Elektrofrosch Roller aus Berlin

Was haltet Ihr von diesem günstigen E-Roller. Knapp 1200.-€ ist ne Ansage.Aber taugt der was? Mich interessiert mal Meinung hierzu

Diese Frage habe ich mir auch gerade gestellt, seit ich am Wochenende die IMOT-Motorradmesse in München besucht habe. 45 km/h E-Roller gibt es zur Zeit in 2 Preisklassen, die einen liegen bei etwa 2000€ (oder mehr), die anderen fangen schon bei etwa 1100 € an. Ganz aktuell gibt es da ein Angebot bei Netto:

https://www.netto-online.de/econelo-sfx-elektroroller/p-2247859000

Der o.g. Elektrofrosch reiht sich da nahtlos ins Bild ein.

Was man versuchen könnte: Noch ist das Schlupfloch, dass man mit 45 km/h Rollern die THG-Prämie "melken" kann, nicht geschlossen. Man könnte sich jetzt ganz schnell so ein Ding holen und zusehen, dass man es freiwillig mit "großem" Nummernschild und Fahrzeugschein anmeldet und dann die THG-Prämie einstreicht. Wenn das ein paar Jahre lang ginge, wäre es ein Roller zum Nulltarif. Wird aber eben, wie gesagt, bald nicht mehr gehen. Rechtlich ist es so gewollt, dass nur E-Leichtkräder >45 km/h die Prämie bekommen, aber keine Kleinkräder bis 45 km/h. Diese Gesetzeslücke dürfte bald geschlossen werden. Ob es Bestandsschutz für schon angemeldete Fahrzeuge geben wird, weiß ich nicht.

Jetzt aber zu Deiner Frage: Dieser Roller hat recht sicher Blei-Gel-Akkus. Üblicherweise 60V Bordspannung, realisiert durch Reihenschaltung von 5 Stück 12V 20 Ah Akkus. Das ist in dieser Preiskategorie so, Li-Ionen Akkus haben meistens erst die Modelle ab etwa 2000€.

Ich würde mich freuen, wenn jemand einen Erfahrungsbericht mit einem solchen Roller liefern könnte. Ich für meinen Teil spekuliere darauf, so einen mal irgendwann für 200-300€ mit defektem Akku "abstauben" zu können und ihn dann mit einem DIY-Akku aus gebrauchten 18650er Zellen wieder zu ertüchtigen. Erst mal ist jetzt aber mein Pedelec mit genau so einer Aktion an der Reihe...

@alexx 1200 Watt Motor mit

72V – 20Ah, Bleigel Akku.

@saberlocker

OK, dann ist es ein Blei-Gel-Akku mehr: 6 Stück in Reihe geschaltet, was dann 6 x 12V = 72V ergibt. Aber auf jeden Fall sind es in der Preisklasse Blei-Gel-Akkus.

Die Akkus sind übrigens oft nicht herausnehmbar, so dass man den Akku nicht zum Laden in die Wohnung mitnehmen kann. Ohne Lademöglichkeit am Fahrzeug geht es dann nicht.

@alexx

... das wichtigste fehlt,

zulässiges Gesamtgewicht minus Eigengewicht incl. Akku = ?

mfg, stocki

Interessant, aber 45km/h ist doch gestern... das muss mal reformiert werden.

Tatsächlich, dazu schweigen sich die Hersteller der Bleiakku-Roller aus. Ich habe weder für den Elektrofrosch-Roller, noch für den oben verlinkten Netto-Roller Angaben zum zul. GGW und zum Leergewicht gefunden.

Hier gibt es zum mehr als doppelten Preis einen Roller mit Li-Ionen-Akku (habe ihn auf der IMOT stehen sehen)...

https://www.sio-scooter.com/products/si-o-r-1-1/

...und bei dem steht es dabei: 65 kg Leergewicht, 228 kg zul. GGW.

Ist eine Frage des Führerscheins. Bis 45 km/h darf in jedem Fall mit dem Autoführerschein gefahren werden.

Um Leichtkrafträder (über 45 km/h, bis 125 cm³ bzw. 15 PS) ohne weitere Fahrschulausbildung mit dem Autoführerschein fahren zu dürfen, muss dieser vor dem 1.4.1980 ausgestellt worden sein. Wer heute unter 61 Jahre alt ist, dürfte diese Bedingung kaum erfüllen. Alle jüngeren brauchen entweder die Führerscheinklasse A1, oder müssen sich nach vereinfachter Fahrschulausbildung ohne Prüfung die Schlüsselnummer 196 zur Führerscheinklasse B eintragen lassen.

Deswegen ist die Zielgruppe bei 45 km/h einfach größer.

Das hört sich interessant an...

Darum haben Simson noch so gute Preise, weil die 50km/h fahren dürfen... was aus Sicht, in der Stadt sind nun mal 50km/h erlaubt viel mehr Sinn macht als 45km/h

Sogar besser: Mopeds, die in der DDR erstzugelassen wurden, dürfen sogar 60 km/h laufen. Aufgrund entsprechender Übergangsregelungen zur Deutschen Einheit dürfen die mit dem Autoführerschein gefahren werden.

In der BRD lag das Limit lange Jahre bei 50 km/h, ehe es dann eines Tages auf 45 km/h abgesenkt wurde. Ältere Roller mit 50 km/h genießen auch hier Bestandschutz. Wer also ohne Führerscheinklasse A1 bzw. B mit Schlüsselnummer 196 über 45 km/h fahren will, muss auf alte Fahrzeuge zurückgreifen.

ach waren sogar 60km/h... ganz verdrängt... könnte man die nicht auch auf Elektro umbauen? So ein SR50 Roller wäre doch dafür ideal...

Wer sich mit der Erweiterung B196 für ein Elektromotorrad entscheidet, der kann außerdem legal bis zu 59 PS Spitzenleistung nutzen, denn das 11 kW-Limit gilt für die Dauer-Nennleistung. das hört sich ja noch besser an...

Ich fahre seit 3 Jahren so nen Elektrofrosch Dreirad. Erfahrungsgemäß sind deren Produkte ziemlicher Schrott - auch die Roller. Ich hab schon mehrmals schweißen müssen und Kabel neu gelegt hab ich auch, weil die einfach zu dünn dimensioniert waren. Abseits davon günstige Gefährte, die wirklich sehr sehr günstig sind, wenn man auch selber mal was dran machen möchte. Sie eignen sich sogar dazu was selbst dran zu machen - einfach weil die Technik so dermaßen simpel ist... Das war für mich immer n Pluspunkt.

Abseits davon. Die 42 kmh die auf der Seite stehen, wird der nicht erreichen. Die Geschwindigkeit wird bei den Dingern aus der Drehzahl vom Motor errechnet und die Drehzahl ist durch die Spannung limitiert..

Die Ladegeräte liefern 84V, bei 84V laufen die auch 45 kmh... Aber die Bleiakkus gehen halt recht schnell auf 76V und der dreht nur noch bis 40 kmh. Weil das Tacho total scheiße ist, sind das dann tatsächliche 37 kmh. Hab mal so aus Spaß noch mehr Bleiakkus dran gehangen und bin auf 96v statt 72v nennspannung gegangen - das Dreirad lief dann knapp 55 kmh.

Ganz abseits davon: Die haben meeeega die Liefer schwierigkeiten und Elektrofrosch ist da auch nicht sehr Kundenfreunldich... Man muss 20 mal anrufen und wird jedes mal 2 Wochen nach hinten vertröstet - das Gefährt bkeommt man dann nach 14 Monaten, obwohl 4 Monate angekündigt waren.

Allerdings haben die inzwischen auch nen paar Händer deutschlandweit... Ggf. kann man bei denen vor Ort einen Roller ausprobieren.

Die Bleiakkus die da drin sind, sind qualitativ echt gut. Meine sind jetzt 3 Jahre alt und ich hab kaum Leistungseinbusen - bin aber auch nie mehr als vllt. 30 kmh gefahren, bevor wieder geladen wurde - der Vorbesitzer durchaus auch mehr.

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Vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht! Rückfrage:

Was musstest Du schweißen? Ging es da direkt um den tragenden Rahmen, oder waren es nur irgendwelche Anbauteile oder Halterungen von Verkleidungsteilen?

Noch eine Frage: Bist Du mit Deinem Fahrzeug an die THG-Prämie herangekommen? Um die 300 Euro pro Jahr sollten noch möglich sein, wenn man ein großes Nummernschild ergattern kann.

Insgesamt bestärkt mich Dein Bericht, mich mittelfristig auf die Lauer nach einem defekten E-Roller im unteren 3-stelligen Euro-Bereich zu legen und diesen wieder zu ertüchtigen.

@alexx

Bzgl. Schweißen: Bis jetzt Anbauteile.

Aber der Rahmen ist aus 4kant rohren geschweißt, die gerne mal innen nass werden. Nachträglich ne Hohlraumversiegelung ist also nötig gewesen. Beim Roller aber nicht so problematisch denk ich. Da ist das Design bestimmt n anderes.

Mhm THG hab ich aus faulheit nicht versucht. Könnte mir auch vorstellen dass das schwierig wird. Die COC Papiere sind wirklich - naja - sehr chinesisch. Auch, wenn da natürlich alles auf englisch steht.

Prinzipiell ist deine Idee gut. Besorg dir direkt nen 80 kmh roller. Die kosten kaum mehr.

Die 45 kmh, großes Nummerschild und THG Geschichte soll wohl kippen.

Moment mal - da bringst Du mich gerade auf eine Idee...

Also bei den 80 km/h E-Rollern finde ich leider gar nichts günstiges. Unter 3500€ Neupreis habe ich bislang nichts entdeckt. Oder übersehe ich da etwas? Jedenfalls preislich kein Vergleich zu dem oben verlinkten Netto-Roller für 1099€.

Wenn ich nun allerdings Deine beiden folgenden Zitate...

...und....

...gemeinsam betrachte, dann kommt mir da eine Idee. Könnte man nicht:

  • Einen Netto-Roller für 1099€ kaufen

  • Einen zusätzlichen Blei-Gel-Akku reinbauen, so dass er mindestens 46 km/h Spitze erreicht

  • Dann zum TÜV bringen und eine ABE als Leichtkraftrad beantragen

  • und ihn schließlich als LeichtKRAD anmelden und jährlich die THG-Prämie (zur Zeit um die 300€/Jahr) einstreichen?

Fraglich ist nur, wie teuer die TÜV-Abnahme kommt (ohne offizielle Messfahrt zur Bestimmung der bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit wird es nicht gehen) und ob es für Leichtkräder Zulassungsanforderungen gibt, die der Roller nicht erfüllt, z.B. Fernlicht, Integralbremse etc. Für ein Einzelexemplar wahrscheinlich nicht wirtschaftlich, aber wenn sich ein paar Leute zusammentun, könnte es gehen.

@alexx

Bzgl. der Preis Geschichte... In meinem Kopf leb ich auf dem Gebrauchtmarkt... Da kosten die nur unwesentlich viel mehr.

Bzgl. der Abnahme als LKrad... Das seh ich nicht. Technisch wohl möglich. Aber sicher nicht gut. Die Technik ist ja auf 72V ausgelegt, der dreht zwar schneller mit mehr aber geht dann halt auch kaputt. Das ist kein Dauerzustand. Die Abnahme wird teuer. Sehr teuer.

Bei normalen 50ccm Rollern ist das ja auch keine Option. Früher haben wir die auf 70 oder 80 kmh gebracht ohne großartig was zu machen. Bloß die Drossel raus. Die 25er waren gedrosselt. Die 45er auch. Ohne Drossel fuhren die alle über 45. Das Problem ist, dass es dafür keine Versicherung und keine Möglichkeit das zuzulassen gibt. Das nächste war dann erst wieder n 125er Roller...

Aber klar. Mit Einzelabnahme geht alles. Aber das bekommste mit ner THG Prämie nicht wieder rein.

Ich finde da im Moment leider nichts wirklich günstiges. Ich habe mal im 200 km-Umkreis von München gesucht. Da ist dieser hier der günstigste, und für den Preis könnte ich mir den Netto-Roller 2x neu kaufen. Der Traum wäre, einen in dieser Art mit defektem Akku für vielleicht um die 500€ "abstauben" zu können und ihn mittels eines DIY-Akku aus gebrauchten 18650er Zellen wieder flott zu machen. Durch die THG-Prämie würde er sich dann binnen 2 Jahren refinanzieren.

Ich fürchte nur, dass die THG-Prämie ihrerseits die Gebrauchtpreise hochtreibt, denn auch ein nicht fahrbereiter Roller kann die THG-Prämie mitnehmen, sofern man ihn angemeldet herumstehen lässt und das Problem der TÜV-Überziehung großzügig ignoriert.

Daher die Idee, einen 45er Roller auf mindestens 46 km/h zu "frisieren" und offiziell vom TÜV abnehmen zu lassen. Dass es sich bei einem einzigen Roller nicht lohnt, ist naheliegend, aber wenn man in einer Community so wie hier 10 Stück zusammenbekäme, könnte man die Gutachten-Kosten schon durch 10 teilen. In der Ära der Verbrennungsmotor-Roller gab's Ähnliches. So wurde z.B. für den Piaggio TPH 80 Roller mal ein Umrüstsatz angeboten (andere Distanzhülse in der Variomatik), mit dem man ihn von 80 km/h auf 81 km/h Höchstgeschwindigkeit umrüsten konnte, was seinerzeit die Versicherung extrem verbilligte, weil es damals 16- und 17-jährige Fahrer ausschloss.

Das Projekt gibt es bereits und heißt "Second Ride". Leider nicht ganz billig und auch keine wirkliche Auswahl und Angaben zu Technischen Daten.

Ich beobachte ab und an den Markt für neue und gebrauchte E-Roller (mit dem Hintergedanken, ggf. mal schnell zuzugreifen, falls etwas Attraktives auftaucht) und bin dabei auf die folgenden Angebote gestoßen. Die bewegen sich preislich aber fernab jedweder Plausibilität. Keine Ahnung, was es damit auf sich hat - also entweder ist der gesamte Laden ein kompletter Fake Shop, der nur die Vorauszahlung kassiert und dann abtaucht, ohne je etwas zu liefern, oder es handelt sich um verwechselte Artikelbeschreibungen, wo in Wirklichkeit nur ein Ersatzakku, Gepäckträger, Koffer oder sonstiges Zubehörteil für einen E-Roller verkauft wird, aber die Artikelbeschreibung fälschlicherweise einen kompletten E-Roller beschreibt. Aber seht selbst:

Ein kompletter 45 km/h E-Roller neu für 290€ ...?

Ein kompletter 80km/h E-Roller neu für ebenfalls 290€ ...??

Oder doch lieber die 75 km/h-Ausführung, die dann 890€ kostet ...???

Da ist doch garantiert irgendetwas oberfaul.

EDIT: Das Modell an sich gibt es scheinbar wirklich, ein realistischer Neupreis ist aber wesentlich höher .

Fake Shop!