Frage zu Planung neue Heizungsanlage bzw. System zukünftig und dauerhaft alle Räume zu heizen

Preislich bin ich da auch deiner Seite. Der Aufwand macht sich in Wohnkomfort bezahlt. Da bei Splitanlagen im Gegensatz zu den klassischen wasserführenden Systemen die Lautstärke mit der Wärmeleistung skaliert, ist es aus meiner Sicht ein großer Faktor in Sachen Wohlfühlen, wenn die Splitanlage sich 90% der Heizzeit, die Rund ein drittel des Jahres aus macht, nur im Flüstermodus befindet. Hier hilft eine besseres Wissen über die Heizleistung ein Splitgerät zu finden, dessen Heizleistung zu dem Raum aus Sicht des (meines) Wohlfühlfaktors passt.

Kleiner Schwenk in die Praxis. Ich finde z.B. das Getakte meiner 2,5 kW Etherea unangenehm, da die Anlage für 5 min. auf 600 W elektrisch hochdreht, dann für 2 min. auf 300 W abfällt und wieder aufhört bis sich der Zyklus wiederholt. Bei einem wasserführenden System bekommt man das in dem Geräuschumfang gar nicht mit. Wäre die Splitanlage meine einzige Heizquelle würde ich das nicht akzeptieren. Auch das Verhalten unter/bei 0°C Außentemperatur mit den häufigen Abtauzyklen wenn es feuchter ist, finde ich nicht akzeptabel, wenn es die einzige Heizquelle wäre. Mehr Komfort bieten da die speziell zum Heizen beworben Geräte der Hersteller (z.B. Panasonic Heatcharge-Serie).

Wenn du aber mit deiner Splitanlage in der Küche zufrieden bist, obwohl sie wohl durch die Überdimensonierung viel taktet (schätze ich an dieser Stelle), dann finde ich deinen Ansatz pragmatisch und sehe auch nichts dagegen. Ich hab leider des öfteren die Erfahrung gemacht, das ein wenig Hirnschmalz am Anfang auf längere Sicht mehr inneren Seelenfrieden geben kann.

Zurück zu deiner Frage Single oder Multi. Wenn die Anlage überdimensioniert sein soll und dir 100€ / Jahr Stromverbrauch nicht wichtig sind, würde ich auf ein Multisplitsystem setzen. Einfach aus dem Grund, dass die minimale Heizleistung bei wärmeren Außentemperaturen von mehreren Innengeräten abgefangen werden kann. Bei guten Singlesplit Geräten liegt die Heizleistung bei gerne 0,8-1 kW @12°C Außentemperatur und müsste dann auch vom Raum dauerhaft angenommen werden, wenn kein Takten gewünscht ist. Ansonsten, wie bereits erwähnt, die Lebensdauer durch die Starts/Stops als weiteres Argument gegen das Takten. Auf der anderen Seite, hast du durch mehrere Anlagen eine Ausfallssicherheit. Wie wahrscheinlich das im Vergleich zur klassischen Gasheizung ist, kann ich nicht beurteilen. Für das andere Extrem, die kalte Jahreszeit, ist es dann wichtig, dass die Anlage(n) die erfoderliche Heizleistung bereitstellen und hier sehe ich eher den Knackpunkt mit den Abtauzyklen, gerade wenn's eine Region mit hoher Anzahl an frostigen Tagen ist. Da bieten die Hersteller nur noch bei ihren zum Heizen ausgewiesen Singlesplit Geräten (aus meiner Sicht) runde Konzepte in Form von z.B. Wannenheizung und Abtauung durch Umleitung eines Teil des Kältemittels an (also nicht durch Betriebsumkehr).

Als Alternative zur Multisplit gibt es auch noch die VRF Anlagen, ist vllt ein Blickwert, wenn die Möglichkeit besteht ein Kanal/Kassettengerät baulich unterzubringen, so kann man optische und akustische Aufdringlichkeit der Wandgeräte meiden. Ist aber auch preislich wieder eine andere Region.

@okabe Genau das ist der Punkt. Bis jetzt hat mir das keiner gesagt. Das ist neu für mich und genau sowas wollte ich wissen.
Die Frage ist aber: Wieso sollte die 3,5kW kürzer halten als die 2kW. Bis jetzt ist mein technisches Verständnis so weit, dass Geräte länger halten, wenn sie nicht an ihre Leistungsgrenze kommen. Natürlich ist eine zu geringe Belastung auch nicht gut, aber ich würde jetzt mal behaupten, das wäre bei einer 3,5kW statt 2kW Klima nicht wirklich der Fall.

@rumo endlich mal eine Antwort die wirklich hilfreich ist. Danke dafür ;).
Das mit dem Takten ist so eine Sache. Gute Frage ob das viel ist. Der Vergleich dazu fehlt mir was viel und was wenig ist. Oder könnte auch sein, dass sie mehr taktet weil es eher ein billiges Model ist. Das werde ich dann vermutlich erst mit der Zeit rausfinden. Für mein Büro in einem Nebengebäude habe ich jetzt ein etwas hochwertigeres Model besorgt mit 2,5kW. Der Raum ist in etwa genau so groß.
Aber selbst dann ist die Frage, wenn sie weniger taktet: Liegt das an der Qualität oder an der geringeren Leistung.
So wie sich deine Erfahrung anhört, würde ich jetzt mal sagen, dass es bei mir nicht so schlimm ist. Ist schwer zu sagen. Meiner Erfahrung nach ist das stark von der Temperatur außen abhängig und liegt vermutlich auch daran, dass die Küche extrem schlecht isoliert ist. So schnell wie die Küche auskühlt, fällt das mit der Taktung vielleicht nicht wirklich auf.
Aber gut zu Wissen, dann beobachte ich das mal mit der anderen Anlage wie die das so handhabt um zumindest bei der Taktung ein Gefühl bzw. einen Vergleich zu haben.
Denn an die Taktung habe ich nicht gedacht. Mein Gedanke war halt: Etwas größer als nötig ist besser, weil dann die Anlage länger hält, da sie nicht an ihre Leistungsgrenze kommt.
Gut das mit dem Ausfall ist so eine Sache darüber könnte man nochmal nachdenken ob dann doch lieber Single-Geräte. Die Kinder Zimmer sind direkt nebeneinander und machen über 50% des Dachgeschosses aus. Wenn eine ausfällt ist das noch zu verkraften, aber beide gleichzeitig wäre wirklich mies.
Mit Frost habe ich ja jetzt auch schon Erfahrung. Bis zu -14 Grad und fasst 2 Wochen mindestens unter -5 Grad. Heizleistung war super. Obwohl die Küche extrem schnell abkühlt, ist die Klima gut hinterher gekommen die Küche auf Temperatur zu halten.
Sie hat aber halt deutlich mehr verbraucht als jetzt bei 7 Grad draußen.
Die Frage ist dann natürlich auch: Hätte sie deutlich weniger Strom verbraucht, wenn die Küche deutlich besser isoliert wäre? Abgetaut ist die Außeneinheit eigentlich immer schnell. Fand ich zu mindest. Bei -10 Grad ist das schon eine heftige Bedingung. Wir wohnen in Brandenburg im Raum Berlin. Also jetzt nicht unbedingt eine Gegend die für Kälte in D bekannt ist.
Nochmals vielen Dank dafür. Jetzt habe ich schon mal ein paar Anhaltspunkte auf die ich noch etwas achten sollte bzw. darüber nachdenken um dann zu entscheiden.

Wenn es nur um die Frage geht, ob es 2,5 kW oder 3,5 kW sein sollen, muss man sich nicht viel Gedanken machen. Beide Geräte haben in der Regel fast gleichen SCOP und können beide haben gleiche Minimalleistung.

Bei größeren Anlagen gibt es aber Sprünge, die sehr ungünstig sind. Dann ist die Minimalleistung deutlich höher oder der SCOP deutlich schlechter. Gerade bei Anlagen mit hohem SCOP ist der oft nur bei Geräten bis 3,5 kW erreichbar.

Sehr wichtig ist auch die Frage, wie viele Innengeräte ein größerer Raum bekommt. Wie oben schon angessprochen wurde, können 2 Innengeräte deutlich entspannter arbeiten, also leiser und mit weniger Leistung. So ist auch die Wärmeverteilung besser.

Bei all den Sachen können Dinge dabei sein, da ärgert man sich später einfach, weil man sich am Anfang nicht genug Gedanken gemacht hat.

Auch bei der Auswahl eines Multisplits muss man weit genug vorausdenken. Nicht das einem später noch einfällt, ein weiterer Raum braucht ein Innengerät und die Anlage hat dafür keinen Anschluss mehr.

Geräte von den Markenherstellern, die A++ beim Heizen eingestuft sind, können typisch bis 200 Watt Aufnahmeleistung runterregeln. Anlagen mit A+++ können in der Regel bis 100 Watt runter. Chinesische Billiganlagen können mitunter nur bis 300-400 Watt runter. Infos sollte man in den Datenblättern finden, zumindest bei den meisten Markengeräten. Entweder ist die minimale Aufnahmeleistung angegeben oder die minimale Heizleistung.

Nicht nur das Takten. Größere Geräte haben größere Kompressoren und stärkere Lüfter. Wenn du da wenig Leistung abnimmst, sind die ineffzienter gegenüber einer kleineren Anlage. Gerade in der Übergangszeit macht sich das stärker bemerkbar.

Ja klar. Du musst ja immer das reinheizen, was nach draußen abhaut. Bessere Isolierung bedeutet, dass weniger nach draußen geht und so weniger reingesteckt werden muss. Doppelt so gut isoliert, halb so viel verbraucht.

@win Naja deswegen frage ich ja hier, weil ich mir Gedanken mache.
Wie erwähnt hatte ich höchstens an eine Multisplit für 3 Zimmer gedacht. 2 Kinderzimmer und 1 Büro. Büro ca. 10qm. Kinderzimmer jeweils. ca. 10 bis 12qm. Das wären dann maximal 35qm Raumfläche für die Multisplit mit 3 Innengeräten.
Bei diesen Raumgrößen würde ich mal behaupten, dass ein Innengerät total ausreicht.
Wenn du sagst, dass der SCOP bei Anlagen über 3,5kW deutlich schlechter wird. Dann wäre eine Multi definitiv die schlechtere Wahl. Dann würde eine Multi ja nur Sinn machen, wenn man es als Klima benutzt und nicht zum Heizen inkl. Stromsparen. Oder?
Ich schätze jetzt einfach mal, dass 3,5kW für die 3 Zimmer schon Grenzwertig wären, auch bei extrem guter Dämmung später mal und das Büro teilweise auch die Wärme vom Kaminofen abbekommt. Dennoch soll es auch ohne Kaminofen überall warm werden.
Größerer Raum wäre dann nur Wohnzimmer mit offener Küche. Dort soll dann ja hauptsächlich der Kaminofen wärmen und die Klima nur als Unterstützung dienen. Daher, wenn wären meiner Meinung nach maximal 2 Inneneinheiten nötig. Sozusagen eine für die Küche und eine für das Wohnzimmer.
Wie erwähnt heizen wir diesen Winter ausschließlich mit Holz. Die Gasheizung war nur ein paar Tage an, als es unter -10 Grad draußen ging und durch die aktuell schlechte Isolierung der alte Kaminofen (soll später durch einen neuen ersetzt werden) hat das Haus nicht mehr richtig warm halten können.
Wenn dann mal der Boden im Wohnzimmer gemacht ist und die Wände innen isoliert, sieht das ja dann auch schon wieder ganz anders aus, aber trotzdem wäre es schön eine Absicherung zu haben. Vor allem wenn man mal nicht zuhause ist, dass nicht alles gleich total auskühlt. Aber dann würden 17 Grad völlig ausreichen.
Deswegen wäre die Frage ob dann selbst bei knapp 40qm nicht sogar 3,5kw ausreichen würden, wenn sie nur als Unterstützung dienen bzw. vielleicht sogar nur ein Innengerät. Denn tatsächlich wird das eh sehr komplex überhaupt einen Platz für das Innengerät zu finden und für ein zweites noch schwieriger. eine Wand ist die Wand zur Straße (da kann keine Außeneinheit hin), eine Wand zur Hofeinfahrt (Nachbarhaus ziemlich dicht, da kann auch keine Außeneinheit hin) und eine Wand ist die Einbauküche mit Hängeschränken. Der Rest sind alles Innenwände auch mit Einbauküche, oder Kaminofen und würde bedeuten die Leitungen einmal quer durch den halben Raum.

@win Danke für deine letzte Antwort.
Das mit der Isolierung ist mir schon klar. Die Frage stellte sich mir wegen der Taktung. Was das für einen Unterschied durch die Isolierung ausgemacht hätte. Da sich mir die Frage stellt: Ist die Taktung wirklich viel oder normal.
Klar billige Chinakracher sind nun mal nicht so der Renner. Ich habe die nur gekauft um mal zu testen und da wollte ich dann nicht gleich extrem tief in die Tasche greifen und das billige Ding wird dann später ins Schlafzimmer kommen. Da reichen 17 Grad völlig aus und ich hoffe einfach mal, dass sie dann trotzdem ihren Dienst tut, auch wenn es ein billig teil ist.
Das wird aber auch das einzige Billigteil sein.
Zur Taktung und größerer Geräte. Wie in meinem anderen Kommentar kurz vorher geschrieben. Ist die Frage ob vielleicht sogar eine 3,5kW Multisplit für Kinderzimmer und Büro so wie eine 3,5kW für Wohnzimmer/Küche sogar ausreichen würden und wenn nicht, wann fangen größere Geräte an? sind 4 bis 5kW schon größere Geräte?
Welche Energieklasse meine billige Klima hat weiß ich jetzt nicht genau. Aber meistens geht sie nur auf die von dir genannten 300-400W runter. Ich habe ein Energiemessgerät dazwischen geschaltet und kann den Verbrauch genau sehen.
Aber gut, wie erwähnt war das mein erster Versuch zum testen und da dachte ich ich kaufe erst mal ein billiges Teil um einfach zu schauen wie mir diese Methode zum heizen überhaupt taugt.

Bei diesen Raumgrößen wird in aller Regel nur mit einem IG gearbeitet und in der Regel reicht dafür 2kW oder 2,5kW aus. Genau kann man es nur sagen, wenn man die Heizlast für den Raum kennt. Wenn ein 10 m² Raum aber nicht mit einer 2,5kW Anlage auskommt, stimmt gewaltig etwas mit der Isolierung nicht.

So schwarz/weiß würde ich das nicht sehen. Man muss sich einfach anschauen, welchen SCOP welche Anlage hat und wo der besten Kompromiss ist. Multi ist ja von der Effizienz eh schon ein Kompromiss und nie so gut, wie eine Monosplit. Mit einer Anlage von SCOP 4,2 kann man auch noch heizen, muss man sich einfach durchrechnen, was das an Zusatzkosten bedeutet. Schau dir einfach mal z.B. bei klimahero.de diverse Anlage von den technischen Werten an, dann bekommst du einen Überblick.

Das ist so schwammig formuliert, dass man da nicht wirklich was zu sagen kann. Zum Zuheizen reicht auch ein Teelicht. ?

Wenn du es genauer berechnest, weißt du, wie viel die Split-Klima und wie viel die Öl in welcher Situation übernimmt. Und dann kannst du schauen, was Sinn macht, weil es günstiger wird. Das ist eine Optimierungs-Frage. Wenn du es einfach ohne viel Nachdenken machst, verschenkst du vielleicht jedes Jahr einige hundert Euro.

Wenn du längerfristig dahin willst, möglichst nur mit Split-Klima zu heizen, würde ich bei 40m² 2 Innengeräte einbauen. Gerade dann, wenn nicht optimal gedämmt ist.

In deinem Vorpost ging es doch um Abtauvorgänge und nicht um Taktung. Taktung hast du, wenn weniger Wärme gebraucht wird, als die Klima dauerhaft im niedrigsten Level erbringt. Dann muss sie zwangsweise ausschalten, um den Raum micht zu überhitzen. Taktung hast du in der Regel nur in der Übergangszeit. Auch unsere Anlage taktet im Moment, weil wir heute 9 Grad Außentemperatur haben.

@win OK, erst einmal danke für deine Antwort.
Ich meinte dann eher ob 3,5kw oder 4kw für eine Multisplit reichen würden die für 3 Räume wäre á 10, 12, 12qm also etwa 35qm bei 3 Räumen wären das dann 3 Innengeräte.
Wie Anfangs geschrieben werden die Kinderzimmer extrem isoliert sein. Das meiste ist Dachfläche und dir wird einen U-Wert unter 1 haben. Dann hätten beide Zimmer nur noch 2 Wände, aber das ist nicht viel. Eine Wand ist nach außen und die wird mit 6cm Holzfaser inkl. Lehmputz gedämmt. Das dritte Zimmer wäre Büro und das ist direkt neben dem Wohnzimmer. 2 Wände sind Innenwände und 2 Außenwände. Die Außenwände werden auch wieder mit Holzfaser gedämmt und der Boden (ohne Keller) wird auch komplett neu aufgebaut und isoliert. Über dem Büro wäre dann ein Kinderzimmer.
Naja also ein Teelicht wird wohl nicht reichen. Zuheizen meinte ich eher wenn wir es mal nicht schaffen den Kaminofen zu betreiben, wie z.B. wenn wir im Urlaub sind oder den ganzen Tag weg sind. Das dann die Klima das Wohnzimmer auf Mindesttemperatur hält. Dort wird dann auch wieder der komplette Boden neu aufgebaut und isoliert, so wie Außenwände mit Holzfaser.
Das mit den Holzfaserdämmplatten und dem Lehm ist vielleicht nach neustem Stand nicht optimal aber laut Daten vom Energieberater dennoch ein extremer Unterschied zum aktuellen Zustand. Aktuell sind es sogar über 60cm Ziegelwände. Die haben hier vor 1900 die Wände ganz schön dick gebaut. Das merkt man auch bei 10 Grad, muss man den Kachelofen eher nur selten anwerfen. Tatsächlich kommt die Kälte eher von unten durch den Boden und haut aktuell nach oben ab, da aktuell das Dach noch kein bisschen gedämmt ist.
Man könnte sozusagen sagen: Egal welcher Raum, mit der Isolierung sollte alles stimmen bzw. ich werde darauf achten, dass das alles passend gemacht wird. Da habe ich dann die Hoffnung, dass die Isolierung ihren Dienst sehr gut tun wird. Auch würde ich jetzt mal behaupten, dass wir von "nicht optimal gedämmt" relativ weit entfernt sein werden.
Das mit Abstand schlechteste werden die 2fach verglasten Fenster mit Kunststoffrahmen sein. Wenn ich mich jetzt nicht täusche, sind die von der Isolierung ja auch nicht wirklich so schlecht, nur halt nicht der neuste Stand.
Aktuell ist der Plan nicht so langfristig möglichst nur mit Split-Klima im Wohnzimmer zu heizen. Aber man weiß ja nie wirklich was die Zukunft bringt. Einen Kaminofen zu betreiben ist körperliche Arbeit. Ich werde aber die Zentralheizung im Wohnzimmer drin lassen. Theoretisch könnte man dann später im Heizungsraum einen Pufferspeicher verbrauen, dort dann den Kaminofen anschließen, der bis dato an der Brauchwasserwärmepumpe angeschlossen wird und dann noch weitere Wärmequellen wie z.B. Heizstab oder wer weiß was es bis dahin Neues gibt. Der Aufwand würde sich dann sogar in 30 Jahren oder so, in Grenzen halten. Da der Heizraum direkt hinter der Wand vom Kaminofen sein wird, dort auch gleich der Schornstein ist und Platz wäre dann auch noch für einen solchen Speicher.
So oder so ähnlich könnte man relativ simple den Plan ändern, sollte es z.B. gesundheitlich nicht mehr möglich sein sich um das Holz zu kümmern und die eine Inneneinheit das nicht schaffen.
Bei der Taktung bin ich eher auf das Kommentar von Rumo eingegangen. Der hat was von Taktung geschrieben, deswegen bin ich dann auf die Taktung eingegangen, an die ich vorher nicht gedacht habe. Aber OK; weniger Wärme brauchen wir aktuell nicht, bei der schlechten Isolierung :D. Die Küche mit der Klima ist im Anbau und der ist von 1975 oder so. Da haben die Wände ein ganz anderes Material als das Haupthaus und sind deutlich dünner, so wie ein schlecht isoliertes Flachdach. Die Wärme ist da ruckzuck wieder weg. Aber trotzdem bin ich erstaunt wie schnell die Klima den Raum wieder aufheizt, trotz der extrem schlechten Isolierung.
So weit der aktuelle Stand meiner Überlegungen. Ihr habt mir bis dato extrem viel geholfen. Vielen Dank dafür. Genau das war der Grund warum ich hier gefragt habe um Anregungen und Gedankengänge zu bekommen über die ich nochmals nachdenken kann.
Mit dem Wohnzimmer und Büro hat eh noch etwas Zeit und da habe ich genug Zeit zum nachdenken. Kinderzimmer sollen 2023 fertig werden. Dann müssen wir schauen wie das Geld noch reicht. Da das Dach uns deutlich teurer kommt als 2021 kalkuliert war. Es hat ewig gedauert einen Dachdecker zu finden und jetzt dauert es nochmal ewig bis der kommt. Aber dafür richtig. Zwischensparrendämmung und Aufsparrendämmung, hochwertige Dachfenster. Alles so weit, dass wir die Förderung von der BaFa bekommen, die Zusage haben wir schon bekommen. Jetzt muss nur noch die Umsetzung passen :smiley:

@win achja, geplant ist auch eine deutlich überdimensionierte PV-Anlage. Wir haben einiges an Nebengebäuden und nach grober Schätzung sollten auf Wohnhaus und Nebendächer so ca. 17 bis 20kwp passen. Das eine Dach vom Haupthaus hat auch eine extrem gute Ausrichtung. Süd/Ost und selbst im Winter wenn mal die Wolken weg sind, ist spätestens um 8 Uhr kein einziger Schatten auf dem Dach. Da sollten dann so knapp 6kWp drauf passen mit Satteldach 45Grad sollte trotzdem nicht gerade wenig runter kommen.
Ein anderes Dach ist Süd/West. Da passen so ca. 5kw drauf und die Hälfte davon könnte ich sogar ziemlich steil aufstellen, für den Winter. Ich bin gerade dabei genau diese Module aufzustellen und baue die Vorrichtung so, dass man relativ einfach den Module auf 80 Grad aufstellen kann. Nach Berechnungen sollen 80 Grad das beste im Winter sein.
Klar reichen wird es im Winter niemals. Aber ich denke schon, dass die Umstände der PV relativ gut sind im Angesicht der Umstände des Winters :wink: und wir so nicht so viel für den Strom zahlen müssen.

Ich vermute mal, dass du bei 3 Räumen mit 4-5 kW Außengerät und mit 2-2,5 kW Innengerät auskommst. Persönlich würde ich das aber berechnen. Könnte ja sein, dass du dann merkst, dass du doch besser 6kW Außengerät brauchst.

Dein vermuteter U-Wert von 1 ist übrigens nicht "extrem isoliert", sondern eher schlecht isoliert nach heutigem Standard. Da siehst du aber auch, wie fehlerbehaftet es ist, mit solchen Begriffen zu arbeiten, weil sich da jeder was anderes vorstellt. Wer seine alte Hütte ein wenig dämmt, nennt es "extrem isoliert", wer neu baut, nennt es "grottenschlecht isoliert". Fakten und konkrete Daten sind das einzige, worüber man sich unmissverständlich verständigen kann.

Deine alten Fenster werden einen U-Wert von 2-3 haben, wen die noch aus den 80ern sind. Wenn dann die Dichtungen nicht mehr voll intakt sind, wirds deutlich schlechter. Die sollte man auf jeden Fall erneuern, falls undicht. Rolläden verbessern die Situation. Innenliegend Rolladenkästen müssen unbedingt gedämmt werden, die verschlechtern die Situation stark. Moderne Fenster haben bei 2-fach Verglasung einen U-Wert um 1, nur mal zum Vergleich. Wenn du aber keine großen Fensterflächen hast, ist das nicht so kritisch. Hast du hingegen eine Vollglasseite zur Terrasse, spielt das schon eine große Rolle. Das wäre dann ja wie eine komplette Außenwand mit U-Wert von vielleicht 3. Da haut einem dann viel Wärme ab.

Das ist auch wieder ein Begriff, der zu Missverständnissen sorgt, weil ihm das Konkrete fehlt. Der Begriff ist völlig individuell. Der eine meint damit 12 Grad, ein anderer 19 Grad. Wir brauchen überall konkrete Daten und Fakten, keine Begriffe aus dem Bereich individuelles Empfinden.

In der Übergangszeit kann man gut damit heizen, also Sep-Nov und März-Mai. Aber von Dezember-Februar ist meist kaum was zu holen. Kann man aber auch alles super berechnen mit z.B. pvgis.

@win moment stop. Der U-Wert ist deutlich unter 1. Ich weiß es nicht genau, aber um die Förderung zu bekommen muss es unter 1 sein. Mit einem U-Wert von 1 würden wir keine Förderung bekommen.
Die Fenster liegen bei ca. 0,8 und das Dach glaube ich so bei 0,3 oder so.
Oder warte mal. Ich glaube ich habe mich total vertan. Ich glaube unter 0,4 war das.
Die Fenster waren unter 1, aber die Dachfläche liegt deutlich darunter bzw. muss deutlich darunter liegen.
Denn wie geschrieben wird nicht nur ein bisschen gedämmt. Alles am Dach wird neu gemacht, außer der Dachstuhl. Das Dach wird von der Isolierung her einem Neubau ziemlich Nahe kommen.
Ein bisschen dämmen ist definitiv was anderes.
Die Fenster sind definitiv neuer als aus den 80ern. Undicht ist da auch nichts. Deswegen bleiben die drin. Rollenläden sind ohne innenliegende Kästen. Die wurden außen angebaut.
Um die U-Wert 1 bei 2fachverglasung, du meinst eher >1? So weit habe ich das in Erinnerung als ich nach Fenstern geschaut habe, da wir oben neue brauchen. 2fach war da alles definitiv über 1. Ich glaube so 1,3 bis 1,6 oder so. 3fach war dann so bei 0,6 bis 0,9 oder so.
Nein solche großen Fensterwände haben wir nicht. Die Fläche der Fenster hält sich im Rahmen. Wenn das Dach neu ist, dann muss ich mal schauen wie die Haustür ist, ich denke eher die ist undicht und schlecht. Leider haben die Vorbesitzer da billig gekauft und man kann die nicht wirklich justieren und so ein altes Haus bewegt sich. Aktuell ist das schwer zu messen, da direkt bei der Haustür die Treppe ist und gefühlt die kälte eher von oben kommt als von der Tür.
Aber ich schätze die Tür muss neu gemacht werden. Zumindest tausche ich sie aus, wenn sie zu sehr undicht ist.
Gartentür wird auch neu gemacht, die ist extrem undicht.
Ich wollte mich nicht wiederholen und hatte schon mal geschrieben "Aber dann würden 17 Grad völlig ausreichen.". Vermutlich mein Fehler, dass ich davon ausgegangen bin, dass andere diese 17 Grad auf meine anderen Kommentare zum Thema Mindesttemperatur übernehmen.
Wie auch schon erwähnt dimensioniere ich wegen Dezember-Februar die PV über. Alles über PVGIS schon berechnet und für genau diesen Zeitraum ist die Anlage nicht überdimensioniert, eher unter. Aber es kommt deutlich mehr runter als "kaum was zu holen". Da wie erwähnt ein paar Dächer eine gute Ausrichtung haben und ich einen Teil der Module sogar auf 80 Grad aufstellen kann und die durch die Dachausrichtung fasst genau auf die Mittagssonne im Dezember schauen. Ohne Schatten für ein paar Stunden.
Da bin ich guter Dinge. Dass auch in den schlimmsten Monaten einiges runter kommt.
Wie geschrieben weiß ich, dass es niemals reichen würde. aber da dort auch etwas runterkommt trotz Winter, wird es ja billiger.
Ich rechne da in 3 Satz. Grob gesagt: 1/4 des Tagesbedarfs im Dezember abgedeckt = 1/4 weniger Stromkosten. Das ist immer noch besser als = gleichbleibende Stromkosten.
Wir sind ein Einfamilienhaushalt. Das Wohnhaus hat am Ende etwa 121qm offizielle Wohnfläche, ohne Keller. Dank der Nebengebäude kann ich eine deutlich größere PV anbringen und komme so auf ca. 17 bis 19kWp für eine Familie.
Selbst unser Elektriker meinte, dass ist viel zu viel, aber mir geht es eben um den Winter um so gut wie möglich auch da den Strom bestmöglich abzudecken. Das es oft nicht reichen wird, ist mir dabei klar. Da muss die Anlage dann vermutlich schon so um die 40 bis 50kWp haben :smiley:

@win ich habe nochmal nachgeschaut. Der U-Wert muss unter 0,14 W/m²K beim Dach liegen um eine Förderung zu bekommen.
Entschuldige das war mein Fehler.
Ich denke das war durch die Dachfenster. Der liegt bei so ca. 0,8. Ich habe halt dann auf "unter 1" aufgerundet.
Aber der Wert stimmt jetzt, so steht es bei der Bafa und wir haben das Dach mit Energieberater und Dachdecker so abgesprochen und demnach wurde auch die Förderung bei der BaFa genehmigt.
Ich hoffe der Wert hört sich jetzt für dich besser an als ein bisschen gedämmt. Sorry für den Fehler.

Das ist natürlich ein sehr guter Wert. Hab mal mit ubakus.de geguckt, bei 60mm Holzfaserdämmplatte auf 400mm Ziegel, dürftest du bei U-Wert 0,5 ankommen. Das ist auch schon recht passabel.

Bei solchen Werten und so kleinen Räumen reicht dann die kleinste Inneneinheit mit 2 kW Leistung.

1 „Gefällt mir“

@win Vielen Dank dir.
Die Diskussion hat mir sehr gut geholfen.
Ja wenn wir isolieren dann wollte ich es schon ziemlich gut machen/machen lassen. Wäre quatsch das Dach neu machen zu lassen und den Boden im Erdgeschoss (Haus ohne Keller) und dann das nicht gleich vernünftig zu isolieren.
Da wir vom Abriss oben am Dachboden extrem viel Lehm haben, dachte ich es wird innen mit Lehm verputzt und bei Youtube bin ich dann auf die Holzfaserdämmplatten im Lehmbau gestoßen. Mehr als 6cm würden halt zu viel Innenraum wegnehmen und wie du gesehen hast, bringt das scheinbar auch extrem viel.
Das wird der einzige Isolierungskompromiss denn außen wollen wir nicht dämmen, weil es einmal extrem viel kostet und zweitens müsste man dann noch deutlich mehr Geld in die Hände nehmen. Eine hochwertige Horizontalsperre nachträglich anbringen und die Fundamente vom Haus richtig gut machen. Denn sonst sieht es aus wie bei unseren Nachbarn. Überall Risse im Putz und nicht mal 10 Jahre alt. Obwohl es professionell gemacht ist.
Aber gut, das ist ein anderes Thema.
Wir haben sogar relativ dicke Wände. 2 Außenwände sind über 60cm. Die eine Wand so um die 40cm. Im Sommer merken wir eine gute Isolation bzw. die nicht isolierten Böden kühlen die Räume sehr gut und das Mauerwerk braucht einige Tage um die Wärme durchzuleiten. Nur leider ist das im Winter nicht umgekehrt :D.
Durch das ganze überlegen, ist mir jetzt sogar eine zweite Stelle für Wohnzimmer/Küche eingefallen. Die wäre sogar direkt an der Wand an die das Außeneinheit kommen soll. Das andere Innengerät kommt an eine Innenwand. Aber genau zwischen dieser Innenwand mit der Inneneinheit und der Außenwand mit der Außeneinheit, soll eine Trockenbauwand kommen. Da kann man ja die Leitungen einfach in der Wand lang legen.
Perfekt.
Dann also 3 Inneneinheiten mit jeweils 2kW für 2 Kinderzimmer und Büro an einer Multisplit (oder vielleicht auch Einzelgeräte, ich muss mal schauen wegen dem Platz auf dem Flachdach). Wohnzimmer/Küche bekommt eine eigene Außeneinheit mit 2 Inneneinheiten. Bei 40qm dann vermutlich eher 2 x 2,5kw Inneneinheiten, oder?

1 „Gefällt mir“

Prima, hört sich nach einem gut Plan an. Und ja, bei 40m² sind 2 Inneneinheiten sehr sinnvoll. In der Übergangszeit bei wenig Wärmebedarf nutzt du dann nur eins, wenns kälter wird, kannst du auf 2 verteilen. 2 Geräte bringen effizienter Luft in den Innenraum, spart dann auch Kosten. Und ist auch leiser.

1 „Gefällt mir“