Ich plane gerade eine BKS-Anlage mit Akku. Die PV-Panele sind direkt an einem Laderegler angeschlossen. Dieser lädt den Akku und ist über diesen parallel mit dem Wechselrichter verbunden. Wenn der Akku nachts leer wird, muß ich ja den Stromfluß durch den Wechselrichter stoppen, um eine Tiefentladung des Akkus zu verhindern. Diese Abschaltung kann ich sowohl auf der DC-Seite, als auch auf der AC-Seite des Wechselrichters durchführen. Auf der AC-Seite (Netz) gibt es viele preiswerte und qualitativ hochwertige Möglichkeiten zur Abschaltung.
Frage:
Spricht etwas dagegen den Wechselrichter auf der AC-Seite spannungsfrei zu schalten wenn der Akku die Spannungsuntergrenze erreicht hat?
Solange der WR nur kleine Mengen Strom aus der Batterie zieht spricht nichts gegen eine AC-seitige Trennung.
Die AC-seitige Trennung ist sogar zu empfehlen, weil dort die Trennung mit weniger Last (Strom) erfolgt.
Die Geräte, die für Wechselstrom ausgelegt sind, müssen einen Netzausfall aushalten.
Bitte beachten Computer oder andere datenverarbeitende Geräte mögen plötzliche Stromausfälle nicht sonderlich.
Wenn der WR dauerhaft am Netz hängt und keine Verbraucher direkt angeschlossen sind, dann kann auf die Vorsichtmassnahmen verzichtet werden, da die Geräte ja weiterhin aus dem Netz versorgt werden.
Im Allgemeinen, sollten solche Notabschaltungen die Ausnahme sein, besser ist immer die Verbraucher gezielt runterfahren und abschalten, dann den Strom ausschalten.
Sollte der WR jedoch einen höheren Eigenverbrauch haben, so ist eine Trennung auf AC und DC Seite zu empfehlen.
Also zuerst AC trennen. dann ist die hohe Stromlast auf der DC-Seite weg und dann DC trennen.
Beim Einschalten genau umgekehrt, erst DC anschalten (Vorwiderstand und Kondensatorladung nicht vergessen sonst blitzts) und dann die AC-Seite anschalten.
Sowas hat der Dimitri vom youtube Kanal "Solaranlage" veröffentlicht, das Video heißt "Balkonkraftwerk mit Speicher selber bauen, Nachteinspeisung für Solaranlage".
Ich würde nur eben das Relais so einfach angreifen, die Kontakte stehen unter 220V Spannung
Ja - die Netzseite würde ich brav in ein geeignetes Gehäuse mit Standard-Relais bauen, da ich versehentliche Berührungen hier natürlich vermeiden will.
Ich habe an einem Eingang meines Wechselrichters einen Akku hängen. Zwischen Akku und Wechselrichter habe ich einen Victron 100/20 angeschlossen. Über den Lastausgang geht es dann zum Wechselrichter.
Dieser Laderegler ist nicht zum Laden sondern dient nur als Spannungswandler zwischen Akku und Wechselrichter.
Den Laderegler kann ich so einstellen, dass er ab einer gewissen Spannung den Lastausgang ein oder ausschaltet. So saugt dir der Wechselrichter den Akku nicht leer.
Der Laderegler hat den passenden Spannungsbereich am Lastausgang zu meinem Wechselrichter. Da musst du halt aufpassen, dass die Spannungsbereiche zusammen passen.
Als Wechselrichter habe ich einen HM-600. Den kann ich mit Ahoy-DTU auslesen und auch drosseln. Tatsächlich klappt das auch über SmartHome. Man könnte also auch den Hoymiles automatisch drosseln lassen, wenn man zum Beispiel ein EnergyMeter im Sicherungskasten hängen hat.
Ich habe beides schon probiert. Lastausgang vom Laderegler ausschalten oder einfach den Wechselrichter auf 0% AC-Ausgangsleistung stellen. Beides hat super funktioniert.
Bin auch gerade dabei sowas aufzubauen. Akku ist fertig und hab mir jetzt einen HM-300 zugelegt. Warte noch auf die Teile und möchte es auch über Ahoy drosseln. Dazu von Dimitri die Spannungssteuerung, die soll aber nicht direkt in die Zuleitung vom Wechselrichter sondern an den Schalteranschluss von nen Shelly, der mir noch den Verbrauch und Erträge anzeigt. Kann zwar das Ahoy auch, habe aber schon ein Shelly in der Verteilung, der mir 2 Verbräuche vom Balkonkraftwerk und Hausverbrauch anzeigt. Hier mal ne Übersicht wie ich es anschließen möchte. Wäre das soweit für euch OK? Fehlt natürlich noch Absicherung, geht aber erst mal nur ums Prinzip.
@e-t0m endschuldige, ich habe das Wort Spannungswandler total falsch benutzt. Ich hatte das Wort gewählt weil viele an die Stelle zwischen Akku und Wechselrichter einen Wandler dazwischen setzen. Bei mir ist das kein Spannungswandler, eher ein Schutz um den Akku nicht leer zu saugen.
Der Victron 100/20 ist mit 12V, 24V, und 48V Speichersystemen kompatibel.
meine Anlage ist auch so aufgebaut, das die Einspeise-WR (in meinem Fall Hoymiles HM-300) auf der AC-Seite abgeschaltet werden.
Mein Laderegler hat zwei Ausgangrelais, die kann ich frei programmieren, also festgelegen bei welcher Spannung die abschalten und wieder zuschalten.
Daran habe ich ein Siemens Insta-Schütz, 2-polig mit 20A abgeklemmt. Dieses trennt die WR vom Netz.
Vorteil: Insta-Schütz passt schön zusammen mit Automaten in einen Standard-Verteiler. Manche Insta-Schütze haben eine Handbedienung (0-Auto-1). Damit kann ich sogar eingreifen und die WR zu- oder abschalten.
Wie oben schon gesagt, man sollte den DC-Standby-Verbrauch vom WR prüfen. Sonst saugt er auch ohne AC-Netz den Akku leer. Bei mir waren es weniger als 0,5W.
Mein Akku ist ein 24 V LiFePo4 mit integriertem BMS. In den Wechselrichter (Hoymiles HM 600) möchte ich direkt, da er eine Minimumspannung von 16V laut Datenblatt hat.
Tracking kann ich noch nichts sagen, da der Akku noch fehlt.
Mittlerweile habe ich von einem Freund ein Victron Battery Protect bekommen. Damit kann ich den Wechselrichter auch DC-seitiges trennen, sobald die Untergrenze der Akkuspannung erreicht ist. - Mal sehen.
@e-t0m achso sorry falsch verstanden.
Also der Speichersystem ist auf 24 V ausgelegt. Wenn ich mich jetzt nicht täusche, hat der Victron 100/20 am Lastausgang die gleiche Spannung wie das Speichersystem. Zumindest habe ich den Victron auf 24 Volt eingestellt und ich konnte nichts sehen ob man die Spannung am Lastausgang einstellen kann.
Bis jetzt hat der HM-600 immer darauf reagiert. So zumindest laut der Anzeige von Ahoy-DTU.
Ich habe aber auch das Gefühl, dass er relativ schnell einschaltet. Bevor ich meinen Speicher dran hatte, habe ich mit einem Shelly AC-seitig die Daten ausgelesen und manchmal hat der HM-600 Morgens schon eingeschaltet und der Shelly Energiefluss angezeigt der unter 1W war.
@zapfs Kann ich bestätigen. HM-600 und 24V LiFePo4 ohne Spannung umzuwandeln funktioniert.
Ich habe zwar einen Victron 100/20 zwischen Speicher und HM-600, das ist sozusagen mein Battery Protect. Ich habe aber nichts gefunden, dass dieser die Spannung umwandelt. Nichts in den Einstellungen und auch nicht im Datenblatt. Nachgemessen habe ich noch nicht, da der Hoymiles super anspricht.
Ich drossel aber dennoch mit Hilfe von Ahoy-DTU. Bringt mir ja nichts wenn der den Akku leer saugt, wir die Energie nicht brauchen und diese dann sozusagen raus auf die Straße geht.
Ich warte noch auf den Elektriker, der baut mir dann ein EnergyMeter ein und dann sollte die Drosselung automatisch erfolgen. Aktuell mache ich das noch händisch. Was nicht so schlimm ist, bei dem Wetter dauert es eh ewig bis selbst mein kleiner Speicher mit ca. 2,5kWh voll ist.
@e-t0m ja aber keine Option für mich.
Ich habe aktuell noch einen alten Zähler drin, der Rückwärts läuft und gerade mal 4 Sicherungen für das ganze Haus ohne FI. Neuer Zähler-/Sicherungskasten hängt schon und der Elektriker kommt bald zum anschließen der neuen Steigleitung. Dann wird ein neuer Zähler bestellt und nach und nach sämtliche Leitungen vom Haus neu gemacht und dann eben an dem neuen Kasten angeschlossen.
Deswegen habe ich mich für das EnergyMeter entscheiden, welches ich auch schon habe. Wenn es alles neu gemacht werden muss, dann gleich eine richtige Messstelle rein.
Dieser Lesekopf ist meiner Meinung nach nur eine gute Option, wenn man nicht mehr am Sicherungskasten rumbasteln will bzw. sich dafür extra einen Elektriker kommen lassen will.
[quote data-userid="7332" data-postid="78905"]....Wenn es alles neu gemacht werden muss, dann gleich eine richtige Messstelle rein.
Dieser Lesekopf ist meiner Meinung nach nur eine gute Option, wenn man nicht mehr am Sicherungskasten rumbasteln will bzw. sich dafür extra einen Elektriker kommen lassen will.
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Dieser Lesekopf teilt dir exakt das mit, was dein Zähler misst; das ist bei einem zusätzlichem Zähler nicht immer der Fall. Also im Kasten auf jeden Fall eine Steckdose setzen lassen.
@daalchemist hast du dazu genauere Infos?
Würde mich interessieren. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass ein SmartMeter welches direkt an die Phasen angeschlossen wird ungenauer ist als so ein Lesekopf.
Von meinem technischen Verständnis her, sollte der Lesekopf ungenauer sein.
Denn beim Smartmeter kommt die Energie vom Zähler zum Smartmeter, geht in das SmartMeter rein, durch das Smartmeter durch und auf der anderen Seite vom SmartMeter raus zu den FI/Sicherungen.
Dagegen ist der Lesekopf mit IR, wobei es eigentlich doch eher zu Ungenauigkeiten kommen könnte.
So zumindest meine Meinung von dem her was mir über Elektronik und Messungenauigkeiten bekannt ist. Etwas direkt in den Stromkreis zu setzen, misst genauer als wenn etwas von außen reinschaut.
Ich lass mich aber gerne des besseren belehren.
PS: Oder reden wir von zwei komplett unterschiedlichen SmartMetern? Es gibt ja zich verschiedene Arten. Ich habe ein EM24 von Victron mir besorgt.
@stiech82 Der Lesekopf liest nur die Werte digital aus, die der offizielle Zähler ermittelt. Dabei kann es nicht zu Messfehlern kommen - sonst hätte Dein Energieversorger ein Problem. Ich habe selbst seit 2 Jahren einen an meinem digitalen Zähler. Funktioniert bestens.
Ein zusätzlicher Zähler besitzt eine eigene Messvorrichtung, die mehr oder weniger gut sein kann. Dabei kommt es meist zu Abweichungen gegenüber den offiziellen Zählern, die ja geeicht sein müssen.