Ich versuch mich grad einzulesen ins Thema dymische Strompreise verwenden mittels kleiner billiger gadgets.
Dazu müßte auch gehören, daß einem die Belastung aller übergeordneten Netzebenen mitgeteilt wird. Da kocht aber jeder sein eigenes Süppchen, diese Information fehlt und das Format der Daten ist bei jedem Stromverkäufer anders (falls überhaupt abrufbar).
Der Bereitsteller des notwendigen Datenpakets muss, denke ich, Aggregator der notwendigen Steuerinformation sein. Außerdem muss es eine vereinheitlichte Antwortstruktur geben, die man beim jeweiligen Stromverkäufer abrufen können muss. Alternativ kann der das an eine zentrale Stelle abgeben, z.B. epex oder entso-e.
Das Format muss medienübergreifend funktionieren, also Informationen auch z.B. für Gas, Wasser, Öl, Holzstücke, Wasserstoff oder sonstwelche Energieträger umfassen können.
Ich stelle mir das ungefähr so vor: SPOT.json.txt (2,4 KB)
Das müsste eine EU-weite Vorgabe werden, aber wie kriegt man das hin?
Eine Idee, die ich gehört habe, wäre das der regionale Netzanbieter auch eine dynamisches Netzentgeld berechnen könnte. Das wäre in Ergänzung zum dynamischen Strompreis der an der zentralen Energiebörse gebildet wird.
Damit würde sich das Modell vereinfachen, so dass der Netzanbieter nur jeweils seine höhere Versorgungsebene betrachten müsste.
Aktuell stelle ich mir allerdings vor dass man noch nicht soweit ist. Sicherlich wäre es gut, wenn man ein einheitliches API hat und wenn man vielleicht auch einen zentralen Server hat wo diese Information abzurufen ist. Alles andere wäre unübersichtlicher und auch wenig ökonomisch.
Ich frage mich warum das Format medienübergreifend sein sollte. Es geht doch hier nur um Strom oder warum sollte man auch andere Energieträger berücksichtigen?
Ich denke, ein Standard setzt sich eher durch, wenn der universell ist, also nicht nur eine Nische bedient.
Vielleicht gibts einmal variable Tarife für andere Stoffe, da kann das gleich übernommen werden. Das könnte zuerst bei Wasserstoff und Erdgas oder Biogas interessant werden, vielleicht gleich regional. Oder innerhalb einer Fabrik, z.B. bei Hydrauliköl, Druckluft oder Grundstoffen. Mit einem universellen Datenformat ist das dann leicht.
Stell dir z.B. vor, ein Betriebsteil fragt sowas an:
Anfrage:
"https://apis.fabrik.local/json?tariff=braunkohle&1000ton"
Da ist dann gleich der Bedarf in der Anfrage mit drin
Ich bin in der Finanzbranche tätig, da gibt es den Börsenhandel. Der lebt auch davon das Produkte standardisiert werden und damit als austauschbar Güter gehandelt werden.
Zwischen Strom und den meisten anderen Gütern gibt es den Unterschied, das Strom nicht (noch nicht?) so gut speicherbar ist aber zu jeder Zeit Angebot und Nachfrage ausgeglichen sein muss damit das Stromnetz stabil ist. Das ist ja auch der Grund warum Strom im Day-Ahead Markt pro 1/4h gehandelt wird und das gleiche Produkt unterschiedliche Preise besitzt.
Das ist bei den anderen Gütern in der Regel nicht der Fall. Z.B. gibt es bei Fonds nur einen Bewertungspreis pro Tag. Bei Aktien, gibt es über den Tag verschiedene Preise, die richten sich aber nach Angebot und Nachfrage, die nicht ausgeglichen werden müssen.
Nun ja, grundsätzlich kann man all diese Güter mit Wertpapierkennnummern oder ISIN versehen und an der Börse handeln. Da gibt es auch eine ganze Menge Webportale und APIs.
Eine Frage, wäre was das API leisten soll? Geht es um eine seltene Abfrage (täglich, oder alle 1/4h) oder um laufende Kurse und viele Produkte.
Allerdings verkaufen die Börse solche Marktpreise meist gegen teures Geld und geben diese nur Banken per direkter Netzanbindung heraus. Da wird schon einiges an Aufwand betrieben. Auf der anderen Seite hüten die Banken diese Daten auch wiederum denn wer schneller darauf reagiert kann seinen Gewinn maximieren. Das ist im Energiehandel nicht anders.
Ich finde es an sich großartig, das man über PV-Anlagen als Privatperson "dezentral" an der Energiewende teilhaben kann. Allerdings gibt es durchaus Bestrebungen, die Regularien und Konditionen für kleine Anlagen zu erschweren. Man muss nur einmal schauen, welche Interessensgruppen im Markt vertreten sind. Privatpersonen haben meist nicht die größte Lobby.
Börse ist b2b, das hier ist die notwendige Standardisierung b2c.
Man kann es aktuell noch damit vergleichen, daß dein Bankmensch tschechisch redet und du deutsch, und gehst zum nächsten redet der französisch. Alle verwenden Zahlen und buchstaben und Sprache aber es bringt dir nur mit Aufwand was.
Um meinen Boiler zum besten Stundenpreis einzuschalten oder meinen Überschuss zum besten Stundenpreis einzuspeisen brauch ich die Information 1x alle 24h nach der Auktion für die nächsten 24h. Will ich Regelenergie verkaufen brauch ich das alle paar minuten. Das Datenpaket muss also aussagekräftig sein und kompakt. Einfache Stellglieder, die sich diese Daten holen, können (sollen! Nur dann verbreitet sichs schnell) durchaus billig sein mit wenig Rechenleistung. Beispiel funksteckdose.
Die Definition der Schnittstelle sehe ich weniger schwierig, das ist Fleissarbeit und den Vorschlag kann man gut aufnehmen. JSON oder XML via Rest sind gute Optionen.
b2c ist genau die Schwierigkeit. Wo ist die Geschäftsidee für das Business? Ohne die Businessseite wird man das Interesse der Firmen nicht wecken und die Datenanbindung nicht bekommen.
Aktuell habe ich eher den Eindruck das die VNB mit sich selber beschäftigt sind und auch die Politik nicht an einer besonders schnellen und dezentralen Umsetzung der Treiber ist. Vielleicht kann man über Medien und Wissenschafter ein Bewegung aufbauen, die solch eine Entwicklung möglich macht.
Eigentlich müssten die Stromhändler (tibber, awattar usw. wie auch Regelenergie) und die Verteilnetzbetreiber daran interessiert sein. Stromhändler, weil die massenhafte Verbreitung eines simplen billigen gadgets ihr business modell voranbringt, die VNB weil man sich den Netzausbau aufschieben kann.
Setzt natürlich voraus, daß die Jungs nen Computer wenigstens schon mal gesehen haben