Augen Auf Kabelschuhe Unterschiede/Qualität etc

Hallo

einfach ein kurzes Feedback weil man es vielleicht manchmal nicht glauben mag. Es finden sich öfters Berichte/Anmerkungen über qualitativ schlechte Kabelschuhe. Davon spielt sich aber sehr viel im Nebulösen ab und wenn man sich fragt ob es immer ein eher Premiumprodukt wie von Klauke sein muß, fehlen mir teils objektive Indikatoren und Vergleiche.

Darum hier meine kleine Zusammenfassung, was mir für meine benötigten 50mm² Kabelschuhe (M8) aufgefallen ist.

Als Referenz zum "Primus" die Daten der Klauke Kabelschuhe:

Heißt etwa ein Gewicht von 29,3gr pro Stück und im Teil der Quetschung eine Materialstärke von 2mm.

Dazu eine Referenz die sich auf dem Asiatischen Markt beziehen lässt:

Diese Kabelschuhe fühlen sich subjektiv gar nicht so schlecht an (geschätzt ~20gr), jedoch lassen "geringe" Materialunterschiede (Dicke) vermuten, dass auch hier nicht zu Gunsten einer üppigen Dmensionierung gespart wurde. Leider habe ich sie nicht gewogen.

Dann fehlte mir dringend ein Kabelschuh und habe ins Amazonportfolio gegriffen, da sowas lokal nicht zu besorgen war und dank 1-Tages-Lieferung man ja schnell Erfolg vermutet.

Beim Auspacken kommen aber ganz schnell große Zweifel. Die Materialbeschaffenheit, wirkt unsauber und billig. Die Waage bestätigt dann das Gefühl nichtmal ein Blatt Papier in der Hand zu haben:

Nee sorry. Sowas womöglich mit 160A zu belasten ist für mich nicht mit klarem Verstand zu vertreten. Wieviel Kupfer mag unter der angeblichen Verzinnung sein?

Dann eine neue Asienlieferung abgewartet und hier erhält man auch gute 0,5mm dünnere Ware

und die Waage sagt dazu:

Also es bleibt schon "speziell" und was jeder draus macht, bleibt jedem selbst überlassen. Ich wollte nur hinterlassen, dass die Unterschiede schon erheblich sind, was auch immer das bedeutet.

Da ich keinen "Werbevertrag" mit Klauke habe, gerne auch weitere andere gute Beispiele, wenn ihr etwas kennt.

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18,2 x 2,8 = 50mm² - soweit ist da keine Querschnittsreduzierung.....

Die sind zumeist eher verzinnt.

Passendes Preswerkzeug und fertig ?

Klauke hat einen ganzen Haufen verschiedene Kabelschuhe.
Ich nutze seit Jahrzehnten nur die. Von klein bis 240mm2.
Wegen ein paar Euro Ersparnis mache ich keine Experimente.

Die oben erwähnten sind, für übliche Batteriekabel, aber nicht geeignet ...

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Bitte nenne dann doch die geeignet sind

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Der Kabelschuh muss zum Kabeltyp passen..
Die Batteriekabel sollten feindrähtig sein... der abgebildete Klauke Kabelschuh ist für mehrdrähtige Leitungen.
Bei falscher Zusammenstellung kann die Verbindung zu hochohmig werden oder das Kabel kann beim quetschen beschädigt werden.
Falls man, wie auch ich, eine china-presse nimmt, sollte man etwas Gefühl walten lassen...
Falls man Zugang zu den passenden Presswerkzeugen hat, ist man fein raus. Aber auch da, unterschiedliche Kabelschuhe benötigen unterschiedliche Presswerkzeuge....

Wo finde ich die dafür gültige Vorschrift ?

Natürlich im Zusammenspiel mit einer Klauke Presse.
Auf der kann ich leider den Typ nicht mehr lesen, zuviele Jahre im Einsatz.

Ok, das war falsch ausgedrückt... die meisten verwenden feindrähtige Leitungen. Sie haben auch den Vorteil, dass die anschlussterminals mechanisch wenig belastet werden.
Natürlich kann man auch andere Leitungen verwenden, aber die Kernaussage bleibt, der Kabelschuh muss zum Kabeltyp passen und die Zange mit Presswerkzeug zum Kabelschuh.

Wie kommst Du zu der Aussage? Die Materialstärke an der Presstelle der beiden Modelle ist identisch. Lediglich die Öffnung im unverpressten Zustand ist für meinen benötigten Typ 1mm größer beim Model 706F8. Es wird aber im aktuellen Katalog auf das gleiche Presswerkzeug referenziert.

Damit für mich, das fein- und feinstadrige Kabel einfacher dort einzuführen. Nach der Verpressung aber 100% identisch. 50mm² bleiben 50mm² und die werden mit geforderter Kraft verpresst.

Und ob die 2mm längere Auflagefläche in der Verpressung den Kohl fett machen hinsichtlich Halt oder Vibrationsschutz erscheint eine recht akademische Betrachtung für den Anwendungsfall.

Ich behaupte ja nicht, dass die entsprechenden Kabelschuhe für den Kabeltyp nicht idealer sind, aber ungeeignet ist was anderes.

Dann bezeichne den inkorrekten Klauke nicht als "Referenz".

Das in der Praxis (aufm Bau), wenn es fix gehen muß, auch mal ein inkorrekter Kabelschuh genommen weis ich aus eigener Erfahrung. :wink:

Da hier aber überwiegend Laien lesen, sollte man die nicht verwirren.

Nenn mir gerne ein anderes Wording. Es ist meine Referenz gewesen um Gewicht und Materialdicken zu vergleichen. Wenn Du eine andere Referenz wählst, doch völlig ok.

Ich sehe aber fachlich kein Problem, da wie gesagt das Ergebnis der Pressung identisch ist.
Nur weil da ein Hersteller "geignet für z.B. ....." hinschreibt (siehe aktueller Klauke Katalog), ist das für mich kein KO-Kriterium sondern eine beispielhafte Einsatzmöglichkeit.

Wie gesagt, es geht mir hier um eine gesunde Auseinandersetzung mit dem was fachlich Sinn macht. Den "Blödsinn" habe ich durch andere Hersteller jetzt oft genug in den Händen gehabt und das Zeug gehört auf keine Baustelle oder an kein Kabel sondern in die Tonne (meine subjektive Meinung). Davon geht größeres Gafahrenspotential aus, als hier bei den 2 wahrscheinlich recht hochwertigen Klauke-Typen (subjektive Meinung).

Die Chinesen haben oft auch sehr minderwertige Kupfer-Knetlegierungen mit viel kostengünstigem Zink was die Leitfähigkeit verringert. Festgestellt bei Kontakten von Anderson Stecker Kopien welche einen Bruchteil der Orginale kosten. Die deutschen Alternativen Schaltbau und Rema sind oftmals noch teurer. Aber die Chinesen wissen: Bei den Deutschen zählt nur der Preis und danach prodzieren sie. In Hongkong sieht man auf der Straße mehr Porsche und Daimler als hier in Untertürkheim. Die Leute tragen vorzugsweise Rolex weil für den chinesischen Konsumenten nur Qualität zählt.

Es gibt auch zwischen Klauke und Klauke wegen DIN (mmq) zu AWG kleine Unterschiede.
Hier steht meine Einführung zu diesem Thema

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Hast Du eine Empfehlung wie man doch Recht treffsicher ausschließen kann gefährlichen und Minderwertigen Mist zu benutzen?

Führt ein Vergleich der Materialdicke und des Gewichts zu einer guten Entscheidungsbasis?

Die einzige Empfehlung ist beim Elektrogroßhandel deutsche Qualitätsware zu bestellen. Ist nicht immer teuerer als Amazon und i.d.R. auch bis zum nächsten Morgen da. Ausgefallenes Zeugs müssen die eben auch bestellen. Dann gibt es Lieferzeiten und Mindestabnahmen. Aber Kabelschuhe haben die allemal ab Lager und Ausgleichshülsen für feinstdrähtig zählt Granzow sogar einzln ab. Löffelhardt hat bei mir hier auch H01N2 in allen Querschnitten ab Lager und schneidet es für kleine Kosten meterweise ab.

Mit den Legierungen hilft nur wiegen und Volumen in einem mit Wasser gefüllten Messbecher zu bestimmen. Dann kannst du das Verhältnis von Kupfer zu Zink ausrechnen. Aber irgendwann hat man von dem China Schrott die Schnauze voll und tritt das Zeugs in die Tonne. Habe zwei Jahre meines Lebens als Entwickler in Hongkong gearbeitet. Wollte dort privat eigentlich ein Spritzgußwerkzeug bauen lassen, hab das dann aber letztendlich gerne in Deutschland gekauft.

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Meine Chinesischen Arbeitskollegen tragen keine Rolex und fahren keine Luxuskarossen......

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Danke für die vielen Tips. Ich war versucht es etwas einfacher zu halten. Man nehme das deutsche Qualitätsprodukt. Findet man nennenswerte Unterschiede in der Materialdicke und Unterschied im Gewicht >15% sollte man besser Vorsicht walten lassen.

Darauf wollte ich hinaus. Die Klauke Hülse mit ähnlichen Maßen (6R8) hat gut das doppelte Gewicht. Da kann etwas nicht stimmen! Über 5-15% könnte man ja im Sinn einer Qualitätsreserve vielleicht spekulieren, aber 50%, Nein, so unökonomisch sind deutsche Hersteller dann auch nicht.

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Es gibt für Kabelschuhe eine DIN die aus alter Zeit stammt und noch immer gefertigt wird. Da ist ziemlich viel Material vorgesehen. Das heisst aber nicht, daß es selbst von Klauke auch Modelle mit weniger Material gibt. Der Katalog ist ziemlich dick aber es lohnt nur da in der Serienfertigung mit entsprechenden Stückzahlen was zu optimieren. Als Hobbyfrickler liegt man mit DIN immer richtig, kriegt die in Alibaba aber nicht eingekauft.

Bei solchen Hochstromverbindungen mache übrigens zur Inbetriebnahme, dann nach 2 Wochen und nach einem halben Jahr immer eine Thermoaufnahme. Das gilt besonders, wenn man unbekannte Qualitäten verarbeitet.

Da sieht man schlecht angezogene Schrauben u.v.m. gleich von weitem.

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Schaue mal nach irgendwo auf einer Festplatte hab ich noch eine alte DIN-Sammlung oder Stückwerk was man sich kostenfrei während Studiums von der Unibib gezogen hat, hoffe da ist was dabei :wink:

Aber genau wie Du sagst, Normen und Prüfsiegel sind nicht unbedingt die Stärke auf diesem Teil des Asiatischen Marktes.

Die Thermoaufnahme ist gut, sollte aber auch erfolgen wenn es gerade sinnig ist. Damit meine ich, das es wohl weniger etwas bringt das im Absorbtion Modus des Akkus oder in meinem Dauerlastbereich des Hauses mit 200W zu prüfen. Da dürften minderwertige Materialien/Widerstände kaum auffallen. Werde demnächst aber noch die Verbindungen testen und an ihre Nenndaten ranfahren und dann mal gucken was das IR Thermometer sagt, wobei Metalloberflächen immer schwierig sind.

So Leute, nachdem das ganze Thema ja scheinbar sehr interessant für euch alle ist, werde ich demnächst mal ein Bild von Klauke hochladen, bei dem sämtliche Pressungen aufgeführt sind inklusive Bildlichen Erklärung für welche Adernleitungen und Kabel Schuhe die ganze Sache geeignet ist. Das gilt allerdings auch herstellerübergreifend nicht nur für Klauke, sondern alle Kabel Schuhe denn es gibt ja verschiedene Pressungen: Sechskant Pressung, Dornpressung, Kerbpressung und so weiter und sofort… und hast du nicht gesehen…

Ich bin Morgen in der Arbeit und werd das Plakat auf dem die Entsprechende DIN-Norm aufgeführt ist auch hochladen.

Es gibt halt „Regeln“ die als, sagen wir Vorschlag oder hilfe, dienen Sollen.

Dann gibts kein Problem normal.

Achtung meine Meinung:

Zu den China-Kabelschuhen: ich habe jetzt mehrere Quetschversuche gemacht und bisher ist eine Dornpressung am besten geeignet.
Aber ich würde sie noch mit Zinn Verlöten nach dem Verpressen.

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