Ich wohne in einem 2-Personen Haushalt und verbrauche bedingt durch meine Aquarien ca 8500KwH pro Jahr. Davon werden ca 1500KwH von einer 1,4kwp PV mit 1kw Wechselrichter erzeugt.
Meine Idee ist, zu einem Stromanbieter zu wechseln, der mir die stundengenauen Börsenpreise am Spotmarkt berechnet. Die Preise sind nach meinem Kenntnisstand wohl immer 24 Stunden im Vorraus bekannt. Dazu würde ich gern einen DIY-Akku hängen, der in den Niedrigpreisphasen des Tages geladen wird und in den Hochpreisphasen meinen Haushalt versorgt.
Macht diese Idee Sinn oder ist das totaler Blödsinn?
Einmal Akku laden/entladen hat etwa 20% Verluste, und kostet 1/x-Tausendstel des Anschaffungspreises. Wieviel tausend Zyklen der Akku hält, darfst du dabei selber schätzen.
Und jetzt rechnest du mal nach, wie viel du da dann sparst.
8000 kWh macht mehr als 20 kWh pro Tag. Also braucht man Batterien die mehr können. Ich sehe da 32 Zellen mit 280 Ah mit BMS kostet das 7000,- Euro dazu noch ein Ladegerät und ein Wechselrichter. Alles zusammen 8000,- Euro. Wenn du pro kWh 20 Cent sparen kannst sind das 4 Euro am Tag und dein Invest hat sich in 500 Tagen gerechnet.
@solarfreund Wenn ich das richtig rechne, redest du von einem 30,4kwh Akku, richtig? Ich habe als Testballon eher so an 10kwh gedacht, da ja während der Ladezeit (die häufig vermutlich nachts sein wird) mein normaler Verbrauch weiter läuft. Zusätzlich kann ich leider nicht wirklich ausrechnen, wann sich die Nummer lohnen wird, da ja die Strompreise immer nur 24 Stunden im vorraus bekannt sind. Daher möchte ich einen Mittelweg zwischen Geld aus dem Fenster schmeissen, weil die stündlichen Preisunterschiede an der Börse zu gering sind und Geld sparen, weil die Unterschiede gross sind, gehen. Wobei 5,5 Jahre zur Amortisation nicht schlecht klingen. Wobei die Preisunterschiede in den letzten Tagen eher im Bereich 10ct lagen.
Lässt sich ein 10kwh Akku überhaupt in einer Stunde übers Netz voll laden?
Und was für Hardware von beispielsweise Victron bräuchte ich dazu? Ich steig durch deren Gerätebeschreibungen nicht wirklich durch. Die maximale Leistung in meinem Haushalt lag in den letzten 30 Tagen bei maximal 6000Watt. Ist das eine Grösse, die wichtig ist?
Von den für solche Anwendungen üblichen 10kWh-Akkus lässt sich keiner in nur einer Stunde von ganz leer aus vollladen. Die sind für solches schnelles Laden nicht gemacht. Daher wurde ja schon gesagt, daß du eine größeren brauchst.
Dazu dann so als Größenordnung:
10kWh sind, wie der Name schon sagt, im Mittel 10kW Ladeleistung über eine Stunde. Das sind bei 50V 200A.
Das schaffen 3 Multiplus 48/5000 locker
Oder anders gesagt: deine ganze Idee ist überdenkenswert.
Ich plane das gleiche und Wechsel gerade von EON (55cent/kw/H) zu Tibber. Mal sehen obs klappt. Ich hab schon einen Growatt SPF5000Es liegen der kann zwar nicht ins Netz einspeisen aber automatisch Notstrom und man kann ihm sagen wann er von was in welcher Reihenfolge den Strom beziehen und in den Akku laden soll. Mein Akku System mit 16* 280AH wird gerade von meinem Netzteil Top Balance geladen. Jedenfalls - hab ich den Wechselrichter von Titan Solar über Ebay gekauft und die bieten (hab ich just festgesellt) ziemlich günstige Akkusysteme an. Wenn ich da die Preise sehe und ich zusammenrechne was ich bei Alibaba bezahlt habe ist das fast günstiger.
Das klingt schonmal nicht schlecht. Allerdings müsste ja eine Möglichkeit bestehen, dem Growatt beizubringen, zu welcher Uhrzeit er aus dem Netz laden soll. Und das dann auch noch dynamisch. Klappt das?
Lohnt sich nicht! Dazu müssten die Preise Nachts immer deutlich günstiger sein als tagsüber. Sind Sie aber nicht. Zudem zahlt man in Zeiten von "wenig Wind + Sonne" extrem hohe Spotpreise. Habe das jetzt die letzten Monate verglichen - klar, an den Tagen wo der Preis auf "0" sinkt (Netzentgelt nicht vergessen, bei mir 15,5 Cent / kWh) kommt dann noch dazu.
Ich hätte jetzt fest auf 2 Jahre für 36,x Cent bei Vattenfall abschließen können. Demnach müsste der Strompreis nachts bei unter 10 Cent liegen (+ 15,5 Cent Netzentgelt + 20 % Verluste), damit sich das überhaupt rechnet (von Wirtschaftlichkeit noch nicht gesprochen). Das hat man aber nur selten. Zudem müsste man die Preise dann automatisch abfragen und eine Regelung implementieren, die den Ladevorgang dann startet (ich will ja nicht Stunden mit dem Strompreis verbringen, weil ich paar Cent sparen könnte).
Für mich lässt sich das daher absolut nicht wirtschaftlich darstellen. Besser ist es den Stromverbrauch zu drücken und ggf. noch mehr PV zu installieren. Die dann gerne mit Speicher. Alles andere, mit den Spotpreisen, klingt nett - kann aber auch total nach hinten losgehen.
Ja, die Ersparnisse werden gering ausfallen, denn die Preisschwankungen über 24-48 Stunden sind eher gering, also Tiefst- zu Höchstpreis. Nur diese Differenz kannst ja sparen...
Ich hatte mal geschaut, die Tagespreise schwanke, aber innerhalb von einem Tag ist die Differenz eher gering und für mehrere tage im voraus Strom speichern ist ineffektiv, zumal du ja nicht weißt, ist er in 3 tagen höher...
Zu viel Aufwand dafür... wenn du eh einen Speicher hast, weil du PV hast, da sind es ehdakosten. Selbst da denke ich nicht viel sparen zu können. Aber weiter beobachten, gibt ja einige YTber die das testen. Anderst schaut es mit einem E-Auto aus, da wird sich das auf alle Fälle lohnen.
Ich danke euch für eure Meinungen! Zusammenfassend ist es wohl erstmal ne Schnapsidee, weil die möglichen Erträge überhaupt nicht abzuschätzen sind. Wie @Linuxdep schon sagte, werd ich mal YT weiter im Auge behalten. Nochmals Dank an alle Beteiligten fürs Erden!
Vielleicht kann eine noch kleinere Batterie helfen. Mit zwei Zyklen am Tag. Einmal laden in der Nacht. Verbrauch morgends. Und laden mittags. Verbrauch abends.
Die Idee ist sicher nicht schlecht, aber nur als Theoretischer Ansatz. Durch die doch recht hohen Verluste beim laden/entladen ist halt die € Einsparung gering, wenn nicht eher Verlustgeschäft beim laden aus dem Netz. Solarstrom laden hat auch Verluste, aber da diese ja nicht extra bezahlt werden müssen, sind sie zu verkraften, dadurch spart man aber durch erhöhten Eigenverbrauch im Gegenzug zur geringen Einspeisevergütung.
Ich bau sowas gerade. Aber meine Randbedingungen sind etwas anders. Ob das jetzt bei dir auch so funktioniert kann ich schlecht genau sagen.
Aber Grundsätzliches:
Ich glaube im Grunde ist der Gedanke zu tibber zu wechseln eine Überlegung wert. Das gilt wenn:
man eine PV auf dem Dach hat
Verbraucher hat deren Verbrauch man in die "billige" Zeit schieben kann
Eine PV macht deshalb Sinn weil der Strompreis in erster Line vom der Menge an Wind abhängt. Sprich er ist im Sommer wenn deine PV am meisten liefert am teuersten. Wenn du also deine PV nutzt um diesen Strom nicht kaufen zu müssen ist das gut. Dann folgt er im Tagesverlauf auch einem typischen Muster und man kann einen Speicher auch gezielt einsetzen um die besonders teureren Phasen zu decken.
Speicherladung aus der PV oder aus dem billigen Nachtstrom: Nachtstrom rechnet sich aber nicht oft nicht. (Heute war das minima 29 das maxima 42ct). Ich glaube da wäre es knapp gegangen wenn die Wirkungsgrade und Preise der Komponenten ok sind. Aber heute hätte die PV hier den Speicher auch voll bekommen.
Dann gibt es noch den Aspekt das man den Verbrauch in die Zeit schiebt wo es günstig ist. Das geht mit dem E-Auto. Evtl. auch mit den Aquarien? Können die Nachts / Nachmittags heizen und am Morgen / Abends aus bleiben?
Ansonsten noch konkretes für deine Situation: Deine PV ist recht klein. Ich schätze das ein Speicher da nicht sinnvoll ist. Finanziell lässt der sich sinnvoll nur aus der PV laden. Der Nachtstrom / günstige Strom ist so als netter Zusatz zu sehen.
ich möchte dem MalteS beipflichten. Ich bin wegen dem Elektroauto jetzt zu Tibber gewechselt. Da sich Wind und Sonne gut ergänzen und ich eine PV-Anlage habe kann ich nun bei bedecktem windigem Wetter günstigen Windstrom aus dem Netzt beziehen. Bei einer Dunkelflaute (so wie im Dezember) sind dann die Preise entsprechend höher, damit muss ich leben.
Einen kleinen Akku werde ich als Notreserve anschaffen.
@MalteS Ich werd Tibber mal probieren. Ärgerlich ist, das ich mir vor nem halben Jahr nen Stromtracker von Powerfox geholt habe, der mit Tibber nicht kompatibel ist. Aber vielleicht findet sich dafür ja ein Interessent im Freundeskreis.
Verbraucher in die billige Zeit schieben klappt leider nur im Winter. Da könnte ich tatsächlich die Wassertemperatur zu billigen Zeiten auf 26Grad erhöhen, um sie dann wieder auf 24 Grad fallen zu lassen. Im Sommer wirds eher nen Kühlungsproblem. Ich brauch in der Heizperiode ca 4 kwh pro Tag zum Heizen der Aquarien.
Die Akkugeschichte werd ich wohl erstmal bleiben lassen. Und nur zum Ausprobieren jetzt nen 5kwh Akku bauen wird mir zu teuer, denk ich.