Die Daten habe ich selbst gesammelt und ausgewertet. Es gibt aber bei verschiedenen Wetterdiensten für viele Orte historische Wetterdaten, mit denen eine solche Verteilung auch ermittelt werden kann.
Die Daten sind zwar ein guter Anhaltspunkt, wären mir persönlich aber zu ungenau. Die Datenbasis für meinen Wohnort liegt knapp 16km entfernt und ca. 70 Höhenmeter tiefer an einem See. Der dort verlaufende Fluss funktioniert teilweise wie eine Wetterschneise. Soll heißen, hier bei uns ist es trocken, auf der anderen Flussseite regnet es.
fraglich bleibt, was man mit den Daten machen will? Heizung auslegen? Dazu bietet die NAT vermutlich die bessere Zahl.
Ob in dem einen Jahr die Kurve 1 oder 2 Grad sich nach links oder rechts verschiebt, wird für die Auswahl der Heizung wenig Relevanz haben, wenn die Heizung den kalten/kältesten Zustand abdecken soll.
Nicht unbedingt, weil man bei Wärmepumpen oftmals mit einer zu knappen Dimensionierung besser fährt als mit einer zu großen und den Rest dann mit dem Heizstab abdecken kann. Hier sind bspw. NAT -13°C, aber es gibt nur knapp 100h im Jahr mit < -8°C, so dass es gerade bei schlechter isolierten Häusern sinnvoller ist auf -8 oder vielleicht sogar -5 auszulegen. Das kostet dann im Jahr keine 50€ extra an Heizstab-Strom wenn man den schlechten COP von ~2 bei sehr niedrigen Temperaturen bedenkt, aber dafür reicht ein kleineres und günstigeres Wärmepumpenmodell das im Normalfall auch weiter runter modulieren kann und an wärmeren Tagen entsprechend weniger taktet und effizienter läuft.
Ja, das mündet dann im Bivalenzpunkt. Es gibt von Herstellern Auslegungsregeln, was sinnvolle Bivalenzpunkte bzw. genauer Abstände zur NAT sein könnten, da sich die natürlichen Temperaturverteilungen (sehr) ähnlich verhalten (für ähnliche Klimazonen).
Auslegung: galt (meiner Meinung nach) mal (teilweise) für On Off Wärmepumpen. Viele / manche Hersteller bieten inzwischen Wärmepumpen mit gleicher Hardware, aber anderer Software an. Da ist dann meist auch die untere Modulationsgrenze gleich.
Inverter WP entschärfen das Problem des Taktens/Überdimensionierung aber generell.
Beispiel Panasonic Serien: gleiche Hardware, aber andere Software/Steuerung.
Die Software ist nicht mit üblichen Handy Updates oder sonstigen elektronischen Geräten vergleichbar, für Panasonic gab es noch nie updates. Daher auch keine Chance, die WP auf die größere Version freizuschalten. Man müsste sich die ganze Platine kaufen.
Die Software für größere Leistungsversionen lässt mehr maximale Frequenz des Kompressors zu und erhöht damit die Leistung.
LG macht es wohl ähnlich.
Gehäusegrößen und Kältemittelmengen lassen Rückschlüsse auf gleiche Hardware/Kompressor zu.
gerne möchte ich euch von meinem WP-Projekt erzählen, das ich nun erfolgreich in Betrieb nehmen konnte. Zum Einsatz kam der Monoblock der Firma Hofmann mit 9 kW Heizleistung und R290 als Kältemittel.
Gegebenheiten:
Ca. 105 m² Wohnfläche, Altbau (vor 1940) mit den üblichen Kältebrücken an den Simsen und Rolladenkästen usw. ca. 700 m üNN – im Allgäu.
Bestand: Kachelkofen und Öl Zentralheizung. Warm Waser wird mit einem 300 Ltr. Boiler elektrisch erzeugt.
Der Plan:
In der Übergangszeit und solange als möglich die Wohnung zu Heizen, ohne den Kachelofen oder die vorhandene Ölheizung anschmeißen zu müssen.
Bisher:
Letztes Jahr habe ich mir 9,6 kWp PV mit einem 10 KW Deye WR und 12 kW DIY Akku mit LiFepo4 Zellen von Aliexpress gegönnt.
Haussteuerung über Siemens Logo mit diversen Modbus Teilnehmern und Steuerung + Visualisierung über Tablet per WEB Editor selbst erstelle Benutzeroberfläche. Alles DIY.
Aufgrund des sehr geringen Interesses des Fachhandwerks der Heizungsindustrie, mir eine Wärmepumpe zu einem angemessenen Preis zu verkaufen, (bitte nicht falsch verstehen, ich schätze die Handwerker sehr und freue mich, dass diese auch ausgelastet sind), habe ich mich mit der Materie selbst befasst.
In die engere Wahl sind dann die beiden Monoblocks von LG und von Hofmann gekommen. Beide mit 9 kW. Die Videos zu dem Produkt der Firma Hofmann war dabei eher ein Argument für LG. Sorry, wie kann man soviel wertvolle Zeit mit nutzlosem Gelaber verbringen? Da konnte ich nichts mitnehmen, was nicht auch in der BA steht. Dagegen sind wichtige Funktionen und Besonderheiten wie Nachtmodus oder Timerfunktion an keiner mir auffindbaren Stelle vernünftig beschrieben. Dass diese Besonderheiten hier von den anderen Besitzern einer solchen WP nicht erwähnt werden, wundert mich doch sehr.
Da ich aber das Ganze als Experiment betrachte, habe ich mich für diese WP entschieden. Im Notfall wollte ich die Elektronik der WP entfernen und die Steuerung komplett über meine Logo machen, was noch immer nicht völlig vom Tisch ist.
Stand jetzt:
Die WP läuft problemlos und lädt eine 500 Ltr. Pufferspeicher nur im Heizbetrieb. Das geht fix, die Heizleistung scheint ok zu sein. Kühlbetrieb brauche ich nicht. Die Verarbeitung der WP scheint mir solide, lediglich die Isolierung im Innenbereich erscheint mir etwas dürftig bzw. Lückenhaft. Das ist aber mit geringem Aufwand einfach selbst zu verbessern. Das Bedienpanel ist ordentlich und übersichtlich aufgebaut. Leider habe ich noch keine andere WP näher betrachten können, kann also keine Vergleiche ziehen.
Wer behauptet die WP sei sehr leise, der hat sie noch nicht in Betrieb erlebt. Bei 850 U/min ist an Schlafen in 6 m Entfernung bei offenem Fenster nicht zu denken. Der Lüfter kann im Automatikbetrieb bis zu 1500 U Link entfernt
Die Funktion “Nachtmodus“ oder den Betrieb mit den Timern machten mir Hoffnung, leider konnte ich dahinter keine Funktion finden die Sinn ergeben hätte. Die BA hilft da leider auch nicht wirklich weiter.
Zum Glück habe ich den Mod-Bus Adressbereich von der Firma Hoffmann bekommen, sodass ich nun die max. Drehzahl und die Sollwertvorgabe über meine Logo vorgebe. Bei Nacht mit max. 550 U/min ist die WP nun für mich nicht mehr zu höre.
Was mich ein wenig wunder, ist die Tatsache, dass die WP annähernd als Zweipunkt-Regelstrecke arbeitet. Entweder Kompressor Ein oder Aus. Die Drehzahlregelung am Kompressor findet, wie ich beobachten konnte beim Hochlaufen, Runterfahren und nur im geringem Umfang abhängig von der Regeldifferenz statt. Das habe ich mir doch etwas „smuser“ vorgestellt. Auch da werde ich mit der Sollwertvorgabe aus meiner Steuerung noch versuche machen.
Gerne genieße ich noch den Sommer und werde, sobald die WP auch mal wirklich gebraucht wird weiter berichten.
Fazit:
Ich halte die Maschine zu diesem Preis einfach für Topp.
Kaufabwicklung / Lieferung absolut problemlos,
Die Dokumentation ist mangelhaft, Unterstützung vom Hersteller / Lieferanten würde ich vorsichtig als kurzsilbig bezeichnen, ohne sie Info zum Mod-Bus Register hätte ich mir die LG gekauft.
Ohne eine Lösung für den Nachtbetrieb in direkter Nähe zu Schlafräumen nicht zu betreiben.
Wer selbst in der Lage ist Lösungen zu finden und Herausforderungen nicht fürchtet, für den kann es ein schönes nutzbringendes Projekt sein.
Ich kann mich dem Urteil von Anonym 30566 nur anschließen. Im Sommer hatte ich mir die 9Kw Version bei Hofman bestellt und sie dann direkt und ohne Puffer in den bestehenden Heizkreislauf eingebunden. Zu beheizen ist eine 100m² große Doppelhaushälfte von 1963, allerdings im Laufe der letzten Jahre immer weiter thermisch saniert. Erst vor vier Jahren habe ich von Öl auf eine Gas-Brennwerttherme umgestellt. Eine WP war mir damals zu teuer. Bei dem Angebot von Hofman habe ich mich dann doch dazu entschieden, genau wie Anonym 30566, einfach als Experiment mit überschaubarem Verlustrisiko.
Seit dem 14. September läuft die WP jetzt im Regelbetrieb. Gleich zu Anfang gab´s ein Problem mit einem defekten Temperatursensor, den ich aber mit Bordmitteln ersetzen konnte. Das Problem mit der Lautstärke des Lüfters habe ich auch so empfunden. In den Parametereinstellungen habe ich die Lüfter-Min-Drehzahl von 850 auf 600U/min reduziert. jetzt ist der Geräuschpegel für mich in Ordnung. Das Bedienpanel bietet sehr viele Einstellmöglichkeiten der Parameter. Dies kann aber auch gefährlich sein wenn man nicht weiß was man tut und zur Beschädigung der WP führen.
Was mich beim Starten der WP gestört hat war, dass sie zum Erreichen des eingestellten Sollwerts der Vorlauftemperatur den Kompressor und den Lüfter auf die maximale Leistung hochfährt. Dabei wird viel Energie verbraucht. Um das zu vermeiden habe ich in den Parametern die Frequenz für die Kompressordrehzahl z.Z. auf den kleinsten möglichen Wert von 50Hz eingestellt. Nun dauert es zwar etwas länger bis die Endtemperatur erreicht ist, dafür läuft die WP nun aber nach dem Start nicht mehr auf Volllast. Bis jetzt funktioniert das so. Falls es mit fallenden Außentemperaturen nicht mehr reichen sollte, werde ich die Frequenz schrittweise erhöhen.
Die Bedienung und Einstellung der WP ist über das kabelgebundene Bediendisplay möglich. Des Weiteren steuere ich die WP über das Handy mittels TUYA-App. Hier gibt zwar nur wenige Bedienmöglichkeiten wie EIN/AUS, Vorlauftemperaturverstellung, TAG-/NACHT-Modus und Timer, aber das ist für den täglichen Gebrauch absolut ausreichend.
Leider habe ich bisher noch keine andere WP untersuchen können. Ursprünglich war meine Idee, die WP zusätzlich auch über einen Raumthermostaten zu steuern, genauso wie ich es auch mit meiner Gastherme gewohnt war. Es gibt in den Parametern die Möglichkeit eine solche Funktion freizuschalten. Im Bedienpanel erscheint dann auch diese Funktion. Leider ist die WP dann tot. Das einzige was dann noch läuft ist die Umwälzpumpe. Ein Anruf bei Hofman Energy ergab dann, dass die WP nur witterungsgeführt zu betreiben ist. Eine zusätzliche Führung über einen Raumthermostaten ist wohl nicht möglich.
Wie schon gesagt, seit dem 14. September ist die WP jetzt in Betrieb, und das zu meiner vollen Zufriedenheit. Wenn sie sich im kommenden Winter weiter so gut schlägt, dann war das ein echtes Schnäppchen.
Ich habe nach vielen Vergleichen mich auch für die Avarma WP Monoblock 290 entschieden. Lieferung, Abwicklung und Informationen der Firma waren korrekt. Die WP konnte ich innerhalb kürzester Zeit in Betrieb nehmen. Die Wärmepumpe hat meine Erwartungen deutlich übertroffen. M.E. sind die Komponenten sehr sauber verarbeitet. Billig kommt mir dabei nichts vor. Das Gehäuse ist nicht aus Plastik. Die Anleitungen sind sehr gut verständlich. Die Inbetriebnahme war problemlos. Ich werde die WP mit PV-Überschuss betreiben und über ein übergeordnetes Energiemanagement übersteuern. Ggf. über ModBus, wobei mir mnmentan die direkten Möglichkeiten ausreichen erscheinen..