Und dann sind die Legionellen in den Leitungen. Also muss man die ganze Anlage mit mindestens 70°C für 1-2 Minuten spülen wobei sich bei Ablagerungen die Legionellen in eine "Hitzestarre" begeben können und sich dann einfach nach dem Programm weiter vermehren, weil sie eben in den Ablagerungen sind.
@salatoel
Im HTD haben wir folgendes festgestellt: es git nur sehr sehr wenig Forschungsprojekte die sich damit beschäftigen, zu welchem Zeitpunkt Legionellen in Wassersystemen auftauchen und wie sie sich dort am besten vermehren können. Es gab eine Studie, ich glaube aus Berlin, dort wurden verschiedene Heizsysteme vergleichen. Dort war buntgemischt Durchlauferhitzer, Boiler, mit und ohne Zirkulationsleitung getestet.
Jede Anlage OHNE Zirkulationsleitung hatte KEINE Legionellen. Das Alter der Leitungen, das Material der Leitungen, die größe des Speichers, die Temperatur im Speicher (von 42-65°C) spielte bei den Anlagen OHNE Zirkulationsleitungen KEINE Rolle. Keines dieser Systeme hatte Legionellen. Legionellen traten NUR in den Systemen mit Zirkulationsleitung auf.
Für mich persönlich ergibt das folgendes Bild:
Meine Brauchwasserwärmepumpe hat nachher ca. 3l Wasser in den Rohren bis zum Abnehmer (Duschschlauch). Die BWWP wird von mir mit der niedrigst möglichen Temperatur gefahren um vernünftig baden/duschen zu können. Ich rechne mit 41-43°C. Damit ist der Umschlag gewährleistet bei 270l so 1-2 Tage. Die Warmwasserleitungen sind NICHT gedämmt, damit sie sich schneller abkühlen und in eine für Legionellen schlechte Temperatur fallen. Desweiteren wird, da ich ein Ringsystem installiere, das Wasser (3l) jeden Tag einmal ausgespült per Automatischem elektrischen Ventil. Die niedrigen Temperaturen im Speicher sorgen auch für wenig Ablagerungen in diesem, und Ablagerungen sind das, was Potential für Legionellen bildet. Wer also öfter auf 60-70°C aufheizt, nennt man Legionellenprogramm, ist von meinem Standpunkt aus das genaue Gegenteil, weil sich dadurch mehr Kalk und Ablagerungen bilden und somit erst für ein Millieu sorgen, damit sich die Dinger einnisten können.
Die Duschschläuche haben eine Reinigungsfeder um Biofilm zu verhindern. Als Krönung haben alle Duschschläuche noch ein Brauseschlauch Entleerventil, damit im Schlauch kein stehendes Wasser entsteht.
Dazu kommt nun die Erkenntnis hier im Forum, ich weiss nicht mehr wie das Thema war. Dort war das "Problem", dass die Brauchwasserwärmepumpe wohl mit einem COP von unter 2 lief. Und zwar weil KEIN Warmwasser entnommen wurde hatte der Speicher nur die Verluste durch seine Oberfläche und weil kein Thermosyphon vorhanden war und es Microzirkulation gab. Daraufhin sprang die Brauchwasserwärmepumpe an, um von (ich will nicht lügen) 45 auf 50°C zu heizen. Dies geschieht, auf den COP gesehen, extrem schlecht, weil das Temperaturniveau bzw der Hub in einem hohen Bereich liegt. Besser ist der COP bei niedriger Wassertemperatur. Bedeutet: Wenn man 50l entnommen hat, und 50l mit 10°C nachläuft aus dem Kaltwasser und die WP das auf 50°C hochbringen muss, dann macht sie das, insgesamt, mit einem COP von 3-3,5. Aber nur der Hub von 45 auf 50°C z.B. hat einen COP von unter 2. Demnach wäre es besser, eine niedrige Temperatur zu fahren und dafür zu sorgen, dass viel Wasser aus dem Speicher entnommen wird, weil dann auch viel Kaltwasser nachkommt und dieses mit höherem COP erwärmt wird. Gleichzeitig sinken auch die Verluste durch den Speicher nach außen, weil der Temperaturunterschied von Außenluft und Speicher niedrig ist. Zudem sinkt die Zeit, die benötigt wird um die Wasserrohre wieder abzukühlen aus demselben Grund.....
Für mich pers. also nur Vorteile. ABER ABER! Das geht nur im privaten Bereich ohne Vermietung. Andernfalls machen einem die Richtlinien einen Strich durch die Rechnung. Dann ginge dieses Konzept nur dann, wenn man entweder mit höheren Temperaturen, Zirkulation oder UV-Desinfektion arbeitet.