Moin Leute,
Seit ca. 1,5 Jahren bin ich stolzer Besitzer eines 800-Watt-Balkonkraftwerkes, trotz anfänglicher bürokratischer Hürden (da WEG-Mehrfamilienhaus). An guten Tagen schafft diese Anlage 5 kW Link entfernt Zum Einsatz kommt ein TSUN "TSOL-M800(DE)" und 2 x JA Solar "JAM54D41-440 LB Full Black". Das funktioniert einwandfrei.
Leider kann ich als Neuling keine Links posten oder Anhänge einfügen, deswegen hier kurz die technischen Eigenschaften:
Input Power – 2*280-440 Watt
Start Up Voltage – 22 Volt
MPPT Voltage Range – 16-60 Volt
Max. Input – 60 Volt und 11,5 Ampere
Max. Input Short Circuit Current – 15 Ampere
[spoiler title="Datenblatt des Photovoltaik-Moduls JAM54D41-440 LB Full Black:</span>"]Pmax – 2 x 440 Watt (+2x 35 Watt)
Leerlaufspannung (Uoc) – 38,9 Volt (+0 Volt)
Spannung bei max. Leistung (Umpp) – 32,47 Volt (+0 Volt)
Kurzschlussstrom – 14,31 Ampere (+1,15 Ampere)
Strom bei Maximalleistung (Impp) – 13,55 Ampere (+1,08 Ampere)
Die Zahl in (Klammern) sind die erhöhten Werte bei einer rückseitigen Einstrahlung von 10 % bezogen auf die Vorderseite, da bifaziales Doppelglas-Modul vom n-Typ.[/spoiler]
Ich möchte diese Kombination gerne mit einem günstigen Speicher erweitern. 2 bis 2,5 kW/h sollten dafür ausreichend sein. Diesbezüglich habe ich mir etliche Videos zum Thema Eigenbau angeschaut, angefangen bei Andreas Schmitz über Ingos Tipps, schlau energiesparen, michaswerkstatt, Offys Werkstatt, Solaranlage, Tueftler & Heimwerker, Roman Merz, Michael Perlitschke, M1Molter - Der Heimwerker, PV&E, Happy Freizeit, TiBro, IchBauPV, AndrewLagassy, Der Kanal und Zerobrain. Also an Inspirationen mangelt es mir nicht wirklich. :d
Nun, was soll der Speicher denn können?
Er soll meine Grundlast von ca. 50 - 150 Watt abdecken, dabei aber die Batterie weder tiefenentladen noch überladen und sie generell sehr schonend und sicher behandeln.
Kurz und mit Pseudo-Code erklärt:
WENN (Tag erreicht) UND (Batterie < 95 %) DANN (50-150 Watt) in (Wechselrichter) UND (falls vorhanden: Rest-Watt davon) in (Batterie) bis (Batterie ≥ 95 %)
WENN (während Tag) UND (Batterie ≥ 95 %) DANN (Alles) in (Wechselrichter) ohne Batterie anzufassen
WENN (Nacht erreicht) UND (Batterie ≥ 30 %) DANN (50-150 Watt) aus (Batterie) in (Wechselrichter) bis (Batterie ≤ 10 %)
WENN (Nacht erreicht) UND (Batterie < 30 %) DANN Batterie schonen, ergo Einspeisung für diese Nacht überspringen
Wie löse ich das möglichst kostengünstig und effizient ohne mir zu viel und unnötig zu kaufen und trotzdem eine gewisse Flexibilität und Sicherheit zu bewahren?
Ich würde ungerne eine Fertiglösung für 500 bis 1.000 € kaufen, da man da wieder von Herstellern und ihren teils sehr unsicheren Apps abhängig ist – und ob es diese Hersteller in 10 Jahren noch gibt und ihre Apps in 10 Jahren noch funktionieren, darf zumindest angezweifelt werden. Ich bin handwerklich nicht ungeschickt und eine DIY-Lösung kann erweitert und Teile darin problemlos ausgetauscht werden.
Vor den Strömen in der Batterie und generell diesen 800 Watt von den Paneelen habe ich allerdings größten Respekt und möchte die daraus entstehenden potentiellen Gefahren auf keinen Fall unterschätzen, um mich und andere nicht zu gefährden.
Deswegen ersuche ich euren Rat und bitte um konstruktive Vorschläge.
Am besten fand ich das Video von Dimitri von Solaranlage ( watch?v=__DCoM3BciA&t=358s ), er verwendet zwischen PV und dem Akku [mit BMS] einen Laderegler und zwischen Akku und dem Wechselrichter befindet sich ein Step-Up-Spannungswandler (DC 1800 W 40 A Step-up-Boost-Konverter).
Frage dazu: Würde ein Solarladeregler von z. B. Epever MPPT 12 V/24 V mit 40 A und max. 100 V ausreichen oder wäre der maßlos über-/unterdimensioniert?
Laut Rechnern für den Kabelquerschnitt läge der empfohlene Querschnitt mit 12 V bei ca. 15 mm² und mit 24 V bei ca. 4 mm². Laut einigen YouTubern ist ein 24-Volt-System dem 12-Volt-System aufgrund der geringeren Verluste deutlich vorzuziehen.
Ich würde mein System mit dem derzeitigen Wissensstand so aufsetzen:
2x 440 W PV-Module →→→→ 40 A(?) Laderegler Epever MPPT 24 V(??) ←←→→ Step-Up-Spannungswandler (24-55 V) →→→→ Wechselrichter TSOL-M800 ↓ ↑ Relais, trennen wenn Volt ≥ 28,0(?) --> x x <-- Relais, trennen wenn Spannung ≤ 22,0 V? (~10 %?) (~ 90 %?) ↓ ↑ und dann erst erneut öffnen ab ≥ 26,0 V? (~50-75 %?) →→→ LiFePO4 25,6 Volt 100 Ah →→→
Nicht angegeben sind diverse DC-Sicherungen zwischen den einzelnen Komponenten, ein Batteriekapazitätsmonitor und diverse DC- und AC-Multimeter-Spannungsanzeigen zur ständigen Einsicht und Kontrolle. Machen die Relais so Sinn?
Würde eine zusätzliche Verbindung zwischen den PV-Modulen direkt mit dem Wechselrichter (so wie jetzt auch) Sinn machen, wenn diese mit einem Relais betrieben wird?
Das Relais hätte dann standardmäßig getrennt, es sei denn die Batterie ist voll geladen und ≥ 150 Watt durch die PV-Module liegen an (Messung des DC-Inputs zum Laderegler).
Oder wäre das oben genannte Unsinn und das würde mehr Sinn machen: Eine zusätzliche Verbindung zwischen Laderegler direkt zum Wechselrichter, das mit einem Relais standardmäßig getrennt ist, es sei denn die Batterie ist voll geladen?
Oder ist beides Quatsch und das Obige ist so ausreichend? Was meint ihr dazu?
Sehr lange Rede, hoffentlich ein wenig Sinn:
Ich freue mich auf die Antworten und bin sehr auf eure Meinungen und Ratschläge gespannt. Auch wenn mein Beitrag zur Energiewende in meiner Eigentumswohnung nur gering ist, so möchte ich meine Grundlast so effizient und nachhaltig wie möglich reduzieren. Aus diesem Grund würde ich statt LiFePO4-Akkus liebend gerne Salzwasser-Akkus einsetzen, aber die Teile sind zu normalen Preisen für mich nicht auffindbar. Eine 2,5 kW/h-LiFePO4-Batterie kostet mich in etwa nur 400-600 €, die Summe der Kosten der Einzelteile in etwa 200 bis 400 €.
Sämtliche Komponenten wären bei einer DIY-Lösung natürlich dann in der Wohnung und in einem sehr geregelten Klima ohne große Temperaturschwankungen und ohne Wettereinflüsse.
Wenn ihr mir zu keinem DIY ratet, dann werde ich mich wohl doch für einen Marstek B2500 2.24kWh entscheiden, wenn dieser die 499 € erreicht hat.
Nochmal danke im Voraus für eure Antworten und einen guten Start in die neue Woche!
Liebe Grüße,
Sven