Ich muss das Remote-Control-Thema von vor zwei Wochen wieder aufgreifen. Mittlerweile habe ich einen Shelly Plus H&T im iobroker eingebunden und bekomme nun reale Raumtemperaturen gemeldet, die ich zum Beeinflussen der Solltemperatur verwenden will.
Der erste Anwendungsfall ist das Deaktivieren des IG im OG Flur, wenn die Türen zu den Kinderzimmern alle geschlossen sind, was üblicherweise ab Nachmittag der Fall ist. Das IG heizt dann quasi nur noch den Flur, die Temperatur steigt dann auch recht schnell an. In diesem Fall würde ich durch Heruntersetzen der Solltemperatur eine Deaktivierung des IG erzwingen wollen.
Frage an @Jogobo, @indie und alle anderen: wie setzt ihr die Solltemperatur? Über das Cloud-Interface (daikin-cloud Adapter in iobroker) oder das lokale WLAN-Interface (daikin Adapter in iobroker)?
@naturtrueb die Solltemperatur passe ich eigentlich gar nicht groß an. Im Wohn-essbereich hab ich immer hohe 25 Grad eingestellt und steuere über die Bedarfssteuerung und an/aus. Im Büro und Schlafzimmer erhöhe ich die Solltemperatur parallel zur steigenden ist Temperatur, um nicht zu viel Leistung anzufordern (ob das bei fixer, höher soll temp im Erdgeschoss überhaupt was ausmacht, weiß ich nicht). Und gehe bei Erreichen der definierten ist temp im iobroker mit der soll temp ein Grad runter, um den Taktzyklus des IG etwas zu verlängern...erst wenn die ist temp dann um 2 Grad gefallen ist, geht das IG wieder an. Hilft dir das?
Sollte sich das IG abschalten, weil die Isttemperatur schon 2.5 Grad über dem Sollwert liegt, dann geht danach erstmal die Isttemperatur um mindestens 1 Grad weiter nach oben, da dann die Durchmischung fehlt. Danach bleibt die vom IG gemessene Isttemperatur sehr lange auf diesem Level und es wird mehrere Stunden dauern, bis sich das IG von alleine wieder einschaltet. Die tatsächliche Raumtemperatur sinkt derweil um mehrere Grad ab, was als Hysterese zu groß ist.
Der folgende Screenshot zeigt ein bisschen, was passiert. Das Gerät wurde hier vom Zeitprogramm um 19:00 abgeschaltet. Die Isttemperatur (rot) geht von 23 auf 25 Grad hoch und verbleibt erst einmal lange auf diesem Level. Die Raumtemperatur des Shelly geht derweil kontinuierlich nach unten.
D.h. das IG wird sich erst nach vielen Stunden wieder einschalten, da die Hitze sich im OG an der Decke sammelt.
Ich habe also gar keine andere Chance als mit dem Absenken der Solltemperatur ein Wiedereinschalten zu forcieren.
Wie unten zu sehen, habe ich eine Duo-Split-Kombination, d.h. das AG würde weiterlaufen und es würde weiter warme Luft am ausgeschalteten IG im OG austreten. Ich sehe gar nicht, wie sich das Gerät jemals aktivieren sollte. Habt Ihr das Problem nicht?
Hier aktuell das Gegenteil. Gerät geht um 09:00 an und die Isttemperatur (rot) geht um 2 Grad nach unten. Ich verstehe nicht, wie das Wiedereinschalten von alleine so überhaupt funktionieren kann.
Kannst ja mal mit einem Ventilator probieren, wie du diesen ungünstigen Effekt beeinflussen kannst. Entweder damit nur die Raumluft durchmischen oder aber ein kleiner Ventilator in der Nähe des Sensors, damit der andere Temperaturen bekommt.
Diese Problematik hat man vor allem bei den Multisplits. Bei den Single-Splits läuft ja auch in den Heizpausen der Lüfter weiter, damit Luft angesaugt wird, die dann gemessen wird. Bei Multisplit wird das in der Regel nicht gemacht und weil es ja trotzdem Wärme produziert, wirkt sich das auf den Sensor aus, der im Gerät verbaut ist.
Dafür habe ich ja jetzt den Shelly. Wird die Temperaturschwelle überschritten, setze ich die Solltemperatur des IG nach unten und forciere dadurch den Halt.
Sinkt entsprechend die Temperatur unter die untere Schwelle, dann wird die Solltemperatur soweit angehoben, dass das IG wieder startet.
Hat heute seine Feuertaufe bestanden und ganz gut geklappt.
Der Shelly ist aus Designgründen ein wenig träge, um Batterien zu sparen. Aber mit noch ein wenig Finetuning wird das ganz gut funktionieren.
Der Frühling naht und dann werde ich dieses Szenario noch viel öfter bekommen.
Nur mal so am Rande .. Ich finde das ganze bei Daikin Single Split Anlagen völlig daneben .. die funktionieren im Auslieferungszustand super gut !!
Einzig und allein fehlt ein frei im Raum positionierbares Innenraum Thermometer .. welches man aber nach einiger Zeit auch nicht mehr wirklich vermisst
Im Übrigen ist Vertikales Schwenken seeeeehr hilfreich
Da Du doch jetzt die realen Raumtemperaturen hast, kannst Du doch auch danach regeln. Wichtig wäre dabei, das Überheizen des Raumes, soweit möglich, zu verhindern. Dazu muss man berücksichtigen, dass das IG beim Heizen abschaltet, wenn die Ist-Temperatur laut IG mehr als 3K über der Solltemperatur des IG liegt.
Ich regele dazu grob wie folgt:
reale Raumtemperatur mehr als 0,5K unter Raumsoll: IG "ON", Soll mindestens Ist, Bedarfssteuerung je nach AT
Steigt die Raumtemperatur innerhalb von 5 Minuten um mindestens 0,2K, laufen lassen. Sonst Solltemperatur oder Bedarfssteuerung hoch.
reale Raumtemperatur 0,5K oder weniger unter Raumsoll: Leistung zurückfahren, so dass die reale Raumtemperatur in 5 Minuten um 0,1K steigt.
reale Raumtemperatur maximal 0,5K über Raumsoll: Anlage so einregeln, dass sich die reale Raumtemperatur nicht mehr ändert (IG Soll maximal 3K unter IG Ist, sonst Bedarfssteuerung weiter runter, wenn gar nichts mehr geht, Lüfter auf SILENT)
reale Raumtemperatur mehr als 0,5K über Raumsoll: IG "OFF"
Das Ganze ist keine triviale Programmierung mehr, funktioniert aber sehr gut.
Hier mal das Diagramm vom letzten Freitag. Solltemperatur ab 16:00 Uhr 21°C.
Ja genau dieses Teil. Im Doppelpack ist es ein wenig günstiger. Die Kopplung funktioniert mit iobroker Scripts, allerdings auf sehr simpler Ebene bisher.
Mangels Zeit melde ich mich im Laufe der Woche nochmal ausführlicher zum dem Thema.
Hier noch ein paar Zusatzinformationen zum Shelly Plus H&T:
Die Genauigkeit ist bei meinen Geräten in Ordnung. Zumindest sind die Ergebnisse ähnlich zu einem bestehenden Bresser Billig-Hygrometer. Abweichung: 1-2% bei der Luftfeuchtigkeit und ca. 0,2 Grad bei der Temperatur. Für meine Zwecke und auch in Anbetracht, wie das Gerät konzipiert ist (dazu unten mehr), für mich völlig ok.
Damit die Batterien lange genug halten, bedient sich das Shelly eines Kniffs. Es ist eigentlich immer offline, außer man drückt eine Taste im Inneren des Geräts. Dann hat man wenige Minuten Zeit, um es beispielsweise zu konfigurieren oder ein Firmware-Update durchzuführen. Die gesamte Konfiguration dauert wesentlich länger, somit sollte man das Thermometer anfangs geöffnet lassen, um es wieder online zu beringen.
Danach sendet das Thermometer von sich aus die Daten auf verschiedenen Wegen an die Außenwelt (im Falle von iobroker ist das MQTT). Daten werden gesendet, wenn sich die Temperatur um 0,5 Grad oder die Luftfeuchtigkeit um 2% geändert hat. Das sind die minimalen Deltas. Ein wenig grob, aber wohl eine Kompromiss-Entscheidung, damit die Batterien länger als ein paar Tage halten. Trifft nichts von beiden zu, dann sendet das Gerät die letzten Werte alle 2 Stunden.
Ich habe den Shelly schon integriert und bisher triviale Regeln implementiert, die aber schon sehr gut funktionieren. Siehe den Screenshot von heute nachmittag.
Geht die tatsächliche Raumtemperatur des Shelly auf 23 Grad, dann setze ich die Soll-Temperatur weit nach unten, so dass das IG abschaltet. Ab 22 Grad wird die Solltemperatur wieder hochgesetzt, das IG schaltet sich wieder auf.
Die Bedarfssteuerung regele ich auch schon über die Außentemperatur.
Wie man schon erkennt, ist die Hysterese suboptimal. Die Aktivierungszeiten am Nachmittag, wenn alle Kinderzimmertüren geschlossen sind, sind zu kurz.
Das zweite Gerät befindet sich übrigens im Kellerflur und wird sich nur selten abschalten. Ein richtiges Taktungsproblem habe ich also nicht.
Generell möchte ich in den nächsten Wochen immer nur kleinere Änderungen und Verbesserungen vornehmen und danach erst wieder ein paar Tage in der Praxis testen. Ich werde aber sicher von Deinen Regeln das eine oder andere abkupfern.
Diese Kurven kenne ich auch noch. Mittlerweile laufen meine IGs durch und halten die gewünschte Raumtemperatur. Entscheidend dafür ist, keinen festen Ein- und Ausschaltpunkt zu definieren, sondern ein Fenster, in dem sich die Raumtemperatur rund um die Solltemperatur bewegen darf. Das hat am Ende zu einer massiven Effizienzverbesserung gegenüber dem "Aufheizen und Abkühlen" geführt.
Ich war überrascht, wie präzise sich trotz der ungenauen Ist-Temperatur gerade bei den Perferas die Raumtemperatur erreichen und halten lässt. Also von meiner Seite eine dicker Daumen hoch für Daikin, auch wenn sie es nicht 100 %-ig von sich aus hinbekommen.
Ich denke auch, dass ist die richtige Strategie. Wenn die Anlage auf Mindest-Modulation ist, ist es besser, dass sie unter dieser Leistung weiter läuft, als die Anlage abzuschalten. Lieber die Innentemperatur 1 Grad höher laufen lassen, bis dann wirklich abgeschaltet wird.
Wir machen das hier händisch auch so. Wir stellen Soll auf 18 Grad morgens, wenn sie aufheizt. Dann läuft sie ein paar Stunden und fängt dann an zu takten. Dann stellen wir 1 Grad höher und die Anlage läuft wieder 2-3 Stunden durch. Fängt sie wieder mit dem Takten an, stellen wir sie nochmal ein Grad höher auf dann 20 Grad. Wenn sie dann nach ein paar Stunden wieder mit dem Takten anfängt, wird sie 3 Stunden abgeschaltet.
Aber seht ihr das in meinem Fall wirklich so tragisch? Ich habe ja eine Duo-Split, d.h. wir reden nur von einem Innengerät, das sich "deaktiviert". Das andere im Keller läuft weiter, wobei sich die Leistung dann leicht um ca. 30W erhöht.
Bei Duosplit sinkt oft die Effizienz, wenn nur ein IG läuft. Insofern wäre es da besonders interessant, dass beide Geräte durchlaufen. Wie viel es wirklich ausmacht, weiß ich allerdings nicht.
Zum Thema im vorigen Post. Es schadet bestimmt nichts, den einen oder anderen Beitrag im zweiten Link mit einem Daumen hoch bzw. runter zu bewerten.
Ich habe das zumindest getan.
Hat jemand die Daikins abhängig von der Außentemperatur trotz Timer übersteuert?
Beispiel: Wenn es draußen wärmer ist als 16 Grad, dann soll trotz aktiviertem Timer die Klima nicht laufen.
Ich habe die Anlagen in Home Assistant via Onecta Integration angebunden und könnte darüber was machen. Ansonsten sind sie auch in Alexa integriert. Home Assistant hat die Temperatur von außen durch die Anbindung meiner Gastherme.