BWWP als Heizungs(unterstütztungs)system

Servus in die Runde,

Ich verfolge das Thema „Heizungsoptimierung“ schon eine Weile.

Unser Reihenmittelhaus (1960) wird ursprünglich mit einer ca 50-60 Jahre alten Ölheizungen beheizt. Seit letztem Jahr stehen zwei 2MXM Daikins im „Vorgarten“ um 4 Räume im Haus heizen zu können. (EG, Schlafzimmer und DG) Im Keller steht eine BWWP fürs warmeasser.

Die Ölheizung wollten wir eigentlich nur im Sau kalten zuschalten.

Nun hatten wir es bei uns noch nie besonders warm und die Klimaanlage hebt den Stromverbrauch unverhofft hoch an. (Muss Evtl noch das richtige Setup finden. Das EG genehmigt sich minimal 800 Watt - das DG modulieret auf angenehme 250 Watt runter).

Letztlich läuft die Ölheizung aktuell wieder mit einer Ziel Vorlauftemp von etwa 40 grad, was eine angenehme Grundwärme schafft und recht wenig Öl verbraucht. Pro Stunde wird ca 1-2 der Kessel aufgeheizt..

Nun frage ich mich, ob ich ggf mit ein bis zwei (in Reihe geschaltete) BWWP den Heizungskreislauf human auf 40-45 halten könnte?

Der Installationsaufwand sollte im Vergleich zu einem Monoblock draußen recht gering sein.

Die BWWP brächte gleich ihren eigenen Pufferspeicher mit (100-150 Leiter pro Einheit). Somit sollte genug Wasser im System sein damit sich die Wärme gemütlich verteilen/gehalten werden kann?

Gab es schon Überlegungen/versuche hierzu?

Danke für eure Gedanken dazu

Viele Grüße

Christian

Wo soll die BWWP ihre Luft her bekommen, aus der sie die Energie holt?

Holt die die Wärme nicht aus dem Brauchwasser? Deshalb heißt die ja so....

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Wo soll die BWWP ihre Luft her bekommen, aus der sie die Energie holt?

da spekuliere ich auf das Keller Volumen wobei das zugegeben nicht übermäßig groß ist. Aber minustemperauren sollten nicht entstehen!?

Und wenn der Wärmebedarf im Haus nicht übermäßig groß ist…..?

beim Brauchwasser kommen beim Bezug ja <10 grad kaltes Wasser durch die Leitung nach. Im Falle der Heizung is der Rücklauf ja bedeutend wärmer.

BWWP sind für geringe Leistungen bei hohen Lufttemperaturen gedacht. Der Verdampfer, das Teil welches die Umweltwärme sammelt, ist sehr klein. Ist gewollt so gestaltet, damit das Gerät klein bleibt, läuft eh im Gebäude wo es nicht zu kalt wird.

Der Dauerbetrieb in einem Gebäude, um selbiges zu heizen, ist nicht möglich. Wo soll die Energie denn herkommen?

Ein für Heizungsbetrieb entwickeltes Monobock Gerät, verfügt über einen sehr großen Verdampfer. Je größer dieser ist, um so mehr Umweltwärme (also von draußen) kann gesammelt werden und die erzeugte Wärme, ist im Verhältnis zur benötigten Strommenge optimal.

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Ja, das funktioniert sehr gut. Sogar mit Leitungswasser, aber nicht mit einer Luft-Wasser WP sondern mit einer Wasser-Wasser WP.

Je nach Leistung, fließen bis zu 2000Liter pro Stunde durch.

Je nach Taktung, sagen wir mal 70% an, sind das 2000 Liter x 24h x 0.7 = 33.6 Tonnen Wasser pro Tag. Bei um die 1.8 EUR pro Tonne, sind das um die 60.- EUR Heizkosten pro Tag, bzw. um die 1800.- EUR pro Monat.

Verglichen mit den Unterhaltskosten eines mittleren Flugzeugträgers, ist der Betrag wirklich lächerlich.

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Du willst im Haus dein Temperaturniveau gegen der Umwelt deutlich anheben, typisch 20-30 Grad. Dafür braucht es Energie. Die kannst du nicht aus dem Haus holen, wo soll die denn her kommen? Deine Mauern sind ein wenig Energiespeicher. Und wenn dein Keller tiefer unter Erde ist, fließt Energie aus der Erde von außen nach. Aber das reicht bei weitem nicht, um deine Räume damit zu heizen. Es wird also nach ein paar Tagen unter 0 Grad in deinem Keller gehen und die BWWP arbeiten bei solchen Temperaturen dann auch nicht mehr. Wenn man dann noch bedenkt, dass Bodenfrost bis 1,5 m tief geht, wirst du auch nicht viel Wärme aus dem Erdreich herum bekommen.

Das ist jetzt aber ne Milchmädchenrechnung.
Ich hatte das auch kurz durchgerechnet, mit 4m³ pro Tag käme ich locker aus und hätte da ne Arbeitszahl übers Jahr von über 7 (ohne Badewasser).
Der ganze Plan ist wirtschaftlich trotzdem nicht darstellbar, es scheitert an der fehlenden Einspeisevergütung für den Vorlauf, der wurde bei meinem Lieferanten mit falschen Vorzeichen im Rücklauf draufgeschlagen.
Nebenbei, ich habe tatsächlich 'ne 1A Wärmequelle vor meiner Haustür, von der locker das mehrfache meines Bedarfs abziehen könnte, ohne dass dort das Wasser merklich kälter werden würde. In 1m Abstand gehen 2 200er GG Trinkwasserohre durch meine Vorwiese. Der Kollektor ist mindestens 10 km lang und 1,5m tief.

Edit: Vor und Rücklauf waren verdreht

Kannst du das etwas genauer beschreiben? So verstehe ich es nicht.

Könnte klappen, wären bei 10 Grad Temperaturdifferenz, die man dem Wasser an Wärme entziehen würde, knapp 12 kWh an Wärme. Wenn es mit 14 Grad ankommt, würde es mit 4 Grad wieder weg gehen. 4m³ Wasser kosten bei uns etwa 13,20 Euro. Macht ungefähr 1 Euro pro kWh nur für das Wasser. Ist nicht attraktiv.

Ich ziehe aktuell 6° aus der Erde im 220l pro h, für ein EE40 mit 115m².
Im Oktober hatte ich bei über 10°Sole noch 'ne Arbeitszahl von 7.3, jetzt hab ich nur noch 6.6.
10° Wasser zu nutzen hat schon was, aber an die "unendliche Quelle" komme ich aber nicht ran.
NAT ist hier -14, in meiner Kindheit war es deutlich kälter, aus der Zeit stammt hier wohl noch die Mindestverlegetiefe 1,4m.

Es gibt im Netz ein paar Leute, die mit DIY Warmluft-Kollektoren heizen und mit Wirkungsgraden bis zu 70% prahlen. In Verbindung mit thermisch trägen Bauteilen, die man von der Warmluft anpusten ließe, könnte sowas doch auch ein Wärme-Reservoir bieten? Oder spräche grundlegend was dagegen?

Danke euch allen für das Feedback. Damit wird der Sachverhalt klarer und mein "Traum" nachvolziebhar unrealistisch.

Dann wird der Focus nun auf eine Panasonic Jeisha gelegt. Wird sicherlich mehr Ein-/Umbauaufwand aber dafür Zielführender sein.

Zu dieser Anlage gibt es bereits sehr gute Informationen hier im Forum....man sieht sich dort wieder

Warmluft-Kollektoren funktionieren nur, wenn die Sonne scheint. Wie oft ist das im Winter der Fall? Die letzten 30 Tage sehe ich es am Solar-Ertrag, dass hier kaum die Sonne scheint. Da freut man sich dann mal an den 1-2 Sonnentagen im Dezember, dass man die Heizung etwas unterstützt. Und was das Wärme-Reservoir angeht: Das klappt vielleicht in einem sehr gut gedämmten Neubau. Ansonsten ist das, was die Wände speichern können, in 1-2 Tagen schon wieder aus dem Haus raus.

Ganz unabhängig von Warmluft-Kollektoren hat man recht große thermische Gewinne, wenn man auf der Südseite ein paar Fenster hat. Das merken wir besonders im Sep/Okt. Da muss die Split-Klima an manchen Tagen gar nicht heizen.

Solarthermie ist ja ganz ähnlich: Von November - Februar ist da fast nichts zu holen.

Die Kollektoren bringen dann halt keine 80 Grad warme Luft sondern meinetwegen nur 10K über Umgebung. Um an trüben Wintertagen ca. 100W/qm zu nutzen braucht es dann schon einiges an Fläche um den Bedarf zu decken und nicht jeder hat die aber besser als Umgebungstemperatur wird’s doch allemal sein. Aber sorry, ich will hier auch nicht vom eigentlichen Thema ablenken.

Diese Kollektoren, genau wie eine Trombe-Wand, sind im Vergleich zu einer Solarthermie Anlage, nur etwas für die Übergangszeit. Der Aufwand ist recht hoch und der Nutzen eher bescheiden. Das hängt mit dem sehr schlechten Speichervermögen von Luft und Beton im Verhältnis zu Wasser, welches viermal besser speichern und anschließend natürlich auch verteilen kann.

Darauf wollte ich hinaus: Mit der relativ warmen Luft die WP füttern. Die macht dann genau das was man braucht: Sie überführt die Wärme ins Medium Wasser.

Wenn es eine BWWP ist die im Keller steht, bietet sich an mit so einem Kollektor den Keller per Umluft zu heizen.

Ist es eine WP mit Aussengerät könnte man die Luft, die das AG ansaugt vorwärmen lassen.

In beiden Fällen gibt es keine Einschränkungen an eine mindest Temperatur. Sobald der Absorber Strahlung abbekommt ist der Output wärmer als Input.

Die Frage ob das effizient genug ist lässt sich glaub ich recht einfach mit mehr Fläche beantworten. Die ist ja meist in Form von Fassade fast im Überfluss vorhanden.

Vielleicht bin ich zu enthusiastisch. Werde das aber mal ausprobieren :slight_smile:

so ähnlich hatte ich schon überlegt, das man das mit PV machen kann.

unter der PV einen hohlraum lasssen, oben dicht unten offen, und oben die luft hinter den modulen ansaugen.

im sommer kühlt man dann etwas die module solange die anlage läuft (kann man da evtl tempgesteuert nur den lüfter laufen lassen, zb über ein smartes relais wenn die PV zu warm wird?)

ich bin über die Überlegung hinausgegangen :wink:

BWWP von Daikin (200l Speicher), dazu eine kleine Heizungspumpe, angeschlossen parallel zum 8kW Gaskessel. notwendig war das verbauen von zwei Rückschlagventilen, damit die Systeme sich nicht gegenseitig erwärmen.

Inbetriebnahme: November 2023

Danke @matsches, ja es hat sich der Fehlerteufeleingeschlichen. ich hab die Zählerstände als Verbrauch deklariert...

Gas: Nov 23 zu 22 : 277kWh / 1047kWh = 770kWh eingespart

elektr. kamen 216kWh für die BWWP und 127kWh für die Triosplit hinzu (Summe 334kWh)

elektr. kamen 98kWh für die BWWP und 38kWh für die Triosplit hinzu

das Heizverhalten wurde eher nach wärmer geändert, da 22 ein echtes Einsparjahr war

Dezember: 560 / 1740 = 1180kWh Gas weniger

elektrisch: 370kWh hinzu welche zu 276kWh BWWP und 94kWh die Triosplit waren

elektrisch: 370kWh hinzu welche zu 314kWh BWWP und 156kWh die Triosplit waren

Vorlauf hält die BWWP auf ca 43°C (ca 450W Stromverbrauch)

Gastherme und BWWP sind gleichzeitig in Betrieb

das Diagramm beinhaltet blau den Stromverbrauch der BWWP und die % sind die Heizungsthermostate der vergangenen 24h, Raumtemp. 17 - 20°C Tagsüber bei etwa 6° Aussentemp.

Interessant. Hast du mal einen Link oder eine Bezeichnung der BWWP?

Wo holt die ihre Luft her? Läuft die dann sozusagen im Dauerbetrieb? Ein Inverter ist das vermutlich nicht, kann also nicht modulieren, oder?