DIY Speicherlösung: Vom Haus AC in Speicher und wieder zurück ins Haus einspeisen

Hallo, vor ein paar Monaten habe ich mir eine größere Mini PV Anlage (2kWp/2,2kWp) auf das Dach meines Reihenhauses gebaut.
Ich hatte vor, sie ohne Speicher zu betreiben, da es nicht mehr wirtschaftlich ist, sobald ich einen sehr teuren fertigen Speicher dazu kaufe. Eine DIY Speicherlösung erschien mir immer zu gefährlich, da ich auch Kinder habe etc. Aber das Ganze macht süchtig? und ich möchte gerne den restlichen erzeugten Strom auch noch weitestgehend nutzen. Ich habe mir überlegt, dass ich vielleicht mein Gartenhaus für ein selbst entwickeltes Speichersystem nutzen kann.
Ich habe folgendes vor (Bitte um Ratschläge, ob es so möglich ist):
Der Microwechselrichter, der mit oben auf dem Dach sitzt, speist direkt in die Unterverteilung ein.
Ich würde gerne ein Speichersystem mit, bei AliExpress gekauften, Lifepo4 Akkus(evt. 24V 100Ah oder 2 in Reihe geschaltete 12V 100Ah Akkus) in meinem Gartenhaus realisieren (aus Sicherheitsgründen eben im Gartenhaus, auch wenn es aufgrund der Temperaturen nicht gerade eine optimale Lösung ist . Unter 0 Grad tagsüber wird dann eben nicht geladen. Das kommt bei uns ja nur sehr selten vor). Einige Bastler haben es wohl auch so gemacht.
Ich möchte auf der Terrasse, aus Sicherheitsgründen, eine Wieland Steckdose montieren und von dort aus über ein langes Kabel (liegt schon) ins Gartenhaus gelangen.
Im Gartenhaus soll der Akku dann über ein Ladegerät (darüber, welche Leistung dieses am besten haben sollte, bin ich mir noch nicht ganz sicher, evt. 24V und ca. 13A) geladen werden. (Ich finde keine regelbaren Ladegeräte zu einem angemessenem Preis, damit ich die Ladeleistung vielleicht noch anpassen kann).
Dieses Ladegerät bzw. dieser Durchgang soll über eine smarte Steckdose per Smartphone an- und ausgeschaltet werden können.
Das Laden wird also erstmal, je nach Wetter und Jahreszeit, von mir manuel per App gesteuert. Im Moment scheint mir alles andere zur Ladung zu kompliziert zu werden.
Jetzt zum Zurückeinspeisen in mein Hausnetz:
Ich habe vor, hinter dem Akku einen DC/DC Wandler (DMP8624) zu installieren. Dieser soll über einen Laptop per USB eingestellt werden, um nur die gewünschte Strommenge "durchzulesen". Ich werde dann noch Einiges ausprobieren und sehen ob eine Nachteinspeisung oder eine individuelle zusätzliche Einspeisung (per manuellem "Knopfdruck" auf dem Smartphone durch eine zweite smarte Steckdose im Gartenhaus) während der Verwendung der großen Geräte wie Waschmaschine, Spülmaschine, Trockner etc., ergiebiger ist.
Der DC/DC Wandler fungiert gleichzeitig auch als Battery Protect und bewahrt vor einer Tiefenentladung
Hinter den DC/DC Wandler wird dann ein (evt. 1000 Watt peak) Microwechselrichter geschaltet, der dann wieder über die bereits erwähnte zweite smarte Steckdose in mein Hausnetz zurück einspeisen wird.

Die beiden smarten Steckdosen werden so miteinander verknüpft, dass die jeweils eine "zu macht" , wenn die andere "auf macht" . Natürlich können beide aber auch mit nur einem "Knopfdruck" am Handy dann gleichzeitig "geschlossen" werden.

Sollte dieser relativ simple Aufbau erstmal gut funktionieren, möchte ich gerne eine regelbare automatische Einspeiselösung umsetzen. Hierfür soll ein IR-Lesekopf meinen digitalen Stromzähler über die Infrarot-Schnittstelle auslesen (den Zähler habe ich schon per PIN freigeschaltet) und die Daten über einen Volkszähler an einen kleinen Laptop, der sich im Gartenhaus befindet, senden(evt. wird ein extra WLAN Repeater auf der Terrasse nötig sein), der dann wiederum den DC/DC Wandler individuell regelt und somit soviel einspeist, wie gerade benötigt wird.
Der oder die LiFePos sollen in einer großen Holzkiste gesichert werden.
Wie kompliziert ist die Programmierung (Microcontroller mit Tasmota flashen, Script einfügen und anpassen?)
Kann mir jemand noch Tipps geben? Gibt es noch etwas zu bedenken?
Hat jemand schon die Volkszähler Lösung umgesetzt? Wie sind die Erfahrungen von, außen gelagerten Akkus in Garage oder Gartenhaus?
Wie viel Verlust werde ich ca. haben durch das dreifache Umwandeln Gleichstrom- Wechselstrom und andersherum? Ich gehe von insgesamt ca. 15% bis 20% aus. Und, je nach Jahreszeit, zudem noch einige Verluste durch die kälteren Temperaturen.
Gibt es bezüglich der Sicherheit noch etwas zu bedenken?
Danke

Spontan finde ich dein Vorhaben zu kompliziert. Ich würde die LifePo direkt über einen Laderegler aus den Modulen befüllen und den Mikrowechselrichter dahinter. Steuern würde ich den über ein DC-DC.

So was in der Art haben viele Leute hier.

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@solarfreund
Das geht in der Konstellation nicht. Die Module und der Mikrowechselrichter sind fest auf meinem 4-stöckigen Haus installiert. Für deine Lösung müsste ich erneut eine Dachdeckerfirma beauftragen, welche mindestens ein Modul löst um dann die teuren Solarkabel unter den Dachpfannen über das komplette Dach zu ziehen um dann in den Raum darunter zu gelangen. Das ist in diesen kleineren Dimensionen nicht mehr wirtschaftlich.
Außerdem hätte ich den Laderegler dann doch wieder im Haus. Ich will das ganze System aus Sicherheitsgründen außerhalb bauen.

Aber Danke

@DanielSolar klingt auf jeden Fall kompliziert und wird eine Menge Bastelei das so hinzubekommen. Keine Ahnung wo deine Präferenzen liegen, aber das Ganze könnte man auch mit einem Multiplus2 hinbekommen. Der lässt sich auch an einen Volkszähler anbinden und die Einspeise/Laderegelung ist da schon mit drin. Das ist zwar teurer als dein Vorschlag aber die Frage ist: Wieviel möchtest du Basteln, und wenn ja liegt dir eher Software oder Hardware?

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Hallo, also erstmal danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, mir zu helfen.
Der Multiplus2 ist ein gutes, multifunktionales Gerät. Wie ich gesehen habe, ist es ein Ladegerät und gleichzeitig ein Wechselrichter. Also erstmal für meine Zwecke geeignet. Dazu hat es noch weitere Funktionen wie bsw. die Möglichkeit bei Bedarf eine schnelle Notstromversorgung zu realisieren etc. Es kann das Laden vor allem simultan an die aktuelle Stromerzeugung und Verbrauch anpassen.

Allerdings muss der Multiplus2 direkt mit der Unterverteilung verdrahtet werden. Was in der Regel nicht ohne teuren Elektriker und Abnahme von statten gehen kann. Auch ich wäre hier sehr vorsichtig.

Meine Idee ist modular und somit hoffentlich interessant für andere. Denn so kann praktisch an jeder Steckdose im Haus, Garage, Gartenhütte, Keller etc. für kleines Geld ein Speicher betrieben werden, ohne die bestehende Anlage anfassen zu müssen oder an die Unterverteilung ran zu gehen. (Natürlich im Moment noch nur bis 600Watt Ladeleistung und 600 Watt Einspeiseleistung, was aber oft dicke reicht, z.B. wenn der Speicher zur Nachteinspeisung genutzt wird. Nach europäischem Recht sind es ja 800 Watt, was bei uns sicher auch bald kommen wird.

Oder man hat, wie ich, noch einen komplett freien Stromkreis im Haus zur Verfügung und kann dadurch auch noch höhere Leistungen ein- und ausspeisen, das müsste dann aber ja trotzdem vom Elektriker "abgenommen". werden??)

Wie ich gesehen habe, ist der Multiplus2 extrem teuer. Die kleinste Version ab ca. 1000€ plus der zugehörige Smartmeter (Und in China gibt es ihn natürlich nicht zu kaufen). Dazu kommen dann noch die anderen Komponenten, die ich noch brauche. Das ist dann nicht mehr wirtschaftlich für mich, es würde bei meiner relativ kleinen Anlage sehr lange dauern, bis das Ganze wieder drin ist. Ich habe vor, das ganze Projekt mit insgesamt nicht mehr als ca. 670€ zu realisieren.

Natürlich wäre der Multiplus entscheidend im Vorteil was das automatisch geregelte Laden des Akkus angeht, da das Laden bei meiner Lösung noch manuel per App, sowie auch die Ladeleistung statisch wäre. Hierfür wird es sicher auch noch eine Lösung geben.

Danke

Eine entsprechend abgesicherte Einzelsteckdose reicht schon aus. Der Preis ist auf jeden Fall der große Nachteil. Ein extra Smartmeter muss man nicht installieren, das macht ja schon der Netzbetreiber, und wenn nicht, braucht man erst recht keines :wink: Aber unter 1000€ kommt man leider nicht.

Halte ich für ungünstig, gerade bei 2kWp müsstest du ständig an und ausschalten. Da allerdings das DMP8624 steuerbar ist, kannst du es auch leicht automatisieren, siehe hier.

Na da hast Du ja was vor Dir.

Ich verstehe Deinen, vermutlich ökonomisch motivierten, Wunsch Kosten und Energie zu sparen komplett. Allerdings erreichst Du das mit Eigenleistung, günstigen Importgeräten und Komplexität. Eigenleistung muss man nicht zwingend in Geld bewerten aber man sollte schon bewerten ob es einem die Zeit Wert ist. Durch die Komplexität lässt sich nur schwer abschätzen wie aufwändig das ganze in Zeit wird ob oder bis es grundsätzlich läuft und wieviel Zeit Du dann regelmäßig investieren musst bis Dein System zufriedenstellend läuft ->Komfortverlust und inakzeptabler WAF! Wenn es dann zufriedenstellend läuft und Du den gewünschten Erkenntnisgewinn hast ob und wie sich das automatisieren lässt beginnt das wieder von vorn. Ein weiterer Zielkonflikt ist das Komplexität und Funktion, Zuverlässigkeit, Komfort etc natürliche Todfeinde sind. Durch die vielen Komponenten hast Du eine ganze Reihe von potentiellen Problemquellen die sich in einem solchen System nicht einfach addieren sondern im ungünstigsten Fall potenzieren. Ganz zum Schluss führt der ökonomische Gedanke und damit konkret die Importgeräte scheinbar auch zu einem Vertrauensverlust wodurch Du Dir eine semi optimale Location (Gartenhaus) ausgewählt hast welche Deine Herausforderungen weiter wachsen lassen.

Wie gesagt ich kann das sehr gut verstehen und will hier auch keinen Basteltrieb bremsen. Allerdings scheint es mir sinnreich hier zu bewerten wieviel Komfort kann ich gewinnen und Komplexität reduzieren (also potentiell dauerhafte Nerv und Stresspunkte) wenn ich einmalig für bestimmte Punkte mehr Geld ausgebe? Letztlich kann Dein Projekt auch zum Ergebnis führen das das alles Murks ist Du dann doch auf eine andere Lösung wechselst.

Ich kenne die Situation nur zu gut. Ich stand letzten Frühling vor der gleichen Entscheidung eine ESS Lösung für mich zu erstellen. Nachdem ich mehrfach mein Kopf drumgewickelt und Sicherheit, WAF und die ganzen anderen Punkte gegeneinander abgewogen habe, habe ich mich letztlich zu einer Hybridlösung entschieden wobei der Akku selbst DIY ist und der Rest fertig konfektionierte Geräte von der Stange. Ergebnis: das alles werkelt wunderbar im Keller vor sich hin, schon fast zu langweilig und durch den Akkubau und alles rund herum hatte ich einen mordsmäßigen Wissensgewinn. So bleibt mehr Zeit für andere Themen und Familie. Achso bei mir ist es übrigens auch eine AC gekoppelte Variante und Deinen vermuteten Verlust würde ich mindestens mal 1,5 nehmen.

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@chp

Mit Smartmeter meinte ich den Victron Energymeter EM24. Oder ist der wahrscheinlich schon dabei?

Interessant, dass es sich auch über eine entsprechende Steckdose betreiben lässt. Nicht schlecht.

Ich hatte ja geschrieben, dass ich das DMP8624 für eine automatisierte Einspeisung nutzen möchte.

Nur das Laden der Akkus wäre weiter "manuell" über Smartphone.

Also auf jeden Fall danke für deine Tipps. Ich werde mir weiter Gedanken machen.?

@gersch

Danke für deine Hinweise

Nein, den kann man extra kaufen. Muss man aber nicht wenn man Zugang zu seinem Stromzähler vom Netzbetreiber (bzw. Messstellenbetreiber) hat, dieser ist ja auch digital und hat eine serielle optische Schnittstelle welche die aktuelle Leistung sekündlich herausgibt. EM24 bringt hier messtechnisch keine Vorteile, aber die neueren wie EM540 liefern 10 Messwerte pro Sekunde.

Kannst du den Akku nicht auch mit dem selben DMP8624 laden? Per Relays/SSR schaltest du zwischen Laden und Entladen um. Die Regelung ist allerdings etwas hakelig, da ein MPPT sich mit der CV/CC Charakteristik des DC Wandlers nicht gut verträgt. Wenn man ausschließlich im CV Bereich bleibt, ist es kein Problem, alternativ kann man den MPPT auch überbrücken.

Also angenommen dein Mikrowechselrichter fängt der Arbeitsbereich bei 20V an und er nimmt maximal 10A, dann könntest du auf 200W abregeln, aber weiter runter geht nicht, denn die Strombegrenzung am Netzteil hilft dir hier nicht weiter, denn diese senkt ja auch nur die Spannung.

Ich finds schade, dass hier so viele Leute sagen es sei zu kompliziert, ich dachte im Forum hier wären ambitionierte Bastler unterwegs.

Ich hab genau das gleiche Vorhaben im Kopf für eine flexible AC gekoppelte, automatisch geregelte DIY Speicherlösung und bin der Meinung es sollte auf jeden Fall möglich sein, natürlich ist es mit Aufwand verbunden, aber wenn man genug Zeit und Spaß daran hat ein echt cooles Projekt.

Nur deine Kostenvorstellung ist glaub etwas zu naiv. Zumindest für die intelligente Variante mit automatisierter Nulleinspeisung wird unter 1000€ nicht hinhauen sagt mein Bauchgefühl, habs noch nicht überschlagen.

Mein Plan Bisher:

LiFePo4 + BMS (24V oder 48V) mit Hoymiles Mikro WR und OpenDTU (ESP32) zum regeln der Einspeiseleistung. AC / DC LiFePo4 charger mit verstellbarer Leistungsbegrenzung und Datenschnittelle.

Raspberry Pi im Heimnetz soll den Charger und den WR regeln basierend auf Messungen vom Volkszähler und meiner mini PV Anlage.

Hab mich noch nicht entschieden ob ich das Batterie Pack selbst aufbauen will mit Zellen, oder ob ich ein fertigen Akku mit integriertem BMS nehme.

Knackpunkt ist der regelbare Charger. Hab noch keine guten Geräte gefunden, die diese Funktionalitäten vereint bieten. Die meisten Ladegeräte die ich kenne, sind nicht gut für Automatisierung des Ladevorgangs geeignet und haben keine Schnittstellen zur Ansteuerung per Raspi oder Microcontroller. Wenn da jemand was kennt, würde mir sehr Helfen.

Würde mich über technisches konstruktives Feedback freuen.

Schau dir mal die aktuellen Batteriepack Preise auch von bekannten Anbietern wie zB. Pylontech an.
Die sind nach meiner Wahrnehmung erheblich gesunken und liegen jetzt unter 300€ pro kWh.

Diese fertigen Akkupacks bieten entsprechende Kommunikationsschnittstellen, über die eine Ladung bzw. Entladung gezielt gesteuert werden kann.
Die Schnittstellen sind dokumentiert und werden schon in vielen Projekten eingesetzt.

Charger in den Sinne wären dann Victron MPPTs (DC-Kopplung) oder Victron Multiplus II (AC-Kopplung), die kannst du entweder mit einem Cerbo oder über einen Raspi mit entsprechender Software steuern.

Die einzelnen Komponenten haben dann auch noch Garantie.

Herzliche Grüße

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Ich warne vor der Reihenschaltung fertiger lifepoakkus, wenn sie nicht ausdrücklich dafür zugelassen sind UND du dich um die Notwendigkeit der Balancierung der Akkus untereinander bewusst bist und kümmerst.

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Ich hab für meine Speicherlösung auch so angefangen. Ich konnte auch keinen Akku oder DC Laderegler in der Nähe meiner PV Module unterbringen und muss den Umweg über AC gehen. Ich stelle meine DIY Lösung gerade auf einen Multiplus II um, aber vielleicht hilft dir mein Ansatz ja (Teile waren alle von AliExpress, bis auf die schaltbaren Steckdosen):

Aufbau:

Installierte PV Leistung 1.900 KWp - also ziemlich ähnlich zu deinem Aufbau

48V 20A LiFePo4 Laderegler, Regelbar im Bereich von ca. 2 Ah bis 20Ah Leistung. (ca. 154,- EUR, nicht Regelbar mit 10Ah gibt es die auch für ca. 90,- EUR)

48V Grid Tie Wechselrichter mit "Batteriefunktion" und 1200 Watt Leistung, Ausgansleistung Regelbar (ca. 165,- EUR, mit max. 500 Watt auf für ca. 100,- EUR)

48V 100 Ah Akkupack (ca. 1.250,- EUR)

Die Steuerung habe ich "recht einfach" gelöst, in dem ich ab einem oberen Schwellwer der PV Produktion den Laderegler einschalte und bei einem unteren Schwellwert wieder ausschalte. Gleiches gilt dann für das Entladen in der Nacht, hier schalte ich zu einem definierten Zeitpunkt den Wechselrichter ein und sobald die Leistung abfällt, schalte ich ihn wieder aus

Gesteuert wird das ganze bei mir per ioBroker, die Strommessungen und schalten übernehmen Shelly Plug S bzw. Shelly 1pm plus Module

Ich bin mit Absicht auf 48V gegangen, da hier die Umwandlungsverluste besser sind als bei 12V oder 24V und ich die DC Verkabelung einfacher hinbekomme (Stichwort Querschnitt und maximale Ampere)

Nachteile der Lösung oder Warum ich jetzt auf den Multiplus II umsteige:

Die Laderegler und auch die Wechselrichter haben einen nicht so dollen Wirkungsgrad, ich verliere jedesmal ca. 10-15% beim Ein- und Ausspeichern) und ich habe nur konstante Werte für einspeichern und Ausspeichern - das klappt bei mir bei einem Recht hohen und stabilen Grundverbrauch aber recht gut.

Hauptgrund bei mir ist aber eine geplante Erweiterung auf 5,7 KWp und evtl. auch einer Systemkompatbilen E-Auto Ladestation (meine aktuelle ist ziemlich dumm)

Vorteile der Lösung:

da ich nur mit maximal 650 Watt derzeit Lade und Entlade, kann ich das ganz gut an normalen Steckdosen Betreiben, ohne das ich mit großen Kabelqueerschnitten etc. arbeiten muss. Auch die Ströme auf der DC Seite sind dadurch recht übersichtlich und auch Akku schonend

Hallo quatux, könntest Du jetzt nach 2 Jahren sagen, ob Du mit der Lösung zufrieden bist? Falls ja, könntest Du bitte deine Anlage etwas näher beschreiben? Wir haben vor einem Jahr 5,7 kWp installiert und ich suche nach einer automatisierten DIY AC/AC Lösung. Vielen Dank.

Hallo waldes,

meinen Umbau/Erweiterung habe ich mit etwas Verzögerung letztes Jahr im Oktober abschließen können. Es ist aber wie so immer größer geworden als geplant :smiley:

Der aktuelle Aufbau bei mir:
Speichersystem:
3 Victron Multipluss II 3000 48V
1 CerboGX
Victron Busbar mit Lynx Distributor, Lynx Shunt und Lynx PowerIn zum Anschluß der DC Verkabelung
48V Speichersystem mit aktuell knapp 28 kWh

PV Seite:
Terassendach mit 9 Modulen JA Solar 440w BiFazial (JAM54D41) aufgeteilt in zwei "Strings", einmal 3 Module in Serie und einmal 2 "Stränge" mit je 3 Modulen in Serie, angeschlossen an die beiden SmartSolar Charger:
1 Victron SmartSolar Charger 150/35 (3 Module)
1 Victron SmartSolar Charger 250/85 (6 Module)

SolarCarport mit 15 Modulen auf dem Dach (Ja Solar 440w) in einer 3x5 Anordnung mit Mikrowechselrichtern
3x Hoymiles HMS-2000-4T mit je 4 Modulen
3x Hoymiles HMS-500-1T mit je 1 Modul
Auf einer Phase sind entsprechend dann 5 Module mit 2,3 kWp (eher 2,5 kWp, da ich auch schon über 500w pro Modul hatte)
dazu kommt noch eine "Schiebewand" die ich noch am bauen bin, mit 4 Modulen Ja Solar 395w (meine alten Module) die im 90° Winkel zum Boden stehen (aktuell nur 3 angeschlossen)

Insgesamt komme ich so auf etwas mehr als 12 kWp

Dazu kommt noch die Victron EVCS (Charging Station / Wallbox) sowie ein Shelly 3em am Hausanschluß zur Strommessung, sowie einer OpenDTU

Gesteuert wird alles über den CerboGX, die Hoymiles sind per Plugin über die OpenDTU eingebunden, ebenso der Shelly 3em. Ich fahre die Anlage mit einem 30W Limit (die Victrons regeln auf ca. 30 W Bezug)

Insgesamt bin ich mit dem System recht zufrieden. Die Akkukapazität reicht gut über die Nacht und ich kann täglich noch einiges an Strom in mein eAuto laden. Da die Wallbox dicht an den Hoymiles hängt, geht der Strom nur einen recht kurzen Weg in die Auto Batterie

Meine Systemeffizienz im Akkubetrieb (also Strom in Akku laden und Strom aus Akku holen und wieder ins Haus einspeisen) liegt aktuell bei ca. 77% (100 kWh prodziert an den Modulen -> eingespeichert im Akku -> aus dem Akku wieder AC Seitig zum Verbrauch bereitgestellt sind 77 kWh)

Gestern war mein bisher bester Tag mit 64 kWh prodzierten Strom, von dem alles selbst verbraucht/ins Auto geladen wurde.

Die gesamte Anlage wird weiterhin über ioBroker ausgelesen und die Daten in einer InfluxDB gespeichert und in einem Grafana Dashboard visualisiert. Dazu kommen noch ein paar Scripte um die PV Daten auf einem Ulanzi Matrix LED Display mit alternativer Firmware (awtrix) anzeigen zu können.

hier mal ein paar Daten über die Produzierte/verbrauchten kWh:

Monat PV Ertrag Einspeisung Netzbezug zur Bat von Bat Verbrauch
August 24 993 kWh 47,5 kWh 156 kWh 428 kWh 336 kWh 1010 kWh
September 24 859 kWh 22,4 kWh 240 kWh 417 kWh 337 kWh 995 kWh
Oktober 24 445 kWh 4,9 kWh 328 kWh 249 kWh 204 kWh 718 kWh
November 24 133 kWh 0,7 kWh 689 kWh 42,6 kWh 17,8 kWh 777 kWh
Dezember 24 80,7 kWh 0,2 kWh 1027 kWh 18,5 kWh 8,6 kWh 1.083 kWh
Januar 25 127 kWh 0,5 kWh 1265 kWh 34,6 kWh 15,2 kWh 1.360 kWh
Februar 25 292 kWh 1,7 kWh 873 kWh 136 kWh 102 kWh 1.120 kWh
März 25 947 kWh 22,2 kWh 353 kWh 486 kWh 395kWh 1.186 kWh
April 25 1179 kWh 40,2 kWh 175 kWh 485 kWh 378 kWh 1.206 kWh

Beim April fehlen halt noch zwei Tage. Der Verbrauch im Oktober/November 2024 ist geringer, da ich dort kein eAuto hatte (Lieferverzögerung). Durch eine nicht optimale Lage der PV Module sind die Eträge auch nicht so sonderlich super, aber mehr geht leider nicht

Meine Verbrauchstkurve ist allerdings auch nicht normal, ich habe einen relativ hohen "Grundverbrauch" von so 750 Wh, tagsüber steigt er sogar auf etwas über 1 kWh, so das ich pro Tag ca. 28 kWh verbrauche (ohne Auto laden)

Wenn du noch was wissen willst, sag einfach bescheid

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hatte ganz vergessen, direkt auf deine Nachricht zu antworten... hier der kleine Ping, auf deine Anfrage

1000 Dank qatux. Ich mache mich an die Recherche. Dein Speichersystem hast Du selber aufgebaut, nehme ich an. Was hast Du da genommen? Nochmals danke. :slight_smile:

Hi,

ich habe fertige 51,2V (also 16S) LiFePo4 Akku Blöcke bei mir im Einsatz:
4x 5 kWh bzw. 100Ah Akkus
1x 7,5 kWh bzw. 150 Ah Akku
Diese habe ich direkt über AliExpress über die letzten Jahre bestellt. Als ich den ersten geordert hatte, waren die Akku Preise in D noch recht teuer und ich wollte keinen komplett selber bauen. Der Akku von BLMPOW war Victron Kompatibel und hatte nen guten Preis. Danach habe ich dann immer nur "nachgekauft".

Die letzte Erweiterung um 7,5 kWh habe ich erst vor kurzem gemacht und dabei auch nochmal die Verkabelung zwischen Busbar und Akkus "optimiert" (vorher 4 Akkus über ein 50mm², mit Plus an Akku 1 und Minus an Akku 4 / jetzt dreimal 33mm² zu je zwei 2x5kWh Blöcken und eine zu dem einzelnen 7,5 kWh Block)

Wenn ich das heute nochmal machen würde, würde ich eher auf Pytes eBox Systeme gehen. Aktuell überlege ich noch, ob ich in die Kommunikation den Battery Safety Controller mit einschleifen sollte, um noch einen besseren Blick auf die verbauten BMS zu bekommen (Victron ist da leider sehr übersichtlich, was die Infos der Akkus angeht)