E-Auto Leasing-Angebot für 89€ im Monat (Leapmotor T03)

Hallo Leute,

bei der Beobachtung des E-Auto-Marktes ist mir aufgefallen, dass gerade ein neuer Hersteller die europäische Bühne betritt und mit einem erstaunlich günstigen Leasing-Angebot wirbt. Es geht dabei um den Hersteller "Leapmotor", der neu auf dem deutschen Markt ist. Das ist an sich eine chinesische Firma, aber diese gehört offenbar zum Stellantis-Konzern (Opel, Peugeot/Citroen/...). Diese bringt mit dem Modell T03 nun so etwas wie ein Konkurrenzprodukt zum Dacia Spring auf den Markt. Ist etwa die gleiche Größe.
Soweit ich herausfinden konnte, läuft der Leapmotor T03 inzwischen auch in einem polnischen Werk des Stellantis-Konzerns vom Band...

https://www.motor1.com/news/723826/leapmotor-t03-production-starts-poland/

In dem Sinne ist der sogar "Made in Europe", zumindest was die Endmontage anbelangt. Auch der Wikipedia-Artikel zum Leapmotor T03...

...weiß von dem Werk im polnischen Tychy.

Nun aber zu dem Leasingangebot, von dem ich geschrieben hatte. Den Leapmotor T03 kann man für knapp 20.000€ auch kaufen, aber besonders auffällig sind die aktuellen Leasing-Konditionen. Man findet viele Angebote, die um die 89-99€ monatliche Leasingrate liegen, bei 5.000 km/Jahr, 2 Jahren Laufzeit und um die 1300-1400€ einmalige Bereitstellungskosten. Hier ist ein Beispiel:

Man kann an den Konditionen etwas herumspielen, bei 10.000 km/Jahr liegt man um die 100€ monatlich. 3 Jahre Laufzeit sind teurer als 2.

Irgendwie muss es sich dabei um ein rabattiertes Angebot zur Markteinführung handeln, wirklich kostendeckend kann das nicht sein. Wenn man sich mal überlegt, wie viel Wertverlust ein Neuwagen in den ersten 2 Jahren hat, dann decken das die Leasingraten gar nicht ab. Insofern könnte das ein günstiger Weg sein, mal 2 Jahre E-Auto zu fahren, ohne sich viel Gedanken über den Wertverlust und Wiederverkaufswert machen zu müssen.
Allerdings muss man natürlich eine Vollkaskoversicherung abschließen und zusehen, dass das Ding keine Kratzer oder Dellen bekommt, sonst wird's bei Leasingrückgabe teuer.

Gibt es hier schon Erfahrungswerte mit dem Leapmotor T03?

Ich liebe eure Leasingraten in Deutschland. In Österreich kostet sowas 100€ + 5000€ Anzahlung....

Wenn man es sich mal recht überlegt, macht so ein Leasingangebot eigentlich gebrauchte Renault ZOE mit Mietakku komplett obsolet. Warum sollte man tausende Euro für einen gebrauchten ZOE (ohne Garantie) hinblättern, wenn die monatliche Akkumiete an die Renault-Bank dann genauso viel kostet wie die Leasingraten für einen T03 Neuwagen mit Werksgarantie...

Exakt. Ich sag ja, wenn es sowas hier gäbe, würde ich es machen. Leider gibt es hier sowas nicht.

Wobei mein nächstes Auto dann ein gebrauchtes E-Auto wird. Wenn es genug Reparaturmöglichkeiten um mich herum gibt. Auch für Zellen.

Wahrscheinlich wird der Wegfall der 0%-MwSt für PV-Komponenten, der bei Euch meines Wissens zum 1.4.2025 bevorsteht, den "kleinen Grenzverkehr" von D nach AT befeuern. In D von einem Bekannten für 0% MwSt kaufen lassen und dann "gebraucht" über die Grenze "schmuggeln". Zumindest so lange, wie sich die 0% MwSt bei uns noch hält, da ist auch nichts garantiert.

Ein Leasingauto bekommt man leider nicht so leicht über die Grenze. Du müsstest bei uns in D eine Firma anmelden, das Auto auf die Firma leasen und anmelden und dann mit deutschem Kennzeichen damit in AT herumfahren.

Das wird dann wohl eher dein über-über-übernächstes Auto.

Oliver

Das glaube ich nicht. In der nächsten Ortschaft hat die dortige Autowerkstatt um ein Bauvorhaben angesucht um Akkus reparieren und warten zu dürfen. Dafür benötigen die eine Genehmigung. In der nächstgrößten Stadt weiss ich auch von einer Reparaturwerkstatt die gebaut wird. Gehe also von 2-3 Jahren aus.

Und was sind die Kosten nach 2 Jahren? Ich hab da irgendwo im Hinterkopf, daß der Restwert da ins Spiel kommt. Kann der gut verkauft werden, schön, wenn nicht muß man die Differenz zahlen. Oder haben sich die Leasing-Konditionen im Verlauf positiv verändert?

Um das sicher zu klären, müsste man mal den konkreten Leasingvertrag in die Hände bekommen.
Ich kenne aus früherer Zeit Regelungen, dass man zu einem vorher definierten Restwert ein Ankaufs-Recht für das Fahrzeug hat und es bei Leasing-Ablauf zu diesem Preis kaufen kann. Das konnte manchmal von Vorteil sein, wenn das Auto wertstabiler war, als angenommen. Dann kaufte man es bei Leasingende und vertickerte es zum tatsächlichen Marktwert weiter. Das haben wir vor >20 Jahren mal mit dem Fiat Seicento eines Verwandten von mir gemacht. Der hat ihn dem Leasinggeber abgekauft und dann für ein paar Hunderter mehr privat weiterverkauft.

Wenn Du das Auto bei Leasing-Ende einfach zurückgibst, dürfte der reale Restwert bei üblichen (?) Vertragskonditionen keine Rolle spielen. Etwaige Mehr-Kilometer zieht man Dir natürlich ab, und wenn das Auto Gebrauchsspuren aufweist, die über das für Alter und Laufleistung übliche Maß hinausgehen, gibt es natürlich auch gleich fette Abzüge. Also wehe, da ist ein Kratzer in der Tür. Aber wenn Du solche Schäden vermeidest, dürfte das Wertverlust-Risiko beim Leasinggeber liegen. Und das wird in dem Fall ziemlich sicher eintreten. Bei etwa 20.000€ Listen-Neupreis wird so ein Leapmotor T03 nach 2 Jahren ziemlich sicher weit unter 17.000€ Restwert liegen.

Prinzipiell ist Leasing = Miete. Man nutzt das Fahrzeug über die Vertragslaufzeit, und am Ende gibt man es zurück. Das ist der Normalfall. Ein Kaufrecht hat man da nicht.

Dann gibt es Leasingverträge mit Kaufrecht. Da hat man die Möglichkeit, das Fahrzeug nach Leasingende zu kaufen. Zu welchem Preis, hängt wieder vom Vertrag ab.

Bei Kilometerleasing bekommt man den Kaufpreis erst kurz vor Vertragsende genannt.
Obs bei Restwertleasing überhaupt Verträge mir Kaufrecht gibt, keine Ahnung. Das wäre dann ja letztendlich das gleiche wie eine Kreditfinanzierung.

Oliver

Hallo Leute,

ich krame dieses Thema aus ganz aktuellem Anlass mal wieder hervor. Der "Billige-E-Auto-Fluch" hat mal wieder zugeschlagen. Dieser besagt ja bekanntlich, dass sich nur mittel- und hochpreisige E-Autos auf dem Markt halten können, während billige Modelle entweder trotz Ankündigung nie auf den Markt kommen, oder im Falle einer tatsächlichen Markteinführung bald wieder verschwinden.
Der e.go Life war kurz auf dem Markt, dann ging der Hersteller Pleite. Beim VW E-up verschwanden erst die Schwestermodelle von Skoda und Seat vom Markt, irgendwann war der e-up dann auch weg. Der Nachfolger VW ID.every1 wird zwar schon fleißig angekündigt, das wird aber noch Jahre dauern. Und der Elaris Pio kam auch eines Tages auf den deutschen Markt, aber von dem hört man nicht mehr viel.

Tja, und jetzt hat es auch den Leapmotor T03 erwischt: Die Produktion in Polen war erst im Herbst 2024 angelaufen, und Ende März 2025 wurde sie jetzt wieder eingestellt:

Dass die irgendwo in Europa nochmal anläuft, ist wohl so gut wie ausgeschlossen. Der T03 ist also schon wieder weg aus Europa. Game Over...

Der e-Up war von 2013 bis 2023 auf dem Markt. Also ziemlich lange. Wurde vom Markt wegen der EU-Richtlinien genommen, die er nicht mehr einhielt. Meinen habe ich im Januar 2022 gekauft und zugelassen. Den kann man gebraucht auch immer noch gut kaufen. Ein Kollegen hat einen für kurzem mit unter 1000 km für 14k EUR gekauft.

Den Renault R5 E-Tech Evolution gibt es bereits unter 24 kEUR bei apl.de (UPE 30k EUR). Meines Erachtens nach ein gutes Auto zu einem guten Preis.

Es spricht als nicht dagegen ein kleines Elektroauto günstig zu bekommen. Generell sind die Preise von Autos im unteren Segment teurer geworden.

Der R5 ist aber nur was für vier Zwerge, zwei Erwachsene, zwei Kleinkinder ohne Kinderwagen, oder als Zweitwagen.
Wenn ich den Sitz passend für meine Länge von 1,75m einstelle, dann sitzt hinter mir kein Erwachsener mehr.
Der Kofferraum fasst zwei, vielleicht drei Getränkekisten und drei Einkaufstüten.
Soll heißen, der ist schon sehr klein und damit eher was für eine Nische. Gilt natürlich auch für den UP und seine Ableger.

Ernsthaft? Wir sprechen hier über kleine günstige Elektroautos und keine Pampersbomber. Da muss man eher in einem anderen Segment suchen.

Hallo,
den Preis finde ich dort nicht. War vielleicht ein Sonderangebot für kurze Zeit?

Renault R5 E-Tech Roland-Garros

APL-Rabatt bis zu 21,51 % APL-Endpreis ab 29.067,91 €

zu spät oder bin ich nur nicht fündig geworden?

L.G.

Also ein Zweitwagen oder ein reines Pendelmobil?

Roland-Garros ist das teure Modell.

Schau mal unter Tarif und Motorisierung auswählen. Dann Privatkunden auswählen. Der wird gerade jetzt für 23.430,42 € plus Überführung angeboten. Überführung als Haustürlieferung variiert je nach PLZ-Gebiet zwischen 333,20 EUR und 523,60. Bei Abholung bei einem Vertragshändler in NRW: 890,00 EUR.

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danke

Ich hab es jetzt leider nicht mehr ganz genau im Kopf, der T03 wird wo anders produziert werden, wenn ich mich recht an den Artikel erinnere war es wegen Zollmodalitäten unseres Überseeautokraten........

Mit Ausnahme von Marktführer BYD, Volvo und eventuell noch Polestar (letztere gehören beide zu Geely) würde ich aus strategischen Überlegungen kein Auto von einer chinesischen Marke kaufen, weil die Risiken nicht ausreichend eingepreist sind.

Die meisten chinesischen Marken (auch Leapmotor, auch Nio, auch Xpeng) sind noch defizitär und sie sind vor allem noch weit von Stückzahlen entfernt, mit denen sie überlebensfähig sind. Wenn man den Massenmarkt adressiert, dann hat man ohne ausreichende Skaleneffekte null Überlebenschance. Leapmotor, Nio, Xpeng usw. liefern aktuell 100.000-300.000 Autos im Jahr aus. Nicht in Deutschland, sondern weltweit. Das reicht nichts ansatzweise, um wettbewerbsfähig zu sein.

Ein Beispiel: 2 Autohersteller entwickeln für jeweils 50 Mio. ein ADAS-Feature. Hersteller A liefert 10 Mio. Fahrzeuge im Jahr aus und baut das in den nächsten 2 Jahren bei allen Fahrzeugen ein. Hersteller B liefert 200.000 Fahrzeuge im Jahr aus. Hersteller A muss dann 2,50 Euro für das Feature einpreisen und Hersteller B 125,00 Euro. Und selbst wenn Hersteller B das aufgrund günstigerer Kostenstrukturen für 1/5 entwickelt bekommt, muss er immer noch das Zehnfache einpreisen. Und solche Kostenrelationen gibt es dann bei ganz vielen Features und Teilen. Am Ende ist man zu teuer oder bei den Features nicht wettbewerbsfähig.

Wer 2026/27 nicht wenigstens 500.000-1.000.000 Fahrzeuge ausgeliefert bekommt, wird kaum überleben können.

Autos sind zunehmend software-definierte Produkte und habe heute eine Lebenserwartung von 20 Jahren. Wenn es keine Software, keinen Service, keine Ersatzteile mehr in Deutschland gibt, hat man nur noch einen Klumpen Elektroschrott. Und selbst wenn die Unternehmen grundsätzlich überleben, ist fraglich, ob sie zukünftig den europäischen Markt noch bedienen. Das ist auch alles keine theoretische Gefahr. Mit Brilliance, AiWays gibt es eben schon Beispiele für chinesische Autohersteller, die hier verkauft haben und nach wenigen Jahren aufgegeben haben.

Es ist im Prinzip unfassbar, mit wie viel Arroganz und Ignoranz viele chinesische Anbieter in den europäischen Markt und insbesondere in den deutschen Markt eingestiegen sind. Die haben null Marktforschung betrieben und sind deshalb wie Nio voll an die Wand gefahren. Aktuell startet Nio nun mit 2 neuen Marken (Onvo und Firefly) einen zweiten Anlauf, will aber teils die selben Fehler noch mal machen.

Das alles gesagt: Beim Leasing hat man bekanntlich die Gefahr, dass es bei der Rückgabe heftige Nachforderungen gibt, aber die grundsätzliche strategische Gefahr, dass z.B. ein Hersteller aus dem Markt fällt und die Autos dann drastisch an Wert verlieren, die trägt dann der Leasinggeber.

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