Preislich bin ich da auch deiner Seite. Der Aufwand macht sich in Wohnkomfort bezahlt. Da bei Splitanlagen im Gegensatz zu den klassischen wasserführenden Systemen die Lautstärke mit der Wärmeleistung skaliert, ist es aus meiner Sicht ein großer Faktor in Sachen Wohlfühlen, wenn die Splitanlage sich 90% der Heizzeit, die Rund ein drittel des Jahres aus macht, nur im Flüstermodus befindet. Hier hilft eine besseres Wissen über die Heizleistung ein Splitgerät zu finden, dessen Heizleistung zu dem Raum aus Sicht des (meines) Wohlfühlfaktors passt.
Kleiner Schwenk in die Praxis. Ich finde z.B. das Getakte meiner 2,5 kW Etherea unangenehm, da die Anlage für 5 min. auf 600 W elektrisch hochdreht, dann für 2 min. auf 300 W abfällt und wieder aufhört bis sich der Zyklus wiederholt. Bei einem wasserführenden System bekommt man das in dem Geräuschumfang gar nicht mit. Wäre die Splitanlage meine einzige Heizquelle würde ich das nicht akzeptieren. Auch das Verhalten unter/bei 0°C Außentemperatur mit den häufigen Abtauzyklen wenn es feuchter ist, finde ich nicht akzeptabel, wenn es die einzige Heizquelle wäre. Mehr Komfort bieten da die speziell zum Heizen beworben Geräte der Hersteller (z.B. Panasonic Heatcharge-Serie).
Wenn du aber mit deiner Splitanlage in der Küche zufrieden bist, obwohl sie wohl durch die Überdimensonierung viel taktet (schätze ich an dieser Stelle), dann finde ich deinen Ansatz pragmatisch und sehe auch nichts dagegen. Ich hab leider des öfteren die Erfahrung gemacht, das ein wenig Hirnschmalz am Anfang auf längere Sicht mehr inneren Seelenfrieden geben kann.
Zurück zu deiner Frage Single oder Multi. Wenn die Anlage überdimensioniert sein soll und dir 100€ / Jahr Stromverbrauch nicht wichtig sind, würde ich auf ein Multisplitsystem setzen. Einfach aus dem Grund, dass die minimale Heizleistung bei wärmeren Außentemperaturen von mehreren Innengeräten abgefangen werden kann. Bei guten Singlesplit Geräten liegt die Heizleistung bei gerne 0,8-1 kW @12°C Außentemperatur und müsste dann auch vom Raum dauerhaft angenommen werden, wenn kein Takten gewünscht ist. Ansonsten, wie bereits erwähnt, die Lebensdauer durch die Starts/Stops als weiteres Argument gegen das Takten. Auf der anderen Seite, hast du durch mehrere Anlagen eine Ausfallssicherheit. Wie wahrscheinlich das im Vergleich zur klassischen Gasheizung ist, kann ich nicht beurteilen. Für das andere Extrem, die kalte Jahreszeit, ist es dann wichtig, dass die Anlage(n) die erfoderliche Heizleistung bereitstellen und hier sehe ich eher den Knackpunkt mit den Abtauzyklen, gerade wenn's eine Region mit hoher Anzahl an frostigen Tagen ist. Da bieten die Hersteller nur noch bei ihren zum Heizen ausgewiesen Singlesplit Geräten (aus meiner Sicht) runde Konzepte in Form von z.B. Wannenheizung und Abtauung durch Umleitung eines Teil des Kältemittels an (also nicht durch Betriebsumkehr).
Als Alternative zur Multisplit gibt es auch noch die VRF Anlagen, ist vllt ein Blickwert, wenn die Möglichkeit besteht ein Kanal/Kassettengerät baulich unterzubringen, so kann man optische und akustische Aufdringlichkeit der Wandgeräte meiden. Ist aber auch preislich wieder eine andere Region.