Augen Auf Kabelschuhe Unterschiede/Qualität etc

Geht problemlos mit dem richtigen Löteisen! Ich habe einen 300W Lötkolben, der reicht sogar für 18mm Cu-Rohr.
Ich habe mir auch schon aus unterschiedlichen Cu-Rohren (Installationsrohre) div. Kabelschuhe in verschiedensten Größen gebaut. Richtig verpresst mit dem passenden Kabel ist da noch nie was locker geworden oder heiß geworden. Der ultimative Test war ein Punktschweißgerät, das ich aus einem alten Schweißtrafo durch umwickeln der Sekundärwicklung mit 4x35mm2 Cu gebaut habe. Alles auf eine Sammelschiene aus 10 x 20mm Cu und dnn dort per DIY-Kabelschuh angeschlossen. Da habe ich glaube 10er und 12er zusammengesteckt für doppelte Wandstärke und dann ordentlich gepresst. Selbst bei 2500 A werden die Kabelschuhe nicht heiß. Das 70mm Cu-Kabel zur Schweißspitze kann man nach 2 sec. nicht mehr anfassen! Den Strom habe ich per Shunt gemessen, ca. 10% Fehler ist möglich.

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Mit einem kleinen 300W Lötkolben 50mm² im Kabelschuh.....

Soviel zur Theorie - zeig mal die Praxis

Wenn nötig muß man da mit Propanbrenner bischen nachhelfen...

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Na das ist schon ein ganz schöner Klopper und sollte das schaffen.
Aber: Oxidation durch die Hitze, Flussmittel sollte man unbedingt abwaschen danach. "Normale" (nicht Silikon) Isolierung schmilzt weg. Wenns richtig fließt zieht sich das ein ganzes Stück in die Litze rein, wird steif und potenzielle Bruchgefahr (OK bei 50mm² überschaubar...)

Halt ich nicht für empfehlenswert.

Hört mit den Quatschen auf - machen und zeigen.....

Ich habe schon recht massive Kupferteile damit gelötet, 50er Kabel war allerdings noch nicht dabei - könnte knapp werden. Es muß schnell gehen, damit nicht so viel Lot in die Litze reinzieht. Es gibt auch 500W-Kolben! Ganz massive Kupferteile heize ich mit Brenner vor und mit dem Kolben dann das Lot zugeben.
Eine ordentliche Crimpung muß man übrigens nicht nachlöten, das machen nur diejenigen, die ihrem Werk nicht trauen...

Das mit dem (weich)löten von Hochstromkabeln würde ich lassen.
Wenn der Kabelschuh schon so flimsig ist oder die Verschraubung unakzeptable Übergangswiderstände verusacht wird der Kabelschuh heiß. Bei einer halbwegs stabilen Verpressung passiert da nix weiter. Ist das aber weichgelötet wird das Lot weich und der Übergangswiderstand steigt weiter. Ein selbstverstärkendes System.
Ich habs mal zum Spaß an einem 70mm² Kabel und 48V/200A mit einem Schweißgerät ausprobiert. Als die Infrarortkamera 280° meldete und die Temperatur immer weiter anstieg hab ich den Vesuch abgebrochen.

Hübscher Nebeneffekt bei geschlossenen Kabelschuhen: wenn Luft im Kabelschuh eingeschlossen ist spritzt das Lot mit Schmackes aus dem Kabelschuh sobald es flüssig wird.

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Ich bin Dipl.-Ing ET mal früher gewesen :wink: und habe viel Leid gesehen....
Allerdings relativiert der technisch Fortschritt eine solche Ausbildung schnell...

Ich kenne viele widersprechende Meinungen zum Löten von Kabelschuhen.
Ich selbst löte die nach perfektem Pressen nach, weil ich schon viel Korrosion in der Verpressung gesehen habe. Ganz wichtig ist die richtige Kombination des Materials.! Nicht alle Kabel und Schuhe sind für Weichlot ( Pb/Zn ) geeignet.!!! Unter Umständen handelt man sich noch mehr Probleme ein. Ein Märchen ist die gasdichte "Verschweißung" von Kabel und Schuh beim pressen, und genau da entsteht die Korrosion. Das Weichlot ist auch nicht gasdicht, verzögert dennoch den Verschleiß erheblich.

Ich mache hier fast alles selber und hole mir gerne den Rat eines Elektromeisters ein.
Wenn wir da die Vorgaben der Hersteller aus CN mit unserer Norm vergleichen, kriegt mein Meister und ich die Panik.

Ich habe daher ALLES massiv überdimensioniert und kaufe keine Kabel mehr aus CN wg Korrosion des Kupfers schon der Packung.
Leider habe ich auch schon Pleiten bei deutschen Herstellern in Form von abrutschenden Schuhen erlebt. Ich prüfe hier ALLES nochmals selbst.

Absolut notwendig ist m.E. eine regelmäßige Inspektion der Anlage mit der Wärmebildkamera.!
UND regelmaßige nachziehen der Klemmen mit empfohlenem Drehmoment.
Kupfer wird weich bei höherer Temperatur mit Lawineneffekt.

Die Anlagen an denen wir hier schrauben sind ein gefährliches Terrain.
Das verzeiht keine Fehler.!

Statt viel Glück möchte ich hier viel Sorgfalt und Verstand wünschen.!
LG Jörg

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Deine Punkte finde ich gut und richtig.
'Gasdicht' bei Crimpungen ist wohl der theoretische Idealfall, der aber in der Praxis nur selten erreicht wird. Quasi gasdicht ist auch noch o.k.
Nachlöten kann man machen, muß es aber nicht. Löten schafft allerdings die Verbindung mit dem geringsten elektr. Widerstand, das haben verschiedene Tests ergeben. 50 und mehr qmm Kabel wird aber schwierig, da braucht es ordentlich Hitze und das richtige Werkzeug. Bei einer guten Crimpung würde ich hier nicht nachlöten.

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Ich finde es super dass du da mal Energie reingesteckt- und die unterschiedlichen Qualitäten ein Stück weit untersucht hast :+1:

Vielleicht kannst du ja die Lapp-Rohrkabelschuhe da auch noch mal gegen die Klauke vergleichen?

Ich gehe dazu an unsere Gasherd und halte bei kleiner Flamme den Kabelschuh rein.
Gleichzeitig mit Lötzinn den Spalt schnell füllen. Die haltende Hand am kabel sagt einem wenn es zu lange war. Mit Übung saugt sich das Lötzinn nur in den Schuh, wo es hingehört.

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Ich auch nicht, aber apropos gute Crimpung. Was nehmt ihr zum Crimpen?

Ich hatte fürs erste Batterieprojekt eine Sechseck-Hydraulik-Presszange, die aber (da chinesisches Schrottprodukt) bereits bei Auslieferung Öl geleckt hat wie blöde. Sehr witzig, dass da von vornherein Ersatzdichtungsrunge beilagen. Im Endergebnis finde ich Sechseck aber nicht wirklich prickelnd, weil die Maße von Zange vs. Crimpschuh vs. Kabelquerschnitt wirklich alle gut zusammenpassen müssen. So zumindest meine Erfahrung.

Für Projekt 2 habe ich mir daher eine hübsch große Zange besorgt, Weidmüller PZ RK 6/70. Ehrlich gesagt fühle ich mich mit dem Teil und seiner Sechskant-plus-Zweidorn-Pressung um Einiges sicherer. Dazu dort, wo's nötig ist, transparenter Schrumpfschlauch – damit man sieht wenn was rausrutscht. Einziger Nachteil: ich brauch nen größeren Werkzeugkoffer …

Isolierung um sämtliches blanke Metall der Teile nicht vergessen. So'n Schlüssel kann schon mal abrutschen …

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Es tut mir leid, aber wenn eine Schraubverbindung "regelmäßig" nachgezogen werden muss ist die Verbindung konstruktiv schlecht / falsch.

Akzeptabel ist einmaliges Nachziehen nachdem die Verbindung gesetzt hat.

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Das halte ich schon für groben Unfug, unprofessionell.

Da Du da so viel Routine hast - zeig mal 50 und zB 95mm² nach Löten.....

Bei wichtigen Schraubverbindungen gehören Federscheiben dawischen damit ein dauerhafter Anpressdruck erreicht wird, selbst wenn das Material ermüdet. Da gibt es auch unterschiedliches Material und Stärken, gewellte oder gestanzte mit Spalt, keine Ahnung wie die jetzt genau heißen.

als ich für meine Anlage Kabel gesucht habe fand ich viele Angebote, allein ein Foto von den Kabelschuhen hat mich abgeschreckt, sahen nicht dicker aus als Coladosenblech. Habe dann vorkonfektionierte Kabel eines deutschen Herstellers bestellt, die waren zwar über doppelt so teuer wie die Chinaprodukte, sind aber ordentlich verarbeitet und haben vernünftige Kabelschuhe aufgepresst.

Vernünftige Kabelschuhe zu verbauen finde ich jetzt nicht so schwer. Man kaufe halt nicht China, sondern Cembre oder Klauke.
Vorkonfektionierte Kabel sind halt grundsätzlich entweder 1.5mal so lang wie man sie braucht, oder 2cm zu kurz.

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Im Elektrobereich sehe ich selten bis nie Federscheiben. Das Problem ist, dass die die Kontaktfläche verringern und dadurch den Widerstand erhöhen. Eine schlecht angezogene Verschraubung hat im Zweifelsfall immer noch weniger Widerstand als eine, bei der die Federscheibe garantiert, dass die Kontaktfläche sich auf die Kante der Scheibe reduziert.

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Das ist auf jeden Fall zu empfehlen. Bringt aber nur etwas, wenn die Anlage gerade unter Vollast steht.

Das darf man nicht machen, jedenfalls nicht, wenn man länger etwas von seinen Schrauben haben will. Durch den normalen Setzkraftverlust reduziert sich die Schraubenvorspannung etwas. Wenn man das durch Nachziehen ausgleicht, setzt sich die Schraube hinterher trotzdem wieder und wird daher bei jedem Mal länger. Irgendwann reißt sie dann ab.

Wenn man eine konstant hohe Vorspannung garantieren will, helfen nur Federn. Und zwar keine Federringe, sondern entweder Dehnschrauben oder Tellerfedern mit entsprechenden dicken Unterlagscheiben. Wichtig ist, daß sich die Kabel nicht bewegen können (Vibration, thermische Ausdehnung).

MfG
Ekkehard
Dipl.-Ing. (FH) Maschinenbau :nerd_face:

  1. Die Sache mit der Dornpressung ist von Klauke für feinstdrähtige Leiter vorgeschrieben. Die Werkzeuge sind aber kreuzgrabbebsaggteuer, weil sie kaum jemand braucht und kleine Stückzahlen gefertigt werden. Ich selbst habe auch keines. Selbst der Klauke Vertreter war in dieser Sache mal bei mir und hat gesagt, daß die Sechskantpressung genauso gut geht. Allerdings nur mit Ausgleichshülse. Man kann ruhig 2-3 Pressungen nebeneinander machen und er empfiehlt dann auch noch einen Auszugstest. Für Serienfertigungen ist das Gefummel mit Ausgleichshülsen oder gar Mehrfachpressung unakzeptabel weshalb Klauke da auf den ersten Arbeitsgang mit Dornwerkzeug eine Garantie abgibt.

  2. Die Sache mit den Schraubverbindungen ist komplex. Man sollte eine Schraube auch nur einmal verwenden. Nach Demontage zum Alteisen. Das Material dehnt sich beim Anziehen und hält die Verbindung wie eine Feder zu. Öffnet man die Schraube, ist die Dehnung nicht vollständig reversibel. Die Schraube wird damit unbrauchbar. Siehe HV-Schrauben im Stahlbau und deren Verarbeitungsvorschriften aus dem gleichen Grund.

Zudem ist das Thema Schraubkontakt so komplex, daß ich für interessierte Frickler beiligend eine Doktorarbeit von meinem Freund Stephan anhänge.

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