Batterie schalten: Lasttrenner + Vorladeschaltung

Hallo zusammen,

für meine geplante Batterie auf Basis LF280K in 16S-Konfiguration möchte ich einen geeigneten Schalter vorsehen, um die Batterie unter Last ein- und auszuschalten. Und da möchte ich natürlich vermeiden, dass mir beim Einschalten alles um die Ohren fliegt:

wenn ihr schaltet ohne die kondensatoren vorher aufzuladen werden die ganzen schalter sowieso nicht lange halten
da habe ich genau einmal ohne kondensator vorladung geschaltet das gab nen knall und ein teil des kontaktes war weg
dann habe ich mir gleich eine vorladung über widerstände gebaut
Servus Voltmeter,
So hab ich mir das auch vorgestellt, ist mein Gedankengang wenn ich meinen Trennschalter ( Plus getrennt) mit diesem Widerstand und nen Taster Brücke sollte des ja funktionieren. Oder?
Welch Lösungen habt ihr vorgesehen, damit das Einschalten der Batterie unter Last problemlos funktioniert?

Dabei würde ich bevorzugt auf eine aufgebaute Komponente zurückgreifen, möglicherweise bereits in einem BMS integriert, das mit einem Victron MultiPlus II kommunizieren kann.

Ich freue mich auf Eure Beiträge!

Viele Grüße
Peter

@peter_tau

Die Lösung steht im Thema von @voltmeter doch mit drin. Was man nehmen soll, habe ich auch gefragt :smiley:

Das hier ist meine Lösung. Ein Hochstromselektor für Marineanwendungen. 350A Dauerstrom bei 48V.
Vier Schalterstellungen 1x aus, auf 1 für den vorwiderstand zum vorladen der Kondensatoren im WR, auf 2 liegt die Batterie, auf 1+2 liegt die batteriespannumg voll am WR an.
Kostet im Marinehandel ca. 60 Euro.
Nicht zu vergleichen mit dem Chinamüll für 15-20Euro.

Das hier ist meine Lösung. Ein Hochstromselektor für Marineanwendungen. 350A Dauerstrom bei 48V.
......
Hallo

Der Hersteller schreibt: Betriebsspannungen von 6 - 32 Volt, Dauerbelastbarkeit: 12 V/350 A, 2000 A Spitze. Abmessung: 98 x 98 x 76 mm. IP66 wassergeschützt. Kommt der dann trotzdem mit über 48 Volt klar?

Ich hab an der Batterie nur einen 5kWMultiplus hängen.
Der Schalter kann P = U x I also 32v x 350A sind über 11kW
Dauerlösung. Das sollte locker funktionieren.

Die Leistung kann der Schalter ab,
SPANNUNG, ist das was den Lichtbogen verlängert beim abschalten!
auf keinen Fall unter Last Abschalten!! sollte Arc bei seinem Forumsnamen aber verinnerlichen :wink:

habe gerade schreckhaft auf meinen geschaut, der TYP 6006 ist für 48V definiert

Mit dem Wissen das man diese Schalter NIEMALS unter Last AUS-schalten sollte kann der Vorladewiderstand direkt hinten mit auf den einfachen Schalter aufgeklemmt werden, im Fehlerfall brennt der einfach durch

das Trennen der Batterie im Lastbetrieb dann bitte über ein Trennmesser durchführen und als zweiten Schritt den Schalter aus, beim einschalten zuerst das Trennmesser einsetzen die vorladung beginnt sofort, und nach wenigen Sekunden dann den Schalter zuschalten.

Aber das BMS schaltet doch auch ab...klar, ein zusätzlicher Schalter schadet nicht, aber Lastfrei erledigt doch das BMS...

Vielen Dank für Eure Beiträge!


Die Lösung steht im Thema von @voltmeter doch mit drin. Was man nehmen soll, habe ich auch gefragt :smiley:

Klar, die Lösung ist grundsätzlich im Beitrag von Voltmeter beschrieben. Mir geht es aber um konkrete Produkte, da sehr viel Müll angeboten wird, und ich mich über Anregungen freue, wie das Problem zuverlässig gelöst werden kann.
Das hier ist meine Lösung. Ein Hochstromselektor für Marineanwendungen. 350A Dauerstrom bei 48V.
Vier Schalterstellungen 1x aus, auf 1 für den vorwiderstand zum vorladen der Kondensatoren im WR, auf 2 liegt die Batterie, auf 1+2 liegt die batteriespannumg voll am WR an.
Kostet im Marinehandel ca. 60 Euro.
Nicht zu vergleichen mit dem Chinamüll für 15-20Euro.7FF5E6A1-F98A-4B04-A787-3FD5A148222E.jpeg
Der Hochstromselektor mit den Positionen Aus/1/1+2/2 dürfte sehr praktisch sein, zumal man von den Schalterpositionen als Anwender richtig geführt wird und so zumindest beim Einschalten kaum mehr einen Fehler machen kann. Allerdings bleibt das leidige Thema mit dem Ausschalten unter Last. Wenn man für das Ausschalten sowieso einen separaten Lasttrennschalter benötigt, reicht neben dem Lasttrenner natürlich auch ein simpler Schalter Aus/Ein mit Precharge-Widerstand. Und schon hat man wieder das Thema der richtigen Reihenfolge bei der Bedienung des Lasttrenners und des Schalters. Schließlich soll meine Batterie in einem Wohngebäude stehen und nicht in einem Umspannwerk.

Wenn es halbwegs einfach geht, würde ich gerne unter Last ein- und ausschalten können, ohne dass man an Bedienelementen eine bestimmte Reihenfolge einhalten muss. Soll ja auch funktionieren, wenn ein Dritter da ist, der in Panik einen Schalter umlegt.

Wenn niemand eine bessere Lösung hat, würde ich wohl den Lasttrenner als NOT-AUS beschriften und den Schalter so gut wie möglich verstecken oder sonstwie absichern (Schlüsselschalter), damit dieser nicht unter Last ausgeschaltet wird. Ändert aber nichts daran, dass dann beim unvermittelten Einschalten über den Lasttrenner kein Precharge stattfindet...
Aber das BMS schaltet doch auch ab...klar, ein zusätzlicher Schalter schadet nicht, aber Lastfrei erledigt doch das BMS...
Mir geht es hier primär um eine Notfunktion, die unabhängig vom BMS funktionieren soll.

Nachdem ich mir erst alle Teile für das Batteriesystem zusammensuche, bin ich noch nicht ganz im Bild, welche Funktionen herkömmliche BMS abdecken. Aufgrund der Berichte hier im Forum und der geplanten Akkukapazität schwebt mir ein JK BMS mit 2A Ausgleichsstrom vor. Kann man die Batterie tatsächlich über das BMS ausschalten?

Die luftstrecken ( die im Falle eines Lichtbogens relevant sind) sind die selben wie bei dem meinigen.
Also wenn meiner einen Lichtbogen zieht dann tut es die 48V Variante auch.
Für beider schaltet gilt: zügig schalten!
Bei SELV gibt es beim schalten sicherlich eine kräftigen Funken und wenn man schön langsam und zögerlich schaltet bekommt man eventuell bei 300A auch einen stehenden Lichtbogen hin.

Bei dem Schalter ist es gleichgültig wie rum man dreht beim ausschalten -steht er aus aus is aus.
„Falsch schalten“ kann man nicht.
Mal ganz abgesehen davon gibts auch noch die Schmelzsicherung an der Batterie die bei einem fetten Kurzschluss fliegt und das BMS. Bei allen anderen Fällen gibt es die Sicherheitsmechanismen im Multiplus und die dringende Empfehlung von Victron den WR nicht unter Last von der Batterie zu trennen.
Erst WR ausschalten, dann erst Spannungsfrei schalten!

Wie das mit WR’s anderer Hersteller aussieht muss sich wohl jeder selbst ansehen und beurteilen.
Meine Risikobewertung beruht auf der Multiplikation des Schweregrades des zu erwartenden Schaden und der Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines solchen.
In dem Hochstrom Bereich befindet sich nichts brennbares
Der LiFePo brennt auch nicht, die Kabel mit 70 Quadrat brennen auch nicht. Der Rest ist „Residual Risk“ - take it or leave it!
Bei einer Powerwall mit NMC Zellen oder noch schlimmer reanimierten NMC zellen die mal eine Weile tiefentladen
waren würde die Risikobewertung ganz anders aussehen.
Aber auch das muss jeder mit sich selbst abmachen.

Der Nick ‚Arc‘ ist übrigen mit Bedacht gewählt!

Aber das BMS schaltet doch auch ab...klar, ein zusätzlicher Schalter schadet nicht, aber Lastfrei erledigt doch das BMS...
JOP, aber dessen FETS können druchlegieren ;), viel Spass ohne richtiges Trennelement

Wie gesagt ….. jeder gemäß seiner eigenen Risikobewertung ….

Aber das BMS schaltet doch auch ab...klar, ein zusätzlicher Schalter schadet nicht, aber Lastfrei erledigt doch das BMS...
Ich weiss nicht, ob es jemals gelingt, Leuten auszureden einen Notschalter als Betriebsschalter zu benutzen.

Das BMS hat die einzige und alleinige Aufgabe, den Akku zu beschützen.
Aber das BMS schaltet doch auch ab...klar, ein zusätzlicher Schalter schadet nicht, aber Lastfrei erledigt doch das BMS...
Ich weiss nicht, ob es jemals gelingt, Leuten auszureden einen Notschalter als Betriebsschalter zu benutzen.

Das BMS hat die einzige und alleinige Aufgabe, den Akku zu beschützen.
Mach ja sein, aber der schaltet die Last weg, damit wird der Schalter entlastet und hält länger. Wenn der weder läd, noch entladen wird, ist der Stromfluss gering. Warum soll man das nicht nutzen? Klar muss der Schalter sich unter Last ordentlich schalten, aber das muss man ja nicht provozieren, dies würde die Lebensdauer verringern, in der Notfunktion ist es egal.

Das ist wie "tagsüber darf man nicht bei rot fahren, nachts isses aber egal"

Natürlich ist das nur eine technische Regel, den Schalter nicht zu nutzen, oder ein Sicherheitskonzept, oder Erfahrung, oder wie du es auch sonst nennen willst.

Aber sie hat einen Grund: Sicherheit.

Das ist wie "tagsüber darf man nicht ne rot fahren, nachts isses aber egal"

Natürlich ist das nur eine technische Regel, den Schalter nicht zu nutzen,oder ein Sicherheitskonzept, oder Erfahrung, oder wie du es auch sonst nennen willst.

Aber sie hat einen Grund: Sicherheit.
Ich weiß ja nicht was du willst, ich habe nicht gesagt er soll keinen Schalter nutzen, er hat gefragt welcher und was noch Akku trennt. Da ergibt es doch Sinn, im normalen Betrieb das BMS zu nutzen um den Strom abzuschalten um den Schalter zu entlasten. Ende für mich an dieser Stelle.

Ich wiederhole, auch zum letzten Mal: man benutzt den BMS Schalter nicht als Betriebsschalter.

Vielen Dank für Eure Beiträge. Aus diesen würde ich nun folgende Lösung extrahieren:

Ausgehend vom Batterie-Plus gehe ich über eine MEGA 70V/300A Sicherung weiter zu einem einpoligen Batterieschalter Blue Sea m-series 6006 für 48V/300A, der mit einem 100 Ohm Widerstand / 50 W für die Vorladung überbrückt ist. Selbst wenn hinter dem Vorladungswiderstand ein Kurzschluss ist, sollten weniger als 40 W am Widerstand abfallen, sodass dieser mit 50 W ausreichend dimensioniert ist.

Danach würde ich einen Lasttrennschalter 4-polig vorsehen (da ich zwei Batterien parallel habe und jeweils Plus und Minus abschalte), zum Beispiel Siemens 3KD3842-0NE10-0.

Der Lasttrennschalter soll als Wartungsschalter dienen. Einen separaten NH-Trenner würde ich wegen der ohnehin vorhandenen MEGA-Sicherung nicht vorsehen.

Was sagt Ihr zu dieser Anordnung, um einerseits geordnet einschalten (Batterieschalter mit Precharge-Widerstand) und andererseits im Bedarfsfall auch unter Last ausschalten zu können?

Das wird dir bei einem Kurzschluss im wandlereingang selbst dann die Batterie in kurzer Zeit leerziehen, auch wenn er ausgeschaltet ist.
Aber du kannst den Widerstand deutlich größer machen, z.b. 5 kOhm, das gibt nur 2,5 mA und dürfte harmlos sein. Und für die Kondensatoren reicht es auch. Tut denen sogar gut.
Nette Idee, den Widerstand dauernd dran zu lassen.

Das wird dir bei einem Kurzschluss im wandlereingang selbst dann die Batterie in kurzer Zeit leerziehen, auch wenn er ausgeschaltet ist.
Deine Anmerkung "wenn er ausgeschaltet ist" bezieht sich vermutlich auf den Batterieschalter, der in meinem Konzept mit einem 100-Ohm-Widerstand überbrückt ist.

Der Batterieschalter soll ohnehin nicht alleine geschaltet werden. Hauptschaltelement ist der genannte Lasttrennschalter, sodass der Batterieschalter immer nur im Verbund mit dem Lasttrennschalter verwendet wird.

AUSGANGSBASIS VOR ERSTINBETRIEBNAHME:
Lasttrennschalter AUS, Batterieschalter AUS

EINSCHALTEN:
Lasttrennschalter AUS -> EIN, 10 Sekunden warten, Batterieschalter AUS -> EIN

AUSSCHALTEN:
Lasttrennschalter EIN -> AUS, danach Batterieschalter EIN -> AUS

Unter diesen Umständen sollte bei einem Kurzschluss im Wandlereingang im Betriebszustand EIN der Batterie eine der Sicherungen durchschmelzen und im Betriebszustand AUS gar nichts passieren, da die Batterie dank Lasttrennschalter vom Wandlereinang getrennt ist.