Deye SUN-10/12K-SG04LP3 als reiner Batteriewechselrichter

Hallo zusammen,

bisher war mir irgendwie klar, dass ich mein Setup mit Hilfe der Victron Multiplus aufbauen will. Da ich aber nun zusätzliche Flächen freimache, kann ich im kommenden Jahr nochmal ~6kwp installieren, die ich dann mit einem Victron MPPT direkt auf den Akku bringe. Kostenmäßig lande ich da aber ganz schnell mit Multiplus + MPPT + Cerbo bei geschmeidigen ~5000€

Wenn ich mir jetzt allerdings den DEYE Sun-10K oder -12K anschaue, dann habe ich nahezu die gleiche Ladeleistung, habe noch den Solar-Laderegler mit dabei und die Steuerung ist auch bereits integriert.

Jetzt ist für mich allerdings die Frage: Kann ich den DEYE am Anfang erstmal als AC-gespeisten Batteriewechselrichter nutzen, ohne eine DC-Quelle anzuschließen? Im Handbuch steht im Schema auch ein netzgekoppelter Wechselrichter, das wäre nach meinem Verständnis meine Idee.

Für mein Beispiel: Huawei SUN33ktl mit ~28kwp als netzgekoppelter Wechselrichter im Hausnetz, wird angeschlossen am DEYE. Faktor-1-Regel im Notstromfall kann über die DI-Ports gehalten werden, da ich die Leistung sofort begrenzen kann. Current Passtrough ist im DEYE mit 45A angegeben, sollte also auch keine Probleme machen. Und mit dem heutigen Überschuss lade ich bereits die Akkus.

Hab ich einen Denkfehler oder wäre es wirklich so einfach?

LG

Was vergleichst du? Drei 48/3000/35 mit einem 10K also (3x35A vs 210A) oder 3 x 48/5000/70 mit einem 12K (3 x 70A vs 240A)?

Du kannst den Deye wie beschrieben als USV Anlage benutzen, wie gross die USV-Leistung ist, wie viel Überschussleistung Du wegspeichern willst und wie gross die Batterie sein soll musst Du halt entscheiden.

Ich hätte die 5000er genommen wegen der Batterieladeleistung. Dann wäre ich bei Gleichstand von der Ladeleistung im Vergleich zum 10k

Wie kann ich denn entscheiden, wie viel vom AC weggespeichert werden soll? Kann ich das einstellen im Deye? Also kann ich mit AC-Quelle den Deye auf Nulleinspeisung parametrisieren?

LG

Ja, ja und ja.

Im übrigen bekommst mit dem Deye schon mehr Ladeleistung hin als mit 3 5000er MP2. Der MP2 5000 macht ziemlich genau 3,4kW. Das ist je Spannung der Akkus dann auch mal nur 60A. Der ist nicht im Strom begrenzt sondern in der tatsächlichen Leistung.

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Wie Du es entscheiden kannst?

Mit dem Geldbeutel.

Du kannst den Deye viele verschieden Betriebsarten beibringen, also z.B. die Einspeieseleistung begrenzen oder sogar nullen, die Prioritäten zwischen Batterien Heim und Grid verändern alles am Display ohne Informatikstudium.

Wenn Du 10 kW in die Batterie packen willst müssen in Deinem Fall wohl 10 kW überschuss der PV Anlage und eine entsprechend grosse (min 15 kWh) und leere Batterie vorhanden sein. Das BMS der Batterie kann und wird die Ladeleistung drosseln.

Ich danke euch bis hierhin!

Jetzt frage ich mich tatsächlich, wieso weiterhin so viel mit Victron gebaut wird, wenn das Deye quasi alles alleine kann ?

Muss der vorhandene Wechselrichter an den Generatoreingang oder kann er auch am Load betrieben werden und der Überschuss wird trotzdem geladen?

LG

Wenn der Deye doch einfach nur dazugehangen wird: Ich habe einfach nur Grid angeschlossen. Daraus würde er dann den Akku laden und auch entladen. Load und so sind ja erst interessant wenn man den wirklich in den Hausanschluss steckt oder den Notstrom nutzt. Die einfachste Config ist nur Grid anschließen und den Akku.

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Weil die sich offenbar nicht damit beschäftigen. Ich persönlich kanns auch absolut nicht nachvollziehen... Und bei vielen ist es auch: "Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht..."

Ehrlicherweise muss man aber auch dazu sagen, dass die Deye auf dem deutschen Markt wirklich recht neu sind. Firmware ist sicher auch ausbaufähig. Die Victron-Komponenten sind aber schon sehr lange bekannt und als funktionierend in der auch sehr großen Community anerkannt. Das spricht natürlich auch weiterhin für Victron.

Andererseits gibt es auch genau das Thema, dass viele auch von Victron genervt sind, denn in deren Software passt auch nicht alles und immer... Kenne die Probleme selber. Hatte vorher einen Victron und jetzt den Deye (seit ein paar Wochen). Bislang ist das Fazit positiv. Wenn man das Ding einmal verstanden hat und die Eigenheiten der Menüs kennt passt es für mich. Victron ist da m.E. nicht besser. Sieht polierter und strukturierter aus, die schier unendlichen Möglichkeiten machen es aber auch sehr schwierig das Ding überhaupt sinnvoll ans laufen zu bekommen. Sieht man ja auch an den hier immer wieder gestellten Fragen zu dem System. Fluch und Segen halt...

Wenn die Gegebenheiten für den Deye passen würde ich auch wieder den Deye nehmen. Preis/Leistung ist halt deutlich besser.

Weil Deye als Hersteller von Frequenzumrichtern eine Technologie drauf hat die die Hersteller von Kupferschweinen halt nicht drauf haben.

Deye hat in den USA als SOL-ARK und in Südafrika als Deye oder SUN-SYNK mittlerweile einen beachtlichen Ruf erarbeitet, nur haben die dort richtige Inselanlagen und richtige Probleme, da sind unsere Strompreisprobleme nur Kindergeburtstag.

Wenn ich ein Boot elektrifizieren würde, wäre Victron ganz weit oben auf der Liste, für mein Häuschen wäre mir Victron zu teuer, zu aufwändig würde zuviel Platz benötigen.

Die Lynx Busbar von Victron habe ich natürlich zwischen Batterie und Deye.

Müssen muss er nicht, an GEN würde er halt auch noch im Habeck Modus funktionieren.

Hallo zusammen,

ich habe ein gleiches Vorhaben. Ich habe einen Deye ­Hybrid-Wechselrichter SUN-12K-SG04LP3 und daran einen Akku. Er ist nur an Netz angeschlossen und meine vorhandenen PV-Wechselrichter speisen ebenfalls ins Netz.

Der Deye soll als reiner Batteriewechselrichter arbeiten und versuchen den Netzbezug und die Netzeinspeisung auf Null zu halten. Kann mir jemand sagen was ich dafür einstellen muss oder kann jemand Bilder seiner Einstellung posten?

Ich bekomme es nur hin, dass der Akku geladen wird, oder dass er entladen wird. Aber nur, wenn ich es manuell umstelle. Irgendwie finde ich keine Einstellung, dass er arbeitet, wie ich das möchte.

Damit er das einspeisen verhindert müssen die CT-Klemmen montiert und Zero export to CT aktiviert sein

Damit er den Strom auch wieder hergibt gibt es dieses Menue

Hi,

ich wollte mal nachfragen ob es hierzu eine Erfolgsmeldung gibt. Ich habe gleiches vor. Dabei würde ich die Stromklemmen um die Leitungen des Netzbezuges hängen. Ohne einen PV Strang am DEYE würde ich folglich den Speicher mit der Überschussleistung meiner separaten PV Wechselrichter laden. Ob dies rein technisch möglich ist habe ich in einer Mail an Deye versucht in Erfahrung zu bringen, bekomme jedoch leider keine Antwort.
Eine Erfolgsmeldung aus dem Forum wäre daher ein guter Wegweiser für mich.

Danke und liebe Grüße! :slight_smile:
Freddie

Ich habe hier einen Deye 12kW mit einem Huawei Sun2000 30KTL M3 (30kw, 25kwp) als reinen Batteriewechselrichter laufen. Die Stromklemmen gehören gleich hinter dem Stromzähler, sodass der gesamte Strom, der rein oder raus geht, gemessen wird. Also in der Reihenfolge: EVU Zähler -> CT Klemmen Deye -> weitere Verteilung.

Bei mir ist der Deye wir folgt angeschlossen: Von den Nachzählerhauptsicherungen vom Zählerkasten direkt zum Grid-Eingang des Deye, dann vom Load-Ausgang des Deye zurück zum Zählerkasten an die Hausverteilung (ganzes Haus hängt am Load wegen unterbrechungsfreiem Ersatzstrom.

Der Huawei speist im Normalfall netzparallel ein (nicht am GEN Port). Im Inselbetrieb kann ich den Huawei mit einem Kraus&Naimer Notstromumschalter auf den GEN Port umschalten, zuvor drossle ich die Leistung aber per Modbus auf maximal 8kW.

Wichtig: Der Deye lädt den Akku nur, wenn der GEN Port auf Microinverter gestellt wird! Das lässt sich auch zum zeitgesteuerten Laden per Homeassistant nutzen, ich kann z.B. einstellen dass jetzt im Sommer erst um 14 oder 15 Uhr der MI-Modus aktiviert wird, und ich schalte über eine Automatisierung auch wieder ab, wenn der Akku voll ist (Modus GEN use).

Zusätzlich stelle ich den Ladestrom so ein, dass die Ladeleistung in den meisten Fällen sicher von der PV gedeckt wird, um unnötigen Netzbezug zu vermeiden. Per Automatisierung kann ich automatisch weiter drosseln und wieder erhöhen. Der Deye würde zwar auch zurückregeln, allerdings pendelt er dann um den Nulleinspeisepunkt herum.

Wenn du das ganze Haus am Load hast, kannst du auch einen Trick verwenden, um die 20W Netzbezug in der Nacht zu vermeiden - mit dem Sell First Modus auf 20 oder 30W max sell power. Das muss aber abends und morgens jeweils umgeschaltet werden, sonst wird auch am Tag die Hauslast aus dem Akku bedient und der Akku nicht geladen. Läuft bei mir auch per Automatisierung 45 min vor Sonnenuntergang Sell First an, 45 min nach Sonnenaufgang Zero Export to CT. Mit den Automatisierungen und Tricks komme ich auf max. 0,5 kWh Netzbezug pro Monat (seit Februar).

Time of Use-Haken muss gesetzt sein, die Prozente habe ich alle auf 15% gesetzt, damit jederzeit der Akku zur Pufferung von unzureichender PV-Produktion benutzt werden kann. Keine Haken bei Grid Charge oder Gen Charge.

Ob bzw. wie gut das funktioniert wenn das Haus nicht am Load hängt kann ich nicht sagen, ich habe nur für den Notfall einen Bypassschalter falls der Deye spinnen sollte.

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Jo das klingt doch schonmal nicht verkehrt. Wie hast du den in Homeassistant bekommen? Wenn Ichs richtig sehe hat der ja kein Modbus TCP - also hast du dann einen Modbus RTU auf RJ45 Adapter genommen?

Wie und ob ich das mit dem Notstrom machen will weiß ich noch nicht so genau. Theoretisch ist ja dann der Load Ausgang die ganze Zeit mit dem Grid verbunden. Um das zu unterbrechen bräuchte man doch einen weiteren Umschalter. Vielleicht hab ich es auch noch nicht ganz verstanden, aber macht nix.
Danke auf jeden Fall für die Infos, das hat mir gut geholfen! Ich besorg jetzt erstmal nen Deye und drei Gobel Power Gehäuse, damit das Projekt voran geht...

Ich benutze einen ESP32 zum Auslesen des Deye. Die Daten kommen über die ESPHome Integration in HA. Ich verwende die yaml von Klatremis ( esphome-for-deye/esphome config 10-8-2023.yaml at main · klatremis/esphome-for-deye, die ich für meine Zwecke angepasst habe: esphome-for-deye/esphome config 10-8-2023.yaml at main · michi1984/esphome-for-deye.

Es gibt auf Ebay fertig konfigurierte ESP32 in einem Gehäuse mit externer Antenne und einem RJ45 Kabel, das man direkt an der Mobus-Buchse des Deye anstecken kann (such nach Deye Modbus Adapter). Dazu noch ein USB-Netzteil und ein Micro-USB Kabel für die Stromversorgung, fertig. Man muss nur den ESP erstmalig am Computer wo HA mit ESPHome drauf ist anschließen und ihn einrichten.

Im Normalbetrieb ist der Load-Ausgang intern mit dem Grid verbunden. Fällt das Netz aus, dann wirft der Deye den Grid-Eingang mittels Relais ab und ist damit vom Netz getrennt. Nur am Load-Ausgang werden die Verbraucher weiterhin versorgt. Wenn das Netz wieder da ist, synchronisiert der Deye sein Inselnetz auf Netz und schließt die Grid-Relais wieder. Da muss man nix händisch umschalten, das passiert alles automatisch und so schnell, dass man bestenfalls ein leichtes Flackern des Lichts merkt. Der Deye ist im Prinzip eine große USV für dein Haus.

Solange die Produktion deines bestehenden Wechselrichters ausreicht, wird der Strom einfach durch den Deye durchgeleitet. Wenn das nicht reicht, dann steuert der Deye aus dem Akku etwas bei, sodass nichts aus dem Netz gezogen wird. Falls die 12kW des Deye plus Produktion des PV-Wechselrichters nicht reichen sollten, kommt der Rest aus dem Netz.

Du kannst 45A pro Phase durch den Deye durchleiten, das wären dann bei drei Phasen 30kW. Solange du da nicht drüberkommst, ist es kein Problem, wenn das ganze Haus über den Deye läuft.

Ich würde aber unbedingt einen Bypassschalter montieren, damit du um Notfall das Haus direkt ans Netz schalten kannst, falls der Deye defekt sein oder spinnen sollte. Um den Deye sicher isolieren zu können, sollten sowohl in der Grid-Zuleitung als auch am Load-Ausgang LSS installiert werden, wie im Handbuch beschrieben.

Guten Morgen,

ich glaube jetzt habe ich verstanden wie du es meinst. ich habe es mal versucht aufzumalen... nicht wundern, die PV hat hier keinen Leitungsschutzschalter. Das Kabel was jedoch von meiner PV kommt geht durch einen eigenen Sicherungskasten, da sind die beiden PV Wechselrichter einzeln abgesichert.

So ungefähr wars gedacht oder?

Dann brauche ich für meinen Schaltschrank halt noch ein paar 3x Verteilerblöcke und 6x Durchgangsklemmen, aber das sollte ja machbar sein. Hoffentlich segnet das mein Elektriker auch so ab :slight_smile:

Nein das geht IMHO so nicht, da wirst Du Probleme bekommen

dieser Bypass für den Deye musst Du als 4 poligen Umschalter ausführen der auch den Neutralleiter schaltet und zwar wegen der möglichen Sternpunktverschiebung muss es einer sein der einen Nachhängenden/Voreilenden Neutralleiterkontakt hat.
der günstigste und kleinste ist in den Foren als "Sontheimer" bekannt.

Daran soll es nicht scheitern. Danke für den Hinweis!!

EDIT: Dann könnte ich mir den 3 phasigen Leitungsschutzschalter daneben auch sparen, immerhin lässt sich der 4 polige Umschalter auch eine vollständige Isolation per Mittelstellung zu.

Im Deye bruzzelt es...
wer schützt die Zuleitung des Deye?