Hallo zusammen,
hier mal meine Werte und Erfahrungen mit einer Austria Email Explorer Evo 270 mit Wärmetauscher (WT).
2 Familienhaus, 6 Erwachsene (2 EG +4 OG)
DIY eingebaut am 20.04.2023. Hab den alten Boiler abgeklemmt und die BWWP einfach mit vorkonfektionierten (IG / AG / Überwurfmutter usw.) Edelstahlwellrohren an die vorhandene Verrohrung angeschlossen. Den WT habe ich nicht angeschlossen, aber die Anschlüsse gedämmt. Den Ab- und Aufbau habe ich an einem Samstag in ca. 5-6 Stunden erledigt. Hatte etwas probleme mit dem Abdichten (Teflonband / Hanfen), bin nicht vom Fach und musste einiges zwei mal anfassen.
Die nächste Zeit habe ich dann die Leitungen gedämmt, aber nur ca. 50% ENEV. Dann habe ich mit einem KG Rohr und einem Flexschlauf die Abluft durchs Kellerfenster geführt, Frischluft kommt vom unbeheizten Keller oder jetzt (Sommer) vom offenen Kellerfenster einen Raum weiter. Im Heizraum sind auch noch zwei PV WR die Wärme abgeben.
Wir haben auch eine Zirkulation, die leider sehr lange Wege hat. Die längste Leitung geht quer durchs Haus vom Keller in das Bad im EG, das sind geschätzt locker 15 m. Die Zirk. habe ich dann aber mit ner Hama Funksteckdose mit Verbrauchsmessung (hatte ich noch über) nur noch 2x am Tag morgens und abends für 3 Minuten fest laufen. Ansonsten mit Funktaster im Bad für den Bedarf zwischendurch. Für den Zirk. Anschluss ist noch so eine Trennverschraubung / Isolationsmuffe sehr wichtig, um Kontaktkorossion zu verhindern.
Eine Wasseruhr habe ich an den Zulauf angeschlossen. Verschiedene Shelly´s verbaut: Shelly Plus 1 für das PV Relais der BWWP + Shelly Plus Add-on mit 2x DS18B20 Temperatursensoren (1x an vorgesehener Stelle am Boiler, 1x an der Steigleitung in 2 m Entfernung), Shelly Plug S für die Verbrauchsmessung der BWWP, Shelly Plus Plug S für Balkonsolar.
Die BWWP hatte ich kurz am Anfang im Automatikmodus laufen, dabei hat die sich immer auf über 60 Grad hochgepumpt und extrem viel Strom verbraten. Im Schnitt ca. 7 kwh/T, teils auch mit Heizstab! Dann habe ich den Öko Modus und Zieltemperatur 53 Grad ohne Heizstab eingestellt. Dann ist es schon mal runter auf ca. 5,5 kwh.
Durch die Temp. Sensoren konnte ich einen hohen Wärmeverlust über Nacht feststellen, teilweise 7-10 Grad. Die Steigleitung hatte immer nahezu die gleiche Temp. wie der Boiler. Also habe ich eine ungewollte Schwerkraftzirk. vermutet. Das hat sich dann auch bestätigt. Hinter der Zirk. Pumpe ist ein unscheinbares Messing Stück, ca. 4,5 cm verbaut, hat wie ne Hahnverlängerung ausgesehen. Zum Glück war die kpl. Einheit mit Pumpenverschraubungen und Absperrventilen davor und dahinter versehen. Hab die Pumpengruppe ausgebaut und festgestellt das dieses unscheinbare Stück Messing eine Schwerkraftbremse mit Rückschlagventil ist. Das Teil war im offenen Zustand durch Verkalkung hängen geblieben und nach einer Entkalkulng hat es wieder einwandfrei geschlossen. Also wieder eingebaut und siehe da, kaum noch Verluste über Nacht. Die Steigleitung kühlt auf Umgebungstemp. ab. Die Zirkulation mit Schwerkraftbremse sollte also immer geprüft werden und evtl. regelmäßig gewartet werden. Das kann schon mal einiges an Energie einsparen.
Hier die durchschnittlichen Stromverbräuche lt. Shelly Plug pro Tag:
April 7,12 kwh / Mai 6,47 kwh / Juni 4,7 kwh / Juli bisher 3,58 kwh
Seit Beginn waren es 477 kwh mit denen 27,4 m3 Wasser erwärmt wurden.
Lt. Shelly Sensor am Boiler waren es 43,4 Grad C im Schnitt. Am Boiler sind wie gesagt 53 Grad C eingestellt.
Das Kaltwasser hat zwischen 15 und 19 Grad C.
Mit diesen Werten habe ich jetzt mal die JAZ berechnet (keine Ahnung ob das richtig ist, bitte um Info wie es evtl. richtig wäre, Danke)
Im I-Net hab ich folgende Formel gefunden um erst normalerweise erforderliche Energie in Watt zu erhalten: W = 2,5 x Volumen x (Temp. Warmwasser - Temp. Kaltwasser).
Ich bin jetzt mal von einem schlechteren Fall (geringe Temp. Diff. und nur geringe Aufheizung) augegangen und habe die Fett markierten Werte dort eingegeben. Dann kommen 1.671,4 kwh raus. 1.671,4 kwh / 477 kwh ( BWWP Verbrauch) = JAZ 3,51
Bei 15 Grad C Kaltwasser Temp. kommen raus 1.945,4 kwh / 477 kwh = JAZ 4,08
Oder ist das Falsch? Mein Ansatz war, das Kaltwasser muss zB von 19 Grad C auf den Schnitt von 43,4 Grad C erwärmt werden.
Absolut Positiv ist auf jeden Fall, ab Mitte / Ende Mai ist die Gastherme (Brennwertgerät aus 2001 von Buderus, Leistung 27 kw) aus und der Gasverbrauch wird sich wahrscheinlich sehr positiv nach unten verändern. Bis zum abschalten der Therme hatten wir seit 1.1.23 rund 15k m³ Gas verbraucht, entspricht rund 16,4k kwh. Die Therme wird hoffentlich erst wieder im Oktober oder später gebraucht. Die Jahre davor war der Verbrauch zwischen min. 33k kwh und bis 42k kwh, also im Schnitt um die 37k kwh.
Also die Maßnahmen mit der BWWP und natürlich dem bemerkten Defekt der Schwerkraftbremse werden ordentlich Gas einsparen.
Durch die Balkonsolaranlage (Guerillia Solar mit etwas mehr kwp ;-)) wird während des Sommers geschätzt 50-60 % Eigenstrom verwendet, übers Jahr wahrscheinlich 20-30 %. Meistens läuft die BWWP während des Tages, weil da meist das Wasser entnommen wird.
Gekostet hat mich die BWWP 2.600,-€ inkl. Versand, plus Kleinmaterial geschätzt noch mal 3-400 €. Also um die 3.000,-€ Früher oder später wird sich das rechnen, von einer normalen Heizung kann man das nie sagen und Gas wurde auch weniger verbrannt.
Gut finde ich an der Explorer Evo BWWP, PV Relais, diverse Einstellmöglichkeiten, zur Not den WT, und das ACI Modul (dann braucht man keine Magnesium-Opferanode).