Hallo zusammen,
Ich packe die Energiewende an und saniere mein Elternhaus zudem energetisch. Hier ein kleiner Überblick.
Immobilie
- Zweifamilienhaus im Sauerland, erbaut 1955, erweitert und aufgestockt 1977, erweitert durch Treppenhaus, Garage und Werkstatt in 2024.
- Kellergeschoss: 110 m² (Werkstatt, Lagerräume, Hauswirtschaftsraum, Waschküche, Büro). Bis auf das Büro unbeheizt.
- Garage + Werkstatt: 70 m², situativ beheizt
- Erdgeschoss: 110 m² Wohnetage, beheizt.
- Dachgeschoss: 110 m² Wohnetage, beheizt.
- Spitzbalken: Nicht ausgebaut, unbeheizt.
Photovoltaik
- In 2024 habe ich zwei Paletten Trina NEG9RC.27/435Wp Bifazial gekauft und 62 Module aufs Dach gebracht. Dabei hat mit mein Cousin geholfen, der eine Dachdeckerfirma hat, mit Kran und drei Personen waren wir in wenigen Tagen fertig.
- Da ich viele Dachflächen und Gauben habe, habe ich drei lange Strings gebildet die an einen SMA Tripower 15 kW AC Wechselrichter kommen.
- Vier weitere kleine Strings laufen auf einen Victron RSA 450 / 200 der direkt an den Akku geht.
So sieht das ganze von oben aus:
Und so sieht meine Planung für Wechselrichter und Elektrik aus, im Januar beginne ich mit der Installation:
Dämmung
- Dach mit 120mm Puren Aufdachdämmung
- Glauben sind mit 100mm Glaswolle als vorgehängte Fassade verschiefert ausgeführt, hatte wenig Motivation das im Zuge meiner energetischen Sanierung runterzureißen
- Fassade habe ich mit 160mm Glaswolle und 60mm Gutex Holzfaser als Putzträger komplett saniert und verputzt
- Perimeterdämmung folgt mit ca 180mm XPS im Frühjahr, wird dann auch verputzt
- Ein Riesenakt war die Laibungsdämmung der Fenster, da ich verschiedene Fenster nicht nach außen setzen konnte / wollte.
- Habe also alle Laibungen mit XPS gedämmt, dann Aussparungen für Natursteinfensterbänke vorgesehen, eine zweite Dichtebene mit Flüssigkunststoff und speziellen Tropfkantzen geschaffen und die Natursteinbänke installiert.
- Hat pro Fenster zwischen 4 und 12 Stunden gedauert
So sieht der Flüssigkunststoff aus, der auf ein dickes Fliess gestrichen wird:
- Die Fenster im Neubau (Garage / Werkstatt) waren viel einfacher, im Vergleich ein Traum.
- Hier kann man auch gut die Klötzchen erkennen die ich aufgeklebt habe so das Schlagregen nicht seitlich in den Putz laufen kann
Einzelne Räume wie das Bad habe ich im Zuge der Sanierung mit 160mm Glaswolle als Zwischensparrendämmung + Dampfbremse verbessert.
Was noch folgt ist die Dämmung der Kellerdecke, hier werde ich wahrscheinlich Isover Topdec in 80 oder 100mm einsetzen.
Zudem werden weiter Wärmebrücken identifiziert und überlegt wie ich die Dämmung weiter verbessern kann, dazu verwende ich eine FLIR Kamera für das iPhone.
Den Übergang von Fassade zu Dach werde ich mir beispielsweise einmal näher ansehen:
Heizung
- Momentan läuft eine Viessman Vitodens 300-W Gastherme, die von 1,9 - 19 kW modulieren kann.
- Vor zwei Jahren habe ich alle Heizkörper Ventile auf Maximum gedreht und dann schrittweise die Vorlauf Temperatur gesenkt. So konnte ich den Gasverbrauch von 30.000 auf ca. 24000 kWh reduzieren. Der Vorlauf beträgt bei 0 °C Außentemperatur nur noch 40 °C.
- Um zu prüfen ob meine Verrohrung der Heizkörper für eine Wärmepumpe geeignet ist, und generell mehr über meine Heizung zu erfahren, habe ich eine Steuerung via einem Optolink Adapter für die Therme gebaut und sie mittels einem Raspberry Pi gesteuert und auch ausgewertet… Dazu verwende ich vcontrold, vitocollect, InfluxDB und Grafana
- So schaut das ganze dann aus:
Das ganze habe ich dann noch um Temperatur und Luftfeuchte Sensoren erweitert, die ich über Zigbee übertrage und dann via Zigbee2MQTT in die o.g. InfluxDB speichere und auch via Grafana auswerte. Tada:
- Da ich im Herbst mit der Fassadensämmung fertig geworden bin wird im nächsten Schritt eine Panasonic Jeisha Luft-Wasser Wärmepumpe mit 7kW installiert, die schon hinterm Haus auf der Palette wartet.
- Viele gute Anleitungen dazu habe ich in Foren gefunden, viele gute Referenzinstallationen findet man hier: Anlage Donnermeister – Aquarea Club
- Zudem wird in die Garage / Werkstatt eine Panasonic VZ9 einziehen
- Die VZ9 war eigentlich für die jeweils 60 m² großen offenen Wohn-Ess Bereiche pro Etage gedacht, die Optik sagte meiner besseren Hälfte aber nicht zu.
- Ich positioniere also als Ersatz momentan ein Daikin Perfera Truhengerät, mit bisher noch gemischtem Erfolg.
In Summe ist noch viel zu tun, aber es geht gut voran. Wichtigste Werkzeuge waren ein guter 9kg Bohrhammer, eine Sanierungsfräse und ganz viel Zeit und Nerven.
Ich habe mir aber vorgenommen in 2025 auch wieder mehr Zeit mit anderen Hobbies zu verbringen, statt typischerweise 5000km habe ich dieses Jahr nichtmal 500 km auf dem rad gesessen.
Ich wünsche euch einen guten Rutsch - bei Fragen oder Hinweisen was ich besser oder anders machen sollte: Her damit!
Viele Grüße,
cane