indem du den Akku fast auf Null runterfährst und dann mit einem Stromzwischenzähler voll lädst, denn dann weisst du ja wieviele kWh reingegangen sind und das setzt du in Relation zur ursprünglichem Wert bei Herstellungsdatum.

Es gibt E-Autos die bekannt für besonders gute oder schlechte Batterien gibt. Nissan Leaf z.B. hat massive Batterieprobleme, Hyundai Ioniq z.B. zeigt keine nennenswerte Batteriealterung.

Einfach mal googeln, youtube-Videos schauen, lesen, schlaumachen

Goingelectric ist übrigens das richtige Forum für solche Fragen.

Viel Glück !

endurance hat schon einige gute punkte erwähnt.
Im allgemeinen geht ein akku nich von heute auf morgen ein.
Das ist ein schleichender prozess der ganz langsam vor sich geht.
Jedes jahr ein prozent weniger oder so. Ist natürlich nicht linear.
Es zeigt sich bei den ersten Zoe's das Motor,onboardCharger schon früher die Patschen strecken als die akkus.
Ladestand,Temperatur,Zyklen,Strom haben sicher den größten Einfluss, drum:
Akku kühl halten: wenn geht im Schatten parken und keinen bleifuss.
Ladestand: wenn geht um 50% pendeln. Wenn man morgen Langstrecke hat kann vortags ruhig auf 100% geladen werden.
Zyklen: große akkus haben weniger das problem. Kleine eher (Renault Zoe 26kWh, bmw i3 60ah), die bekommen schon mal 3000 cycles drauf wie bei meiner.
Strom: so klein wie möglich. wenn geht zuhause mit 3.6kW laden. Ladung und fahren vorrausplanen. Bei kleinen akkus eher schwer möglich.
Strom: verbrauch auch so klein wie möglich: also sparsam und effizient fahren lernen. Dieses prozess dauert jahre.. only a brain thing.
Akkutesting:
Kapa bestimmt man mit 100% laden und dann leerfahren. Km zählen.
Wie man leerfährt hat auch einfluss auf die kapa (peukert-effekt). Innenwiderstand nimmt im laufe der Lebenszeit zu und der akku erwärmt sich stärker beim leerfahren.
Cell balance: man schaut sich die max-cell-diff[mV] unter vollast an.
Bei der Zoe gibts die CanZE app, die lasst laufen während du voll reinlatscht (-70kW). Dann siehst du ob die cell diff (highest - lowest) noch im range ist.
Ist bei meinen Zoe's so um die 50mV. Schlechte zellen würden da mehr einbrechen.

Evtl. mal da rein schauen, wenn man sehen möchte wie der Test abläuft (vorspulen wenn es zu langsam ist):

1 „Gefällt mir“

bei gebrauchten e autos für 20k gibt es meistens noch garantie

natürlich wäre es besser ein auto zu kaufen bei dem man das bms und die einzelzellen einzeln auslesen kann zb nissan leaf 62kwh

Ich kann also feststellen, wie weit ich mit dem Auto fahren kann. Solange der Akku nicht von heute auf morgen komplett defekt wird. Also so wie bei einem Verbrenner-Gebrauchtwagen kann ich auch zum ÖAMTC fahren und den komplett nachschauen lassen. Dann sagen die mir: Die Testergebnisse sind gut, der Akku hat nach 70 000km und 8 Jahren noch 50% und Sie können damit 150km fahren im Durchschnitt.

Kapazitiv habe ich keine Angst. Einzig und alleine vor dem Totalschaden Akku.

Und ja, man kann die Gebrauchten E-Autos auch kaufen die nur 5 Jahre alt sind, oder die noch Akkugarantie haben. Dann kommt man aber kaum unter 10 000€. Und kommt man unter 10 000€ sind die Wagen meist aus der Garantie und im Hinterkopf bleibt die Furcht vor dem Akkutod. Denn das ist Totalschaden. Also WIEDER 10 000€ für ein gebrauchtes E-Auto.

Daher wäre mir auch vielleicht so ein Thema in einem Erklär-Video wichtig. Was stimmt, was nicht, wie wahrscheinlich ist das, wie teuer.

PS: Danke schon einmal für die vielen Antworten!

Ja, aber nach Ablauf der 8 Jahre kann der "Spaß" dann anfangen. Hier mal ein Artikel über einen Fall aus den USA: Tesla Model S von 2013, 4 Monate nach Garantieablauf wird ein Fehler im Display angezeigt und es heißt: "Maximum battery charge level reduced". Das Auto hat sich fortan nur noch minimal laden lassen, es reichte nur noch für 50 Meilen Reichweite. Die Tesla-Vertragswerkstatt unterbreitete ein Angebot über 22.500$ für eine Akkureparatur/-austausch.

https://electrek.co/2021/09/13/tesla-battery-pack-replacement-repair/

Wohlgemerkt: Dieser Fehler kündigte sich nicht vorher an, sondern von einem Tag auf den anderen hatte das Auto plötzlich nur noch 50 Meilen Reichweite. Also keine langsame Degradation, sondern ein plötzlich auftretender Schaden. Der Besitzer suchte sich dann eine freie Werkstatt, die den Batteriepack diagnostizierte und zerlegte: Es waren nur 2 von 16 Zellblöcken auffällig (geringere Spannung), die dann letztlich einzeln getauscht wurden.

Das Problem ist aber nicht auf Tesla beschränkt, ein YouTuber hat mit einem E-Golf auch die Erfahrung gemacht, dass ein paar wenige schlechte Zellen oder Zellenblöcke den ganzen Akku außer Gefecht setzen können:

Letztlich ist das eigentlich nichts, was man nicht längst von Pedelec-Akkus kennt - meistens sind es ein paar wenige schlechte Zellen, die einem die Performance des ganzen Akkupacks in den Keller ziehen. Nur hat man dieses Problem beim Auto dann "in Groß". Da stellt sich schon die Frage, welche Werkstätten dann zukünftig die Auto-Akkupacks zerlegen und nur die schlechten Zellen tauschen. Von Vertragswerkstätten ist da eine zeitwertgerechte Reparatur eher nicht zu erwarten.