Brauchwasser Wärmepumpe, mein Plan

Hallo zusammen,

ich bin seit ein paar Wochen dabei, mir Gedanken zu einer BWWP zu machen. Ich erkläre mal “schnell” …

Ausgangslage: Aktuell hängt eine Gastherme in Dachgeschoss, darunter ein 150L Warmwasserspeicher. Heizungs und Wasserleitungen gehen von dort ab, es ist eine Zirkulationsleitung vorhanden, allerdings ist es ein sehr kleines Kabuff und dort ist kein Platz für irgendwas anderes, Raumhöhe nichtmal 1,50m, und es ist schräg. Kein Zugang zu einer Außenwand, nur Dachschräge. Der geringe Platzbedarf ist ja bekanntlich der Vorteil von Gasthermen.

Plan: Warmwassererzeugung durch Brauchwasserwärmpumpe im Keller, denn dort ist Warmwasser verfügbar.

Zusammenfassung

Ich klemme den 150l Speicher sowohl von der Warmwasserleitung, Kaltwasserleitung und der Zirkulationsleitung ab, zusätzlich natürlich Heizungsvorlauf und Rücklauf weg. Heizungsvorlauf und Rücklauf an der Therme schließe ich "kurz" (das hat mir der Installateur geraten, der immer unsere Gasheizug wartet) und stelle die Therme auf "Heizung only". Warmwasserleitung und Zirkulationsleitung verbinde ich, baue die Zirkulationspumpe aus und baue einen kleinen Hahn ein: dieser dient dazu den Heizkreislauf mit frischem Wasser nachzufüllen, falls mal ein bisschen was fehlt (so wird es aktuell gemacht, nur aus dem Speicher direkt). Kaltwasser drehe ich einfach den Absperrhahn zu und mache vorne einen Auslasshahn dran (falls ich da mal Wasser benötigen sollte)

Im Keller trenne ich Warmwasserleitung und Zirkulationsleitung auf. Die Brauchwasser Wärmepumpe kommt in Keller in eine Ecke direkt an ein Fenster, sollte ich Außenluft benötigen. Dann verlängere ich Kaltwasserleitung, Warmwasserleitung und Zirkulationsleitung bis zur Brauchwasser Wärmepumpe (im gleichen Raum). Warmwasserleitung bekommt einen Absperrhahn und dann direkt dran, Zirkulationsleitung bekommt eine Zirkulationspumpe mit Absperrhahn davor und dahinter, mit integriertem Rückschlagventil, und dann dran. Kaltwasserleitung bekommt eine Sicherungsgruppe 6 Bar mit Überdruckventil und Absperrhahn, und dann dran.

Brauchwasser Wärmepumpe Kondensat an den Abfluss und von der Sicherungsgruppe Überdruckventil auch an den Abfluss, dann noch Strom auf Wärmepumpe und Zirkulationspumpe und fertig.

Jetzt meine Fragen:

  • Welche Brauchwasser Wärmpumpe überhaupt? Es gibt günstige von z.B. Tesy (ca 1500 Euro), mittelpreisige von z.B. Kermi (ca. 2000 Euro) und hochpreisige von Stiebel Eltron (ca 2500 Euro). Lohnt sich “Premium”, besonders im Bezug auf Wartung im Problemfall durch einen Fachbetrieb?
    Mir wäre wichtig den Strom meiner PV Anlage bestmöglich zu nutzen. Dazu haben manche BWWP zwei Eingänge: Eingang 1 erhöht die Ziel-Temperatur im Wärmepumpenbetrieb temporär z.B. auf 65°C und Eingang 2: schaltet den Heizstab noch an um dann auf 75°C zu erhitzen. Von meinen Beispielen können das wohl die Kermi und die Stiebel Eltron.
  • Kann ich den "letzten Meter" vor der Brauchwasser Wärmepumpe mit einem flexiblen "Panzerschlauch" machen? Sowohl für Kaltwasser, Warmwasser und Zirkulation? Das würde mir eine flexiblere einfachere Installation ermöglichen.
  • Gibt es Dämpfer auf die man die BWWP stellen kann? Um Körperschall zu vermeiden.

Weitere Komponenten wären:

  • Wilo Star Z Nova A Umwälzpumpe
  • SYRobloc 24 DN20 R 3/4" 0024.20.010 Sicherungsblock
  • Eine intelligente Umwälzpumpensteuerung

Ich bin mit meiner EcoDesign recht zufrieden, in Schweinfurt von einer kleineren Firma produziert, die sie auch an Bosch wars glaube ich verkauft und lizensiert. Vielleicht nicht die Spitzenklasse beim COP, aber mir hat die volle Zugänglichkeit per Modbus und der Edelstahlspeicher zugesagt und ein recht ausführliches telefonisches Gespräch im Vorfeld. Was günstige BWWPs angeht, sind die Aristons hier wohl recht beliebt. Bei mir steht sie einfach auf zwei Fensterstürzen, die ich noch über hatte (um etwas mehr Platz drunter zu haben). Hab da keine Schallprobleme mit, aber so Dämmungssockel wie man sie für Splitklimas nimmt, könnten vielleicht auch ne Option sein, wenn die ne entsprechende Last tragen können.

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Das Ding wird einen lausigen Wirkungsgrad haben der dir nicht zusagen wird. Welche Zieltemperatur wird angestrebt? Denn dein Hauptproblem wird die Zirkulationsleitung sein. BWWP sollten eher mit niedrigeren Temperaturen laufen und du ziehst dem immer wieder Wärme raus. Das macht es auch fast unmöglich mit PV-Strom zu laufen. Wenn es zu kalt wird, muss er nachheizen.

puh, sogar noch hochpreisiger als Stiebel Eltron WWK-I 300 Plus, welche ich als Premium angesehen habe :smiley:

Bzgl. Temperaturen: Ich will warmes Wasser am Wasserhahn haben, die Temperatur würde ich im Laufe der Zeit entsprechend anpassen, damit es für uns passt.

In dem Kellerraum sind bisher im Winter nie weniger als 18°C, wir nutzen ihn zum Wäsche trocknen, dann ist dort noch Zählerschrank, Wechselrichter, Hochvoltbatterie, zwei NAS, Router, Netzwerkswitches, Modem, Waschmaschiene, Trockner. Alles krams was bissche Abwärme erzeugt.

Du bekommst warmes Wasser. Du erzeugst dann mit COP2 Warmwasser.

1kWh Strom geht rein, 2kWh Wärme kommen raus. Kostet eine kWh Strom 30ct zahlst du dann für 1kWh Wärme 15ct.

aus welchen Angaben berechnest du den lausigen COP?

Aus einer Zirkulationsleitung und daher den höheren Durchlauftemperaturen. Wenn die Wärmepumpe dann immer wieder aktiviert werden muss um einige Grad aufzuheizen geschieht das mit einem richtig schlechten COP. Das hatten wir hier im Forum schon einmal weil sich gewundert wurde, warum die Herstellerseitigen COPs nicht erreicht werden. Die sind meist erreichbar wenn von Kaltwasser 10°C auf z.B. 50°C erhöht wird. Wenn aber nur von 45°C auf 50°C erhöht wird, ist der COP sehr schlecht, der Hub ist von der Umgebungsluft zum Medium Wasser sehr hoch.

und du kannst jetzt schon absehen, welche Mengen zum Duschen entnommen werden und wieviel durch die intelligente Zirkulationssteuerung ständig verbraucht wird, so dass sich ein Gesamt COP von 2 ergeben wird? Respekt!

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Ich schaffe immerhin so 2.8 statt 3.2 mit Zirkulation. Für die gibts nen Shelly im Bad und in der Küche und läuft dann ne Minute. Wasser+Abwasser sind bei uns fast 6€/m3, d.h. klar teurer als die Erwärmung.

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@thaistatos

Die wärs wenn du eine Einschätzung abgeben würdest wie die Leistungszahl aussieht bei den o.g. Daten. Ansich wollte ich nur anmerken, dass er nach 2-3000€ Kosten das Problem haben kann, dass die Leistungszahlen die vom Hersteller kommen nicht eingehalten werden können.

Ich kann natürlich auch ander Leuts Beiträge kritisieren, was aber meiner Meinung nach nicht zielführend ist. Die BWWP wird nicht umsonst angeschafft da wäre es tragisch wenn er dann auf einmal noch höheren Verbrauch/Kosten hat als vorher.

Ich habe eine Viessmann Vitocal 262-A T2E-R290, 300l und kann die wirklich empfehlen. Hatte letzten Monat einen COP von 3,5 und das bei 14-15°C Kellertemperatur. Ausserdem kann man die easy in homeassistant einbinden.

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@Florian Gastherme soll mittelfristig dann auch ganz weg?

ja, aber da die Heizung aktuell unterm Dach ist und es irgendwie unwirtschaftlich ist dort Kältmittelleitungen hin zu legen (Raum liegt mitten im Haus, keine Verbindung zu einer Außenwand, nur zum Dach), denke ich werde ich mir Split-Klimaanlagen in allen Räumen zulegen (habe schon in 4 Räumen Split-Klimaanlagen).

(außer es findet sich auf wundersame Weise einen Weg die Heizung doch noch auf eine große Wärmepumpe umzustellen)

@ytsch danke dir. Die Viessmann hatte ich zuerst im Auge, aber um so länger ich recherchiere um so eher finde ich gleichwertige Premiumgeräte ein bischen günstiger.

Du erfindest ohne jegliche Grundlagen irgendwelche Zahlen, z.B.

  • alle BWWP mit Zirkulation haben immer einen Gesamt COP von 2.
  • BWWP mit Zirkulation können fast nie mit PV betrieben werden (Hinweis auf Batterie übersehen?)

Kosten: ist berücksichtigt, dass 50-70? % sehr wahrscheinlich durch die PV gedeckt sind? Wie kann man da selbst bei schlechtem COP auf höhere Kosten als mit der Gasheizung kommen (die dazu vermutlich noch einen 20 Jahre alten, evtl. schlecht isolierten Speicher hat und bei den vermutlich hohen Temperaturen auch ohne Brennwerteffekt läuft).

Wenn es berechtigte Hinweise gibt, dass man sich über die Zirkulation Gedanken machen soll, ist das ja durchaus berechtigt (da eine intelligente Steuerung vorgesehen ist, unterstelle ich dem TE, dass er sich schon Gedanken gemacht hat).

Nur das Projekt ohne irgendwelche Angaben direkt zum Scheitern zu verurteilen, ist vorsichtig formuliert etwas weit aus dem Fenster gelehnt.

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Falls es zur Sache beiträgt: Ich habe eine 22,3 kWp (Panel)/ 21,2 kWp (Generator) PV Anlage mit 10kWh Hochvoltspeicher deren Strom ich so viel wie möglich selbst verbrauchen will :slight_smile:

Die Gas-Brennwerttherme von Viessmann ist von ca. 2010

Zirkulation soll schon smart sein, also nicht stur Dauerlauf, oder Zeitprogramm. Darüber würde ich mir im Nachgang genauere Gedanken machen, da ich das ja durch eine entsprechende Steckdose nachrüsten kann.

Zirkulation benötige ich um den WAF hoch zu halten. Aktuell sitzt die Therme quasi neben unserem Badezimmer und man hat gleich/hätte auch ohne Zirkulation warmes Wasser. Wenn die BWWP im Keller steht dauert es ohne Zirkulation immer ne Weile bis warmes Wasser im Bad (1OG) ist.

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Flex. Schlauch hilft, u.a. weil der Trümmer dann minimal wackeln kann ohne sich an den starren Leitungen abzustützen.

Wozu Schwingungsdämpfer, wenn das im Keller steht?

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ok, einfach Flex Schläuche 10 Bar, 90°C mit Trinkwasserzulassung nehmen. Danke :slight_smile:

Schwingdämpfer dachte ich um den Körperschall zu reduzieren. Wobei ich den Wechselrichter im EG auch nicht mehr höre. Die BWWP würde genau unter der Küche stehen.

man wird den Lüfter im Betrieb hören , aber sonst nichts.
Durch Beton oder mehrere Durchgänge: keine Sorge
( bei mir läuft eine Arostor B 200/ 5, die "nackte" einfach so auf dem Beton, mit Holzkeil "justiert", direkt unter der Küche)

Und wegen COP

Solange man sich das Legionellenprogramm verkneift ( lief bei meiner Gastherme auch nie) und die Zirku nur gezielt ein bis zweimal am Tag einsetzt, ist das alles beherrschbar.

ich habe mich mit meiner Regierung auf dauerhaft 52°C geeinigt und wir kommen mit 3 Personen gut mit 750 kWh Strom durch das Jahr. ( keine Badewanne) .

Das ist kein Brüllwert, aber schlechter als 3 garantiert nicht
Bei der Gastherme hatte ich im Sommer ohne Heizbetrieb um die 15 kWh/Tag Gas und erst nach manuellem Absperren aller Heizkreise einen Verbrauch um die 8 kWh/Tag.
was da in der heizsaison genau los war ....geheimnisvolle Hydraulik.....

Tip bei Umluftbetrieb:
Ansaugung oben lassen
Abluft mittels Flexschlauch möglichst weit weg auf den Boden verlegt , das alleine bringt schon gut 0,3 bis 0,5 kWh weniger Verbrauch am Tag

Und eins noch zum Bedenken ( bei Einbau im Bestand )

Durch die Separierung von Heizung und Warmwasser, kann eine Wärmepumpe erst richtig brillieren, weil Sie sich durch die nun niedrigeren Temperaturhübe bei reinem Heizbetrieb auf das konzentrieren kann, was sie richtig gut kann:
bei möglichst niedriger VLT ein nicht perfekt isoliertes Wohnobjekt effizient zu beheizen.
Auslegung ist einfacher
WW-Bereitung stört da nur.

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Danke für deine Erfahrungen. Ich verbrauche im Sommer im Monat ca 140 kWh Gas für Warmwasser (Heizung aus)

Danke für deinen Einwurf, ich hatte mich da verrannt!

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