Auslegung/Auswahl Kilmaanlage 4-Zimmer-Wohnung Single- oder MultiSplit?

Hey,

wie wahrscheinlich recht viele hier bin ich auch über die Videos vom Andreas auf das Thema Heizen mit Klimaanlage aufmerksam geworden.

Wärend der aktuell noch laufenden Renovierung habe ich mich entschlossen fürs Heizen voll auf Klimaanlagen zu setzen.
Es existieren außer im Badezimmer (Fußbodenheizung) auch keine Heizkörper mehr. (Klar, die Leitungen liegen natürlich noch versteckt in der Wand)

Und die Frage welche Marke, Single-Split-Multisplit usw. ist wahrscheinlich eine Frage auf die es keine pauschale Antwort gibt.
Mich würde dennoch mal unverbindlich eure Meinung interessieren.

Ich habe ca 120m2 Fläche die sich wie folgt aufteilen:
Dachgeschoss:
40m2 Hobbyraum/Dachboden/Gästezimmer der nur sehr selten genutzt wird (1 großer Raum mit 3,5M Raumhöhe)

1.Etage (meine Wohnung)
32m2 Büro/Wohnzimmer
16m2 Schlafzimmer
16m2 Küche
8m2 Flur
5m2 Badezimmer

Mein ursprünglicher Plan war es, dass ich das Dachgeschoss sowie das Büro mit einer Single-Split-Anlage ausstatte und Schlafzimmer und Küche zusammen mit einer Multisplit abdecke.

Zieltemperatur Büro/Wohnzimmer da ich mich dort fast den ganzen Tag aufhalte (Selbstständig, Arbeite von zu Hause) ist 22°C
Küche und Schlafzimmer Zieltemperatur 17°C oder Bedarfsgerecht zum Abendessen etwas mehr.
Dachgeschoss wird nur 20 Tage im Jahr benutzt und nur bei Bedarf geheizt.

Für das Dachgeschoss habe ich eine Panasonic Etherea 3,5KW, die Anlage ist auch montiert und läuft gut.
Bei der Raumgröße sogar ohne externen Temperatursensor ohne sich tot zu takten was ja häufig ein Problem zu sein scheint.

Fürs Büro habe ich eine Daikin Sarara Ururu RXZ25N / FTXZ25N und die Anlage läuft auch seit Juli.
Das funktioniert mit dem Heizen out of the box auch wirklich sehr sehr gut wie ich finde. Taktet quasi nie und modelliert teilweise auf bis zu 80-85 Watt runter.

Für Schlafzimmer und Küche hatte ich eine Mutlisplit DAIKIN Perfera 2MXM40A9 + 2x FTXM20A geplant. Und die Anlage steht hier auch schon.
Ist aber noch nicht montiert/in Betrieb genommen weil sich die Renovierung unfreiwillig verzögert hat.

Aber weil sich die Renovierung verzögert habe ich dadurch jetzt gemerkt, dass sich die Wärme vom Büro/Wohnzimmer aus so gut in der Wohnung verteilt, dass ich die anderen Räume bis jetzt auch schlichtweg gar nicht hätte heizen müssen obwohl hier durchaus auch schon Frost war.

Und das, obwohl die Sarara im Büro (8x4 Meter) an der von der Tür am weitesten entfernten Stelle montiert ist.
Die Küche hatte bis jetzt nicht unter 18°C gehabt und das Schlafzimmer noch nicht unter 17°C. Meist hat es dort aktuell sogar eher 19°C bzw. 18°C.

Aus dem Grund zweifel ich jedoch jetzt an der Auswahl die ich getroffen habe.
Mein eigentlicher Gedanke war es, dass ich ne Perfera Multisplit nehme und diese im Winter dann tagsüber wenn sie läuft mit geringer Last durchlaufen kann mit BEIDEN Innengeräten.

Im Sommer würde zum Kühlen vom Schlafzimmer dann entsprechend ineffizienter nur ein Innengerät laufen aber das hätte ich in Kauf genommen. PV-Anlage vorhanden. Strom im Sommer eh kein Problem.

Gelebte Realität ist aber wie ich jetzt feststelle wohl, dass die Anlage wenn sie überhaupt mal laufen müsste, dann vermutlich nur Bedarfsgerecht zum Abendessen in der Küche ne Stunde am Tag. Und im Schlafzimmer selbst im Winter eigentlich gar nicht.

Und im Sommer würde ich wahrscheinlich in der Küche nie kühlen.
Kurzum... ne Multisplit wo realistisch zu keiner Jahreszeit überhaupt jemals beide Innengeräte gleichzeitig laufen ist... wahrscheinlich nicht unbedingt sehr sehr clever.

Wie gesagt, ich hätte das so nicht erwartet. Hätte ich gewusst, dass sich trotz der nicht optimalen Raumanordnung die warme Luft aus dem Büro so gut im Rest der Wohnung verteilt, hätte ich keine Multisplit gewählt.

Die Preisfrage ist jetzt natürlich.... die Anlage ist bezahlt und steht seit 6 Monaten hier. Trotzdem einbauen? Oder lieber versuchen (sicher mit Verlust) weiterverkaufen?

Mein Gedanke wäre aktuell eher, dass ich für die Küche lieber die günstigste Daikin Siesta nehmen würde. Klar, die kann nicht so weit runtermodellieren.
Aber da ich damit wenn dann nur sehr zielgerichtet und wenig heizen würde (damits zum Abendessen warm ist) wäre das kein Problem.
Und fürs Schlafzimmer würde ich dann eine Perfera als Single-Split nehmen.

(Das Bad hat aktuell noch Fußbodenheizung da wir 2 Wohnungen haben und noch eine Ölheizung existiert. Würde diese mal entfallen würde ich ob der extrem kleinen Raumgröße vermutlich einen Infrarotheizkörper nehmen.

Aber ich bin mir unterm Strich halt trotzdem nicht sicher was ich jetzt machen soll. Klar, ich werde das am Ende selbst entscheiden müssen.

Ich würde mich aber sehr freuen noch 1-2 Gedanken von Euch zu hören wie ihr es vielleicht persönlich machen würdet. Oder wie sich das anhand eurer persönlichen Erfahrungswerte verhält! :slight_smile:

Ich hab zwar deinen Post noch nicht ganz gelesen, aber ich würde, wenn genug Platz ist, IMMER Singlesplit den Vorzug geben.
Die Innengeräte von Multisplit lassen sich prinzipbedingt nie völlig unabhängig voneinander regeln.

Gerade das wird nicht gutgehn.

Ich habe bisher immer nur Warnungen vorm vielen Takten gelesen. ich habe in über 10 Jahren noch NIE von einer WP gelesen, die durch Takten kaputt gegangen wäre.
Auch meine LLWP taktet wie sie will. Im Übergang oft sicher mehr als 10 mal die Stunde. Ich hab das nie aufgezeichnet, aber sie läuft seit 2015 problemlos. Im Sommer zum Kühlen und im Winter zum Heizen.

1 „Gefällt mir“

Was ich hier im Forum gelesen habe: Die Anlage moduliert recht weit runter und läuft auch sehr gut mit nur einem IG. @ulli hat die seit dieser Heizsaison im Einsatz und ist begeistert.

Diese Multis machen vor allem ab 3 IGs Probleme, die 2er Multis sollen wohl noch recht gut laufen.

Insofern würde ich die jetzt auch einbauen.

Schau dir mal die Eurovent-Daten an:
https://www.eurovent-certification.com/de/catalog/program/certificate/participant/model/show/202060549

Die moduliert bis 0,67kW thermisch runter, das sind ungefähr 100 Watt elektrisch. Das sind traumhafte Werte.

Was die gute Wärmeverteilung angeht: Ist deine Wohnung sehr gut gedämmt? Dann kann ich mir das gut vorstellen. Aber warte auch mal ab, wenn es 1 Woche mal ordentlich kalt ist, um die Situation besser einschätzen zu können.

1 „Gefällt mir“

Das war tatsächlich auch mehr umgangssprachlich gemeint von mir.
Wirklich Sorge habe ich da nicht. :smile:

Aber jetzt hab ich tatsächlich genau die zwei Aussagen die ich befürchtet hatte. Nein und Ja :sweat_smile:

Ja, die Eurovent-Daten hatte ich auch gesehen.
Anhand dessen hatte ich auch die Auswahl getroffen. :grinning:

Es ist tatsächlich so, dass die Wohnung jetzt beim renovieren neu gedämmt wurde. Vom 5.November bis heute habe ich 89kwh benötigt.
Also ohne den besagten Dachboden/Hobbyraum natürlich.
Ich denke das ist durchaus sehr akzeptabel.

Ich hoffe auch mal kurzfristig noch eine Woche mit richtig kaltem Wetter zu haben. Aber so wirklich kalt wird es hier bei uns (Norddeutsches Flachland) sowieso selten. Wir hatten jetzt einige Tage mit Frost bei Nacht und 1-3°C am Tag. Das ist eigentlich schon ein Temperaturbereich wo man sagen kann, dass es selten wirklich kälter wird. :slight_smile:

Ich schau mal, dass ich über die SuFu möglicherweise finde, was Ulli dazu geschrieben hat. Danke dir!

Diese Kombination habe ich im Büro und Schlafzimmer im Einsatz. Büro läuft von Mo-Fr, Schlafzimmer bei Bedarf (so gut wie nie). Wenn Du Interesse an detaillierten Daten bezüglich Verbrauch, Heizleistung, usw. hast, kann ich Dir die zukommen lassen.

Das Takten ist für die Anlage wohl nicht so schlimm, aber die Effizienz geht massiv in den Keller.

Wenn ich meine drei 3er Multiplit 3MXM68 machen lasse, wie sie denken, komme ich auf einen SCOP von kleiner 2. Die Regeln die Raumtemperatur auf +-0,1°C genau, takten dabei aber im Minutentakt. Die Begründungen dazu sind durchaus nachvollziehbar, aber da musste ich was machen und komme jetzt Richtung SCOP 3.

Die Modulationsbereiche, insbesondere die untere Grenze, sind je nach Typ unterschiedlich. Hinzu kommt, dass diese je nach Außentemperatur gar nicht angefahren wird. Bei meiner erreicht er die untere Grenze nur bis +10°C darunter geht er schnell hoch.

Sollte aber in deiner Region und Auslegungstemperatur durch eine gute Auslegung halbwegs in den Griff zu kriegen sein.

Ich habe jetzt doch die Multisplit genommen.
MXM40A9 + 2x FTXM20A 2KW

Leider muss man aber sagen, dass das out of the box leider so überhaupt nicht funktioniert.
Die Anlage läuft jetzt seit 3 Tagen im Auto-Modus und mit Timer zu den glechen Uhrzeiten wie meine andere Anlage und aus vorheriger Erfahrung mit der Sarara hab ich auch 1x alles eingestellt und danach nichts mehr verändert damit sich mögliche Lernwerte gut setzen können.

Ich habe jetzt aber an allen 3 Tagen über 70(!) Taktvorgänge gehabt.
Die Anlage startet irgendwo bei 350-400 Watt, läuft da einen Moment, regelt sich hoch bis auf 800 Watt, merkt dann es ist zu warm, schaltet ab.
Und fängt nach 3 Minuten wieder von vorne an in Endlosdauerschleife ohne irgendwas dazuzulernen.
Dabei könnte die Anlage beim aktuell doch sehr kaltem Wetter ganz sicher bei irgendwas um die 300 Watt konstant durchlaufen.

Das ist vergleichbar wie meine Panasonic mit dem Horror-Temperatur-Sensor, nur nochmal 3 Nummern schlimmer.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich davon halten soll.
Klar, jetzt könnte man sicher über die Bedarfssteuerung gehen, aber das kann ja nicht sein, dass das out of the box wirklich so unglaublich schlecht funktioniert. Die taktet in 5 Stunden doppelt so viel wie die Sarara bisher in einem halben Jahr zusammen.
Die Anlage wollte ich eigentlich bei meinen Eltern auch einbauen.
Aber wenn das ohne Eingriffe nicht funktioniert ist das wohl nichts.

Das einzige was meines Gefühls nach positiv ist.
Die Zahl der Abtauvorgänge hält sich trotz Frost und Nebelsuppe in Grenzen und die Anlage taut bis jetzt auch nur dann ab, wenn sie es auch muss.

Beide IGs sind eingeschaltet? Wie groß sind die Räume? Welche Soll-Temperatur? Wie lange läuft die denn im Ein-Takt?

Econo bei beiden IGs würde ich auch mal antesten.

1 „Gefällt mir“

Ja, beide Innengeräte immer gleichzeitig eingeschaltet.
Anlage läuft per Timer immer zur identischen Uhrzeit. Für beide IG :slight_smile:

Die Räume sind jeweils 16m2 groß mit offener Tür zum gleichen Flur.
Solltemperatur 20°C

Lüfter auf Auto bei beiden IG und Schwenken horizontal und vertikal dauerhaft aktiv.
Der Wärmebedarf beider Räume ist wahrscheinlich nicht exakt identisch, sollte sich aber auch nicht gravierend (mehr als 10-15%) unterscheiden.

Die Anlage taktet etwa 7-8x pro Stunde.
Im Aus-Takt sinkt sie für etwa 2 Minuten auf 10 Watt ab.
Demzufolge läuft sie immer so um die 7 Minuten.
Sie startet immer bei einer ähnlichen Wattzahl, läuft die ersten Minuten konstant bei 400 Watt und geht dann innerhalb von 1-2 Minuten von der Leistung deutlich hoch auf 750-850w, erreicht dann laut App aber die 4°C über Solltemperatur und schaltet an dem Punkt dann wieder ab.
Nach kürzester Zeit ist die Sensortemperatur aber wieder weniger als 4°C über Soll und die Anlage fängt wieder an.

Ich habe jetzt effektiv einen Verbrauch von 0,5kw/Stunde wenn die Anlage läuft (12h am Tag) und währendessen taktet sie leider dauerhaft.
Damit liege ich ja wirklich weeeit in einem Bereich wo sie konstant laufen können muss.

Econo kann ich mal ausprobieren.
Eigentlich habe ich aber die Hoffnung, dass die Regelung doch wohl intelligent sein müsste bei dem Nutzer-Szenario soweit zu lernen, dass das out of the box gut funktioniert.

Weil wir sind ja jetzt nicht in einer Jahreszeit wo man im Ansatz in einen Bereich kommt, wo die untere Modulations-Grenze auch nur im Ansatz ein Thema wird.
Da wäre es dann ja vermutlich noch viel viel schwieriger.

Dass die Anlage vielleicht etwas lernen muss ist mir bewusst.
Bei der Sarara ging das auch nicht sofort an Tag1.
Aber jetzt nach dem dritten Tag finde ich es schon erstaunlich, dass sich das Verhalten der Anlage wirklich gar nicht verändert.

Ich will jetzt auch nicht voreilig alle Parameter ändern da die Anlage sicher auch wieder etwas braucht um sich wieder drauf einzustellen.
Aber Econo könnte ich mal probieren und schauen ob es in den nächsten Tagen dadurch besser wird.

Ich simuliere mit den 20°C die ich eingestellt habe eigentlich gerade das Nutzerverhalten was die Anlage hätte wenn sie bei meinen Eltern eingebaut wäre (Raumgröße/Wärmebedarf sind sehr sehr ähnlich) und staune daher gerade, dass das nicht funktioniert. Ich bin eigentlich fest davon ausgegangen, dass das vor allem bei den jetzigen Bedingungen problemlos laufen wird.
Und dachte eher die Übergangszeiten wären "spannend/interessant" und Fälle wo vielleicht nur ein IG läuft.
Daher bin ich doch gerade sehr.... sagen wir mal erstaunt und durchaus verwundert.

Meine Eltern sind auch schon älter und da kann ich von denen nicht erwarten, dass die sich mit der Steuerung auseinandersetzen.

Daher will ich eigentlich versuchen, dass die Anlage bei den Bedingungen möglichst ohne eingreifen zu müssen einigermaßen gut und zumindest mit wenig takten funktioniert. Gleichzeitig aber nicht morgens 3 Stunden braucht bis es warm ist.

Das muss ja eigentlich möglich sein. Sollte man zumindest meinen?


Für meinen rein persönlichen Anwendungsfall den ich mit der Anlage habe (die 20°C die ich gerade als Test fahre brauche ich selbst bei mir am Ende nicht) werde ich sicher irgendwie zurechtkommen, da kann ich sicher mit der Bedarfssteuerung eine vielleicht nicht optimale aber für mich passable Lösung finden.
Darum bereitet mir das jetzt keine Schlaflosen Nächte.

Aber da die Anlage ja gern und auch viel empfohlen wird bin ich gerade schon etwas erstaunt über das Verhalten.
Eigentlich kann ich damit ja unmöglich alleine sein weil der Anwendungsfall den ich gerade ausprobiere mit den 20°C, zwei durchschnittlich großen Räumen, gleichzeitigem Betrieb beider IG ja eigentlich sehr klassisch ist und für die Anlage ja schon eigentlich eher der Optimalfall sein sollte für einen guten Betrieb.

Sind das bezüglich der Unabhängigkeit der IG bei MS eigene Erfahrungen?
Man kann nicht eins auf Kühlen und das andere auf Heizen stellen, das ist richtig, aber in einem Raum 22 und im anderen 18°C juckt die Anlage nicht. Das macht unsere klaglos.

Falls Econo nicht dein Problem löst und sich das Verhalten nicht bessert:

Morgens die erste Std. Zeitprogramm mit 100% Bedarfssteuerung starten lassen.

Dann Zeitprogramn mit 65% Bedarfssteuerung starten lassen für den Rest des Tages - sollte ca. 500W betragen im Maximum.

Das ist das typische Verhalten, wenn ganz real die Temperatur am Sensor zu schnell absinkt, wenn die in den Aus-Takt geht. Die Hysterese ist bei den Anlagen oft klein, vielleicht 0,5 Grad.

Die Anlage macht eigentlich dann das, was sie soll: Die Temperatur halten, ohne stark zu überheizen.

Aber natürlich ist das Murks. Meine MHIs haben da auch gemacht, liegt hier einfach auch an der ungünstigen Physik: Wir heizen nur bedarfsweise, IG hängt an einer kalten Außenwand, ungedämmter Altbau. Da fällt einem die Temperatur am Sensor innheralb von 1-2 Minuten wieder unter die Hysterese.

Was auch letztens mal benannt wurde: Wenn die an der Außenwand hängt und das Loch nach außen ist nicht optimal abgedichtet, kann kalte Luft einströmen und die Anlage beeinflussen.

Wir haben das schlussendlich nur in den Griff bekommen durch Umbau des Sensors. Also nach außen ziehen und mit gut Abstand zu einer Außenwand und gut gedämmt mit Styrodur. Zwar fällt dann die Innentemperatur in einer Taktpause wirklich mal 1 Grad ab, aber sie taktet nur noch 2-3 mal die Stunde. Das ist vollkommen ok.

Ich hatte auch mal experimentell ermittelt: Wenn die Anlage 7-8 mal die Stunde taktet, halbiert sich die Effizienz etwa. Ist also auch deshalb Murks.

Wenn du einen schnellen Temperatursensor rumliegen hast, kannst ja mal vermessen, ob deine Innentemperatur wirklich so schnell absinkt.

Selbstlernende Anlage: Viel kannst du da nicht erwarten. Ich glaube, diese ganze Regelungstechnik ist 40 Jahre alt und wird gepflegt, wie ein Microsoft Word. Also seit 20 Jahren nicht wirklich was Neues, den alten Code packt keiner mehr an.

Aber selbst wenn sie lernen könnte, was will sie denn machen? Dem Nutzer zumuten, dass die Temperatur 1-2 Grad abfällt? Dann beschweren sich die Kunden, dass die Schwankungen zu hoch sind. Leider ist der Mensch sehr empfindlich, was die Temperatur angeht, da ist 1 Grad für viele nicht mehr akzeptabel. Günstig wäre, wenn man selber die Hysterese der Anlage einstellen könnte, bietet leider kein Hersteller.

Die Anlage dazu zu bringen, im niedrigeren Leistungsbereich zu bleiben, kann auch helfen. Also Econo oder Bedarfssteuerung.

Aber irgendeine lernende Logik scheinen die Anlagen ja zum Teil schon zu besitzen.
Sicherlich ist das bei einer Multi-Split nochmal komplizierter als bei einer Single-Split.

Aber da das bei der Sarara super funktioniert nach 1-2 Chaos-Lerntagen (die Anlage ist ja auch technisch gefühlt uralt, Raum ist vergleichbar isoliert, auch Außenwand) hatte ich schon die Hoffnung, dass die Multisplit bei 7x takten/h und 0,5kw/h irgendwann von selbst auf die Idee kommt, dass konstantes Durchlaufen auch funktionieren könnte.

Die Fähigkeit auf dem Papier so super weit runtermodullieren zu können ist ja in der Praxis wertlos wenn man das real gar nicht erreichen kann.

Weil es scheint ja schon so, dass es Regelungen bei Daikin gibt die das sehr wohl gut können.
Die Single-Split Perferas scheinen das ja auch so halbwegs zu schaffen.
Vielleicht muss ich mich nochmal mit Faikin beschäftigen.
Ärgerlich ist nur, dass ich Faikin eigentlich nur anschließen kann, wenn ich die KNX-Schnittstelle wieder rausschmeiße.
Wäre wenn dann nur mal zum testen um zu evaluieren ob die Anlage damit eventuell besser laufen könnte.
Vielleicht muss ich das Geld mal investieren um das rauszufinden. Könnte im Forum ja vielleicht auch wem weiterhelfen abseits von mir selbst.

Ich muss mir mal in Ruhe Gedanken machen.
Aber es muss doch irgendwie möglich sein das zu verbessern ohne immer die Bedarfssteuerung anpassen zu müssen.

Ich kann bei mir über Zennio Klic meine Multisplit mit externen Temperatursensoren füttern.
Hab Temperatursensoren im Präsenzmelder und Glastaster und Feuchtigkeitssensor in beiden Räumen. Da kann ich einen Mittelwert aus den 3 Temperaturwerten bilden und an die Klima übermitteln. Der Wert wird sicher weniger schwanken als der interne Temperatursensor.
Das könnte die Regelung wahrscheinlich auch nochmal deutlich verbessern.
Das hab ich bis jetzt noch nicht programmiert bzw mich auch noch gar nicht mit beschäftigt weil ich erstmal schauen will wie die Anlage so funktioniert.
Vor allem mit Hinblick auf den Use-Case für meine Eltern.

Das mit den externen Sensoren wollte ich für die Sarara eigentlich auch nutzen für einen externen Temperaturwert. Aber die Anlage regelt so gut, dass ich das besser nicht angefasst hab.

Weil die Anlage ist ein Traum.
Steht einfach nur auf Auto.
Kloppt jeden Morgen mit 1.800 Watt los.
Nach 20min ist der Raum brauchbar warm und die regelt sich super wieder ein. Wenns blöd läuft taktet die morgens 1x und das war's für den kompletten Tag. Häufig klappt es sogar ganz ohne.
Abtauvorgänge mal außen vor natürlich

Hast du mal die Wanddurchführung geprüft, dass da keine kalte Luft reinkommt?

Ich bin mir da nicht so sicher. Was ich bei meiner ATXF Single-Split durchaus sagen kann: Der Verdacht liegt nahe, dass sie etwas lernt, aber eher kurzfristig. Nachdem sie einige Male getaktet hat, verändert sich etwas ihr verhalten, so dass das Takten sich etwas reduziert. Hat zumindest den Anschein. Aber das die über Tage ihr Verhalten immer weiter anpasst, kann ich nicht erkennen.

Bei unserer MHI-Anlage war das auch immer nur eine These, dass die das doch machen müsste, aber ich hab trotz intensiver Beobachtung nicht wirklich was Handfestes erkennen können, dass die lernt. Zumindest nicht so in dem Sinne, dass nach einer kompletten Stromabschaltung und Neuanschaltung die Anlage sich wieder anders verhält und erst wieder lernen muss.

Die Wandurchführung ist in Ordnung, da kommt keine kalte Luft rein. :slight_smile:
Econo scheint schonmal nicht zu helfen, das Verhalten ist heute bisher identisch zu den Vortagen, die Anlage geht zwar nicht auf 800 Watt hoch. Sondern auf 720 Watt und schaltet dann ab.
Ich werde das der Fairnesshalber jetzt mal 3 Tage probieren und schauen ob sich da noch etwas ändert.

Darüber habe ich auch schon nachgedacht.
Aber das Bedarf dann vermutlich übers Jahr häufigerer Anpassungen.
Wenn man den Wert niedrig genug ansetzt bekommt man das takten ja bestimmt problemlos weg... aber aus dem Grund, dass es nicht mehr warm genug wird.

Aber wie "weit" die Grenze der Bedarfssteuerung über dem Heizbedarf liegen darf um das takten trotzdem noch zu verhindern ist ja etwas, was man zumindest ausprobieren könnte :slight_smile:
Vieleicht tut ein Limit von 500 Watt ja seinen Job und die Anlage regelt bei 300 Watt ein statt zu takten, das wäre zu testen :slight_smile:

Genau so. Du musst das obere Limit deutlich runter bekommen, wenn dein Raum bei 800W schon so schnell ins Überhitzen geht.

Ich hab das schon geahnt, dass das Econo-Limit bei deiner Anlage auch so bei 800W liegt und es dann überhaupt keinen positiven Einfluss hat. Musst dich dann also doch der Bedarfssteuerung zuwenden.

Bei meiner Single-Split ATXF25 läuft der Regler meist so mit 350W, wenn Econo aktiviert. Bei Start geht sie aber auch mal bis 550 W hoch. Das funktioniert super in einem 10m² Zimmer, auch mit geschlossenen Türen. Ich bin sowieso überrascht, wie gut die immer läuft. Ich hätte mit deutlich mehr Problemen gerechnet, weil auch nur bedarfsweises Heizen, mal 2 Stunden am Tag. Musste keinen Sensor umbauen, läuft out of the box.

1 „Gefällt mir“

Interessant wäre es ja, ob die Perfera als Single Split sich in den Räumen besser eingeregelt hätte/würde.
Zwei Single-Splits statt einer Multisplit wäre für meine Eltern jetzt auch kein Drama. Aber mir fällt kein Raum im Haus mehr ein wo man eine Single-Split-Perfera sinnvollerweise einbauen könnte um das rauszufinden.
Es gibt einen selten genutzen Gastraum wo das eigentlich rausgeworfenes Geld ist. Da sehe ich eigentlich eine 2,5KW-Siesta.

Ich weiß ja nicht wie die Regelungslogik funktioniert.
Vielleicht manipuliert sich die Regelung der Räume bezüglich der Leistungsanforderung ans Außengerät auch Gegenseitig und es kommt daher einfach auf keinen grünen Zweig. Bzw. die Regelung erreicht keinen Bereich der feinfühlig genug wird um es abzufangen.

Vielleicht muss man irgendwie versuchen ob man die Bedarfssteuerung anhand der Soll-Ist-Differenz regeln kann und die Werte über Home Assistant oder so in die Anlage geschoben bekommt.
Bei Ist 4°C über Soll schaltet die Anlage ab.
Wenn man sowas hätte wie:
Ist 3°C über Soll = 40% Demand
Ist 2°C über Soll = 70% Demand
Ist weniger als 2°C über Soll = 100% Demand
Und dazu einen externen Temperatursensor. Dann würde das vermutlich bereits um mehrere Universen besser funktionieren.
Aber wenn man keinen Plan hat muss man sich da halt auch echt erstmal in alles reindenken. Mit meinem KNX-Modul geht das z.b schonmal nicht. Ups :smiley:

Das ist ja eigentlich auch das Verhalten was man erwarten würde.
Und ich auch erwartet hätte.
Erstmal kurz etwas mehr Last, das Öl verteilen usw.
So verhalten sich ja die meisten Anlagen beim starten.

Was mich so irritiert bei mir ist, dass die Anlage mit wenig Last startet. Da 3-4 Minuten stabil läuft. Und dann urplötzlich die Leistung sich verdoppelt was dann natürlich direkt in einem Abschalten resultiert.
Das ergibt ja überhaupt keinen Sinn und hab ich so bisher auch nicht wirklich im Forum gelesen. Wenn das andersrum wäre und die Anlage einfach nur mit zu viel Leistung startet und das natürlich den Raum überhitzt hätte mich das weniger stark verwundert.

So ist es offensichtlich bei deiner Single-Split. Und nach der Logik startet z.b auch meine Sarara. Erst mehr Last, dann geht es runter.
Heißt die peilen das offensichtlich besser und regeln runter und fangen das irgendwo ein vom Leistungsbedarf bevor es zu spät ist.

Die 2MXM40 hingegen startet mit wenig Last, manchmal sinkt es sogar nach 1-2 Minuten um 50-70 Watt und ich denk mir YES, endlich rafft die Anlage was und ehe man das zuende gedacht hat verdoppelt sich die Leistung, es ist zu warm, zack. Wieder abgeschaltet. :slight_smile:

Man sollte sich davon frei machen, dass die Bedarfssteuerung für die unmittelbare Regelung geeignet ist. Das ist wie mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 auf der Autobahn. Nur weil das Schild da steht, fahren nicht alle 130 km/h.
Die primäre Steuerung erfolgt über die Einstellung der Solltemperatur. Solange man die 3K unter der vom IG gemessenen Temperatur halten kann, laufen die Anlagen nach meiner Erfahrung mit der minimal möglichen Leistung. Das erscheint mir auch logisch, weil die Anlage aus der Differenz zwischen Soll und Ist schließt, dass die gewünschte Raumtemperatur nahezu erreicht ist und deshalb die Temperatur im Raum nur noch gehalten werden muss.
Die Bedarfssteuerung regelt dagegen nur, wie schnell eine Temperaturdifferenz egalisiert werden kann. Ich kann einen Raum mit 40% Bedarfssteuerung von 18 auf 20°C aufheizen, brauche dann aber 90 Minuten. Ich kann ihn auch mit 80% aufheizen, brauche dann aber nur 40 Minuten. Egal ob mit 80% oder 40%, wenn ich bei erreichter Raumtemperatur die 3K Differenz zwischen Soll und Ist einhalte, moduliert die Anlage annähernd gleich runter.

Genau, das ist ganz wichtig. Die Bedarfssteuerung ist nur ein Limiter, um den Regler davon abzuhalten, zu stark aufzudrehen.

Wenn man 24/7 heizt, braucht man sie in der Regel gar nicht, weil die Regelung immer in dem Leistungsbereich bleiben sollte, die für den Raum auch nötig ist, um die Balance zu halten.

Wenn man nur bedarfsweise heizt, neigen Anlagen mitunter dazu, stark aufzudrehen, was störend ist und auch zu stärkerem Takten führen kann. Der Regeler überschwingt sozusagen. Hier macht ein Limiter dann großen Sinn.

Die Temperaturdifferenz bei 3°C zu halten ist aber nicht so leicht zu programmieren sollte ein gemittelter Temperaturwert noch nicht ausreichen um das gewünschte Resultat zu erzielen.
Wobei.... könnte vlt doch recht gut gehen.
Muss ich mir mal ansehen.

Machst du das mit Faikin und passt dann aktiv z.b via Home Assistant die Soll-Temperatur an? Oder fälscht die Ist-Temperatur ab?

Ich hab es bei mir jetzt erstmal gestern damit probiert einen gemittelten Temperaturwert über KNX an das Innengerät zu schicken.
Das Innengerät passt dann aktiv die Soll-Temperatur um die Temperaturabweichung zwischen Raum- und Innengerätsensor an.
Führt zu einem ruhigeren Temperaturverlauf und in der Theorie zu weniger takten. In der Praxis... naja.
Es taktet tatsächlich weniger... aber nicht weil es besser regelt sondern weil die Temperatur einfach träger ist. Einregeln tut sich die Leistung trotzdem nicht. Könnte mit 300 Watt durchlaufen, tut es aber trotzdem nicht.
Wieder die gleiche Regelungslogik, nur dass die Anlage wenn man sie nicht mit Econo oder Bedarfssteuerung abschneidet sogar auf über 1.500 Watt hochregelt und diese dann 20x am Tag mit Vollgas in die Abschaltung rennt ohne dazuzulernen.

Ich habe dann gestenr Abend über KNX einfach eine Hysterese von 1°C gebaut.
Zusammen mit aktiver Bedarfssteuerung komme ich dann sicher runter auf 3-6 Taktvorgänge pro Tag.
(Bis jetzt sind es 2 Taktvorgänge für den heutigen Tag).
Wenn es mal richtig kalt wird muss ich halt mal die Bedarfssteuerung hochsetzen. Damit kann ich aber leben.
Für meinen Zweck ist das okay und sollte die Effizienz nicht mehr sonderlich stören. Wahrscheinlich lasse ich das so weils für meine räumlichen Gegebenheiten ganz passabel funktionieren wird.

Für meine Eltern weiß ich es noch nicht.
Da fang ich erstmal mit Klima für Büro und Wohnzimmer an.
Die gewählte Anlage wird da out of the box gut arbeiten.
Und für den Rest muss ich mir nochmal Gedanken machen wenn ich mehr Ruhe und Zeit dafür habe vielleicht etwas besseres zu programmieren.
Mit Faikin sollte man mehr Möglichkeiten haben als mit den doch etwas stupiden Zennio Klik-Modulen weil man da nicht alle Werte reinschieben kann die man gerne hätte.