Bleiakku re-use, auffrischen

Ich kann mir am Schrott kostenlos alte Autobatterien ausleihen, die fürs Auto schon zu schlecht sind. Aus der Erfahrung: Einfache Standardakkus ohne calcium- Silber- oder sonstige "Technologie" lassen sich eher auffrischen. Was schon aufgebläht ist, hat meist Plattenbruch, kann man aussortieren.

Ich habe erfolgreich 2 Methoden zum zum auffrischen verwendet.

Die erste braucht ein Steckernetzteil 13,8-15V wenige mA (Kapazität / 200 reicht, mit Vorwiderstand Strom einstellen), 2 Batterien, und einen Trafo, der Wechselstrom ca. 360-400mV bereitstellt.
Beide Batterien werden über den Trafo parallelgeschlossen. Die Stromquelle kommt an eine der beiden Batterien. Die Stromquelle lädt langsam nach, der für desulfatieren notwendige Stromfluss beginnt ab ca. 30mV pro Zelle, was die 360-400mV Wechselspannung bei 2 Batterien ergibt. Das ganze läßt man 2-4 Wochen laufen.

Die zweite braucht einen step down oder Netzteil, dessen Spannung man auf 16,5-17V und dessen Ausgangsstrom man auf C/50 bis C/100 einstellt. Ich verwende den hier
Wird verarbeitet: blei-auffrischer.jpg …
Augenscheinlich tote Batterie (gemessen 2V) nimmt anfangs fast keinen Strom auf. Erst nach paar Stunden beginnt ein Stromfluss.
Dabei kann es passieren, daß die Spannung auf 7-8V einbricht. Meistens aber ca. 10V. Ab Spannungseinbruch läßt man das 60-120 Stunden laufen. Jetzt kann man schauen, ob die Batteriespannung wieder oberhalb 16V ist (sommerwarme Batterie ca.15V), dann aufhören.

Ich teste die aufgefrischte Batterie nach ca 24h Ruhe mit diesem Monster
Wird verarbeitet: blei-tester.jpg …
Ruhespannung muss noch >12V sein, bei Last >9V reicht mir als Speicherbatterie, weil ich davon viele parallel laufen habe.

bilder



Mein Bleihaufen wird immer wieder reihum auf diese Art aufgefrischt, weil Starterbatterien im zyklischen Betrieb Kapazität verlieren. So wird das großteils ausgeglichen. Batterien aus dem laufenden Stapel sind häufig schon nach 3-4 Tagen wieder gut.

Kann man so machen, aber sehr aufwändig und lohnt m.E. kaum.
Was heißt die Akkus sind wieder 'gut'? Welche Restkapazität, welche tatsächlich genutzte bzw. nutzbare Kapazität und wie ist der coulombsche Wirkungsgrad?

Wenn Du die 'Auffrischung' mit reinrechnest, hast du vermutlich einen coulombschen Wirkunggrad von 60...70% wenns hoch kommt.
Ich bin da früher immer mit deutlich mehr Wumms drangegangen: höhere Spannung und höheren Strom. Aber meist sind die alten Bleischweine ja sehr hochohmig, bis dann mal ein paar mA fließen. Wird der Elektrolyt langsam warm, steigert sich der Strom auf einige Ampere - dann muß man runter mit der Spannung. Lange halten die Dinger dann meist nicht mehr.

Mit Brutalmethode hab ich angefangen, das frisst viel Energie, die in Wärme und Knallgas umgewandelt wird.
Auffrischen mit step down kostet mich wenig, weil die volle Batterie ja wieder eingebaut wird. Durchschnittlich wird alle 6 Monate etwa die 1,5-2fache Restkapazität zum auffrischen verbraucht, aber blei hat eh 10-30% Speicherverlust. Bei mir eher 10%, weil sich der wenige Strom auf viele Batterien verteilt. Unterhalb C/10 im normalen Betrieb.
Restkapazität ist dann "alles was noch an Blei zusammenhängt", ich kann das bei den ausgenudelten Schrottbatterien nicht abschätzen wenn ich die kriege. Manchmal 20%, manchmal 80%.

Starterbatterien leiden aber meistens unter Bleiverlust, das sich am Boden absetzt. Sulfatierung ist bei Starterbaterien eher selten. Nur Starterbatterien aus PKW die viel rumstehen haben Sulfatierungsprobleme. Daher sehe ich den Ansatz alte Starterbatterien als Speicher eher fragwürdig.
Abgesehen davon gibt es mittlerweile genug gebrauchte Bleispeicher zu kaufen, die durch Lifepo ersetzt wurden. Sogar ich habe 4 wenig genutzte 12V OPZS Hoppecke stehen, die einen neuen Einsatzort suchen.

die "stehen bei mir nur rum" gleich wie die aus schrottautos meist schon eine Weile rumstanden, sogar häufig tiefentladen. Belastung mit max. C/10 schält Sulfatierung und Verunreinigungen nicht ab, muss man nachhelfen. Starterbatterie wird immer sofort nachgeladen im Auto, ich hab zyklischen Betrieb jeden Tag auf 50% runter und auf 100% rauf, und wenns regnet auch mal viel weiter runter

Ich kaufe erst, wenns kostenlos nix gibt UND sich die Ausgabe in max. 2 Jahren rentiert. siehe

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Das passt dazu: https://www.youtube.com/watch?v=afwO_MZjRjA

Ich habe den Faden mal in eine passende Kategorie verschoben.

Ich habe auch noch zwei Kandidaten rum stehen.
Sollten ursprünglich meinen Patchwork Speicher ergänzen, hatte das dann wegen ev. Gasaustritt verworfen, dazu kommt der schlechte Wirkungsgrad.
Vor einem Jahr gab's noch bescheidene 100 und 600 Wh daraus.
Gelegentlich kommen sie ans Ladegerät.
Den 100er hatte ich früher an einem Pulser und schwacher Dauerladung gehängt, wurde eher schlechter. Nachdem er weiter ohne rum stand nahm er dann gar keinen Ladestrom mehr auf.
Da griff ich zur Brutal Methode, Wechselspannung direkt. Ev. 12V eff. Die wirkte doch tatsächlich. Nach kurzer Schock Behandlung ließ er sich tatsächlich wieder laden. Gab 100 Wh von einer 100Ah Batterie.
Ich werde mal wieder kontrollieren, bevor sie endgültig fliegen.
Blei Zeit ist vorbei obwohl sie direkt in mein System passen würden. Erfordert nur 2x 0.7 m Kabel.

Das ist aber eine andere Technik der 'Auffrischung'. Danach ist die Batterie ja wieder wie neu :wink: Allerdings ungesunde Arbeit!

Generell: ich denke, in Zeiten wo man 1 kWh LFP neu bei nkon & Co. für 40...50 Euro bekommt, lohnt das nicht wirklich.
Habe aber auch noch 3 alte Kfz-Bleiakkus, die noch täglich über PV aufgeladen werden. Die eine versorgt per IR-Bewegungsmelder das LED-Licht in Flur und Keller, die anderen beiden werden auch täglich für div. kleinere 'Jobs' gebraucht und sind täglich bei 13,8 - 14,4V per PV. Einmal im Jahr wird der Elektrolytstand kontrolliert und alle 2-3 Monate lasse ich es mal für ein paar min. Blubbern, damit die Säure wieder durchmischt wird. Sonst gibt es Säureschichtung! Sind alle noch sehr niederohmig!

Wenn du dir die speicherbaren kwh mit den voraussichtlichen zyklen multiplizierst, lohnt das dann?

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in AT kommt noch Steuer drauf, und Fracht kostet mehr. Wollte ich ein upgrade auf LFP machen, kostet mich das für 2p8s grob 1200€. Bei jährlich 500 Stromkosten ab Mitte Jahr (aktuell ca 330) incl Grundgebühr rechnet sich das upgrade nie.

übrigens wichtiger ist der kalorische Wirkungsgrad, bei mir grob um 85%, wenn der WR ordentlich zulangt 80%.

Habe meine zwei Prachtstücke heute tatsächlich kurz in den Verbund gehängt. Der 100er war auf Null Volt, nahm erst gar nix auf, dann stieg der Strom doch bis 2 A und sank dann wieder ab. Also so um 1 Wh :wink: Der andere hatte noch 12,2V.
Habs wieder abgehängt. Vielleicht hänge ich den guten morgen mit Messung nochmals dran, danach fliegen vermutlich beide.

Ich hab eine Zeit hinter mir, in der ich auch mit alten bleiakkus rumgemacht habe.
Bis ich dann irgendwann die ersten 8s 100 Ah gekauft habe.

Obwohl das noch in der Vor-barcode-Zeit war und ich alten refurbished schrott bekommen habe, war die performance im vergleich zu altem Blei sowas von überzeugend, dass blei bei mir seitdem raus ist.
Ich zahle das Geld, und habe Zellen auf die man sich verlassen kann.
Der jüngste Haben-Wollen waren 4 zellen 22 Ah, high rate ( 3C ! ), von nkon für 80 Mucken.
Die power bank ist fast fertig, direkt mit Wandler drauf. Anschlussdose Anderson 50 A, Spannungsanzeige, Smart BMS.
Irgendwann fasse ich auch mal die 280 + Generation an, bisher hab ich keine Anwendung dafür.

6 Beiträge wurden in ein neues Thema verschoben: Wandler gesucht

Wie gesagt , ich stehe auch immer noch zu gebrauchten Bleibatterien , nur Starterbatterien sinds halt nicht die mich heiss machen :rofl:

Genausowenig wie zu kleine Lifepo Bänke

1300 Euro hab ich bezahlt für eine 24 Volt 1600 AH 4 Jahre alte Stapler Bleibatterie , also eigentlich nur 700 Euro da die beim Schrott dann wieder 600 Euro Wert war !

Also 700 Euro und noch gut 10 Jahre gehalten , ohne viel Elektronik , BMS, Überwachungsgedöns etc , halt Wasser nachfüllen ....

10 Jahre mein Off-grid Haus in Irland als Speicher versorgt mit variablen täglichen Entladungen von 3-20 kWh , je nach solaren Bedingungen , natürlich nicht so effizient , jedoch dies auszugleichen mit mehr PV ist ja weniger das Problem .

Vielleicht hatte ich Glück mit diesem Schnäppchen , aber war ja bewusst so gewält und die Zyklenfestigkeit dieser ist ja dokumentiert und wohl um ca 10 mal höher wie Auto Blei Starterbatterien ... Ruhe Sie nun in Frieden und Danke

Der Unterschied zwischen Starterbatt und Staplerbatt ist eben doch mehr als nur zwei Buchstaben....:wink:

Stimmt :wink: geht ja um Bleibatterien hier , da gibts ja eine Weite Spanne an Verschiedenen ! Man muss halt rausfinden was zur Anwendung passt .... den ersten Tesla Batterien im Roadster wurden ja auch nur ca 500 Lebenszyklen nachgesagt , da konnte ich mit meiner Bleibatterie nur drüber schmunzeln

Ich habe den Wandler-teil von @hopfen aus dem faden herausgetrennt, der ist jetzt
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