Eigenzirkulation <- was tun?

Hallo zusammen,

wie in meinem Wärmepumpen-Thread schon zu lesen war, haben wir in unserem saniertem Altbau, mit moderner Viessman Gastherme, einen super hohen Eigenverbrauch der Anlage. (ca. 3.200 kw/h im Jahr EIGENVERBAUCH der Anlage... ca. 5.000 kw/h Jahresgesamtverbrauch)

Ich hatte da immer die Zirkulationspumpe in verdacht, da die Isolierung des Zirkulationskreislaufes in zumindest einem Raum nicht optimal ist.
Als ich die Zirkulationspumpe abgestellt habe, ist der Eigenverbrauch jedoch nicht gesunken. Mit einem Temperaturekorder am Rückfluss der Zirkulation habe ich nun raus bekommen, dass Anlage eine thermische Eigenzirkulation hat... und dadurch der Verbrauch so riesig ist. :thumbdown:

Ich habe die Zirkulationspumpe seit gestern mit dem eingebautem Absperrventil stillgelegt... und siehe da, die Eigenzirkulation ist weg... und der Verbrauch auch. (Die Therme war heute nicht einmal an... das hatten wir noch nie! Trotz normaler Warmwassernutzung & Duschen etc.)


Nun steh ich etwas belämmert da... die Rechnung der Anlage ist von 04.2020... also mit Gewährleistung ist dann wahrscheinlich nicht mehr viel?

Das akute Problem ließe sich mEn. lösen, indem ich ein Magnetveniel vor die Zirkulationspumpe setze und so verschalte, dass das Ventil nur öffnet, wenn die Pumpe läuft...

Aber eigentlich würde ich gerne den Zirkulationskreislauf komplett los werden. Ich weiß auch in etwa wo der letzte Abzeig des Kreislaufes ist... in unserer Wohnküche... unter den Bodenfliesen. :wtf:
Wenn ich daran Denke da den frisch gefliesten Boden aufzustemmen wird mir ganz anders. Bekommt man sowas irgendwie, wenig invasiv hin? (4-5 Fliesen raus, Loch Estrich raus bröseln, Leitung Kappen + Stopfen auf's Ende, Estrich drauf, 4-5 Fliesen wieder einsetzen) Oder muss ich damit rechnen, dass ich danach den Raum neu renovieren muss?

Vielleicht hat hier ja jemand einen schlauen rat für mich.

Viele Grüße,
Sören

Als erstes würde ich den anrufen, der das Ding eingebaut hat.

Werde ich sicherlich versuchen... aber sagen wir mal, man ist damals schon nicht spannungslos auseinander gegangen. Ich glaube nicht, dass der Installateur freiwillig einen Finger rührt.

Grüße,
Sören

Ich kenne mich mit dem Gewährleistungszeug nicht so gut aus, aber war da bei Bausachen nicht mal was mit 5 Jahren?

Ich kenne mich mit dem Gewährleistungszeug nicht so gut aus, aber war da bei Bausachen nicht mal was mit 5 Jahren?
Moin,

ja, Frage ist was war vertraglich vereinbart und ist das so Stand der Technik.. solche Themen sind nervig...

Abhilfe sollte aber folgende Schwerkraftbremse schaffen:

https://www.wolf-online-shop.de/Ehko-Schwerkraftbremse-TS73N-DN25-1-bis-300-GRAD::55898.html?gclid=CjwKCAjwp9qZBhBkEiwAsYFsb7NUFLd5uL__tZWTNjMqW21bUQIZ6JHO6ghJup3Xr_ujdwEvMcyD5RoCB3YQAvD_BwE

Gibt es in verschieden Größen, musst mal schauen..

Grüße

Danke dir. Ich werde berichten, was es gebracht hat! :slight_smile:

Gewährleistung sind 2 Jahre, aber bei versteckten Mängeln auch länger. Im Zweifel muss dann aber der Anwalt ran...

Hier steht was zu den 5 Jahren bei Handwerkerleistungen:

https://www.contorion.de/handdrauf/gewahrleistungspflicht-im-handwerk/

Lass doch die Pumpe drin und bau ein Thermosyphon am Puffer ein.

Naja... das löst ja alles nicht das Problem, das die Rückleitung der Zirkulation in der Küche unisoliert ist und sobald Zirkulation stattfindet (egal ob per Pumpe oder thermisch), ein Großteil der Energie verloren geht.

Das mit der Gewährleistung ist alles nicht so richtig klar. Es gibt Urteile, nachdenen eine Heizungsanlage mit 5 Jahren zu gewähren ist. Der Installateur ist aber ohnehin ein schwieriger Fall gewesen. Freiwillig wird der hier nichts machen, denke ich. In Angebot, Auftrag und Rechnung ist auch von Zirkulationskreislauf und Pumpe nichts zu finden...

Grüße,
Sören

ein (elektrisches)sperr-ventil einbauen?
dann ist die zirkulationsleitung zuverlässig zu und es zirkuliert auch nichts mehr thermisch.
in die steuerung mit integriert, parallel zur e-zirkulationspumpe, öffnet da ventil, wenn die pumpe mal läuft.
wenn zirkulation totgelegt, ventil zu und gut.

"Das akute Problem ließe sich mEn. lösen, indem ich ein Magnetveniel vor die Zirkulationspumpe setze und so verschalte, dass das Ventil nur öffnet, wenn die Pumpe läuft..."

War ja mein Gedanke... gibt ja Ventile die stromlos geschlossen sind... an die gleiche Leitung wie die Pumpe...
Aber wenn ich richtig bin, muss ich die Zirkulationsleitung täglich mehrfach durchspühlen, wenn ich keine Legionellen will...?

per zeitschaltuhr die pumpe/ventil täglich (genaueres mal googeln?) für 2minuten laufen lassen, dann dürfte es keine legionellen geben.


5sec schnellgoogeln ergibt:
Das Erhitzen von Wasser und wasserführenden Systemen gilt als sicherer Weg zur Bekämpfung von Legionellen. Bei 70°C werden die Keime schon nach wenigen Sekunden abgetötet. Der Warmwasserspeicher sollte durch eine automatische Schaltung mindestens einmal wöchentlich auf 60°C erhitzt werden (Legionellenschaltung).
legionellenlink

Hallo Sören,

Wenn du in jedem Fall was an der Zirkulationsleitung machen willst, habe ich folgenden Vorschlag.
Bau dir ein Handrad-Ventil oder ein Magnetventil in die Zirkulationsleitung ein.
Mit dem Handrad kannste zudrehen, wenn nicht gebraucht (Aufpassen wegen stehendem Wasser).

Mit dem Magnetventil kannste die Zirkulationsleitung öffnen, wenn die Pumpe läuft und sonst ist die Zirkulation deaktiviert.

Ich habe bei mir eine Schwerkraftbremse drin, trotzdem sind noch 10kWh pro Tag im Sommer durch Zirkulation "verlorengegangen".
Jetzt wo Zirkulation zugedreht (Handrad-Ventil war auch drin) habe ich pro Tag nur noch 6-7kWh Verbrauch statt 16-17kWh pro Tag nur für Warmwasser.

Herzliche Grüße

Hatte dir in deinem anderen Thread schon mal geantwortet. Da es ja scheinbar wirklich eigenzirkulation ist: Versuche es doch tatsächlich mit einem Magnetventil. Die Pumpe benötigst du warscheinlich gar nicht.
Dann schalte das Magnetventil (Stromlos geschlossen) nur wenn du WW in der Küche brauchst. Das Bisschen was durch die fehlende Isolierung flöten geht fällt nicht weiter ins Gewicht.

Das Problem mit der eigen bzw. thermischen Zirkulation hatte ich auch gehabt. Nachdem nun mehrere Jahre eine Schwerkraftbremse in der Zirkulationsleitung verbaut ist gibt es keine Probleme mehr. Habe auch in der Zirkulationsleitung und im WW - Speicher digitale Temperaturfühler und sehe sofort wenn da was nicht stimmt. PS. Meine Zirku-Pumpe stoße ich mit einem Hallsensor kurz an wenn ich WW brauche. Dann läuft die Pumpe an. Sonst ist sie zu 99 Prozent aus. Das klappt sehr gut und die Energiekosten sind deutlich geringer.

Ich habe auch das Problem das mein im Sommer genutzter, per Überschuss elektrisch beheizter Brauchwasserspeicher über Nacht extrem abkühlt. Der Speicher ist Schiebehähne und Sanipex Verindung direkt mit der Heizung verbunden ( günstige Übergangslösung ) Könnte ich hier auch am Kaltwasser Eingang bzw. Warmwasser Ausgang des Speichers eine Schwerkraftbremse verbauen um das "wegströmen" des aufgeheizten Wassers zu vermeiden? Die Zirkulation erfolgt hier komplett ohne zusätzliche Pumpe und nur durch den natürlichen Wasserdruck.

Da muss auch irgendwo eine Zirkulationsleitung an dem Speicher sein.
Ist da auch eine Zirkulationspumpe? Wenn ja, wie wird die geschaltet?

Der Kaltwassereingang hat mit dem Wärmeverlust nix zu tun.
Die Energie geht über die Warmwasserleitung ins Haus und kommt als abgekühltes Wasser über die Zirkulationsleitung zurück.
Durch diese "Strömung" wird die Enrgie aus dem Speicher entnommen.

Wenn keine Zirkulationsleitung angeschlossen ist, dann kann der Wärmeverlust eigentlich nur über eine mangelhafte Isolierung erklärt werden.

In die Zirkulationsleitung sollte eine Schwerkraftbremse und zusätzlich Ventile zum Schließen der Leitung eingebaut werden.
In die Warmwasserleitung sollte nach Möglichkeit ein Thermosyphon reingebastelt werden, der die Zirkulation auch stark vermindert.

Hoffe es hilft.

Herzliche Grüße

Hallo allerseits,

Mein Neubau ist gerade in der Phase der Wasserinstallation Leitungen etc. mein Installateur wollte warm Wasser Leitungen zu jeder Abnahme Stelle individuell verlegen, ohne Zirkulation, ich bin kein Fan von Wasser und Energie Verschwendung. Ich habe ihn darauf angesprochen doch eine Zirkulation einzubauen wobei die Pumpe mittels Lichtschalter der Bäder und der Küche aktiviert wird, und zusätzlich eine Magnet absperr Ventil einzubauen welches auch durch die Pumpen Aktivität geschaltet wird. Wie ist so etwas, wenn überhaupt möglich, zu lösen? Shelly oder Stromkreis der Licht und Pumpe und das absperr Ventil gleichzeitig ein und ausschaltet?. Sollte die Pumpe auch in Abwesenheit manchmal laufen oder ist das unnötig?

Viele Grüße Mike

Hallo Mike,
herzlich willkommen im Forum.

Zirkulation sollte immer mit im Warmwasserkreislauf sein, aus hygienischen Gründen, aus Gründen des Wassersparens und der Umwelt.
Bei stehendem Wasser können sich in den Warmwasserleitungen Legionellen bilden, die schwere Krankheiten auslösen können. Das sollte aber auch dein Installateur wissen und entsprechend die Warmwasserleitungen mit Zirkulation bauen.
Die Zirkulation sollte auch mindestens einmal am Tag für mindestens 10min laufen, so dass es nicht zu stehendem Wasser in den Leitungen kommt.
Es gibt entsprechende programmierbare Umwälzpumpen, du kannst aber auch einen AVM, Shelly oder Nous Zwischenstecker mit Tasmota nutzen, um eine nicht programmierbare Pumpe ein- und auszuschalten. Diese Stecker arbeiten oft mit Alexa oder anderen Tools zusammen, da ließe sich sicher auch ein Funktaster etc. kombinieren, das hab ich aber noch nicht gemacht.
Die Warmwasserumwälzpumpen haben idR. ein Magnet-Absperrventil, das wirkt aber nur in eine Richtung.
Um die Eigenzirkulation zu unterbinden soll dein Installateur dir einen Anti-Schwerkraft-Siphon in die Warmwasserabgangsleitung deines Speichers bauen.
Dann ist auch dieses Problem gelöst.
Falls er nicht weiss, was das ist, kann ich dir ein Foto schicken von meiner Installation.
Damit habe ich meine jahrzehntelages Eigenzirkulationsproblem, das mein Installateur trotz mehrfachen Versuchen nicht gelöst hat, behoben.

Herzliche Grüße
Eclipse

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