Reichweite Messwandler-Trafos: Behauptung: ziemlich beliebig so bis 200m.
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Messklemmen nutzen, die Regelung ist schneller. Alles andere ist nur interessant, wenn man zu weit weg ist vom Messpunkt Zählerschrank.
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Hallo !
Ich finde, man kann immer die Messklemmen, also Stromwandler, nutzen.
Wenn man zum Verlängern "sauber" Twisted Pair oder ebenfalls paarweise verdrilltes geschirmtes Telefon-Kabel, oder Hausbusleitung, etc., nimmt.
Der Leitungs-Wellen-Widerstand hat hier keine Bedeutung, da es eine NF-Anwendung ist, wir wollen nur keine Störungen darauf.
Es gibt aber eine maximale Leistung, die ein Mess-Wandler umsetzen kann.
Siehe (spontan gefunden) den Debnar-Messtechnik Artikel.
Im Thread "suche CT wg. Defekt" ist mal ein Bild einer CT, ist von YuanXing:
100A/50mA steht da drauf. = 2000:1.
Haushalts-übliche Ströme bis 30A heisst, dass da sekundär mal 15mA transportiert werden.
Wenn man danach sucht, findet man
https://www.yuanxing.net/product/Split%20Core%20Current%20Transformers/21.html
CTSA16-100A/50mA ist der Richtige, 2000:1 heißt, er hat also 2000 Windungen.
(Nachdem man das im Deye einstellen kann, kann man aber auch andere nehmen...)
Ein TP-Kabel mit etwa 23AWG hat 0,259mm^2, und R/L = Rho / A = 0,01678mm^2/m / 0,259 = 64mOhm/m, 100m * 2 (hin rück) also 12,95 Ohm. Hm. Ein Datenblatt nannte mal max. 15Ohm/100m Schleifenwiderstand (Schleife meint wohl also hin und zurück im Paar). AWG22 dann max. 12 Ohm, AWG29 29Ohm.
Nur mal zur Einordnung.
Da bleiben dann max. bei 100A primär die 50mA zum Spannungsabfall 12, 15, 29Ohm => 0,6V, 0,75V, 1,45V "hängen".
"Sauber":
So man also verdrillte (zusammengehörige) Adern eines Leitungs-Paares nutzt: und zwar je ein zusammengehöriges verdrilltes pro Trafo.
Im TP-Kabel vorsichtig Paare suchen. Oft farblich erkennbar, grün und grün-weiß etc..
(wenn nicht eindeutig gekennzeichnet: Längs Kabel mal auf 20cm ca. vorsichtig (Kabelmesser) aufschneiden, Geflecht abfriemeln, aber am Ende auf so 2cm nicht abisolieren, oder vorher kräftig verdrillen; dann sollte man durch Stauchen die 4 Paare sauber separat sehen, auch wenn die farbliche Zuordnung nicht eindeutig sein sollte. Bei Cat7 ist ja nochmal eigene Abschirmung pro Paar drum rum, da ist es super eindeutig. Im Zweifel: die Kapazität der Paare ist höher als bei Messung von "vertauschten", wer ein Multimeter mit pF hat, 2 offene Enden an beiden Seiten, mal ein Ende rein stecken und Kapazität anzeigen lassen).
"Schirm-Erde einseitig":
Ich würde die Erde der TP-Leitung nur einseitig auflegen, also beim Deye.
Bei der Coil maximal verlängern für Zusatz-Schirm der Coil-Anschlussleitungen. Und nach außen gut isolieren.
(Erdet man beidseitig, gibt es vagabundierende Ströme auf dem Mantel.)
Somit sollte da keine große Begrenzung der Leitungslänge zu Buche schlagen.
Stromschleifen werden in der Industrie ja auch hunderte Meter weit gezogen.
Man müsste natürlich messen, wieviel Spannungsverlust (und damit Leistung!) einer TP Leitung so ein Trafo treiben kann, über die Leistung, die er im eignen Innenwiderstand und dem Mess-Widerstand im Deye hinaus umsetzen muss, aber hey, die Trafos haben meist einen so hohen Innenwiderstand, hunderter Ohm, da fällt der Widerstand von ein bisschen TP Kabel vielleicht gar nicht so ins Gewicht. Trotzdem ist das natürlich wie ein serieller Widerstand, und die Leistung von Trafo verteilt sich auf die 3 nach P=UI=I^2R.
Jemand hat schon sowas wie 100m Ring mal dazwischen gehabt, und es tat problemlos.
Andere hatten bei recht kurzen Leitungen Probleme.
Ich mag mal so ca. demnächst etwa 40m nutzen.
Ich bitte also um Tipps, welchen Querschnitt die Leitung sinnvollerweise haben darf.
Und ob meine Überlegungen was nutzen.
Vielleicht hat der Wandler eine Spannungsbegrenzung eingebaut, damit keine gefährlichen Spannungen im nicht abgeklemmten Zustand auftreten können, das müsste man mal messen: Was ist die maximale Spannung im "Leerlauf" (dabei nicht beide Kabel berühren!).
Er wäre im Thread oben "defekt" nicht abgeraucht, hätte er so was nobles wie einen Übersannungsschutz. Ohne Strom wird die Spannung recht hoch, und es gibt Durchschläge zwischen den Lagen der dünn-drahtigen Wicklung.
Also NIE ohne Last (Shunt im Deye) anschließen, sondern zB einfach kurzgeschlossen über ein stromführendes Kabel clipsen, dann begrenzt der (recht hohe) Innenwiderstand die Wicklung das ganze. Umklemmen dann stromlos.
Ich vermute, dass hier bei "funzt net" eher kleinere Probleme zusammenkommen.
Etwa "kreuzweise" genutzte Einzeladern im TP-Kabel, magere Kontaktstellen, und fehlende Erdung, bzw. Erdschleifen bei beidseitiger Erdung.
(Kontakten: würde die Schnapp-Wagos für flexible Drähte nehmen, zumindest zum Testen, oder eben Löten und Schrumpfschlauch drüber machen).
Das ganz dünne Kabel AWG29 würde ich auch meiden.
Manche mögen auch beschädigte Wicklungen erlitten haben, die eine zu kleinen Strom als Symptom (bei Wicklungs-Schluss zwischen den Lagen) haben sollten, der sich bei Klopfen uU verändert, da manche Schlüsse wieder aufgehen, dann ersetzen.
Im Zweifel von einem gut abgeschirmten Kabel Kupfergeflecht "strippen" und auch um die Kabel der Mess-Wandler schieben, das dann mit auf den Schirm vom TP-Kabel.
Da drum wegen Sicherheit Nylon-Isolier-Geflecht oder Isolierschlauch oder ähnliches.
Wer ganz viel EMV im Kasten hat, kann ja um den Trafo etwas Blech packen und mit erden, und auch das Blech mit Tape oä isolieren.
Für ganz hartnäckige Fälle ist das Stichwort Mantelwellen-Filter...
Überhaupt ein Filter, das kann schon ein RC-Glied sein. Natürlich im Rahmen dessen, was der Trafo durchtreiben kann an Spannungsverlusten. Und C darf nicht resonieren mit der Spule. 1kHz darf noch durch, aber 10kHz aufwärts kann man ruhig wegfiltern, klassischer Tiefpass.
(Gemessen wird ja eigentlich der Strom, über den Messwiderstrand im Deve, wo der 1:2000 - Strom wieder zu Spannung für einen A/D-Wandler umgesetzt wird, also ein "Shunt". Dessen Wert und Präzision bestimmt die Regelgenauigkeit. Im Zweifel kann man da von außen messen, und bei Bedarf nachbessern (lassen), solange er stromlos auf dem Tisch liegt...
Der Trafo verhält sich wie ein Strom-Teiler, also im Windungsverhältnis wird der durch die Leitung fließende Strom geteilt.
Habe solche Trafos mal gebraucht gekauft, ca. 350 Ohm haben die.
Deshalb ist in gewissen Grenzen auch die Leitung dazwischen egal: trotz erhöhten Widerstandes wird derselbe Strom eingeprägt, nur braucht das "Messen" dann mehr Leistung.
Wer da messen will, misst erstmal den Widerstand am Deye einer CT Klemme, und packt so einen Widerstand (oder so ca., mit gleicher Leistung bzw. paar parallel, 0,05A*5V (geschätztes Max.) wäre 0,25W) an die CT's, wenn man sie "solo" benutzt mit Multimeter oder Oszi.
)
Gruß!
Andi