Moin!
Nach Inbetriebnahme meines BKWs möchte ich die Leitung an der das BKW hängt (Sichung 1) gerne mit einem FI-Schalter zusätzlich absichern. Hierzu habe ich einem Elektriker beauftragen wollen, der mir jedoch erklärte, dass die gesamte Installation meiner Hauselektrik zwar weiterbetrieben aber nicht mehr erweitert werden darf. Fazit: Neuinstallation für 3 - 4.000€.
Die Frage hier an die Fachleute: Ist das nur ein Abwehrangebot oder stimmt die Aussage und wenn ja, wie bekomme ich dennoch einen FI-Schalter in den Kasten?
Btw, mein Versuch über "myHammer" einen Elektriker zu engagieren schlug bisher ebenso fehl.
Deine Verteilung geniest im unveränderten Zustand Bestandsschutz. Wird sie dagegen verändert muß sie komplett an neueste Normen angepasst werden. Dein Elektriker hat also Recht.
Soweit die einfache Antwort.
Es gibt aber steckerfertige Anschlußkabel, sogar Verlängerungskabel, mit integriertem FI. Benutze sowas und schließe damit dein BKW an dein Hausnetz=Steckdose an.
Das ist ja einmal eine Lösung! ![]()
Da mache ich gleich auf die Suche.
Dankeschön ![]()
Leider werden dann jedoch nicht meine im Garten verlegten Leitungen und Verbraucher mit gesichert.
Warum möchtest du nur die Leitung an der das BKW angeschlossen wir mit einem FI nachrüsten, andere Endstromkreise aber nicht?
Kennlinie K und L ist halt auch nicht mehr wirklich zeitgemäß. Eine Überprüfung der Installation würde sicher auch nicht schaden, ober die Auslösekriterien überhaupt noch erfüllt werden können.
Wenn du noch Steckdosen mit Nullung müsste das vor Verwendung des FI auch umgebaut werden.
Es dürfte nichts dagegen sprechen, den LS-Schalter an Position 1 gegen einen 1-phasigen FI/LS auszutauschen. (An der Anlage dürften schon mehrfach Änderungen erfolgt sein...)
Und wenn man schon dabei ist, auch an allen anderen Endstromkreisen.....
Sofern die Endstromkreise nicht mit Nullung angeschlossen sind.
Wäre dann aber ein wesentlicher Eingriff in die Anlage und er müsste sie dann auf aktuellen Stand bringen, was aber nicht schaden würde.
Steckdosen RCD für das BKW wird kurzfristig die günstigste Lösung sein.
Bei dem Punkt mit der klassischen Nullung gebe ich dir absolut Recht.
Beim zweiten Hinsehen, sehe ich da rote Adern zusammen mit grün/gelb. Könnte eine klassische Nullung sein.
Würde ich ja alles gerne machen lassen, will aber keiner machen
.
Und ja, die rote Leitung ist bei mir immer die Erde.
Ist als Übergangslösung dieses Teil geeignet? Die abzusichernde Sicherung hat allerdings nur 10A sofern das eine Rolle spielt.
Wenn es rote Adern gibt ist schon ein Schutzleiter vorhanden.
ROT war die Schutzleiterfarbe so 1960 plus minus.
Aber richtig es kann auch noch klassische Nullung irgendwo sein war zu der Zeit üblich.
Offiziell darf da kein Elektriker was nachrüsten, dass geht nur inoffiziell. Einen FI hat ja jemand schonmal nachgerüstet fürs Bad. Wenn es dich näher interessiert, schau mal Stichwort Bestandsschutz und was man im Rahmen des Bestandsschutzes überhaupt machen darf.
Technisch gesehen würde ich alle alten Sicherungsautomaten rauswerfen und neue einbauen. Und zwar gleich wechseln gegen RCBO von Siemens. Die sind genauso breit, wie ein Standard-Automat, haben aber FI Schalter mit eingebaut. Das erhöht die Sicherheit in allen Stromkreisen. Das geht aber nur, wenn die Steckdosen schon einen getrennten PE-Leiter haben.
Aber wo ich die roten Schutzleiter sehe: Die Elektroinstallation ist vor 1965 und damit mindestens 60 Jahre alt. Da sollte man mittelfristig mal über eine komplette Neuinstallation nachdenken.
Moin Leute,
an dieser Stelle meinen herzlichen Dank für Eure Hinweise und Tipps.
Ich werde jetzt ein paar Runden im Denkteich schwimmen und überlegen, was ich weiter unternehmen werde.
Besten Dank ![]()
Kleiner Punkt noch: Wenn man FIs nachrüsten will, muß der Isolationswiderstand der (bestehenden) Leitungen ausreichend hoch sein, sonst sammelt sich da ggf. darüber soviel Fehlerstrom an, daß er auslöst. Bei integrierten RCBO wie von Win vorgeschlagen ist das Risiko da geringer, weil jeder Stromkreis seinen FI=RCD hat.
Ich habe bereits einen FI gemäß Eurer Empfehlung (RCBO von Siemens) von einem “toleranten” Elektriker nachrüsten lassen, der vorher auch weitere Leistungsprüfungen vorgenommen hatte (340 €).
Auf das Angebot der vollständigen Nachrüstung aller Automaten warte ich nun jedoch schon über 6 Wochen.
Ich könnte mir vorstellen, dass es dazu kein Angebot mehr geben wird. Wer ist schon gewillt fast das 15fache des Preises eines standard LSS für einen FiLS auszugeben? Für eine Nachrüstlösung im kleinen Stil, also wenn man z.B. Endstromkreise wie für Heizung, Außenbeleuchtung, oder EDV nachrüsten (bzw. von zentralen 4P Fis entkoppeln) möchte, dann kann man die rund 40€ pro Siemens RCBO schon mal ausgeben.
Wer aber eine ganze Reihe (12x RCBO), oder zwei ganze Reihen (24x RCBO) damit ausrüsten möchte (wo mir ehrlichgesagt auch der Sinn dahinter fehlt) muss richtig in die Tasche greifen. Zum reinen Materialpreis von rund 480- bzw. 960€ kommen die Lohnkosten für den Einbau ja noch dazu. Und dann geht der Elektrikter auch noch das Risiko ein, dass nach der Umrüstung plötzlich Stromkreise auftauchen bei denen ständig der FiLS auslöst - und schon hat er den Salat mit der Fehlersuche und u.U. langen Diskussionen warum die Lohnkosten immer weiter steigen.
Ist nur meine persönliche Einschätzung ![]()
Ja, klingt nachvollziehbar. Dennoch, eine VDE-konforme Neuinstallation wurde mir von anderer Seite mit bis zu 4.000 € angedroht. Dagegen würde die angedachte Lösung sicherlich “preiswerter”. Vielleicht könnte man ja auch unkritische Stromkreise in einem FI zusammenfassen. Außerdem gibt es diese FIs auch schon für unter 25 € aber die einzubauen weigert sich der ehrenwerte Handwerker leider beharrlich
, was die Kosten sicher unter 1.500 Euro drücken würde.
Egal wie und warum, eine freundliche Absage geböte m.E. schon die Höflichkeit
.
Ich kann ja verstehen, dass man gerne so preisgünstig wie möglich bleiben möchte - und sicher ist auch das eine oder andere Angebot von manchem Handwerker verhandelbar.
Aber wer weiß, was es für eine Arbeit ist einen Schaltschrank umzubauen inkl. aller Prüfungen, der sollte auch wissen, dass das mit Material nicht für ein paar hundert € machbar ist. Und ja, der Handwerker muss sein Material auch anders berechnen als ein beliebiger, reiner Versandhandel… dazu Gewährleistung… und und und…
Bei den gezeigten Bildern kann ich jedenfalls verstehen, dass ein Handwerker da nicht mit 1500€ hinkommen kann.
Nicht falsch verstehen, aber wenn man “billig” will, bekommt man eben auch billig… oder eben nichts.
Die Alternative wäre doch LS und FI getrennt, das wird doch aber auch nciht billiger. Oder was siehst du für eine günstigere Alternative?
Was die Veränderung der alten Anlage angeht: Da gibts leider sehr harte gesetzliche Vorgaben. Oft darf man den alten Standard nicht erweitern. Es gibt Bestandsschutz, der aufgehoben wird, sobald Veränderungen/Erweiterungen nötig sind. Und dann muss alles auf aktuellen Standard gebracht werden, sonst macht sich der Elektriker strafbar.
Wenn man einen “vorhandenen, defekten” FI/LS durch einen neuen ersetzt, dann ist das keine Änderung sondern eine Reparatur…
Wenn danach der FI auslöst, dann ist z.B. irgendwo PE und N vertauscht. Wenn an diesem Stromkreis benutzerzugängliche Steckdosen hängen, dann sollte man die Verkabelung dringend in Ordnung bringen. Sonst halt ohne FI.
Bei Kühlgeräten ist die Steckdose hinter dem Gerät unzugänglich und der extra Stromkreis auf einer Sicherung ohne FI (Ich mag den Gestank nicht, wenn nach dem Urlaub alles abgetaut ist weil ein FI ausgelöst hat).
Das Gleiche gilt für eine WarmwasserHeizung. Wenn das Heizungswasser einfriert und die Leitungen platzen, läuft das Wasser aus wenn es wieder auftaut. Das kann zu einem Totalschaden des Gebäudes führen.
Es gibt auch Vorschriften, die nur Schwachsinn und Abzocke sind.
Elektriker dürfen einige sinnvolle Dinge nicht machen. Dafür braucht man einen Sachkundigen, der nicht Elektriker ist.
Hinterher war das Alles vorher schon so und es wurde bestenfalls was repariert.
Eine zweiadrige Verkabelung mit oder ohne klassischer Nullung würde ich aber beim Renovieren dringend richtig neu machen.
Dann geht auch FI.
Deshalb haben wir auch keine Wallbox sondern nur Ladeziegel. Dazu braucht es keine Änderung an der Instalation.
Sehe ich nicht so. Was Du schreibst betrifft Erweiterungen auf dem Stand ohne FI.
[quote="Pewie, post:15, topic:32473, username:pewie"]
Egal wie und warum, eine freundliche Absage geböte m.E. schon die Höflichkeit
.
[/quote]"
Der Elektriker "kann" Dir kein Angebot machen, jedenfalls kein festes. Wer an solch eine alte, über die Jahrzehnte gewachsene Installation geht, öffnet sozusagen die Büchse der Pandora". Will damit sagen, da kann alles Mögliche an Zusatzarbeiten auftauchen. Dazu bedarf es vorher einer genauen Analyse.
Suche und Öffnung aller Verteilerdosen und Abzweigdosen der Anlage. Ein kleines, leichtes Hämmerchen für die Suche in den Wänden hilft dabei enorm. Dabei sollten erstmal dringend alle alten Lüsterklemmen, gegen moderne Wago Klemmen ausgetauscht werden. Gibt unterschiedliche Ausführungen, musste Dich einarbeiten.
Wenn Steckdosen mit klassischer Nullung auftauchen, diese möglichst mit Schutzleiter ausrüsten. Sonst den Stromkreis ohne Fi erst mal so lassen, bis zu Renovierung.
Wenn dann die Stromkreise alle picobello "sauber" sind und ausnahmslos mit Wago Klemmen ausgerüstet sind, kannst die Simens Fi einbauen. Eine Raketenwissenschaft ist das alles nicht, da kann man sich nach und nach einarbeiten und es selbst erledigen, wenn man den Anspruch an sich hat, genau und gewissenhaft zu arbeiten. Kenntnisse über die ein oder andere Norm und den Sinn schaden auch nicht.
Von den angesprochenen günstigen China Fi lasse lieber die Finger. Die Verdrahtung ist ein Graus und die wirken beim jedem in Zukunft turnusmäßigen Zähleraustausch einfach nur hochgradig unseriös. Denn ein Elektriker hätte die nie eingebaut, weil auch meist unzulässig.
Das lohnt natürlich alles nur, wenn es Dein Eigentum bzw. Erbe ist.
Genau @wibbing, Du sagst es
. Sachkundig kann man sich auch selbst machen.
Mit Gefriertruhe und Heizung hast Du naürlich recht, aber in einer alten Installation ist meist nur ein Stromkreis pro Raum vorhanden. Das müsste dann bis zur Renovierung warten.


