Ein Gerät taktet dann, wenn bei niedrigster Modulation des Kompressors im AG immer noch zu viel Wärme produziert wird. Dann muss das IG irgendwann abschalten und wenn nur ein IG läuft, auch das AG. Damit taktet dann die Anlage, weil das AG immer wieder ausschalten muss und nach einer gewissen Zeit wieder einschaltet, weil die Raumtemperatur unter einen Schwellwert gesunken ist. Dann muss wieder nachgeheizt werden.
Das Takten ist nicht so wirklich kritisch, wenn es nicht zu oft passiert. So 2-3 Taktungen pro Stunde ist noch ok und wenig schädlich, weder für die Lebensdauer, noch für die Effizienz.
Entscheidend für das Takten ist, wie weit das AG runter modulieren kann. Es hängt nicht von der Größe des IG ab. Ob an dem AG also ein 1,5kW IG oder ein 2,5kW IG hängt, ist ziemlich egal.
Dein verlinktes Gerät kann lt. Website bis 220 Watt Leistungsaufnahme runter modulieren. Je höher die Außentemperatur ist, um so mehr Wärmeleistung macht das Gerät daraus. Bei 10 Grad draußen (Übergangszeit) kann das Gerät durchaus einen COP von 7 haben. Dann werden aus 220 Watt dann 1540 Watt Heizleistung. Das kann dann schnell zu viel werden für einen Raum. Kann man etwas kompensieren, in dem man die Türen offen lässt und andere Bereiche mitheizt, die sowieso mitgeheizt werden sollen.
220 Watt sind schon recht gut, man kann sogar davon ausgehen, dass es real noch tiefer geht. Denn Daikin gibt hier oft zu hohe Werte an. Meine Daikin wurde mit 250 Watt angegeben, geht aber bis 140 Watt runter. Meine MHI geht etwa bis 170 Watt runter, das hat hinreichend gut funktioniert, aber weniger ist natürlich immer nett. Eine Daikin Perfera als Single-Split mit 2,5kW kommt wohl bis 100 Watt runter.
Wie oft taktet nun eine Anlage? Das hängt von den physikalischen Gegebenheiten Vorort ab und von der Intelligenz der Regelung und von den Parametern, die der Hersteller zulässt. Und auch von der Position, wo der Innentemperatursensor sitzt. Beispiel Altbau. Gerät hängt an der kalten Außenwand. Soll-Temperatur ist erreicht, Anlage schaltet ab. Recht schnell misst der Sensor im IG durch die kalte Außenwand begünstigt deutlich niedriger. Das wird auch begünstigt, wenn man nur bedarfsweise heizt und so die Wände oft recht kalt sind. Also muss auch schnell wieder nachgeheizt werden. Beispiel gut gedämmter Neubau, der 24/7 geheizt wird. Wände haben nahezu Temperatur der Innenluft, alles bei vielleicht 20 Grad. Wenn die Anlage ausschaltet, dauert es recht lange, bis die Temperatur 1-2 Grad tiefer ist. Es dauert dann vielleicht 2-3 Stunden, bis die Anlage wieder anspringt, um nachzuheizen.
Beispiel MHI-Anlage: Der Regler ist darauf getrimmt, die Temperatur immer möglichst genau zu halten. Die taktet wie verrückt bei uns im Altbau. Geht auf Takt-Maximum, was auf 5min an und 3 min aus vom Hersteller gesetzt wurde. Diese Zeiten werden nie unterschritten, um den Kompressor vor zu häufigem Takten zu schützen. Hätte der Hersteller genauso gut auf 15min aus setzen können. Hat er aber nicht, weshalb die Anlage 7-8 mal pro Stunde taktet. Sehr ungut, kostet auch eine Menge an Effizienz. Nachdem ich den Sensor in Styrodur gepackt habe, misst der wesentlich träger, so ist das Takten auf 1-3 mal pro Stunde runter gegangen.