Dimensionierung Klimaanlagen für EFH (ca. 120m²)

Hallo zusammen,

ich bin aktuell dabei, zu überschlagen, welche Klimageräte ( Leistungsklasse) ich für mein Sanierungsobjekt infrage kommen. Hierzu würde ich gern die Meinung des "Hive-Mind" im Forum nutzen, um meine Gedanken mal mit der Realität abzugleichen.

Randbedingungen:

Aussenwände: Zweischaliges Mauerwerk, Aktueller U-Wert jenseits von 1,5. EPS-Einblasdämmung bringt mich dann auf 0,35. Was schon OK wird. ( Berechnung mittels UBAKUS)

Fenster: 2-fach Verglasung, nichts besonderes U Geschätzt 1,5

Dach: 200mm Glaswolle + Aufsparrendämmung. U<0,15

Grundrisse:

EG ( Raumhöhe 2,3m)

DG ( Kniestockhöhe 1,2m, Raumhöhe 2,2m)

Zielstellung:

  • Bei moderaten Temperaturen Heizen via Split-Klima ( bis minimal -10°C)

  • EG verfügt über FBH & Wasserführenden Kamin, DG nur Heizkörper

  • Heizen im DG mittels 2 Multisplit ( je eine pro Haushälfte, sprich: 1WP für Stube & Schlafen, die andere für die anderen beiden Räume)

  • Heizen EG: 1x Multisplit für Küche und Kinderzimmer, eine Single Split für das Esszimmer. Somit habe ich dann pro Giebelseite 2 Aussengeräte

Hier meine Überschlagenen Heizleistungen (Mittels diesem Rechner):
EG:

Esszimmer 900W

Küche 900W

Kinderzimmer 600W

DG:

Schlafen 500W

Offen 600W

Kinderzimmer 600W

Stube 600W

Ergo benötige ich :

OG 2x Multi-Split Klima mit 1,2 kW Heizleistung

EG 1x Multi-Split Klima mit 1,5 kW Heizleistung, und eine SingleSplit mit ca. 1KW.

Erscheint das Plausibel, oder wirken die Werte für euch unrealistisch?

Danke schon einma!

So kleine Klimageräte gibt es nicht, hier rechnet man aber auch etwas anders. Die Geräte können ja in weiten Grenzen modulieren. Bei kleinen Räumen wäre es gut, wenn du eine Anlage nimmst, die sehr weit runter modulieren kann. Gute Monosplit können bis 100 Watt Aufnahmeleistung runter. Wenn du weit runter modulieren kannst, machen auch die 2-2,5 kW der kleinsten Anlagen nichts, im Gegenteil, man freut sich, wenn man den Raum auch mal zügig aufheizen kann.

Wenn du das wirklich hinbekommst mit U-Wert von 0,35 und Fenster bei 1,5, dann reichen recht kleine Anlagen. So als Daumenwert 60-80 Watt pro m².

Dein Bild vom DG fehlt.

Habe z.B. eine Mitsubishi MSZ-AP35 mit max. 3,5 KW in meinem Bad (8 qm2). Die heizt den Raum schnell auf und modulieren bis auf wenige Watt runter. Daher eher mit Reserven kaufen. Was meiner Meinung nach für eine dauerhafte beheizung mit Klima wichtig wäre, ist die Lautstärke sowie eine gute Luftverteilung. Hatte bei der Auslegung der Leistung meine Verbräuche der Therme als Grundwert genommen und eine Reserve eingerechnet.

Bin bisher (läuft seit diesem Winter) sehr zufrieden. {green}:sweaty:

3,5kw für 8m² ?

finde ich sehr oversized.

andere heizen mit 2,5-3kw 60m² wohnungen und im bad nur ein heizlüfter zur schnellaufwärmen wenn man duschen will...

Hast du genaue Werte? Wenige Watt kann eigentlich nicht sein. Die besten Anlagen kommen so auf 100 Watt. Und dann kommt es auch auf die Außenemperatur an. Meine Anlage macht z.B. 200 Watt, aber unter 0 geht die nicht unter 400 Watt.

Herstellerangaben von der Heizleistung ist 1,3-4,6 kW. Die gleiche Anlage mit 2,5 kW macht 1,0-4,1 kW. Geht also noch ein Stück tiefer. Die 2,0 kW Anlage macht 0,5-3,5 kW, geht also sogar bis 0,5 kW runter !

Bei 8 m² würde ich auch eher die kleinste Anlage nehmen, also 2,0 kW.

Die Klima pendelt zwischen 20 bis 140 Watt sobald die gewünschte Temperatur erreicht ist. Hätte auch ein kleineres Innengerät nehmen können, da es aber ein Paket (Aussengerät inkl. zwei 3.5 KW Innengeräten war) hab ich das so gemacht. War mir auch ganz recht, weil ich im Bedarfsfall (Tür auf) den Flur (ca. 12 Qm2) mit heizen kann.

,

In dieser Spanne wird kein Kompressor laufen können. Die ist bei 20 Watt aus, da läuft nur noch der Lüfter. Wenn der Kompressor läuft und die wirklich Wärme produziert, wird die Minimum 100 Watt ziehen. Bei deiner großen Anlage eher mehr.

Wie misst du die Leistung?

Das hast Du gut analysiert. Die 20 Watt sind ohne Last (Innengerät), die 120 Watt Innengerät mit Aussengerät bei der Wärmerzeugung. Gemessen wird das in der Verteilung mit separaten Stromzähler (I/V/PW/KWh). Also moduliert die Klima bis 120 Watt im Wärmegewinnung - Modus runter.

Alternativ mal über eine "richtige" Luft-Wasser Panasonic Wärmepumpe nachdenken. Bei der Anzahl an Geräten liegt eine Panasonic 5-7 kW Geisha preislich auch nicht mehr weit entfernt.

Hallo zusammen,

Sorry hab grade endstress, drum lange Funkstille.

Habe oben den Grundriss OG ergänzt.

Das es so kleine Klimas nicht gibt ist mir dann auch bewusst geworden....

Also neuer Ansatz:

1 Multisplit ( 2 IG) für das Erdgeschoss. ne 2,5-3 KW Anlage sollte da reichen. Hier würde ein IG in das Kinderzimmer kommen, und eins in die Küche. Da das Esszimmer mit einem knapp 2m. breiten Durchgang mit der Küche Verbunden ist, sollte das ja passen. Weiterhin gibts an der Treppe zum Raum "Offen" keine Tür, sprich da kann auch Wärme

Oben dann eine Multisplit für Schlafzimmer und Wohnstube. Da reicht dann 2KW .

Das Kinderzimmer im OG: Entweder mit auf dem Multisplit aus dem EG als drittes Innengerät. Oder eine Singlesplit.

Ich hätte gern Split Klimas statt Luft Wasser WP, aus folgenden Gründen:

  • Kühlleistung für den Sommer: Ich habs gern Kalt
  • Vorlauftemperatur: Im OG wirds keine FBH geben. Da will ich die Dielen lassen
  • "Schnellaufheizen" durch Warme Luft die eingeblasen wird. Die Räume im OG müssen nur ganz selten wirklich geheizt werden.
  • Das vollständige Auskühlen des Hauses wird durch den Kamin + Pufferspeicher verhindert. Schlafraumtemperatur lassen wir aktuell auch auf knapp 16 Grad abfallen.

Interessanter Erfahrungsbericht. Danke dafür.

Wie Teuer war das Gerät und der Einbau wenn man fragen darf?

Zu den Punkten: Radiatoren sind kein Problem. Jedoch muss die Größe passen. Bei mir ist das Baulich schwer lösbar, mit der VL. Temp weit runter zu gehen. Hab da schon genug hin und her gerechnet.

Interessant wäre zudem:

Gasverbrauch vorher, Stromverbrauch WP jetzt. Zumindest für die Heizperiode.

Das liest sich ja noch besser, als manch ein Werbeprospekt. ?

Liest man selten, dass Kunden so rundum zufrieden sind.

bei so manchem heizkörper kann man mit einer kleinen PC-steuerung und lüftern nachelfen, das diese auch mit kleinerer vorlauf-temp genug den raum heizen können.

bei unserer küche und im kleinen zimmer zb, merkt man die 12cm-lüfter deutlich, da könnten wir die vorlauftemp runtersetzen, wenn wir nicht zentralheizung im mehrfamilienhaus hätten.

auch im wohnzimmer ginge da sicher was, aber damit bin ich nochnicht fertig, mit steuerung und lüfterbefestigung.

noch läuft nur der testbetrieb mit voll laufendem leisen lüfter ungeregelt.

Das dachte ich mir auch schon, insbesondere von einem Nutzer der sonst keine Beiträge hat. Aber ich will erstmal gutmütig denken, darum die Nachfragen. Ansonsten weis ich schonmal was ich nicht kaufe.

EDIT: Ist leider auf jedenfall Schleichwerbung. Wurde HIER Wortwörtlich so gepostet. In diesem Forum sogar mit der Firmenmail "backlinks@regli.energy " registriert. Post vom 11.02. Die Firma ist für mich damit vollständig ausgeschlossen. Beitrag soeben gemeldet.

Das Stimmt wohl. Da findet man im Netz auch einiges. Das ist aber für mich ein Zukunftsproblem mit der LWWP. Die Split Klimas sind für mich aufgrund des Kühlwunsches gesetzt.

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Hallo zusammen,

Ewig nicht im Forum gewesen, so eine Haussanierung fordert ganz schön.

Ich habe mich nun entschlossen 3 Multisplit zu verbauen. 2 im OG jeweils auf den Giebelseiten, und eine im EG. Laut meiner Heizlastberechnung komm ich ja mit den Kleinsten 2,5 KW geräten dicke hin. Eigentlich sollte man eher mehrere Räume zusammenlegen, aber das geht leider nicht. Jeder der 6 Räume soll ein eigenständiges Innengerät haben.

Aktuell überlege ich was ich kaufe, bin da ziemlich ratlos, wenn ich ehrlich bin. Von dem was ich so gelesen habe, scheinen Daikin und Mitsubishi Heavy erstmal gute Geräte zu sein.

Überlege einfach 3 mal dieses Set zu nehmen:

Mitsubishi Heavy Set 2 Wandgeräte 2,0/2,5 KW R32 SRK20ZS-W + SRK25ZS-W + Außengerät SCM40ZS-W

Für mein Ungeschultes auge sehen die Daten gut aus, lasse mich aber gern hier im Forum "Erden" :wink:

Also sagt mir ruhig wenn die Idee dumm ist.

Nimm besser Daikin, es scheint sich so herauszukristallisieren, dass die die besten Regelalgorithmen haben, ohne das man irgendwas umbauen muss. MHI ist nur dann zu empfehlen, wenn man die Sensoren umbaut.

Daikin Perfera, noch besser die ColdRegion Version für alles, wo man sich im Winter drauf verlassen können will.

Danke für die Info! Wo ist da bzgl. der Algorithmen der unterschied? Bzw. Gibts schon nen Thread den ich grade einfach nicht finde... ( SuFu geht irgendwie grade nicht, passiert nichts)

Edit: Grad den Sammelthread gesehen, ich nehme an da gehts genau darum....

Hatte noch eine Kurze Idee, Wohnstube und Schlafzimmer sind direkt aneinander. zusammen über 35m². Würde hier evtl eine Single Split mehr Sinn machen, und zum Schlafzimmer dann die Tür auflassen? Habe Sorge dass die Multisplit bei den Raumgrößen immer zu überdimensioniert sind, und dann takten wie Sau.

Dann wäre evtl folgende Aufteilung Sinnhaft:

1 Single Split für Küche und Essen im EG

1 Multisplit für die beiden Kinderzimmer (verteilt auf EG und OG)

1 Singlesplit ins Wohnzimmer (OG) und dann einfach Tagsüber die Tür auf, ggf. Nen lüfter reinstellen

EG

OG

Kommt drauf an, welche Anforderungen du im Schlafzimmer hast. Im Sommer wie im Winter. Denn du wirst immer Temperaturdifferenzen haben. Ich schlafe im Winter bei 10-12 Grad, aber es gibt Leute, die wollen 23 Grad im Schlafzimmer haben. Das geht dann nur, wenn du im Schlafzimmer auch eine Anlage hast.

Im Sommer ist es umgedreht, da will man vielleicht nur das Schlafzimmer kühlen.

Kurzum, hängt alles vom persönlichen Anforderungsprofil ab.

@win Da hast du natürlich Recht. Kühl darfs im Schlafzimmer gern sein. Aber im Sommer ist das natürlich dann ein Problem.

Aber mal Angenommen ich verwende folgende Kombi LINK was mit ner Heizleistung von 2 kW pro Innengerät so ziemlich das kleinste ist was ich gefunden habe. Das Aussengerät hat Heizleistung max 4,2 kW. Wenn ich dann nur ein IG zum Heizen betreibe, weil das Schlafzimmer nicht so war werden soll, habe ich dann nicht ein großes Problem mit dem Takten? Oder verstehe ich das immer noch falsch.

Ein Gerät taktet dann, wenn bei niedrigster Modulation des Kompressors im AG immer noch zu viel Wärme produziert wird. Dann muss das IG irgendwann abschalten und wenn nur ein IG läuft, auch das AG. Damit taktet dann die Anlage, weil das AG immer wieder ausschalten muss und nach einer gewissen Zeit wieder einschaltet, weil die Raumtemperatur unter einen Schwellwert gesunken ist. Dann muss wieder nachgeheizt werden.

Das Takten ist nicht so wirklich kritisch, wenn es nicht zu oft passiert. So 2-3 Taktungen pro Stunde ist noch ok und wenig schädlich, weder für die Lebensdauer, noch für die Effizienz.

Entscheidend für das Takten ist, wie weit das AG runter modulieren kann. Es hängt nicht von der Größe des IG ab. Ob an dem AG also ein 1,5kW IG oder ein 2,5kW IG hängt, ist ziemlich egal.

Dein verlinktes Gerät kann lt. Website bis 220 Watt Leistungsaufnahme runter modulieren. Je höher die Außentemperatur ist, um so mehr Wärmeleistung macht das Gerät daraus. Bei 10 Grad draußen (Übergangszeit) kann das Gerät durchaus einen COP von 7 haben. Dann werden aus 220 Watt dann 1540 Watt Heizleistung. Das kann dann schnell zu viel werden für einen Raum. Kann man etwas kompensieren, in dem man die Türen offen lässt und andere Bereiche mitheizt, die sowieso mitgeheizt werden sollen.

220 Watt sind schon recht gut, man kann sogar davon ausgehen, dass es real noch tiefer geht. Denn Daikin gibt hier oft zu hohe Werte an. Meine Daikin wurde mit 250 Watt angegeben, geht aber bis 140 Watt runter. Meine MHI geht etwa bis 170 Watt runter, das hat hinreichend gut funktioniert, aber weniger ist natürlich immer nett. Eine Daikin Perfera als Single-Split mit 2,5kW kommt wohl bis 100 Watt runter.

Wie oft taktet nun eine Anlage? Das hängt von den physikalischen Gegebenheiten Vorort ab und von der Intelligenz der Regelung und von den Parametern, die der Hersteller zulässt. Und auch von der Position, wo der Innentemperatursensor sitzt. Beispiel Altbau. Gerät hängt an der kalten Außenwand. Soll-Temperatur ist erreicht, Anlage schaltet ab. Recht schnell misst der Sensor im IG durch die kalte Außenwand begünstigt deutlich niedriger. Das wird auch begünstigt, wenn man nur bedarfsweise heizt und so die Wände oft recht kalt sind. Also muss auch schnell wieder nachgeheizt werden. Beispiel gut gedämmter Neubau, der 24/7 geheizt wird. Wände haben nahezu Temperatur der Innenluft, alles bei vielleicht 20 Grad. Wenn die Anlage ausschaltet, dauert es recht lange, bis die Temperatur 1-2 Grad tiefer ist. Es dauert dann vielleicht 2-3 Stunden, bis die Anlage wieder anspringt, um nachzuheizen.

Beispiel MHI-Anlage: Der Regler ist darauf getrimmt, die Temperatur immer möglichst genau zu halten. Die taktet wie verrückt bei uns im Altbau. Geht auf Takt-Maximum, was auf 5min an und 3 min aus vom Hersteller gesetzt wurde. Diese Zeiten werden nie unterschritten, um den Kompressor vor zu häufigem Takten zu schützen. Hätte der Hersteller genauso gut auf 15min aus setzen können. Hat er aber nicht, weshalb die Anlage 7-8 mal pro Stunde taktet. Sehr ungut, kostet auch eine Menge an Effizienz. Nachdem ich den Sensor in Styrodur gepackt habe, misst der wesentlich träger, so ist das Takten auf 1-3 mal pro Stunde runter gegangen.