Diskussion: Arbeitnehmer-Ladestrom

Ich denke, zu einem gewissen Grad "pressiert" es schon: Gerade in der Mittagszeit ist der Strom häufig besonders günstig (insbesondere im Sommer) und es fallen zusätzliche Kosten an, diesen Strom ins Ausland zu verkaufen (häufig zu sehr niedrigen oder gar negativen Preisen) und der Staat muss den Betreibern von regenerativen Energieanlagen trotzdem die Einspeisevergütung bezahlen. Dadurch entstehen dem Staat im Jahr viele Mrd.€ Zusatzkosten. Diese gilt es zu vermeiden.

Ich muss gestehen, dass ich nicht genau weiß, wie aktuell die Preise an öffentlichen Ladesäulen sind, da ich meinen Firmenwagen üblicherweise in der Firma lade. Aber im letzten Jahr habe ich unterwegs solche Preise, um die 60ct/kWh, gesehen.

Exakt! das ist der Gegenstand der Idee: Ladesäulen auf Firmenparkplätzen unbürokratisch ermöglichen, so dass das für alle Beteiligten zum Vorteil gereicht.

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Unterwegs heißt dann am Schnelllader? Das war mein Einwand. Und auch wenn der Billigstrom nur für vier Stunden zur Verfügung steht. 44kWh bedeutet bei den meisten BEV ca. 200 oder etwas mehr km Reichweite.
Wie hast Du die Preise gesehen? Ladesäule mit Preisanzeige? Oder tatsächlich dort geladen?

Für mich steht und fällt das mit dem Lastmanagement. Wenn du einen Parkplatz mit 100 Autos hast kann man schon mit nem 500kW-Anschluss für den Parkplatz ne Menge reißen. Denn das Auto steht da 8-9 Stunden. Wären in diesem Fall 40kWh pro Auto und da nicht jeder "leer" früh ankommen wird sind bei Feierabend vermutlich dennoch alle Autos voll.
Setzt natürlich eine intelligente Steuerung voraus, die entscheidet wann wer Strom bekommt wenn die Leistung nicht ausreicht. Und gerade im Winter ist es geschickter, weniger Autos mit höherer Leistung zu laden, damit die Akkus nicht zu kalt werden und sich erstmal aufheizen müssen (gerade LFP mag nicht bei Minusgraden laden)

Der große Dreh wäre dann das mit der Energiesteuerung in der Firma zu steuern. Dadurch könnte man die Anschlussleistung voll ausnutzen und die Autos "dimmen", wenn im Gebäude gerade eine Lastspitze auftritt.

Es gibt fertige Lösungen, da kannst an 3x32A zwanzig Ladesäulen anhängen und die werden so gesteuert, daß am Ende alle was kriegen. Die Steuerungen können auch mim Zähler reden wegen Null/Überschuss und bieten Abrechnung mit chip

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Ja, gibts alles.
Darum geht es hier aber nicht.

Der TO will gezielt zu den wenigen Stunden mit Stromüberschuß alle Autos gleichzeitig mit maximaler Leistung (11kW) laden.

Und das kann halt niemand bezahlen.

Oliver

Genau für Stromüberschuss am Firmengelände ist das gemacht.

Versteh das nicht. Das geht doch technisch und vom Regelungswerk doch alles schon oder?

Man muss es nur machen.

Im Sinne der Energiewende wäre das aber nur wenn man nur läd wenn auch überflüssiger Strom vorhanden ist.

Ich halte preisvariable Schnelllader am Supermarkt für die bessere Lösung btw.

Ich denke nicht, dass das heute alles schon geht:

  1. Ich denke, heute müsste der Arbeitnehmer den geladenen Strom als geldwerten Vorteil versteuern.
  2. Der Arbeitgeber darf wahrscheinlich nicht einfach seinen preiswerten Industriestrom an andere Privatleute weiterverkaufen.

Dazu müssten dann die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit das unbürokratisch realisiert werden kann.

2 Minuten googeln. Mein Fazit: man muss es nur tun.
Da brauchts keinen langen Text im Forum

Da zumindest denkst du falsch. Seit schon langer Zeit darf der Arbeitgeber Ladestrom an seine Mitarbeiter verschenken, ohne das der versteuert werden muß. Das haben Anfangs auch einige getan, inzwischen sinds aber doch nur noch wenige,

Oliver

Geht das inzwischen auch umgekehrt?

Also der Arbeitnehmer lädt am WE mit seiner PV-Anlage sein Auto auf und verkauft dem Arbeitgeber sagen wir die Hälfte der Batterieladung, weil er unter der Woche nicht mehr braucht für die Anfahrt.

War da nicht was von Begrenzung der Entlademenge beim bidirektionalen Laden?

Vielen Dank für den Hinweis, das war mir nicht bekannt.

Stimmt, dazu hatte MalteS bereits oben einen Link geteilt.
Das würde die Sache schon mal deutlich vereinfachen.

Nein, das mit den 60ct war AC-Laden in der Stadt. Ist schon ein Jahr her. Aktuell scheinen die Preise eher bei 48ct/kWh zu liegen.

Mit den 200km für 44kWh hast Du wahrscheinlich recht, vielleicht sind es auch 250 bis 300km - je nach Auto und Fahrweise.
Aber das täte dem Ansatz dieser Idee keinen Abbruch - lediglich die Amortisation dauert dann etwas länger.

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Das macht die Sache natürlich schon mal wesentlich einfacher, da die Grundlage ja schon gelegt ist. Was dann noch fehlt ist, dass die Ladevorgänge "netzdienlich" gesteuert werden können; d.h. Laden, wenn Strom im Überfluss vorhanden ist. Wenn dies nicht gewährleistet ist, würden ja alle um 8:00Uhr mit dem Ladevorgang starten, wenn Sie morgens zur Arbeit kommen, und gegen 12:00Uhr damit fertig sein, wenn der Überschuss meist auftritt.

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Das gibt es für Heimanwendungen bei WBen schon. E-GO mit Controller ist eine Out-of-the-Box Lösung. Nicht direkt billig, mit ca. 700€ aber frei erhältlich. Mit automatischer Phasenumschaltung und Ladestromsteuerung, so dass tatsächlich nur PV-Überschuss geladen werden kann. Zeitlich lässt die sich auch programmieren, glaube ich.

Auch das geht.

Aber ehrlich wäre es behämmert sowas einführen zu wollen ohne das es einen erkennbaren nutzen für denjenigen bringt der läd oder den Strom bereitstellt

Davon ab ist das eine Diskussion die Solargetrieben ist. Weil es die Energieform ist die die Denkweise von einigen hier im Forum bestimmt (klingt böse, mein ich aber nicht so). Für den Windüberschuss nachts hilft das nicht und am Wochenende im Sommer brings auch nichts

Igendwie finde ich weder "WBen" noch E-GO. E-GO ist ein Elektroauto aus Aachen. Aber wahrscheinlich meinst Du den Go-E Charger? Den gibt es bereits ab 537,99€ bei verschiedenen Händlern.

Warum sollten derjenige, der lädt oder derjenige, der den Strom bereitstellt, davon keinen Nutzen haben?
Derjenige, der Lädt, hat folgende Vorteile:

  • billiger laden als zu Hause (viele können nicht zu Hause laden)
  • viel billiger Laden als an einer öffentlichen Ladesäule
  • Laden während der Arbeitszeit

Derjenige, der den Ladestrom zur Verfügung stellt hat auch Vorteile:

  • Verkauf des Ladestroms mit Gewinn
  • ggfs. staatliche Förderung der Ladeinfrastruktur

Das stimmt natürlich. Fakt ist aber auch, dass insbesondere im Sommer die Zeit mit Energieüberschuss in der Mittagszeit liegt. Falls der Energieüberschuss mal zu einer anderen Zeit im Laufe der regulären Arbeitszeit auftritt, könnte diese Zeit ja auch genutzt werden - das Laden müsste eben vom Energieversorger steuerbar sein.
Auf diese Weise hätte man zumindest ein Zeitfenster von ca. 10Stunden, in denen "netzdienlich" geladen werden könnte. Das ist allemal besser, als wenn alle hergehen und Abends um 18:00Uhr ihr BEV zum Laden einstöpseln, wenn der Börsenstrompreis meist am höchsten ist.