Ich bin gerade dabei meine Wohnung in der obersten Etage umzubauen. Es soll der Speicher erschlossen werden. Da es sich um einen Altbau handelt und ich den Boden in der obersten Etage nicht anpacken will, soll eine Deckenheizung her. Ich bin gerade dabei das in einem sehr kleinen Raum zu testen. Der Aufbau von oben nach unten.
200mm Steinwolle
80mm Dämmplatte (zum füllen des Raums, ist den Deckenleuchten die ich haben will geschuldet)
16mm Mehrschichtverbundrohr (Abstand ca.80mm)
Rigibsplatte
Wohnraum
Ich überlege gerade ob es Sinn machen würde auf die Rigipsplatte, vor der Montage, auf der Rückseite irgend etwas zur Wärmeübertragung vom Rohr auf die Platte aufzutragen oder wird sich die Wärme bzw. Kühle auch ausreichend über die Luft vom Rohr auf die Platte übertragen?
Hier noch das Bild. Ich hoffe das ist erlaubt. Einfach im link die Leerzeichen entfernen. Wie ich hier Bilder hochladen erschließt sich mir nicht.
Ich baue auch gerade Deckenheizungen in meine Wohnung.
Professionelle Systeme arbeiten nicht mit Luft als Wärmeleiter, wahrscheinlich wegen den Verlusten. Mein System ist sehr kompakt und wie folgt aufgebaut:
Die Wärmeübertragung über die ruhende Luft unter der Rigipsplatte ist nicht optimal, was die Leistung solche eines Heizkörpers reduziert. Ob es trotzdem reicht, müsste man durchrechnen. Gibts nicht genug Infos schon im Internet, wie man sowas aufbaut, so dass man nicht bei Null anfangen muss?
Die Rigipsplatten innen matt schwarz zu streichen, könnte einen kleinen günstigen Effekt bringen. Die Luft in deinem System durch ein gut leitfähiges Material zu ersetzen, erscheint mir schwer umsetzbar.
Ich hatte überlegt 1,5cm Spachtelmasse auf die Rigipsplatte aufzutragen. Wenn ich diese dann festschrauben drückt sich der Spachtel über die Röhre. Die Frage ist nur was ich da genau nehmen kann. Es sollte nicht zu dünnflüssig sein und beim Trocknen möglichst wenig an Volumen verlieren. Gleichzeitig sollte es natürlich eine brauchbare Wärmeübertragung auf die Platte haben. Ich muss auch nicht sie komplette Platte damit belegen sondern immer nur an den Stellen wo auch das Rohr ist. Kann mir jemand ein Produkt nennen welches die Anforderungen erfüllt?
P.s. die fertigen Lösungen sind mir zu teuer. Und Arbeitszeit zählt bei mir nicht. Mir macht das Spaß. ?
Das scheint ja doch nicht so easy wie gedacht. Habe gerade auch anderweitig nachgefragt. So eine Masse wie ich sie haben will gibt es anscheinend nicht. Ich probiere es einfach mit schwarz streichen(danke für den Tip). Dann habe ich auf der einen Seite die Alu kaschieren dämmplatten die reflektieren und unten die schwarz gestrichenen Rigibsplatten. Außerdem baue ich noch eine zusätzliche Heizung nach dem selben Prinzip in die Wand. Da steht später der Schreibtisch vor. Das sollte dann für einen warmen Nacken und warme Beine reichen. In dem Raum funktioniert sowieso nur Wärme über direkte Strahlung. Alles andere verpufft nach oben.
Im einfachsten Fall nimmst du Rotband Gipsputz. Blöd ist dann aber, dass du es nicht mehr gut demontieren kannst.
Gipsputz hat eine Wärmeleitfähigkeit von 0,35 W/(mK), Zementmörtel wäre noch besser mit 0,7 W/(mK), aber der ist auch deutlich schwerer.
Bei Gipsputz könntest du Aluspäne einarbeiten, die gibts über Ebay günstig.
Die Frage ist, ob du das überhaupt alles brauchst. Wenn die Leistung auch ohne den ganzen Kram völlig ausreicht, kannst du es dir sparen. Die Leistung hängt auch von der Vorlauftemperatur ab. Bei Wärmepumpe ist es gut, so niedrig wie möglich, bei Gas spielt es keine so große Rolle.
Wenn man davon ausgeht das Rotband eine Wärmeleitfähigkeit von 0,25 W/(mK) und Luft eine von 0,025 hat würde das wahrscheinlich bedeuten daß die Wärme 10x schneller in die Gipskartonplatte geleitet wird. Würde sowas auf jeden Fall eine mögliche Senkung der Vorlauftemperatur bedeuten oder ist die Geschwindigkeit an der Stelle evtl. gar nicht Kriegsentscheidend? Ich überlege nur gerade ob es sich lohnt den Aufwand zu betreiben. Kosten tut es ja quasi nur etwas schweiß und bei einer Offenzeit von über einer Stunde ließe es sich auch in großen Mengen schnell verarbeiten.
Geschwindigkeit ist nicht das Thema, es geht um Wärmeleitfähigkeit. Man könnte z.B. sagen, wenn da 50 Grad durchfließen und es unverkleidet bleibt, werden 1000 Watt in den Raum abgestrahlt. Verkleidest du, sind es vielleicht 600 Watt und wenn du mit Gipsputz füllst, sind es vielleicht 800 Watt. Einfach mal so ein paar fiktive Zahlen.
Wenn man es mit ubakus mal berechnet:
Gipskarton - 40 mm Luftschicht ruhend - Gipskarton - macht U-Wert von 2,22 W/(m²K)
Gipskarton - 40 mm Gipsputz - 12,5mm Gipskarton - macht U-Wert von 2,58 W/(m²K)
Der Unterschied zwischen Luft und Gipsputz ist dabei gar nicht so groß. Nehmen wir an, du hast 50 Grad Vorlauf und 10m², sind das 30 Grad Delta zu 20 Grad Zimmertemperatur. 30 Grad * 2,22 W/(m²K) * 10 m² = 666 Watt Leistung. Bei Gipsfüllung wären es 30 * 2,58 * 10 = 774 Watt. Also 16% mehr, wie auch schon vom U-Wert abzulesen.
Füllst du mit Aluminium - nur mal so theoretisch, gibt das einen U-Wert von 3,7. Das wären dann 1110 Watt.
So ganz stimmig ist mein gerechnetes Modell nicht, aber es gibt so eine erste Richtung, wohin es geht.
Danke für die Erklärung. Ich habe mich eben bei ubakus angemeldet, sehr interessanter Rechner. Dabei stellt sich mir aber noch eine Frage. Ich habe irgendwo gelesen, dass bei Heizsystemen nur 30% über Konvektion gehen und der Rest über Strahlung. Verhält sich das dann oben in dem "System (Rohr - Luft - Rigipsplatte)" nicht ähnlich? So das der U-Wertrechner mir nur einen sehr kleinen Teil des Gesamtsystems zeigt? Oder berücksichtigt er so etwas? Deine Idee die Platte von innen schwarz matt zu streichen zielt auch auf die Strahlung ab.
Ich gehe davon aus, dass beides berücksichtigt wird.
In der Wikipedia steht: "Er wird im Wesentlichen durch die Wärmeleitfähigkeit und Dicke der verwendeten Materialien bestimmt, aber auch durch die Wärmestrahlung und Konvektion an den Oberflächen."
und
"Der U-Wert berücksichtigt die Wärmeübertragungseffekte Konvektion und Strahlung, die in dem inneren und äußeren Wärmeübergangskoeffizienten jeweils zusammengefasst sind. "
Könnte ich mir auch vorstellen, dass das was bringt. Und die Rigips dann schwarz matt.
Dampfsperre ist sicherlich auch was, worüber man sich Gedanken machen muss. Wenn normale Rigips, sollte die dann aber direkt hinter die Rigips kommen. Und das sollte keine reflektierende Folie sein.
Ich habe vor der Steinwolle ein Unkrausvlies. Das hatte ich zum einen um vernünftig arbeiten zu können und zum anderen um Luftbewegungen nochmal zu bremsen. Ich denke bei der Dampfsperre zwischen Rohr und Rigibs geht es darum im Sommer im Kühlbetrieb Kondensat zu verhindern? Hier wollte ich Fensterkontakte nutzen. Wenn bestimmte Fenster geöffnet sind geht die Kühlung in bestimmten Räumen aus. Gleichzeitig will ich noch Feuchte- und Temperatursensoren in allen Räumen installieren um den Taupunkt zu bestimmen. Dann kann man immer ein paar Grad hier drüber fahren. Falls die Folie noch einen anderen Grund hat bitte ich um Aufklärung, ansonsten würde ich sie gerne Weg lassen, da sie garantiert ein bisschen reflektiert und den Wirkungsgrad dadurch negativ beeinflusst.
P.s. mit "alles andere verpufft nach oben" meinte ich den Bereich rechts im Bild. Hier baue ich gerade eine Treppe die auf den Speicher führt.
Habe leider den Test nicht mehr gefunden, aber ich meine im Haustechnikdialog hatte einer den Versuch gemacht, statt wärmeleitblechen bei einer trockenbau Fußbodenheizung mit doppellagiger "dicken" Alufolie, was auf sehr gute Ergebnisse kam bei der Wärmeverteilung.
Kommt richtung Speicher dann eine Tür, dann wirds nicht ganz so arg was na oben abzieht an Wärme;)
ich hab noch nicht geschaut ob die Ergebnisse die der Ubakus ausspuckt sich verändern, aber du kannst jede deiner Ebenen auch als "Heizebene" definieren und dabei angeben das in der entsprechenden Schicht Heizrohre der Größe X im Abstand Y etc liegen.
Ich rechne/plane gerade Deckenheizung mit den Platten von Variotherm durch. Das System (oder die Sets von Flexiro) wären bei dir vielleicht auch ganz passend gewesen, bin aber so auch mal gespannt wie das bei dir mit den mehr oder weniger frei liegenden Rohren funktioniert.
Ist immer dann wichtig, wenn es hinter der Rigips (also hin zur Heizung) kühlere Temperaturen sind. Dann kühlt sich die wärmere Innenluft ab und kann dann im Taupunkt kondensieren. Wenn du im Winter immer damit heizt, sehe ich keine Probleme. Wenn du im Sommer auch damit kühlen willst, musst du sehr aufpassen, 3 Grad über dem Taupunkt zu bleiben.
Wenn ich es richtig sehe, hast du unter der Rohrschlange schon eine reflektierende Alufolie?
Unkrautvlies: In Sachen Dampfsperre bringt die so gut wie nichts. Selbst Rigips ist sehr dampfdurchlässig.
Bei den fertigen Platten stören mich neben dem Preis die vielen Verbindungsstellen. Ich hätte Angst das hier mal eine undicht wird. Ich habe ein Rohr komplett durchgelegt, vom Heizkreisverteiler zum Heizkreisverteiler. Da schaffe ich die Undichtigkeit nur mit einer gut gezielten Schraube. ?
Eben habe ich die Rigibsplatten schwarz gestrichen. Die Ebene über den Rohren ist Alukaschiert. Das wird schon gut gehen. Die anderen Räume mache ich nach dem Winter. Ich hoffe die Therme kann man zum testen auf 30-35grad runter regeln. Die Steuerung fehlt aber sowieso noch komplett. Ich hoffe ich bekomm das alles hin bis es kalt wird.
P.s. beim Schneiden der Rigipsplatten ist mir aufgefallen, dass die Idee mit dem Rotband wahrscheinlich lustig geworden wäre. Da das Zeug die Pappe aufweicht und die Platte noch schwerer macht hätte ich am Ende wahrscheinlich in einer Gipskarton Rotband Pampe gestanden. An der Decke hätte das niemals gehalten.
Prima, berichte mal im Winter, wie das so alles funktioniert. Interessant wäre z.B. ob das von der Temperaturschichtung im Raum überhaupt einen Unterschied zu anderen Räumen macht.
wenn du die Möglichkeit hast fände ich dazu Außentemperatur noch interessant.
Hast du bei dem Raum noch von anderen Räumen direkten oder indirekten Wärmeeintrag? Das dir ein Teil der Wärme über die Treppe nach oben weg gehen wird hast du ja selbst schon geschrieben.