EBC-A40L Akku Ladegerät / Tester

Seit heute habe ich ein eigenes Batterieladegerät EBC-A40L um meine (Envision) LiFePo Zellen zu testen. Nach einem Viertel Jahr zugestellt, direkt aus China, mit Singapur Airlines, mehrfach geröngt.

Mit dem YR1035 habe ich bereits festgestellt, daß die Innenwiderstände einiger wenigen Zellen Faktor 10 (nach oben) schlechter sind. Die Spannungen sind überall soweit im Rahmen.

Nun würde ich mit den Zellen zunächst mal jeweils einzeln 2-3 Zyklen fahren um über deren Kapazität und Zustand Bescheid zu wissen. Mein Balancer wird später nur passiv sein, weshalb von vorne rein klar sein sollte was man ihm zumutet.

Die mitgelieferte Beschreibung ist ein einzelnen Fresszettel beidseitig 2x2 verkleinerte Seiten mit ziemlich oberflächlicher Beschreibung. Vom vorhandenen USB Anschluss ist darin keine Rede obwohl mit USB Kabel ausgeliefert.

Welche Software braucht man da zur Visualisierung? Läuft das nur unter Windows oder auch Linux?

Welches Lade/Entladeprofil ist anfangs für eine 280Ah Einzelzelle empfehlenswert?

Edit: Ok, ich habe die EB-Software auf der Dropbox von Andys Offgrid Garage gefunden. Die werde ich erst mal installieren und damit rumspielen. Es gibt ja sogar ein Video dazu auf Denglisch was die Fragen beantworten sollte welche im Manual nicht drinstehen.

Im "USB-Kabel" sitzt ein Schnittstellenwandler USB->UART TTL und wird dir unter Windows als COM-Schnittstelle angezeigt (Linux ttyUSB0 oder so).
Die Software gibt es nur für Windows. Die ist auch ziemlich buggy.
Glaub auf Github hat schon jemand das Protokoll entschlüsselt, aber nur für Pascal oder so implementiert. Bin mir nicht mehr sicher.

Aufpassen musst du bei der EB_Tester, dass die Schnittstelle COM1 bis COM9 sein muss. Alles darüber wird nicht erkannt. Kann man aber in Windows im Gerätemanager mit Klick auf die Schnittstelle auch umstellen.

Ok, nach einigen Versuchen läuft das Teil . USB enumeriert bei mir als CH340 und COM4, während die SW immer nur COM3 gefunden hat. Manuell auswählen ging auch nicht, nach einem Neustart hats plötzlich geklappt.

Hab mir zwischenzeitlich auch das Video von Andy reingezogen. Man hat ihn ja selten so glücklich wie mit diesem Teil gesehen. Vor allem nicht bei den Frust Videos über JK und Yixiang.

Die Grafikdarstellung hat vermutlich heftige Rundungsfehler und Ungenauigkeiten. Ströme und Spannungen stimmen akzeptabel mit meinen externen Messungen überein. An der Kurve sieht man aber deutlich daß sie beim Laden ewas nach unten durchhängt. Das war von den Spannungswerten her nicht der Fall. Andy hat sich im Video auch gewundert, warum der Kurvenanfang immer so stufig dargestellt wird. Die Kurven haben einfach grobe Darstellungsfehler drin.

Habe jetzt einen erfolgreichen Lade und Entladezyklus gemacht. Danach ist das Teil jetzt kaputt.

Die Werte des Akkus waren wir erwartet. SOC war etwa 100Ah von 280Ah. Die Ausreiser der Innenwiderstände sind auf meine Fehlmessungen zurückzuführen, weil die Polschrauben nicht mit dem Drehmo angezogen waren.

Zur Fehlfunktion: Kommunikation und entladen funktioniert. Beim Laden bringt das Teil keinen Strom mehr. Am geschlossenen Schaltnetzteil liegen 6 Volt an.

Ansatzweise ist noch kurz ein Ladestrom geflossen, welcher aber viel zu hoch war. Meine Stromzange hat für etwa 5 Sekunden 60 Amp angezeigt, die Kurve am Bildschirm war oben am Anschlag bei 40A.

Vermutlich sind es zwei Fehler: Die Strommessung ist warum auch immer nicht korrekt. Beim Entladen war sie es aber noch. Den Shunt kann ich mit 1,8mOhm vermessen. Danach ein Folgefehler am Längsregeltransistor?

Immerhin habe ich glaub auch schon ein Reparaturvideo von Andys Garage gesehen. Was war bei dem kaputt? Die Gehäuseschrauben habe ich auch gleich entsorgt und gegen Blechschrauben ersetzt. Nicht eines der M3 Gewinde war ok, alle nur reingewürgt vermutlich ohne zuvor ein Gewinde zu schneiden.

Weis jemand welches der Längsregeltransistor zum Laden ist?

Beschwerden in China sind vermutlich nutzlos?

Ich hatte mal Netzteil defekt bei mir, weil der Lüfter irgend wann ausgefallen war... hatte ich beim Verkäufer reklamiert, der hat gleich noch eine Platine mitgesendet, weil wohl die Drähte schnell durchbrennen, was aber bisher nie passiert ist. Aber es gibt halt eine menge Nachbauten mittlerweile, die können nur noch 35A. Denke mal bei dir ist ein MosFet defekt, der den Strom regelt, der wird durch sein, darum auch die 60A...
Gibt es dafür eigentlich einen Schaltplan?

Schaltplan wäre nützlich. Wahrscheinlich kann man den nur selbst malen. Gibt es wenigstens eine Adresse des Herstellers ZKE? Aber die letzte Version ist von 2017 oder so. Die Angestellten wo sich damit ausgekannt haben sind vermutlich längst weg wenn es den Laden überhaupt noch gibt. Das sowas simples auch kein Europäer hinkriegt.

Vermutlich sind das keine Mosfets sondern bipolar Transistoren als Darlington geschaltet. Bei der Kühlergröße ist der Stromregler linear und ungetaktet. Induktivität sehe ich auch keine.

Die schwarzen Klötze sind mir auch nicht geheuer. Sind das Hall Sensoren zur Strommessung? Zu was haben die dann so einen riesen Shunt? 1,8mOhm * 35A² macht 2,2 Watt.

Sind doch Mosfets. 2 Stück N Kanal parallel. Drahtbügel um die Ströme besser zu verteilen. Die hier:
HY5110W.PDF (632,4 KB)

Ausserdem 4 parallele P-Kanal IRF 4905. Die P-Kanal machen den Ladevorgang und verheizen dabei die Spannungsdifferenz zwischen Batterie und 6V Schaltnetzteil. Könnte man für LiFePo vermutlich deutlich runterstellen damit es beim laden nicht so heiss wird. Wenn es der 12V DC/DC Wandler für die Relais mitmacht.

Die beiden N Kanal machen den Entladevorgang und verheizen dabei die gesamte Energie aus der Batterie.

Meine "schwarzen Kästen" sind Relais was man deutlich hört. Hoffentlich schalten sie nur lastfrei. Sie sind zwar bis 30 Amp spezifiziert, aber eben bei AC und nicht bei DC. Offensichtlich hatte man doch starke Zweifel daß die Mosfets zuverlässig abschalten und hat deshalb sicherheitshalber noch zwei paralelle Relais nachgeschaltet um die Batterie abzutrennen.

Vermutlich haben die Schaltungsentwickler nicht gewusst was sie tun. Sonst hätten sie normale bipolare Transistoren verwendet und keine Mosfets mit 2x300 Amp zum Betrieb bei 30 Amp parallelgeschaltet. Das kann man zwar machen, bringt aber Null Vorteile wenn die Leistung sowieso verheizt wird.

[Hier gibt es noch ein längliches Video. Das Gerät hat das gleiche Problem wie meines. Er hat dann im Netz nach Geräten mit ähnlichen Problemen gesucht und der Kommentar an der verlinkten Videostelle ist wieder typisch chinesisch. Es gibt einen Besitzer mit 3 solcher Geräte und alle 3 haben das gleiche Problem.

An den chinesischen Verkäufer kommt man sowieso nicht ran und der verscheppert das Zeugs neben Haarbürsten und Schaumstoff-Schulterpolster. Der Hersteller hat aber immerhin eine Webseite:

Da bestelle ich aber besser erst mal einen Posten Mosfets zum austauschen. Dei hatten bei mir im Gegensatz zum YT Video übrigens keine Isolierscheiben. D.h. alle Drain hängen auf dem Kühler miteinander zusammen. Der Kühler selbst ist gegenüber dem Gehäuse aber mit Isoliernippeln montiert.