Entscheidungshilfe Brauchwasserwärmepumpe

Alles richtig, alles gut. Man kann die COPs gut hochrechnen. Und da wird dann schon ein Vorteil gegenüber einem Durchlauferhitzer herausschauen. Ich heize im eigenen Haus mit Split-Klimaanlagen, weiß, wie hoch die COPs selbst im Dezember sind.

Ich bin nur etwas vorgeprägt durch meinen Immobilienbestand. Da hatte ich schon alles dabei, von Legionellenbefall in einem Treppenhaus (die 60°plus sind schon wichtig, zumindest an 1/7 Tagen), dem Vergleich von einem MFH mit Zirkulationsleitung gegen MFHs mit Durchlauferhitzern.

Und wer hat im eigenen Haus schon mal wirklich Zirkulationsverluste oder Vorlaufverluste, Speicherverluste ermittelt. Daten dazu erhält man in der Regel nur durch Auswertung professionell gemanagter MHFs. Nicht wirklich anwendbar auf EFH.

Ich halte die elektr. Energievorteile für einfach zu gering, bei Betrachtung der Gesamthülle eines Hauses, als das ich auf BWWP setzen würde. Bei einem Neubau spart man sich mit DLE einen kompletten WW-Leitungskreis.

Den sparst du dir mit einem waagerechten Boiler auch. Der Nachteil des Boilers sind seine Verluste. Der Vorteil des Boilers ist, dass der wenig kostet und wenig Verbrauch pro Stunde hat. So kann man auch mit einer PV-Anlage im Sommer schon einmal gänzlich WW erzeugen ohne auch nur eine einzige kWh kaufen zu müssen. Mit einer BWWP erspart man sich noch ein wenig mehr, das wäre dann wiederum im Winter von Vorteil, weil im Winter weniger bis nichts vom Dach kommt, man aber gegenüber dem Boiler und DLE spart.

Die Legionellenproblematik haben wir im PV-Forum, HTD-Forum (leider darf ich in beiden nicht mehr schreiben) mehr oder minder ausdiskutiert. In mehreren Studien war bei fast allen solchen (befallenen) Systemen eine Zirkulationsleitung dabei. Nicht ein Haus war dabei, welches kontaminiertes Wasser hatte mit Einsatz eines Boilers, einer BWWP, eines WW-Speichers (Heizungsgeführt),eines DLE und das bei unterschiedlichen Wassertemperaturen von 42°C hoch bis 75°C. Mehr noch, die hohen Temperaturen sorgen für höhere Ablagerungen (u.A. Kalk) und genau jene Ablagerungen begünstigen auch die Ablagerungen für Keime. Idealerweise fährt man also eine sehr geringe Temperatur bei extrem hohem Durchlauf. Je mehr durchflossen wird, umso geringer die Möglichkeit für Belastungen jeglicher Art.

Sollte man wirklich Angst um seine Gesundheit haben, falls man evtl. unter schwachem Immunsystem oder einer Krankheit leidet, wäre eine an EINER Zapfstelle zwischengeschaltete UV-Desinfektion am Besten. Die tötet dann ab auch wenn im WW-Puffer oder Wasser irgend etwas vorhanden wäre.

DLE und Österreich in der Zukunft

PS: Nur immer wegen dem DLE. Ich selbst fand bisher DLE ebenfalls als die cleverste Art der WW-Bereitung. Hier in Österreich wird in den nächsten Jahren mit absoluter Sicherheit die Leistungsmessung kommen. Sie wird bei PV-Anlagen ab 15kwp VORGESCHRIEBEN und durchgesetzt, und zwar nicht nur für die Einspeisung, sondern dann für die Entnahme.
Preislich sind das grob gesagt 40€ für eine nicht gemessene Entnahme aus dem Netz. Die Leitung wird angegeben mit 4KW, aber wie geschrieben, niemand misst das.
Wenn aber Leistungsmessung käme nach dem jetzigen Preissegment, dann zahlt man PRO KW 40€ im Jahr. Wer also dann einen DLE HÄTTE, der wird gemessen, und wegen dessen Peak zahlt man dann (sagen wir nen 18KW DLE und benötigt werden 15KW + andere Verbraucher) da kommt man dann evtl. auf 19KW gemessene Spitzenleistung. Fazit: Du zahlst dann 19*40€ = 760€ Gebühren....
Mit einem Boiler hat man dann zwar Verluste. Aber die kosten bei weitem weniger als eine Bereitstellung der 15-21KW des DLE.

Ich schreibe das nur generell. Was kommen mag, das wissen die Sterne. Bisher war es immer zu Lasten des Kunden. Mich würde daher eine Leistungsmessung nicht wundern. Genausowenig würde es mich wundern wenn es dynamische Tarife gäbe. Nur: Wer dann eben duschen MUSS, und es ist gerade Hochpreiszeit, der zahlt sich mit dem DLE blöde, weil er den nicht schalten kann... Eine BWWP mit Heizpatrone, oder nen Boiler, die kann man dann ggf. anschalten oder sogar bei niedrigen Preisen volllaufen lassen mit höheren Temperaturen (und nimmt deren Verkalkung in Kauf; in MFH super Sache zum spülen).

Bei mir passt leider die große LG mit 270 nicht rein.

Wir zu viert. Die Kids (Junge und Mädchen) sind noch klein. Werden die 200 l für uns in Zukunft ausreichen ?

Habe ich dir weiter oben schon beantwortet.

"Wir wollen ein Auto für 4 Personen. Reicht ein Trabant?"

Dachte ich soll erstmal sagen wie der Bedarf ist...

Die 70l mehr machen dann aus dem Trabant einen Mercedes?

Konstruktive Antwort meinerseits:
Ja, hat vier Sitzplätze.

Bedarf. Das ist leider viel zu ungenau daher kann dir auch niemand sagen, ob du damit hinkommst oder nicht. Beispielhaft: In unserem Bad sind später 2x10l/min Regenduschen (das sind schon die sparsamen) und in einem separaten Duschraum 2x10l/min Regenduschen. 40l/min fließen da nun raus. 270l hat die BWWP, da können also, wenn jede Dusche genutzt wird, jeder 6 Minuten duschen.
Ich möchste auch eine Badewanne nutzen können. Geschätzte 150l hat sie. Die Lösung: Wenn ich baden will, was von mir subjektiv eingeschätzt wird, kann ich die Wanne füllen, dann können nur noch 2 duschen für 5 Minuten. Wenn aber mehr duschen wollen hilft nur eins: Die BWWP muss von 43-45°C auf 50°C hoch oder 55°C damit nach dem Baden noch genug Warmwasser zum duschen für alle vorhanden ist.

In der Hinsicht geht das also. Du kannst einen 200l Tank ohne dass wir wissen wer bei euch wieviel am Tag verbraucht, nutzen anstatt 270l. Dann musst du einfach nur die Temperatur da drin erhöhen. Vielleicht auf 60, auf 70. Dann wird zwar die BWWP unwirtschaftlich, du kommst aber dann mit den 200l aus.

Verstehst du nun, warum es wirklich signifikant ist, wie hoch eure Entnahme ist? Das ist nicht böse gemeint.

Mal eine Rückmeldung dazu. Die LG steht jetzt seit etwas über einem Monat in der Garage. Wir haben einen durchschnittlichen Stromverbrauch von ~20kWh pro Woche. Das Minimum davor (im Sommer) waren etwa 8m³ (~89kWh) für Warmwaser pro Woche. Im Winter waren wir jetzt eher bei 15m³ (~166kWh). Allerdings hier eben auf höherer Temperatur wegen kleinem Speicher.

Nehme ich also grob die Mitte sind wir jetzt bei 20kWh Strom gegen 120kWh Gas.

Preislich macht das einen Unterschied von 6,6€ Strom gegen 17,9€ Gas. Also eine Ersparnis von etwa 11€ pro Woche. Damit sind wir bei 572€ im Jahr und die BWWP hätte sich nach 4 Jahren amortisiert. Bisher bin ich zufrieden.

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