Deye oder doch Sungrow?

einfach irgend einen Kram raushauen... (warum?)

In Deutschland sind Kleinspannungen im Kontext von VDE-Normen definiert als Wechselspannungen bis 50 Volt (AC) und Gleichspannungen bis 120 Volt (DC). Diese Spannungen gelten als sicher und werden oft als Schutzkleinspannung (SELV/PELV) bezeichnet, wobei zusätzliche Sicherheitsanforderungen gelten können, insbesondere in speziellen Umgebungen

Der Unterschied in der Akkuspannung zwischen 16S und 18S beträgt ca. 6V. Intern muß auf ca. 380V transformiert werden, ergibt also 6/380*100= 1,6% Spannungsunterschied zwischen 16S und 18S den der Ladekontroller ausnutzen kann. Bei schlechtem Wirkungsgrad von 80% (ich sehe bei mir eher ca. 95% Wirkungsgrad beim Entladen), sind das also 1,6% * 0,2 = 0,32% Effizienzsteigerung möglich. Ein 18S Akku würde also ganz grob gerechnet 0,32% effizienter sein als ein 16S Akku. Bei 8Cent Einspeisevergütung und 10% Akkuverlusten kosten also 1kWh Akkuleistung ca. 10Cent/kWh. 0,32% von 10cent/kWh = 0,032Cent/kWh spart man mit einem 18S Akku. Die zwei Zellen kosten ca. 200€ mehr, also 200€ * 100 / 0,032Cent/kWh = 6.250.000kWh müsste man durch den Akku zusätzlich puffern damit sich das rechnet.

Bei meinen 32kWh Akku und ca. 120 Vollzyklen pro Jahr sind das dann 6.250.000kWh / 32kWh / 120 Vollzyklen/a = ca. 1670 Jahre.

Alles wirklich nur ganz grob und Pi*Daumen gerechnet und ich hoffe das ich jetzt keinen Rechenfehler drinnen habe :wink:

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@pv-soko : ich weiß nicht, ob man das so rechnen kann. Denke eher, das jedes Volt mehr Spannung, den WR überproportional effizienter macht, das ist m.E. nicht linear. Nach deiner Herangehensweise, wäre ein Akku mit nur einer Zelle ja am wirtschaftlichsten... :thinking: Komisch - macht keiner...
Aber wir streichen das Thema - lohnt sich vermutlich wirklich nicht und man wäre weg vom 16S-Quasi-Standard.

@Auric: meine Fluke-DMM zeigen bei Spannungen oberhalb 30V bereits 'Gefahr' an und ich meine gelesen zu haben, das Spannungen oberhalb 30V potentiell gefährlich für den Menschen sein können (bei sehr ungünstigen Bedingungen). Profi-Schweißgeräte gehen nicht ohne Grund bis max. 50...60V - das ist noch gut handlebar, wenn auch nicht ungefährlich. Darüber hört für mich die 'Kleinspannung' auf.

mit der Zunge würde ich auch keine 60V ertasten wollen, aber weniger weil es mich killt sondern weil unangenehm.

Also sind wir uns halbwegs einig, wer aus alten U-Boot Batterien sich mit einem Blauen Zoo was bauen will kann Zellenzahl und Spannungsmässig kreativ werden, wer einen modernen Wechselrichter einsetzen will fährt mit Standard-Kram stressfreier.

Doch macht man grob überschlägig exakt so, wir benutzen das bei der Entwicklung unserer Produkte auch so. Du kannst du Effizienz nur innerhalb der Verringerung der bestehenden Verluste steigern. Je effizienter also das System schon ist desto geringer wird mögliche Effizienzsteigerung, logisch. Ein 100% effizientes 16S System kann nicht mit einem 18S verbessert werden. Ich habe also schon par Augen zugedrückt, mein System (Deye 12k + LV Akkus JK-BMS) liegt bei 90% Effizienz. Für obige Rechnung heißt das eine Verdoppelung der Jahresanzahl. Und ich bin davon ausgegangen das die Vollzyklen sich auf die kompletten 6,25MWh beziehen, was natürlich falsch ist. Richtiger wäre ja das ich diese 6,25MWh zusätzlich zu den bestehenden Energiemengen eines 16S Akkus rechnen müsste. Dann kämen wir schon auf > 10.000 Jahre Amortisation. Wenn ich nun wieder "pro" 18S die Annahmen ändere komme ich dennoch niemals auf < 20 Jahre, die angenommene Lebenszeit der Akkus und/oder gesamten Anlage.

Fazit: mit par schnellen überschlägigen Rechnungen kann man erkennen das sich das nie lohnt.
Übrigens, ähnlich sieht es beim Vergleich HV zu LV aus.

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Stimmt, 30V im Körperinneren sind hinlänglich problematisch.
Ansonsten gilt was Auric völlig richtig angeführt hat.

~380 V gilt für 1ph WR, bei einem 3ph WR sind es eher ~600 V.

Zumindest im unteren Leistungsbereich ist das mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ein Trugschluss.
Hier als Beispiel die Leerlaufverlustleistung in Abhängigkeit von der Batteriespannung für zwei WR:


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Danke @nimbus4 , das sind mal aussagefähige Vergleiche!
Wenn ich mit der durchschnittl. Batt.Spannung nicht über 54V (3,375V/Zelle bei 16S) gehe, bin ich also effizienter (bzgl. Leerlaufverlusten) als bei höherer Batt.spannung.
Sehr interessant.
Wie sieht das Ganze jetzt bei höherer Last und in der Nähe der Nennleistung des WR aus? Das wäre jetzt auch noch interessant.
Kann aber sein, dass das Wandlerkonzept beim Deye einfach für 16S LFP optimiert ist, dann wären 17 oder gar 18S sogar kontraproduktiv!

Für einen anderen Arbeitspunkt habe ich solche Messungen leider nicht.
Ich würde aber tippen, dass im Bereich 25 % - 50 % von Nennlast sich das Verhalten umkehrt, also eine höhere Batteriespannung wegen der dann niedrigeren Ströme und damit geringeren ohmschen Verluste einen kleinen Vorteil hat.

Bei niedrigen Leistungen sorgen höhere Spannungen eigentlich immer für höhere Schaltverluste, die hier sowieso schon dominieren.

Der Deye hat offensichtlich auch eine Optimierung des Arbeitspunktes eingebaut. Wenn man z.B. die Batteriespannung um ~ 1 V erhöht, fällt er zunächst für einige Sekunden in einen Zustand von deutlich erhöhter ( ~ 15 - 20 W ) Leerlaufleistungsaufnahme:

Außerdem gibt es bei einer 1 phasigen Belastung im Bereich von ~ 150 - 200 W einen sehr ähnlichen Sprung in der Verlustleistung von ~ 20 W.

Also sehr wahrscheinlich ein optimierter Betriebszustand für Leerlauf bzw. Nachtverbrauch.

PS: Vorsicht: Alles oben bezieht sich speziell auf 48 V WR. Bei einem WR für HV-Batterien gelten etwas andere Zusammenhänge, da die Schaltnetzteiltopologie mit der die Batterie an den Zwischenkreis angebunden ist, völlig anders ist.

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Interessante Kurven, aber der Rs6000 ist ein 1P und der 12k ein 3P Gerät, rechne das mal mit 3 und du bist bei etwa den selben Werten wie ich immer schon gesagt habe. Das ist scheinbar Stand der Technik heute.

:astonished_face: :clap:

Wenn man das auf "Budget-Geräte" ( tendenziell IGBT basiert ) mit 48 V Batterie einschränkt, würde ich zustimmen.

Wenn man sich anschaut, dass es 10 kW Hybrid WR für HV Batterie gibt, die bei 100 W Ausgangsleistung weniger als 15 W Verlustleistung erzeugen, ist da technologisch aber noch gewaltig Luft nach oben:

Wenn es sein müßte, könnte man einen 10 kW Hybrid WR mit < 10 W Leerlaufverlustleitung bauen ( aber sicher nicht für 1500 € ).

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Na ja, es geht um LV Geräte, denn die HV Akkus verhalten sich ja wie die PV Module, da ist der WG auch höher. Aber sind das alles USV Lösungen der RCT z.B.? oder ist das reine Wandlung und wenn Strom weg, dann aus? Da liegt glaube der hohe Verbrauch m´durch die Schwarzstartfähigkeit.

Ich kenne die RCT Geräte nicht aus eigener Erfahrung, gehe aber davon aus, dass die auch voll offgrid fähig sind.

Bei einem "großen" 3ph WR hat Schwarzstartfähigkeit eher nur Auswirkungen auf die Hilfspannungsversorgungen. Der Leistungsteil sollte davon praktisch nicht betroffen sein, so dass das nur minimale Auswirkungen auf die Leerlaufverlustleistung haben sollte.

Die Deye Geräte haben diese recht hohe Verlustleistung, weil sie auf Kosten optimiert sind.
Das Victron Gerät ist zwar nicht wirklich günstig, setzt intern aber auch nur auf Si-MOSFETs und IGBTs und ist damit auch eher ein "Budget-Design".
RCT nutzt sehr sicher SiC Fets.

Entdecken Sie die Revolution: Deye bringt neuen 20-kW-LV-Hybrid-Wechselrichter auf den Markt

Autor: Dianjin

Veröffentlicht: 2024-12-23

  • Leistungshalbleiterkomponente der nächsten Generation: SiC-MOSFET
  • Nenn-AC-Ausgangsleistung bis zu 20 kW
  • 20A+20A PV-Eingangsstrom
  • 350A Lade- und Entladestrom
  • 48V Batterieaufbau, beliebig erweiterbar ohne BMS-Box

Sind zu der SG05 Serie schon unabhängige, verlässliche Verlustleistungsmessungen bekannt?
Laut Datenblatt gibt es da keine Verbesserungen zur SG04 Serie, sondern man hat die Vorteile der SiC Halbleiter praktisch ausschließlich für mehr Leistungsdichte/ zur Kosteneinsparungen genutzt:


Aber wohl mit extra BOX, keine Ahnung was da drin ist und wie viel Strom die extra Verbraucht, so was fällt ja beim Speichertest nicht mit rein.

verständlich... weniger/gleiche Anzahl Bauteile aber höhere Leistung.

Für das was der 12k Deye leistet, lebe ich mit den Verlusten, besser wäre aber kein Problem. Preis Leistung stimmt einfach und Alternativen sehe ich halt keine. Max. die Sungrow Baugleichen mit besserer Software, wenn dort die USV Notstromfunktionen für Stromsparen beschnitten werden könnten. Aber ob das so mit der Hardware geht, bezweifele ich mal.