Mit der Möglichkeit muss man rechnen. Das ist der Hintergrund dafür, dass ich oben fragte, ob der Themenersteller vielleicht noch eine nicht verbaute Ersatz-Zelle übrig hat. Anhand dieser könnte man prüfen, ob die gelieferten Zellen ihren angegebenen Kapazitätswert wirklich erfüllen.
Das Angebot ist wirklich klasse. Unten habe ich nochmal die aktuellen Werte der 7 parallelen Schaltungen angehängt. Vielleicht ist das schon aufschlussreich genug.
Ja ich habe noch eine unbenutzte Zelle übrig.
Um dem ganzen noch etwas mehr auf den Grund zu gehen habe ich nochmal alle 7 parallelen Schaltungen durchgemessen. Wie auf den Bildern unten zu sehen wird immer ein Schaltung gänzlich entleert (zZ. 3,0V). Die anderen haben weiterhin eine hohe Spannung von > 3,7V.
Das Bild von der roten Alarmleuchte auf dem einen Foto finde ich echt nett!
Na dann haben wir den Fehler doch schon ziemlich weit eingegrenzt. Eine Möglichkeit wäre, dass in dieser Parallelschaltung von 5 Zellen vielleicht 3 oder 4 keinen Kontakt machen und deswegen die verbleibenden 1-2 Zellen extrem stark entladen werden. Wenn möglich, bitte die 5 einzelnen Zell-Spannungen in diesem 5er Block nachmessen, also direkt an den Kontaktflächen der Zellen.
Ansonsten könnte auch das BMS eine Macke haben.
Naja, kann auch sein, dass die Zellen alle auf einem Wert sind - bedeutet, dass alle Kontakt haben - aber wahrscheinlich 2-3 madige Zellen dabei sind. Die muss man dann rausmessen und tauschen. Aber idealerweise ohne noch mehr zu brutzeln
Ich befürchte, dass zu hohe Hitze die Akkus ggf. gekillt hat.
Dass jetzt eine Zelle runter ging bedeutet auch ggf. nur, dass die mehr defekte Zellen hat, es schliesst Defekte in anderen Zellen nicht aus.
Deswegen - zerlegen, durchmessen, Zellen austauschen, neu zusammenbauen.
Vor dem Zerlegen würde ich in jeder Bank einzeln nen Kapa-Test machen, das zeigt dann ob die Bank vollkommen ok ist oder defekte Zellen hat. Aber wenn ein Wert nicht ok ist, muss man die ganze Bank einzeln durchmessen, d.h. zerlegen.
Hallo zusammen,
ich habe den Akku jetzt hier. Erstmal zerlegt, so soweit aus, wie auf den Bildern, alles mehr oder weniger ok.
Dann habe ich die Spannungen und Innenwiderstände der Bänke gemessen. Das war schon etwas schwieriger, da es auf dem Lötzinn echte Kontaktprobleme gab.
Heraus kam, dass 7 Bänke bei 4.1xV waren und eine Bank bei <0,7V. Innenwiderstand so im Bereich von 7mOhm, die eine Bank im Bereich <0,3mOhm.
Also da ist mal was faul. Ich tippe mal auf das BMS, aber schauen wir mal.
Ich habe mir dann überlegt ob ich den Akku so bearbeite oder doch zerlege. Ich habe mich dann dafür entschieden den gleich zu zerlegen, das hat mir so mit den Lötstellen nicht gefallen. Also alle Drähte abgeknipst, dabei sind schon ein paar Lötstellen einfach abgefallen - oder aber der Draht ist von der Lötstelle abgefallen. Hier waren also ein paar klassische "kalte Lötstellen" am Werk. Viele hielten aber auch ganz gut.
Da ich nicht mehr kaputt machen wollte, habe ich vor allem die defekte Bank so mit Lötzinn und allem ins Ladegeröt gepackt. Die anderen Zellen bin ich grade noch am bearbeiten.
Die Zellen sind 3500mAh Zellen, das erreichen die alle nicht mehr. Die defekte Bank war runter auf 2900-3100mAh, die anderen Zellen zwischen 3100 und 3200mAh. Zumindest die, die ich bis jetzt getestet habe.
Heiss wird erstmal keine Zelle im Betrieb.
Ich werde nun die Zellen alle durchmessen, auf 4.15V laden und dann 4 Wochen stehen lassen. Standardverfahren halt. Mal schauen ob eine Zelle aus Bank 3 ne massive Selbstentladung hat.
Parallel hänge ich mal alte Zellen von mir an das BMS und probiere das mal in Betrieb zu nehmen. Mal schauen ob ich des dazu bekomme mitzuspielen. Scheint nur 2 Pole zu haben, das sollte schon gehen. Also keine CAN Bus Kommunikation wie bei Bosch BMS. Ist eines von Giant, der Akkuanschluss sieht ähnlich aus wie n Panasonic, das ich hier habe. Vielleicht weiss da ja jemand was drüber.
Das finde ich super, dass Du Dir den Akkupack hast schicken lassen und ihn nun systematisch diagnostizierst! So werden wir hoffentlich erfahren, woran es letztlich lag. Eine Rückfrage:
Heraus kam, dass 7 Bänke bei 4.1xV waren und eine Bank bei <0,7V.
Sollte es heißen: "...dass 6 Bänke bei 4.1xV waren und eine Bank bei <0,7V." ? Es handelt sich ja um eine 7s5p-Anordnung, entsprechend sollte es insgesamt 7 Bänke geben. Hast Du Dir den Ladezustand der 5 Zellen der defekten Bank genauer angeschaut? Sollte es an einem schlechten Lötkontakt gelegen haben, dann könnte es ja sein, dass z.B. 2 entladen waren und die anderen 3 -mangels Kontakt- gar nicht entladen wurden und evtl. noch volle Spannung hatten.
Dass die Zellen doch so um die 3000 mAh haben, ist besser, als ich erwartet hätte. Es hätte sich durchaus um schlimmere "Schummel-Zellen" handeln können.
Das BMS separat zu testen, ist eine gute Idee. Vielleicht einfach 7 andere Zellen in Reihe schalten, dranhängen, laden, entladen und die einzelnen Spannungen vergleichen.
@alexx Hi, also ja, 6 Bänke a 4,1V und 1 Bank bei 0.7V. Und ja, es hatten alle Zellen der Bank so wenig Spannung. In dem Bild, das der TE uns mal gepostet hatte, war die Bank mit 3V ja schon in Unterspannung. Hätte das BMS sauber gearbeitet, hätte es - wenn nur 1 oder 2 Zellen Kontakt gehabt hätten - eine Komplettabschaltung bei spätestens 2.5V machen müssen. Hat es aber wohl nicht.
Für mich ist daher noch unklar ob das BMS nen Schuss hat oder ob eine der Zellen eine hohe Selbstentladung hat und damit die Bank runtergezogen hat.Bin grade an den letzten Zellen dran. Die beste Zelle liegt aktuell bei 3448 mAh und die schlechteste Zelle bei 2908 mAh.
Ich habe übrigens keine Zelle gefunden, die nicht der Spannung der jeweiligen Bank entsprochen hätte. Also so n bissl Kontakt hatten alle irgendwie.
Waren in meinen Augen alles vernünftige Zellen, ich finde über Liitokala Zellen jetzt nicht wirklich viel negative Meldungen. Da finde ich über Sanyo mehr ![]()
So, Rest braucht noch n bissl. Zellen laden und entladen kostet halt n bissl Zeit
Aber das machen die Geräte ja selber.
Hat jemand ne gute Idee wie ich das Lötzinn da runter bekomme? Also das Grobe ist unten, einmal kurz vernünftigen Lötkolben drauf, dann tropft es weg. Aber den Rest dann?
Ich will ja wieder punktschweissen ...
100% wirst du es vermutlich nicht weg bekommen. Entlötpumpe und Entlötlitze. Mit der Litze wirst du vermutlich 99% runter bekommen. Ist anständig verlöten keine Option?
Nur zur Not. Ja, löten geht prinzipiell schon, mir ist halt punktschweissen lieber.
Wie gesagt - wenns heiss wird, tropft es einfach runter. Entlötlitze hätte da nix mehr zu greifen, ebenso die Entlötpumpe nicht. Die letzte Schicht habe ich jetzt gestern mit ner Dremel weggenommen. Schleifpapieraufsätze setzen sich zu, die Flexscheibe geht - man muss halt vorsichtig sein. Obs jetzt ganz weg ist? Ich hoffe zumindest so weit, dass Punktschweissen geht.
Vermutlich musst Du den Rest mechanisch entfernen (Schleifpapier)
Also, Dremel geht - das blöde Lötfett geht mit Aceton weg - nur falls mal jemand von euch solche Probleme hat.
Trotzdem bin ich mir mit den Zellen unsicher. Immerhin haben die einen deutlichen Schaden (oder waren von vornerein schlecht, aber davon kann ich mal nicht ausgehen). Ich tippe auf thermischen Schaden und die 5 Zellen aus Bank 3 sollten ja auch noch nen Schaden durch Unterspannung bekommen haben - auch wenns nur n paar Tage bis wenige Wochen war. Ich würde die Zellen daher ungern in einem eBike Akku einsetzen, dafür sind dort zu hohe Ströme finde ich. Und wenn bei nem eBike mal doch was brennen sollte, ists nicht einfach weggeworfen.
Den Akku generell würde ich mit neuem China BMS mit Bluetooth und neuen Zellen neu aufbauen - falls der TE das möchte. Habe ihn mal angeschrieben. Dann muss man aber auch n neues Ladegerät nutzen, das bestehende Ladegerät kommuniziert wohl mit dem BMS. Auf Entnahmeseite sind nur 2 Pole, da ist es unkritisch.
Aber ich teste trotzdem das BMS mal durch. Hatte gestern geschaut ob ich noch genug Akku Klipshalterungen habe - natürlich nicht
Also muss ich mir nen Akku zusammenschweissen. Habe ja von meinen Notebook Schlachtungen genug Akkus mit dem Label "Taugt nicht mehr viel" - die nehme ich dazu.
Interessiert mich jetzt schon noch ob der Akku gestorben ist weil einer der gelöteten Akkus eine hohe Selbstentladung hatte und eine Bank runtergezogen hat oder ob es das BMS war.
meine Glaakugel tippt streng auf Schäden durchs mehrfache Löten unter den gegebenen Bedingungen.
Interessiert mich jetzt schon noch ob der Akku gestorben ist weil einer der gelöteten Akkus eine hohe Selbstentladung hatte und eine Bank runtergezogen hat oder ob es das BMS war.
Interessiert mich auch! Ich habe vor, bald ein ähnliches Vorhaben durchzuführen (7s5p Akku aus gebrauchten 18650er Zellen fürs Pedelec bauen).
Wegen dem Löten und etwaiger Akkuschädigung: Es gibt hier ein altes Video vom Andreas (aus seiner Anfangszeit, hatte noch recht wenige Klicks), wo er das mal ausprobiert hat:
Ok, angeschaut. Wie erwartet. Ich denke aber, dass hier eher mit etwas weniger Leistung und dafür längerer Einwirkzeit gearbeitet wurde. Und genau das wurde nicht getestet.
Ja stimmt, der Andreas hat da einen ziemlich fetten Lötkolben mit bestimmt ordentlich Leistung. Da dürfte das Zinn binnen kürzester Zeit drauf sein. Wenn man mit einem kleinen Lötkolben z.B. eine halbe Minute lang auf eine Zelle draufhält, sieht das vielleicht ganz anders aus. Da ist dann die ganze Zelle schon fast im thermischen Gleichgewicht mit der Lötspitze ![]()
Tipps zum Löten.
Fläche freiwischen.
Mit gutem Flussmittel Lötzin erst verzinnen. (!!)
Ganz dicker Lötkolben, min 100 Watt, gesamte Lötzeit (Verzinnzeit) max 1,5 sek. schneller ist besser.
Es geht nur um eine KLEINE verzinnte stelle. Das reicht. Und die muss in 1,5 sek drauf sein.
Das Lötzinn drauf darf nicht aussehen wie eine Wasserperle auf filz (so sehen kalte lötstellen aus) sondern muss sich aussen ganz flach anschmiegen. eine "Hohlkehle" haben.
GANZ abkühlen lassen.
Im zweiten Zug wird der Anschluss angelötet.
Gleiche Regel : das muss in 1,5 sek erledigt sein.
Also auch den Draht vorher verzinnen, genug Zinn dran, Etwas frischen Zinn auch an den lötkolben, und SCHNELL, solange das zinn mit Flussmittel noch frisch ist, den Daht auf die verzinnte stelle versenken. wie gesagt, das in 1,5 sek. schneller ist besser.
Lötspitze zumindest abschlagen, besser abwischen. Stahlwollebündel geht ganz toll dafür, einfach reinstechen..
Danke für den Tipp mit der 1,5-Sekunden-Regel! Sollte ich mich bei meinem Projekt für's Löten entscheiden, werde ich versuchen, dieses Zeitlimit einzuhalten. Ich wollte eigentlich Punktschweißen, aber nachdem meine ersten 2 DIY-Punktschweiß-Ansätze nicht funktioniert haben, bleibt jetzt nur noch einer übrig. Sollte das auch nicht zufriedenstellen klappen, werde ich löten.
Rückfrage: Applizierst Du zusätzliches Flussmittel, oder verlässt Du Dich einzig und allein auf das Flussmittel im Lötzinn? Ich glaube, letzteres herausgelesen zu haben, wollte aber lieber mal nachfragen.
Also, wenn du es schaffst, darf es auch kürzer sein als die 1,5 sekunden. So schnell wie möglich. Das extra Verzinnen beider Seiten macht man deswegen, weil man nur damit wirklich schnell die Verbindung beider aufbauen kann. Dafür nimmt man das zweimalige Löten in Kauf.
Am besten übst du das Verzinnen zuerst mit Zellen, die seinen Test nicht bestanden haben.... davon hast du ja genug.
Und der weitere Hintergrund ist, die Weiterleitung der Wärme vom Becher zu der Chemie ist ja nicht unendlich schnell. deswegen geht beim kurzen Löten weniger wärme dahin als bei langen rumbruzzeln.
Ja, das Flussmittel. Nimmt das, was am schnellsten geht. Ich habe keine eindeutige Empfehlung, aber im zweifelsfall nehme ich sogar mal das alte Lötfett. Lieber reinifen müssen, als zu lange zu warm machen. Probiere auch mal die modernen SMD Flussmittel aus der Spritze, die hinterlassen irgendein Wachs, aber durch das fernhalten des Sauerstoffs gibt es einen ganz anderen Verzinnungsvorgang. Wobei das kritische Flussmittel natürlich nur beim Verzinnen notwendig ist, nicht beim endgültigen Lötvorgang.
Ich habe verschiedene alte Lötzinnsorten bis 40 Jahre alt hier, da wähle ich das aus, was geht. Und es ist nicht nur das alte, mal auch neueres.
Und dass das ganze mit dem alten Bleilot viel besser geht, ist hoffentlich auch längst bekannt. Alleine deswegen, weil der Schmelzpunkt fast 40 Grad niedriger liegt....
Entgegen aller Behauptung ist das Zeugs in der EU nicht verboten, sondern für Militär und Medizin noch immer erlaubt. Ein Schelm, der nicht versteht, warum das so ist...
Auf Alipress findet man es noch immer.
Letzter Hinweis, ich löte nie direkt uf dem Becher, ich schneide die Streifen ab und löte am Streifen an. Damit muss ich nicht den Streifen herunterressen, was manchmal öcher interlässt, und dr Wärmeübetrag hin zum Becher ist noch kleiner.
Vielen Dank für diese ausführliche Instruktion!
Dass es sich mit bleihaltigem Lötzinn grundsätzlich immer viel einfacher lötet und man weniger Temperatur braucht, dürfte jeder wissen, der schon mit beidem gelötet hat. Das erste mal bleifrei war bei mir auch eine ziemlich herbe Überraschung. Inzwischen kenne ich aber praktisch nichts anderes mehr, weil man in der Industrie nunmal RoHS-konform löten muss. Meine privaten Restbestände an bleihaltigem Lot sind für mich sehr wertvoll, weil schwer wiederzubeschaffen. Letztens habe ich einiges davon verbraucht, weil ich mal eine Titanzink-Dachrinne gelötet habe. Das habe ich bleifrei einfach nicht hinbekommen. Für das Akkuprojekt ist mir das restliche Pb-Lötzinn viel zu wertvoll, das mache ich auf jeden Fall bleifrei. Eine 18650er Zelle habe ich schon mal probegelötet, die lebt bis jetzt noch ![]()

