Deye 10/12KW DC / AC richtig abgesichert mit Backup- / Smart Load und Notumschalter

Hi Zusammen,

Erstmal vielen Dank an den Nachbarfaden, Notumschalter, aber hier soll es etwas mehr um den Deye gehen, insbesondere die richtige AC Absicherung.

Idee:
Deye mit Akku 16S1P 14,2 KWp (von Amy Wan) mit Backup Load und Smart Load, allerdings möchte ichd en Smart Load aktiv aufschalten durch einen "Not-Umschalter 4Polig" .
Mir gefällt die Idee nicht, alles dauerhaft durch den Deye laufen zu lassen, lieber bemerke ich den Stromausfall und schalte das Haus manuell auf den Smart Load Port zu, während die kritische Infrstruktur über den Backup Load Port aufgefangen wurde und weiterlief.

Also:

Backup Load: Alles essentielle, wie Heizung, Licht im Keller (am Stromkasten), die IT Klamotten (Router/Switch/etc), Kühltruhen

Smart Load: Der Rest des Hauses

Umschalter mit nach-/vorauseilendem N Leiter: Sontheimer ULO63/4T

Thema Absicherung AC Seitig:

Hier geht aus den Deye Unterlagen eigentlich nur hervor, dass wir in DE den gültigen Bestimmungen folgen sollen.
Dementsprechend habe ich ein paar FI's dazu gezeichnet. Leider ist mir noch immer nicht klar ob ein Typ B FI oder Typ A FI für den Deye die richtige Wahl wäre und in welcher Größenordnung. Würde mich also an der derzeitigen Absicherung des SMAs anlehnen (TypA 300mA mit 32A LSS C Karakter)

Thema Absicherung DC Seitig:
Ja, man kann immer einen NH Trenner nehmen, ich habe allerdings etwas Angst das meine Mitbewohner sich nicht an "Lastfrei" schalten halten werden.
Somit habe ich mich bei MeineEnergieWende zum ABB SACE TKMax inspierieren lassen und sichere zusätzlich eigentlich nur am Akku Pluspol mit Schmelzsicherung ab.

Würdet ihr es anders machen und warum?

wozu den GEN Anschluss verschwenden?!

Kannst ja deine "Home Loads" einfach auf den Backup-Anschluss genauso draufschalten.

Dann hast immer noch ein smart load oder Gen Anschluss für andere Spielereien frei

Hallo ich finde deine Idee super!
ich wollte persönlich alles durch den deye laufen lassen aber wenn der mal defekt ist geht im Haus nix mehr und mit deiner Lösung würde ich das Problem elegant umgehen^^ nur sollte ich wahrscheinlich noch einen 2. Umschalter zwischen gen und load für den Fall der Fälle vorsehen^^

Ich persönlich würde einen RCD Typ B verwenden. Zumal der deye ja nicht galvanisch trennt wie ein MultiPlus.

Aber bin gespannt was die Anderen dazu sagen^^

... ich denke, das sind individuelle Lösungsansätze des Threaderstellers, nach dessen Präferenzen, die ich eventuell auch anders lösen würde. Dies ist hier jedoch nicht primäres Thema und spamed meines Erachtens, den sehr wertvollen Thread.

P.S. Eventuell könnten wir den Thread auch dahingehend erweitern, dass wir die angedachte Leitungsdimensionierung mit deren Begründung hier posten. (Bitte keine Glaubensfragen :wink:

Komischer Ansatz, warum nicht alles durch den Deye leiten??? Dazu ist der doch gebaut worden.

Gerade aus diesem grund habe ich mich für den Deye entschieden, das Haus am LOAD dran und damit Notstromversorgt. Damit muss ich nicht jede Steckdose die zu einem Kühlschrank oder sonst was führt separieren.

Für den Fall, der Deye benötigt eine Wartung, schalte ich mit dem Umschalter vom Deye-LOAD weg auf das GRID und umgehe so den Deye. Muss mal eine Zeichnung machen dazu, die braucht der VNB eh irgend wann mal.

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Dann wollen wir mal:

1.) Auf Notstrom aufschalten --> Klar kein Problem, wer es braucht solls halt da machen.

Wollte ich auch erst machen, aber nach kurzem einlesen was der Gen Port mit einem Micro WR macht, brauch ich das nicht.

Sieht dann so aus:

2.) Empfehlung von DEYE zu den Querschnitten / Absicherungen (AC)

  • Backup Load 4mm² und 32A
  • Grid 6mm² und 63A
  • Home Load: Depends on House

Rechnen wir mal (kein Garant, ich bin weder Elektriker noch habe ich andere, nachgewiesene Qualifikationen)

32a Absicherung am Deye (Grid), Backup / Smart Load
230 x 32 = 7360 W pro Phase entsprich 22KW für alle 3 Phasen.
Sollte reichen für die Absicherung des Deye am Grid als auch für Notstrom.
Beim SmartLoad muss man ggf erhöhen wenn man eine Wallbox auf 100% laden lassen will, aber schauen wir uns an, ob das wirklich "Smart" wäre.
Akkus 280a
280a Zellen mit 6000 Zyklen bei 0,5C. Wir möchten das unsere Zellen lange halten: Sprich wir Laden / Entladen mit max. 140a pro Stunde.
1 Akku: 55V x 140a = 7700W
2 Akkus: 15400W, aber ich habe den ABB auf 250a ausgelegt. Insbesondere weil der 10KW Deye mit max ~ 13KW arbeiten kann.
2 Akkus: 55V x 250a = 13750W

Zusammengefasst:
Die Absicherung mit 32a müsste genügen, da wir bei 2 Akkus nicht über die 22KW kommen können bei 0,5C.

Leitungsauslegung:

Kann man und sollte man ggf. rechnen denn je nach Abstand muss es mehr oder weniger Querschnitt sein. Sollte jeder selbst nachrechnen anhand der Wege und Einbausituation. Rechner

Folgende Annahmen:

  • Haupt und Unterverteile für Deye sind max 5m auseinander
  • Backup / Smart Load / Deye zum Grid ist mit 32A C Karakter abgesichert
  • Es sind max. 2 Akkus mit 250a Fuse an einem Deye angeschlossen

Dann brauchen wir laut Rechner nur 0,37mm2 pro ader, aber die VDE sagt mind. 6mm²
Ergo: ich würde alles mit 6mm² absichern (Die Strecken vom Deye zum Hauptkasten) beim Smart Load könnte ich mir vorstellen auf auf 10mm² zu gehen.

Bitte Lieb sein und korrigieren, zum Wohle aller :wink:

VG

autox

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Hast Recht. Max AC Passthru 50A.
Aber du baust doch auch den 4Pol Umschalter ein, ich möchte mitbekommen wenn das Netz ausfällt und am Backup Load nur Backup haben.
Ergo: Geschmackssache, ändert aber quasi nichts zur Absicherung :wink:

Also ich würde den Backupload mit auf den Homeload legen und das dann am LOAD Ausgang des WR. Dein Backupload wird in Relation zum Haus (Homeload) nicht viel an Leistung benötigen. Steigt dir der WR aus wird bei deinem jetzigen Plan der "wichtige" Backuppload nicht mehr versorgt. Legst du diesen mit auf den Homeload dann kannst du in diesem Falle durch deinen Lastumschalter alles komplett auf das GRID schalten. Der WR sollte bei stabilen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen das schwächste Glied sein, dh. dieser wird eher Probleme verursachen als ein Totalausfall unserer Stromversorgung. Sollte dieser Fall wirklich eintreten dann bleibt genügend Vorlaufzeit die Verkabelung nochmal anzupassen.

Zur Absicherung: Wenn RCDs als Vorsicherung eingebaut werden sollen dann RCD Typ B 300mA. Man sollte eine Selektivität der Sicherungsmaßnahmen anstreben. Vor den Verbrauchern im Haus sitzt in den Sicherungsschränken fast immer ein RCD Typ A 30mA + LSS Absicherung. Will man vor diesen RCD einen weiteren RCD verbauen so sollte dieser einen Auslösestrom von 3x höher als 30mA haben, also >= 100mA. Da bei 100mA RCDs kein direkter Personenschutz mehr gegeben ist denke ich das 300mA besser sind. Denn so verhindert man eine Fehlauslösung dieser RCDs durch den WR. Also 30mA RCD als Vorsicherung würde ich in keinem Falle empfehlen: nicht selektiv und normgerecht, Fehlauslösungen durch den WR sind vorprogrammiert. Typ B würde ich empfehlen weil so ein besserer Brandschutz gewährleistet ist in Relation zu Typ A RCDs.

Grundsätzlich muß man aber keinerlei zusätzliche RCDs an diesen Stellen verbauen, ist nicht gefordert. Nur der VNB oder Hersteller des Gerätes kann diese zusätzlichen Maßnahmen verlangen beim Anschluß an sein Netz.

Den WR selbst immer extern mit LSS absichern und sich nicht auf den 63A intern verbauten vertrauen. Diese sollten Typ C sein und der Auslösestrom sollte an die zu erwartende Last der Verbraucher angepasst werden. Aber nicht mehr als ein C40A LSS verbauen. Der Deye verträgt max. 45A über seine interne AC-Verschaltung (sprich Strom pro Phase der zb. von/nach GRID/GEN/LOAD fließen kann) Diese 45A = 31kW sind die Gesamtleistung inklusive PV und Akku die eingespeist/durchgeleitet werden. Dies begründet meine Wahl der LSS-C40A Absicherung. Wenn man auf C32/C25 usw. runter kann weil mehr nicht nötig ist für das Haus dann ist das noch besser. Man möchte ja den wertvollen WR in diesem Falle schützen. Natürlich kann man nicht mit C40 absichern wenn die Kabelquerschnitte das nicht vertragen. Desweiteren sind die meisten RCDs die man verbaut für 40A vorgesehen. In den meisten Häusern sitzen SLS mit weniger als 40A, auch hier wieder die Selektivität als Kriterium ansetzen.

Ich benutze LSS C40A aber 4-polige als Absicherung vom GRID und LOAD Port des Deye. So kann ich über diese den WR komplett trennen vom Netz/Haus für Wartungsarbeiten, zusätzlich wird der Neutralleiter auch mit 40A abgesichert, was bei Schieflasten im 3-Phasen-Netz vorkommen kann. Mein Haus hat zwei getrennte Netze die jeweils mit einem 1-0-2 Umschalter 4-polig 63A umgeschaltet werden können, jeweils also an LOAD oder GRID oder OFF des WR. Nach diesen beiden Umschaltern sitzen RCD Typ B 300mA. Somit kann ich sicher über diese beiden RCDs beide Netze des Hauses trennen. Über die beiden C40A LSS kann ich beide Eingänge des WR trennen. Die beiden Hausnetze sind getrennt nach Starkstromverbrauchern/Sicherheitsstörer wie Küche/Herd/Durchlauferhitzer/Klimaanlage aber auch Schuppen/Außenlichter/Terrasse/Balkon usw. und "Notstromverbraucher" wie Kühlschrank,Licht,alle Steckstromkreise der normalen Wohnräume. Licht ist mit eigenen FI-LS pro Etage ein eigener Stromkreis und besitzt keinerlei Steckdosen oä. Anschlußmöglichkeiten. Für die IT im Wirtschaftsraum ebenfalls ein FI-LS.

Als Sicherheitsstörer betrachte ich alle Verbraucher die von Außen manipulierbar sind, also Schuppen/Außenlichter/Terrasse/Balkon. Über diese können zB. Einbrecher ohne Probleme durch einfache Manipulation die im Haus verbauten RCDs zum auslösen bringen und so, wenn falsch geplant, eben auch Sicherheitsanlagen außer Kraft setzen. Deswegen sitzen diese alle am "Starkstromnetz" des Hauses und meistens auch an eigenen RCDs zusammen mit unwichtigen Starkstromverbrauchern wie Herd/Durchlauferhitzer.

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Super Antwort.

Tipps zur Hausinstallation sind auch wertvoll, würde aber den Rahmen sprengen wie ich glaube :wink:
Aber ich machs so ähnlich, habe am Hausload auch verschiedene Unterverteilungen...

Zum Thema Backup Load:
Ist ne Risikoeinschätzung, fliegt das Netz öfter weg als der Deye abraucht?
Im Zweifel einen zweiten Umschalter rein, um Backup Load ebenfalls schaltbar zu machen zwischen Grid und Backup.
Meine Gedanken dazu sind:
1.) Ich will das Hausnetz gerne auf dem Smart Load Port haben, sodass ich bei niedrigem Akkustand das Haus abwerfen kann.
2.) Die IT / WP etc auf Backup Load, die soll immer laufen können, im Defekt Fall muss ich dann wirklich umdrahten / umschalten

Deine Anmerkungen zu den RCDs habe ich mal mitgenommen.

1.) LSS C32 sind nun alle 4pol um den Neutral mitzunehmen, lösen im Fehlerfall natürlich alle aus. (rot markiert)

2.) Brauchts am Backup Load Ausgang vor dem normalen Haus FI noch einen Typ B FI? (siehe Bild)

3.) Typ B FI 40A 300mA vor den HausFI mit 40A 30mA geschaltet (Lila im Bild)

4.) Am Backup Load ausgang des Deye auch 4 Pol LSS C32 rein?

@pv-soko:
Hast du das so gemeint?

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Das musst du für dich entscheiden. Ich habe bei mir die beiden RCD Typ B 300mA nach den Umschaltern und vor den Hausnetzen. Also nicht zwischen WR und HAK/Netzanschluß des Hauses. Normalerweise muß man sie garnicht verbauen, sie sind nicht gefordert. Nur wenn der VNB sagt das so ein Teil verbaut werden muß, dann muß er aber auch zwischen GRID Anschluß Deye und deinem Hausanschluß sitzen. Der VNB verlangt dann diesen Typ RCD zur Absicherung seines eigenen Netzes. Ich habe sie verbaut weil ich 1-0-2 Umschalter verbaut habe und diese müssen Lastfrei geschaltet werden. Somit dienen mir diese RCD Typ B als zusätzliche Sicherungen und Lasttrennschalter die auch meine Frau bedienen kann. Hätte ich früher den Sontheim Netzumschalter gefunden dann hätte ich auf alle Fälle diesen verbaut. Dann aber ohne RCD Typ B. Die Kosten wären 2x 77€=154€ im Gegensatz zu jetzt von 2x (120€ RCD + 36€ Umschalter) = 312€ gewesen. Leider habe ich den Sontheim nicht entdeckt und mich für meine jetzige Kombination entschieden da diese immer noch preiswerter war als die teueren Netzumschalter von Hager und Konsorten.

Das ist ja auch eine gute Entscheidung. Es hängt halt von den eigenen Prioritäten/Risikoerwägungen ab. Bei mir ist eben auch die IT im "Ersatzstromnetz" des Hauses an LOAD. Einfach weil ich bei Stromausfall auch zb. noch Licht haben möchte. Dieses "Ersatzstromnetz" des Hauses hat nicht viel Verbrauch, par 100 Watt selbst mit Fernsehern, WLAN Hotspots usw. Da ich 20kWh Akku haben werde sehe ich da nicht so das Problem.

Allerdings benötige ich den GEN-Port und kann dort kein SmartLoad benutzen wie bei dir.

Wenn du den WR schützen willst dann ja. Wie gesagt ich habe C40 am LOAD/GRID Port des WR und nur da wird das Netz/Haus versorgt/eingespeist. Das ist also eine Absicherung- und Abschalt-/maßnahme. Mir geht es auch darum das ich den Fehlerfall "WR stirbt" erschlage und durch die 1-0-2 Umschalter beide Hausnetze am Netz des VNB oder am Deye komplett betreiben kann. Ich kann also in Sekunden jeden Störfall durch Umschalten/Abschalten der LSS erschlagen. Da spielt der WAF eine enorm große Rolle. Meine Frau sagte: "Mach wie du es für richtig hältst, Hauptsache ich kann immer Kochen, mich Duschen, Surfen und Fernsehen" Wenn ich im Störfall des WR erstmal 1 Tag benötige für die Umverkabelung dann..... Davon abgesehen wird unser Haus irgendwann verkauft/vererbt und da will ich eine saubere und Laienbedienbare Anlage vorweisen können.

Eine weitere Überlegung war das es für diese LSS/RCDs (ABB) Anbauteile zu kaufen gibt. Sogenannte Unter/Überspannungsrelais die mit Steuerleitungen diese Sicherungen fernauslösbar machen. Der Hintergedanke ist es das in Zukunft eventuell eine "Totmannschaltung/Notabschaltung" integriert werden soll.

Das Schöne am Deye sind seine Varianten der Nutzung. Jeder kann seine Prioritäten setzen.

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@pv-soko

Cool Danke!
Das erleichtert mir das Leben, die FI Typ B sind mir auch zu teuer :wink:

Also, ich denke noch drüber nach, aber vermutlich setze ich es so um, nur dass ich noch einen Umschalter für Backup Load dazubaue (keine Lust mehr in PP alles hin und her zu schieben)

Also mach ichs wohl so.

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Nehme an, du meinst dann so?

Mein Sontheimer ist heute angekommen. Macht einen soliden Eindruck bei erfreulich kleiner Baugröße. ?

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Genau!
Und die N Leiter für Backup und Smart trenne ich nicht weil ich die meisten Klamotten schon hier habe und es in DE nicht gefodert ist (nur Schweiz)

Würde ich neue LS brauchen, wäre der N Trenner drin im Backup und Load.
Von Grid zu Deye kann man wohl nur den LS einbauen, aber auch hier, habe einen 300mA Typ A FI rumliegen und LS, daher kommts rein.

Meine 2x Sontheimer kommen heute :slight_smile:

Insbesondere an @PV-SOKO, vielen Dank!

Für mich ist das Thema abgeschlossen, ging schneller als erwartet :smiley:

Hallo zusammen, ich plane derzeit ähnliches mit dem Deye 12k. Ich habe eine kurze frage an euch - ob der Plan so passt und ich alles richtig verstanden habe.

Ich hatte eigentlich vor den Hager 63A Umschalter zu nehmen... allerdings scheine ich diese NICHT unter Last schalten zu können - richtig? Sprich ich müsste alle Hauptschalter auf dem Bild sowie den 3+N LS der vom Deye kommt ausschalten damit ich dann umschalten kann?

Habe jetzt hier von dem Sontheimer Umschalter gelesen.... kann ich den einfach da an die Stelle bauen wo derzeit der Hager geplant ist (siehe Bild) und dann bei Bedarf einfach "gedankenlos" umschalten?

Passt der Plan soweit? Macht das Sinn? Ich danke euch :slight_smile:

Gruß

Erstmal danke für die Anschluß Skizzen hier. Sehr hilfreich für mich!

Aber ne frage dazu weil ich gerade etwas in Diskussion mit meinem Elektriker stehe.

Warum wird z.b. beim Grid LSS von der Deye Vorgabe abgewichen? Ich soll dort nach Deye Vorgabe einen 63a einbauen und am Backup 20a (hab den 8kw).

Ausserdem will er am Backup einen Typ B RCD. Wollte den Backup dann erst weglassen hab nun aber doch einen bestellt, nen Matis von Amazon. Der ist halbwegs bezahlbar und hat CE Zeichen, worauf er wert legt.

Ausserdem hab ich Typ B LSS bestellt, sollte ich lieber C Charakteristik nehmen?

@goebi, etwas komplex was du da vor hast aus meiner Sicht.

Ich für meinen Teil werde den WR per C32A absichern, am Backup auf den Umschalter

C32A SI -------- GRID==WR== BACKUP ------- Umschalter 2 --

                                                                                          >  UV Haus mit RCD und Co

C32A SI -------------------------------------------- Umschalter 1 --

Damit kann ich Last über WR laufen lassen oder den WR umgehen, durch die 2 32A SI kann ich Spannungfrei schalten.

Moin,

Die Diskussion mit deinem Elektriker musst leider du führen, aber hier ein paar Gedanken dazu:

1.) Warum weiche ich von den 64a ab?

In erster Linie weil ich bereits eine Anlage ohne Akku habe mit SMA und diesen durch den Deye tausche. Also belasse ich auch den Typ A Rcd und die 32a C karakter LSS.

Aus logischen Gründen aber auch, ich werde nichts durch den Deye laufen lassen, abgesehen vom Backup Load. Da werde ich niemals über 22kw kommen. Wozu soll ich also 63a darein setzen?

Wenn du nun aber deinen kompletten Load durch den Deye schickst, dauerhaft, dann könnte es durchaus sinnig sein, besonders wenn du Wallboxen besitzt. Aber auch dann finde ich 63a zuviel denn PassThru liegt bei 50a.

2.) RCD typ b gefordert. Lies nochmal was pv-soko geschrieben hat. Er beantwortet es eigentlich sehr gut. Im Grunde obliegt es dem Elektriker ob er den Typ B oder A fordert.

Nur mal als Besipiel: SMA WR erlauben RCD Typ A explizit, ich würde mal versuchen deinen Elektriker davon zu überzeugen das jetzt nur Deye und nicht SMA drauf steht ?

Deine LSS kannst auch in B karakter nehmen, denk aber dran, hast hohen anlaufstrom, beispielsweise eine alte Flex, dann kanns schonmal auslösen. Aber auch nur wenn du alles durch den Deye schickst.

Im Prinzip genau was ich auch mache. Du hast deine LSS mit N gewählt und den deye mit 50a abgesichert.

Tatsächlich sehen meine Unterverteiler ähnlich aus. Habe statt 63a Hauptschalter, jeweils 3x35a Schmelzsicherungen im Hauptkasten und pro Unterverteiler einen Typ A RCD 40a 30ma.

Guck mal im ersten Post, dort ist ein Link zum Nachbarthread und dort befindet sich die Antwort von Hager (gepostet von Habedere). Hab es so verstanden dass der Hager es auch kann aber kein nach-/vorauseilenden N braucht.

Persönlich, ich habe jetzt beide Sontheimer hier. Der kann unter Last schalten, wobei Last frei immer schöner ist.

Vg

super vielen Dank. Also passt mein Plan so? Wie hast du die Kabelquerschnitte dimensioniert? Ich plane einheitlich 10mm2 - da ich keine Lust habe verschiedene Kabel zu kaufen und dann von allem etwas übrig habe. Der bisschen Mehrpreis ist mir an der Stelle egal. Im Endeffekt gehe ich ja nur einmal von GRID (mit 50A SLS abgesichert vor dem Zähler) direkt auf den Umschalter und einmal vom Deye zum umschalter. Mehr ist es ja nicht - ist nur etwas kompliziert gezeichnet da ich keine Ahnung von Stromlaufplänen habe (bin nur dummer ITler :D). Die Hauptschalter sind eher nur zum Freischalten der jeweiligen Etage gedacht, daher sind diese eben auch mit 63A dimensioniert. Dahinter sitzen dann die Typ A RCD mit, wie bei dir, 40A und 30ma. Daran dann die ganzen B16 Automaten.

Sprich ich kann dann jetzt einfach bei Bedarf den Sontheimer entsprechend hin und her Schalten GRID <-> Deye.

Das klingt doch ganz gut - dazu ist der Sontheimer noch ne rießen Ecke günstiger als der Hager :smiley: WIN WIN sozusagen

Dann werd ich mal zu meinem Elektromeister gehen und das ganze mit ihm durchquatschen...

Ich gehe mal auf par Frage ohne Zitate ein:

  1. der PassThrough Current der Deye liegt bei max. 45A, nicht 50A! Dieser Durchleitestrom besagt wieviel Leistung pro Phase durch den WR an seine Anschlüsse geleitet werden kann. Zb. vom Netz->GRID Port->WR Innenleben->LOAD Port->Haus. Er definiert sich aus den internen Schützen (GRID-Schütz) der Verkabelung und Leiterbahnstärken der Platinen. Die 45A enthalten also den Strom der durchgeleitet wird plus dem Strom den der WR aus der Batterie oder PV liefert, als Summe darf pro Phase nicht mehr als 45A fließen. Das sind ~31kW im 3-Phasennetz, was enorm viel für normale Haushalte ist.

  2. Der Deye ist intern mit einem C63A abgesichert. Somit kann im Fehlerfalle weit mehr als diese 63A fließen, wegen der Auslösecharakteristik. Warum Deye hier 63A verbaut hat ist mir technisch unklar da der Passthrough Current ja selbst nur 45A sein darf. Deye verletzt damit seine eigenen Datenblattangaben.

  3. damit ergibt sich folgende Herangehensweise: externe LSS zur Absicherung des WR sollten < 45A sein. Diese LSS sollten kleiner dem max. Strom der Verkabelung sein, sprich Querschnittbezogen. Sie sollten mindestens so groß wie die erwartete Last sein. Wenn man weiß das das Haus nur 32A maximal verbraucht dann also mit 32A absichern.

  4. die Selektivität aller Sicherungsmaßnahmen sollte beachtet werden. Somit sollte man am Deye mit Typ C LSS arbeiten und RCDs mit 100mA/300mA Auslösestrom.

  5. Thema RCD's. Wenn man weitere RCDs als Vorsicherung nachfolgender RCDs verbauen muß dann gelten folgende Regeln: Auslösestrom sollte 3x größer des Auslösestroms nachfolgender RCDs sein. Normalerweise verbaut man im Sicherungsschrank vor den Verbrauchern Typ A 30mA RCDs. Somit heist dies das man einen RCD als Vorsicherung am WR mit mindestens >= 100mA Auslösestrom verbauen sollte. So wahrt man die Selektivität. Ein Typ A 100mA/300mA zu verbauen bringt aber keinen zusätzlichen Schutz (vorausgesetzt das im Haus schon Typ A RCDs verbaut sind), sie sind also technisch sinnfrei. Wenn man also RCDs verbauen möchte an dieser Stelle lohnen sich nur Typ B 100mA/300mA Typen an dieser Stelle. Denn diese RCDs bringen einen weiteren zusätzlichen Schutzmechanismus mit, auslösen bei Gleichstrom Fehler und damit Schutz nachfolgender Typ A RCDs, da deren Schutzfunktion bei Gleichströmen zur Deaktivierung ihrer Schutzfunktion führen können. Dh. bei Gleichströmen werden solche Typ A RCD's blind.

  6. wer einen Deye verbaut zielt meistens in Richtung: Stabilität der Stromversorgung des Haushalts ab, sprich Inselbetrieb usw. Dann muß man sich die Frage stellen welche Prioritäten man bei der Absicherung setzt. Möchte man sein Hausnetz schützen oder sicherstellen das der WR geschützt wird vor dem Haus, sprich Überlastungen die unbedarfte Hausbewohner dem Deye WR zumuten. Ich priorisiere den Schutz des WR so das er stabil und störungsfrei arbeitet im Falle eines Inselbetriebes.

  7. wer die Wahl hat was er an den LOAD Ausgang im Haus anschließen kann der sollte Großverbraucher vor dem WR am Netz anschließen und nicht das komplette Haus am LOAD. So verringert man die Last die durch den WR geleitet werden muß. Es geht hier wieder um die Stabilität bei Inselbetrieb/Notstrombetrieb.

  8. unter Last ein Netz umschalten ist immer eine "schlechte" Idee wenn man die Wahl hat. Wenn man unter Last umschalten möchte dann also dafür vorgesehene Netzumschalter wie den Sontheimer (meine Empfehlung). Diese müssen den Neutralleiter vor-/nacheilenden umschalten. Solche Netzumschalter erkennt man an deren Zertifizierung, dem vorgebenen Anschlußpunkt für den Neutralleiter, der aufgedruckten Symbolik für den Schalter des Neutralleiters. Beachtet man all dies nicht dann kann es beim Umschalten zum Neutralleiterabriß kommen und damit Sternpunktverschiebung im 3-Phasennetz und damit zu Überspannungen im Hausnetz und diese zerstören angeschlossene Verbraucher. Hager hat soweit meine Recherchen ergeben haben keinerlei geeignete Netzumschalter! Auch wenn Hager meint das seine Lastumschalter dank Federtechnik dafür geeignet wären so erfüllen sie nicht die IEC Norm für Netzumschalter. Der Sontheimer oder der aus Österreich tut dies, mal davon abgesehen das beide Varianten deutlich preiswerter als die Hager Teile sind.

Kurzes Fazit (nur meine Meinung):

  • LSS C32A am Deye verbauen, gilt unabhängig vom Port am Deye. Denn alle Ports (GRID/LOAD/GEN) sind intern defakto zusammen geschaltet.

  • RCD keine oder wenn man möchte oder wenn gefordert durch VNB/Deye/Elektriker dann Typ B 100mA/300mA.

  • Lasten intelligent an LOAD/GRID verteilen so das der WR nicht überlastet wird.

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