COP/SCOP ermitteln? Was braucht es und gibt es?

Für die temp P cop Kennlinie braucht es neben Außentemperatur auch die Luftfeuchte. Die ändert auffallend viel oder es war ein grober Messfehler.

Was eine große Rolle spielt, ist Vereisung des Wärmetauschers und das hängt ja stark von der Luftfeuchte ab. Bei Temperaturen >3 Grad, wo also typisch noch keine Reifbildung, habe ich keine starken COP-Unterschiede bisher beobachten können, ob feucht oder trockenes Wetter. Muss ich aber noch genauer beobachten.

Das haben wir in einem Daikin-Thread doch schon mal alles durchgekaut. Ich habe mir deshalb extra ein Anemometer zugelegt und ein Innengerät komplett vermessen. Die Auswertung scheitert schon allein daran, dass die Lamellenstellung einen massiven Einfluss auf den Luftvolumenstrom hat. Man müsste detaillierte Kenntnisse über die Druckverhältnisse im IG haben, um da weiter zu kommen.

Ich gehe mittlerweile den umgekehrten Weg. Für den Heizbetrieb habe ich mir die Eurovent-Daten zu COP genommen und zwischen den 4 ATs linear interpoliert. Daraus ermittele ich anhand der elektrischen Leistungsaufnahme den ungefähren Wärmeeintrag pro IG und komme so auf eine (vermutlich annähernd realistische) Heizleistung pro Raum. Da ich an allen Heizkörpern "smarte" Thermostatventile habe, die mir u.a. den Ventilöffnungsgrad liefern, kann ich aus meinem stündlich protokollierten Gasverbrauch auch näherungsweise den Wärmeeintrag über die Radiatoren ermitteln und komme so zu einer stündlichen Heizlast pro Raum.

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Gibt es Erfahrung bzgl Positionierung der Sensoren zur Messung der Zuluft?

Mein IG hängt möglichst dicht unter der Decke. Positioniere ich dazwischen die Sensoren befürchte ich höhere Temperaturen der Sensoren als die Zuluft.
Ist das nicht zu erwarten wäre die Plastikgitter am IG für die Ansaugung eine schöne Möglichkeit Sensoren zu befestigen:

@jogobo
Danke für die Einschätzung und Referenz zu den Erfahrungen hier.

Deinen Weg kann ich nachvollziehen. Die Intention sehe ich bei mir jedoch aktuell anders. Was die Räume an Heizlast haben käme vlt. irgendwann. Ich bin aktuell an der Funktion der Klimaanalge inkl. Indikation zur Güte der Funktion interessiert.

Plump: Alles theoretischer und großer Marketingkäse oder die Anlage tut grob das was sie soll. Oder liegen ggf irgendwo Fehler/Probleme vor?

Zwei Positionen, evtl. Gleichzeitig mit vorher abgeglichenen Sensoren, ausprobieren. Drauflegen und aus Pappe einen Halter basteln, der den Sensor 10cm nach oben verschiebt.

Der war gut :rofl:

Diese Intention verstehe ich sehr gut. Kommt meinem ursprünglichen Plan ziemlich gleich.

Ich habe aber erkannt, dass das Ziel nicht mit vertretbaren Aufwand hinreichend realistisch zu erreichen ist. Deshalb habe ich die pragmatische Methode gewählt:
Ist der Heizkomfort annähernd identisch zur Prä-Klima-Ära? Wenn nein, Anlageneinstellungen modifizieren bis das subjektive Komfortverlangen befriedigt ist. Wenn ja, Kosten für verbrauchten Strom durch Klimatisierung ermitteln. Sind die Gesamtkosten während der Heizperiode geringer als in der Prä-Klima-Ära, ist alles gut.

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Großartig, Danke! Genau darum ging es mir. Ich kann Wochenlang rumdaddeln und am Ende kommt doch nur fragwürdiger Käse dabei heraus.

Sehr pragmatischer Ansatz, Danke!

Den Ansatz verfolge ich eh. Die Klimaanlage ersetzt Teile der Ölheizung durch reduzierte Heizleistung dieser. Dabei kann ich leider erst nach gewissen Zeiten vergleichen ob der Minderverbrauch den Strom/Klimaeinsatz rechtfertigt.

Wenn die Ölheizung im slow Modus weiter läuft fürchte ich dort einen fürchterlichen Wirkungsgrad,

Man muss sich darüber im Klaren sein, dass jede zusätzliche Wärmequelle für den Altbestand kontraproduktiv ist. Die Installationen sind damals in aller Regel nach der Methode "wird schon passen" und "lieber 2 Nummern zu groß als eine Nummer zu klein" erfolgt.
Meine Gasheizung kann gar nicht so weit runter modulieren, als dass sie einigermaßen sinnvoll parallel zur Klimaanlage laufen könnte. Ein 22kW Brennwertsystem passt eben auch nicht mehr zu einem Jahresgasverbrauch von 12.000 kWh.

Das sehe ich für eine Ölheizung noch treffender anwendbar. 22KW und 20.000kWh Jahresölverbrauch.

Insofern versuche ich aus einem Dampfer auch keine GoKart zu machen.
Rechne ich grob und pessimistisch kostet mich die kWh Wärmeenergie über Öl 20cent.

Die Klimaanalge sollte grob und pessimistisch bei 11,5Cent liegen. Und dabei ist die PV Anlage noch gar nicht berücksichtigt.

Wenn ich also den Dampfer für eine Grundheizung des Hauses nutze und flexible und gewünschte Komforttemperaturen in Teilbereichen mit der Klima durchführe, sehe ich da erstmal kein Problem. Die Ölheizung ist bzgl. Investitionskosten abgeschrieben (>20Jahre) und die Klimaanlage lohnt bzgl. Investitionskosten nicht der Rede. Insofern sicherlich eine Mischlösung aber finde ich vom Komfort und Risiko hinsichtlich Investition etc. ganz charmant um auch für die Zukunft seine Rückschlüsse zu ziehen.

Um jetzt aber etwas zum Thema zurück zu kommen. Ich empfinde es als genauso schwierig jetzt bzgl. ökonomischen Fazits an 8000L Tanks oder in wechselnden klimatischen Bedingungen kurzzeitig an der Ölheizung rumzumessen. Der Aufwand im Bezug zum Fehler steht vermutet kaum im Verhältnis. Daher die grobe Richtung eher auf Monatsbasis oder pro Heizperiode interessant. Stimmt die Richtung kann mir jegliche "Stelle hinterm Komma" total egal sein.

Daher nochmal. Schafft man es mit den groben Daten und ein paar Temperatursensoren (Cent-Kram) recht gesichert nachzuweisen, dass die Klima mit COP 2,3 oder 4 läuft oder geht da sogar mehr (eine Nachkommastelle) oder leider nur noch weniger?

Dazu ein klares "Nein". Die Temperaturen sind erst dann aussagekräftig, wenn man den Luftvolumenstrom kennt. Dieser verändert sich aber im Bereich von 30% je nach Stellung der Klappen am Luftauslass allein bei Messungen mit dem Anemometer.
Ich habe mich dann auch die die technischen Datenblätter der Ventilatoren gekämpft und musste feststellen, dass sich auch hier der Volumenstrom bereits bei Druckänderungen von wenigen Pascal massiv verändert. Da sich beim Schwenken der Lamellen die Druckverhältnisse im IG permanent verändern, bin ich bei COPs zwischen 2 und 4 für ein und denselben Betriebspunkt gelandet.

Was auch erforderlich wäre, aber grundsätzlich fehlt, ist die Wärmetauscherfläche im IG. Das ließe sich durch Lufteinlass- und Luftauslasstemperatur zwar alternativ berechnen, setzt aber exakte Kenntnis über den Luftvolumenstrom voraus.

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Danke! Das hat begründet "Hand und Fuß".

Wozu bräuchte man die Wärmetauscherfläche (angenommen, man hätte den Volumenstrom)?

Falls es Dich interessiert, ich habe mal mein alte Excelauswertung rausgesucht.

Ich habe bei jeder Lüfterstufe im Ventilationsmodus bei einem Perfera IG oben am Einlassgitter in jedem Segement die Luftgeschwindigkeit gemessen. Der errechnete Volumenstrom steht unten rechts an jedem Raster. Rechts daneben der Volumenstrom laut technischem Datenblatt für die jeweilige Lüfterstufe. Die Auslasslamellen habe ich auf "größte Auslassöffnung" fixiert.

Sind darüber Empfehlungen/Rückschlüsse möglich, wie man seine Klappen für einen möglichst effizienten Betrieb stellen sollte? Oder ist das recht proportional -> geringerer Luftvolumenstrom = höhere Temperatur der auströmenden Luft?

Dazu hatte ich thermografische Aufnahmen des IGs angefertigt und festgestellt, dass (wenn ich mich richtig erinnere), die Temperaturverteilung von der Mitte nach außen eine Abweichung von um die 10K hatte. Ziel war es, die Temperaturdifferenz des Kältemittels (Heißgases) vom Einlass zum Auslass zu ermitteln. Das hätte es möglich gemacht, den Wärmeverlust des Kältemittels mit dem Wärmeeintrag in den Raum abzugleichen und so Ungereimtheiten festzustellen.

Da spielen ja noch weitere Faktoren rein. Die Anlage arbeitet umso effizienter, je geringer der Temperaturhub ausfällt. Ein hoher Volumenstrom nimmt, ebenfalls Abhängig von der Temperaturdifferenz der einströmenden Luft und des Wärmetauschers, viel Wärme mit. In etwa so, als wenn man auf heiße Suppe auf einem Löffel pustet.
Verbleibt die Luft doppelt so lange an der Wärmetauscherfläche (ca. halber Volumenstrom), wird vom Wärmetauscher ja nicht die doppelte Wärmemenge an die Luft abgegeben, weil mit steigender Lufttemperatur weniger Wärme pro Zeit übertragen wird. Einen Löffel Suppe bekommst Du relativ schnell von 60 auf 40 Grad, aber Du wirst wahrscheinlich wegen Sauerstoffmangel irgendwann eher bewusstlos als dass Du die Suppe auf dem Löffel von 20 auf 10 Grad bekommst.

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Ich würde den nicht im Bereich des Wärmetauschers positionieren. Weil dort Wärme auch aufsteigt und den Wert verfälschen kann. Ich würde ihn recht weit rechts positionieren, wo kein Wärmetauscher mehr ist. Und am besten 2-3 cm entfernt in der Luft hängend, damit die Temperatur des Gehäuses nicht so den Einfluss hat. In der Luft hängend ist der deutlich schneller.