Daikin Siesta Atxf25e - Fehlercode U0-00 (Kältemittelmangel)

Hallo zusammen, wir haben seit Anfang des Jahres eine Daikin Atxf25e rein zum Kühlen. Diese geht seit ein paar Wochen ständig auf Störung mit dem Fehlercode U0-00 (Kältemittelmangel). Es kann aber auch mal sein, dass sie einen Tag ohne Ausfall läuft. Wenn Sie auf Störung ist, schalte ich kurz die Sicherung aus und dann läuft wieder alles ohne Probleme und die Kühlleistung würde ich auch als normal bezeichnen. Hat jemand eine Idee, wie ich am besten auf Fehlersuche gehen kann, falls es doch kein Mangel an Kältemittel ist. Hatte jemand einen ähnlichen Fall und kann berichten, was es bei ihm war? Die Anlage wurde in Italien bei CaldaieMurali bestellt. Danke schon einmal für eure Hilfe.

Tja, wenn mein Auto Ölmangel anzeigt, fülle ich meistens Öl nach, aber kontrolliere nicht das Scheibenwaschwasser.

Ich würde auch erstmal das Naheliegende annehmen, also wirklich Kältemittelmangel. Besorg dir ein Elitech CLD-100 Lecksuchgerät und mach dich auf die Suche. Auch mal alle Verschraubungen prüfen, ob die ölig sind. Auch mit Lecksuchspray/Lecksuchflüssigkeit kannst du dich auf Suche machen.

@win besten dank für deine Antwort. Habe mir mal einen Elitech bestellt!

Danke, ich konnte damit wirklich ein Leck an einer Bördelverbindung am Innengerät feststellen. Könntest du mir erklären, wie ich nun am besten vorgehen kann? Als erstes wohl das Kühlmittel wieder ins Außengerät abpumpen? Das lese ich mal im Manual nach. Dann habe ich hier gerade von Nylon Blue gelesen. Das wurde bei der Installation auf jeden Fall nicht verwendet.

Ich würde erstmal ein ganz klein wenig nachziehen. Bei der dünnen Leitung musst du vorsichtig sein, die ist schnell überdreht. Bei der dickeren 3/8 Zoll Leitung ist es nicht so kritisch. Also vielleicht mal 1/8 Umdrehung weiter drehen. Wenn dann dicht, brauchst du kein Pumpdown. Falls du es so nicht dicht bekommst, müsste Pumpdown, Demontage der Verschraubung, neuer Bördel und am besten auch mit Nylog arbeiten. Danach Dichtheitstest mit Stickstoff. Und dann natürlich wieder evakuieren.

Im Anschluss muss die Anlage dann aufgefüllt werden. Nach reiner Lehre muss dafür das Kältemittel komplett abgesaugt werden, um dann genau nach Gewicht neu zu befüllen. In den südlichen Ländern wird hingegen oft die Pfuschermethode genutzt: Einfach nur etwas Kältemittel so lange reingeben, bis die Druckverhältnisse im laufenden Kühlbetrieb halbwegs stimmen. Das braucht allerdings auch etwas Erfahrung. Es gibt spezielle Füllmanometer dafür, die verschiedenfarbige Bereiche haben.

Beispiel:

oder

Beim letzten siehst du, dass der grüne Bereich bis 8 bar geht. Das entspricht einer Verdampfungsteperatur bei R32 von etwa 4 Grad. Etwas mehr sollte es noch sein, so im Bereich 7 Grad, also um 11 bar Überdruck, wenn die Anlage bei hoher Kühlleistung läuft. (Korrektur Nachtrag: 9 bar Überdruck, 10 bar abs)

Das funktioniert bei Minisplit Anlagen mit Inverter und gesteuertem Expansionsventil aber wirklich nur als Pfusch.

Wie meinst Du denn das?

Meine Daikin 2MXM40 ist bis 20 Meter vor gefüllt. Da hängen jetzt knapp 23m dran, es funktioniert aber einwandfrei und ohne Fehlermeldung. Mit nur 3 m würde es auch funktionieren. Also haben wir 20 m mal 20 g = 400 g unterschiedliche Füllmenge. Und etwa das Doppelte ist nur insgesamt drauf.

Ich würde in solch einem Fall erstmal 100 g einfüllen und dann schauen. Da spielt natürlich die Länge der Leitungen noch eine Rolle. Wenn ich z.B. 10 m habe, kann ich auch gleich 200 g nehmen, ohne dass überfüllt wird.

Was wäre falsch daran? Sicher nicht, dass es anders im Lehrbuch steht, weil der dämlichste anzunehmende Klimatechniker evtl. nicht rechnen könnte.

@win

Ja, das Leck habe ich an der dünnen Leitung gefunden. War aber komplett festgeknallt. Nachziehen ging daher überhaupt nicht mehr. Pump-Down habe ich gemacht und die Verbindung gelöst. Ich lade mal Bilder vom Bördel hoch. Sollte man da die problematische Stelle sehen? An der dicken Leitung ist eine starke Verfärbung zu sehen. Ist das normal? Ein Leck konnte ich da aber nicht feststellen. Heißt also auf jeden Fall die dünne Leitung kürzen und neu bördeln, korrekt? Könntest du mir vll noch Bördelwerkzeug empfehlen? Muss vermutlich nur für den einmaligen Gebrauch gut genug sein. Und danke schon einmal für die anderen Links mit dem Füllmanometer.

Es geht darum, dass man mit dem Druck bei solchen Anlagen die Füllmenge nicht bestimmen kann.

Wenn die Bilder schärfer wären, könnte man etwas erkennen.

Das Teil wird mittels hartlöten angebracht, da bleiben Verfärbungen am Kupferrohr nicht aus.

Evtl. korrodiert auch etwas, kann man aber nicht genau erkennen. Da es dicht ist, würde ich es so lassen.

Wenn das Gegenstück auch in Mitleidenschaft gezogen ist, kann man es evtl. mit etwas Schleifvlies polieren/reinigen. Vorher Lappen/Tuch reinstecken, sonst bekommt man den Schleifstaub nicht raus.

Schau dir mal mit Lupe an, ob der Stutzen verkratzt ist. Auf dem Foto sieht es bei etwa 4 Uhr so aus. Aber die Bilder sind schlecht. Ebenso mal die Oberfläche vom Bördel mit Lupe inspizieren.

Bördeleisen: Ich würde ein vernünftiges Taumelbördelgerät verwenden, sowas hier:

Da ist auch gleich ein Rohrschneider und Entgrater mit drin.

Hattest du mit Drehmomentschlüssel angezogen? Welches Drehmoment?

Die Mutter der dicken Leitung ist stark korrodiert außen. Check mal, ob irgendwas ölig ist. Ölig ist eigentlich immer ein Indiz für Undichtigkeit. Wenn alles trocken ist, könnte es Kondenswasser gewesen sein. Die Leitungen müssen recht luftdicht mit dem Dämmmaterial ummantelt sein, da machen viele Fehler und dann hat man im Sommer eine Menge Kondenswasser. Ich sehe kein Klebeband bei deiner Ummantelung, denke also, die Rohre waren nicht gut eingepackt.

Ach komm, bleib mir bloß mit irgendwelchen Wichtigtuervideos vom Leib. {green}:gape: Da hab ich Besseres zu tun.

Bei z.B. R134a ist das in den USA eine seit Jahrzehnten gängige Methode, um Kältemittel im Fahrzeug zu wechseln bzw. zu ergänzen. Die Dosen und Armatur mit Manometer gab es im Walmart einfach so für ein paar Dollar zu kaufen. Nachfüllen selbst mehrfach an eigenen Autos ausprobiert. Bei Klimaanlagen wird es nicht anders sein.

Fahrzeuge mit R134a haben seltenst elektronische Expansionsventile.

Oder einfacher: nach welcher Methode soll denn jetzt nachgefüllt werden bzw. welcher Druck soll eingestellt werden? 8 oder 11 bar? Bei welchem Kühlzustand?

7°C entsprechen aber 10 bar, absolut, also 9 bar relativ.

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Ich meine, man geht da auf Zwangskühlung, wo die Anlage auf Maximum hochfährt (haben viele Anlagen über ich glaub langen Tastendruck auf die Einschalttaste am IG). Und dann einfüllen nach Dampfdruck.

So soll das in den südlichen Ländern Standard sein und auch bei Invertern funktionieren. Man muss da auch wirklich bedenken, wie Ulli schon schrieb, dass man da ein sehr großes Füllfenster hat, wenn man bedenkt, dass viele Anlage mit 7-15 m gefüllt sind, aber bereits ab 3m Leitungslänge laufen.

Man könnte ja auch noch vorsichtiger herangehen: 50g nachfüllen, prüfen, ob die Anlage wieder ordnungsgemäß läuft. Wenn nein, dann die nächsten 50g, bis sie ordentlich läuft. Und dann nochmal 50g hinterher als Sicherheit. Wenn man das noch mit der Druckmessung kombiniert, dürfte man recht sicher füllen können.

Alles klar, Lupe besorge ich mir mal und checke die Flächen. Und wieder besten dank für den Link zum Bördelgerät. Sieht top aus und ist bestellt. Hatte mir damals den Drehmomentschlüssel von Rothenberger organisiert und bestimmt zu fest gezogen. Laut Anleitung 15-17NM. Meine mich aber zu erinnern, dass es schwierig genau einzustellen war mit dem Rothenberger. Wieviel NM würdest du empfehlen? Muss mal sehen, ob ich den Drehmomentschlüssel wieder bekommen kann. Ölig war an der dicken Leitung nichts. Klebeband hatte ich zum checken entfernt. Im Kühlbetrieb wurde die dünne Leitung ziemlich eisig. Also Kondenswasser ist da bestimmt reichlich vorhanden gewesen.

Wenn es luftdicht eingepackt ist, sollte da kein Kondenswasser in größeren Mengen entstehen, weil keine feuchte Luft nachströmen kann. Daher die Frage nach dem Klebeband.

Lupe kann man machen, jedes mittelmäßige Handy sollte aber auch vernünftige Makro Aufnahmen hinbekommen.

Das der Bördel undicht ist, ist schon bewiesen.

Womit hast du die Dichtigkeit damals überprüft? Drucktest, Vakuum, Leckagesucher, Bläschentest?

Jedes mittelmäßige Handy, aber mein IPhone 15 Pro kannste dafür vergessen :wink:

Lekagesucher hatte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Es wurde einfach nur aufs Vakuum geachtet. Aber vermutlich nicht lang genug.

Hast du selber aufs Vakuum geachtet? Oder jemand anders? Wer hat die Bördel gemacht? Wenn alle so aussehen (was man nicht weiß, bis man sie abschraubt und danach sind sie eher nicht wieder verwendbar), kann man eigentlich jetzt auch alle neu machen.

Bei Vakuum: richtiges Vakuummeter oder nur das Druckmanometer an der Monteurhilfe?

Wie willst du die Dichtigkeit jetzt prüfen?