Ablauf:
Schritt 1: Absperrhahn 2 geschlossen / Absperrhahn 1 offen / Pumpe an
Schritt 2: Absperrhahn 2 geschlossen / Absperrhahn 1 geschlossen / Pumpe an
Ergebnis : Ablesewert vom Testo steigt schnell wie im Video was Vir verlinkt hat zu sehen ist.
( von 0,8 mbar auf 5 mbar in ca. 1 Minute)
Mach ich den selben Ablauf mit dem kompletten Kältekreis (Ventildrücker eingeschraubt / Absperrhahn 2 offen) ist der Anstieg sehr gering (von 0,276 mbar auf 0,45 mbar in 10 Stunden).
Mein Fazit:
Das Testo braucht für die Messung ein Mindestvolumen.
Wenn du nur dein Testo absperrst mit ganz kurzen Wegen zu 2 Absperrhähnen, hast du ein extrem kleines Volumen. Kleinste Undichtigkeiten der Hähne wirken sich dann schon stark aus. So ein Test macht keinen Sinn.
Schau dir die Druckzunahme mit dem Anlagenvolumen an. Das wäre sehr interessant, wenn du hier mal Werte mitteilst. Am besten mehrere Werte über die Zeit, z.B. nach 5-10-15-20-25-30 min Dann vielleicht noch stündlich bis 12 Stunden. Damit kann man dann die Situation einschätzen und solche Werte helfen auch anderen hier.
Das ist ein sehr brauchbarer Wert für das komplette Anlagenvolumen. Da scheint alles ok zu sein.
Interessant, dass nach 1 Stunde Evakuierung es immer noch weiter runter ging, selbst bis 5 Stunden hinweg es immer noch leicht nach unten ging. Das bedeutet ja, dass selbst nach 3-4 Stunden immer noch Restfeuchtigkeit vorhanden war. Oder es gibt dafür irgendwelche anderen Erklärungen.
Zu erwarten wäre ja eigentlich, dass man nach 1 Stunde dann wirklich den Enddruck erreicht hat und der sich auch nicht mehr ändert.
Was hast du denn für eine Vakuumpumpe?
Warum nach dem Abschalten der Pumpe der Anstieg wenig linear ist, finde ich auch noch schwer nachvollziehbar. Zumindest diese konkrete Kurvenform erschließt sich mir noch nicht, insofern es keine Messfehler sind. Immerhin sieht es am Ende danach aus, dass die Anstiegsgeschwindigkeit abnimmt, wie man es erwarten würde. Also anfangs noch etwas Restfeuchte und wenn die gasförmig ist, ist es nur noch leichte Undichtheit.
einen Schlauch und Monteurhilfe hätte man weglassen können.
Schraderventil ist wohl auch noch drin, das könnte in Summe für die lange Dauer beim Absaugen sorgen. Und oder ausgasende Schläuche.
Stimmt, Schläuche könnten längere Zeit ausgasen. Da dürfte Feuchtigkeit über die komplette Dicke des Materials drin stecken. Man entfeuchtet dann sozusagen die Schläuche und nicht mehr die Anlage, die schon lange trocken ist.
Soweit mir bekannt ist das Problem dass sich bei Vakuum je tiefer das Vakuum geht manches komplizierter wird und es sich vieles nicht mehr so verhält wie man es vermuten würde.
Z.B. dass die Anzahl der Molekühle immer weniger wird je tiefer das Vakuum wird (eigentlich klar). Wenn jetzt aber nur noch wenige Molekühle vorhanden sind ist Anzahl jener die dann den Weg durch eine Verengung finden sehr klein.
D.h. eine Verengung bewirkt nur ganz wenig Druckunterschied (welcher sich sehr rasch ausgleicht) wenn man "normal" Druck hat. Die selbe Verengung stellt im tiefen Vakuum aber eine DEUTLICHE Barriere dar, d.h. es gibt einen Druckunterschied der sich auch nur (u.U. 'sehr') langsam ausgleicht.
In vielen englisch-sprachigen Videos die ich gesehen habe wird deshalb dringend der Einsatz eines "core-removal-tools" empfohlen (also eines Ventil-entferners).
Bei größeren Anlagen wo man auf einer Seite der Leitung die Vakuumpumpe anschließen kann und auf der anderen Seite das Messgerät, da sieht man wenigstens die Auswirkungen, bei den Single-Split Geräten gibt es die Möglichkeit aber nicht.
D.h. man kann nur "schätzen" ob der Druck den einem das Messgerät anzeigt im ganzen System vorherrscht.
Wenn man jetzt das Ventil im System belässt und nur einen Ventildrücker verwendet, dann könnte es schon sein dass je tiefer das Vakuum ist es u.U. sehr lange dauert bis sich im gesamten System der selbe Druck einstellt.
Das nimmt man dann natürlich am Messgerät durch einen Anstieg vom Druck wahr.
Lt. dem Hersteller "Fieldpiece" kann ein Ventil bis zu 90% vom "flow" blockieren.
Auch wenn das ein "bis zu" eines Herstellers ist (der natürlich seine Ware an den Mann bringen möchte) zeit das schon in welche Richtung es gehen könnte.
Quelle: https://fieldpiece-europe.com/blogs/whats-a-valve-core-removal-tool/
Das hat mich damals schon sehr zum Nachdenken bewogen und davon liest man selten in diesem Forum (oder ich habe es schlicht überlesen )
Aber evt. ist das auch ein Faktor der bei den Beobachtungen in diesem Thread mit spielt.
indirekt schon, siehe die Messungen. Wenn der Wert innerhalb sehr kurzer Zeit wieder hochspringt bzw. man sich das Niveau anschaut, ist es wohl am Ende (bzw. auf der ganzen Strecke) noch nicht angekommen und oder noch Feuchtigkeit/Moleküle im System.
Man muss sich eben immer wieder klar machen: Man misst den niedrigsten Druck am Anfang der Anlage und versucht, durch die 10-20m Rohr, die Moleküle am Ende der Strecke abzusaugen.
Hier ist der Unterschied ca. 100 micron zwischen Pumpe und Ende der Anlage, allerdings zieht der ohne die Schraderventile (und Saugen auf beiden Seiten am AG) auch sehr schnell das Vakuum runter. (bei ca. 6x größerer Anlage). (ca. 06:00) (ca. 11 Minuten für unter 0,1mbar am Ende des Systems gemessen!).