Ich bin neu hier im Forum und das ist mein erstes posting ![]()
Lesenderweise bin ich hier aber schon länger unterwegs und habe mir für die Planung sehr viele interessante Anregungen geholt, insbesondere in den angepinnten threads.
Wir bewohnen ein Einfamilienhaus aus den 60er Jahren.
Die Außenwände sind aus Ytong und dadurch einigermaßen gut dämmend.
Alle Fenster wurden vor einem Jahr in Doppelglas erneuert, für dreifach fehlte mir der Mut, zumal der Unterschied ja auch nicht so dramatisch ist.
Geheizt wird mit einer Ölheizung, welche dieses Jahr komplett erneuert wurde (modulierende Viessmann Brennwert). Der Kessel hatte seit 2 Jahren ein Leck, welches ich notdürftig mit einem Spannband und einem Gummiflicken abgedichtet hatte. Ich war also unter Zugzwang etwas zu tun, Gas liegt hier nicht, Wärmepumpe hätte massive Umbauten mit Dämmung und Fussbodenheizung erforderlich gemacht und die Nachbarn, welche diesen Weg gegangen sind, sind nicht wirklich glücklich, sicherlich auch weil wir im Odenwald auf 300m Höhe wohnen und die Temperaturen hier doch schon etwas niedriger sind als in der Ebene.
Ich hatte mich schon länger mit dem Thema Luft - Luft Wärmepumpen befasst und geplant, so ein (oder mehrere) Geräte zusätzlich unterstützend zur Ölheizung einzusetzen. Deshalb auch die Entscheidung für einen modulierenden Ölbrenner.
Das Haus hat 2 Stockwerke, im unteren Stock sind Schlafzimmer und ein Badezimmer, die weiterhin mit den Heizkörpern beheizt werden - warme Luft bekommt man so schlecht nach unten ![]()
Das Obere Stockwerk hat 2 Wohnzimmer zu 28qm sowie einen zentralen Flur von dem nochmal Küche und Bad abgehen. Hier mal eine Skizze der Situation:
Anfangs hatte ich darüber nachgedacht mit 3 Innengeräten zu arbeiten, allerdings ist Multisplit nicht so effizient und eine Anlage für einen 28qm Raum wäre sicherlich auch überdimensioniert gewesen.
Außerdem hatte ich an den Panasonic Heatcharge einen Narren gefressen, weil sie einen unerreicht guten SCOP Wert haben und dabei auch recht leise sind. Also habe ich mir im Herbst eine VZ9 im Flur installieren lassen, sozusagen als Testballon um zu sehen was geht, was nicht und wieviel man optimieren kann. Die VZ9 ist ja für eine Fläche von 100qm ausgelegt, allerdings wenn diese aus einem Raum besteht und nicht aus mehreren Räumen mit Türen ![]()
Zu den beiden Wohnzimmern und zur Küche gibt es keine Türblätter, zum Bad aber sehr wohl. Ich habe schnell festgestellt, dass es unter der Decke zu einem Wärmestau kommt, da die Warmluft an den Türstürzen hängen bleibt. Auch war das Temperaturgefälle von Decke zu Boden bis zu 4° Die Türstürze kann ich leider nicht einfach entfernen, da sie die Decke tragen ![]()
Da ich noch 2 Dyson Standventilatoren rumstehen hatte schraubte ich die kurzerhand vor die beiden Wohnzimmertüren an die Decke, was die Situation zwar generell verbesserte, aber recht laut und auch nicht wirklich hübsch war ![]()
Leider kann ich die Panasonic nur über der Eingangstür montieren, da daneben eine Fensterfront ist. Dadurch hängt sie leider nicht mittig im Raum und noch dazu knapp unter der Decke, was natürlich auch suboptimal ist.
Als nächstes habe ich deshalb den Temperatursensor aus dem Innengerät ausgebaut und mit Kabeln verlängert um ihn an einem idealen Platz zu montieren. In diesem Zug habe ich auch einen 10kOhm Potentiometer vorgeschaltet, dadurch kann man den Arbeitspunkt verschieben, sprich der Anlage niedrigere Temperaturen vorgaukeln und mit niedrigeren Zieltemperaturen arbeiten. Das hat den Vorteil, dass die Anlage weniger taktet und generell geringere Leistungsspitzen, speziell beim Starten hat.
Der Vorwiderstand steht bei mir aktuell auf 5kOhm und meine Zieltemperatur der Anlage ist 18°
Als nächstes habe ich die beiden Dysons durch einen Deckenventilator ersetzt, das ist deutlich leiser, hübscher und sorgt für eine gut durchmischte Luft im Flur mit nur noch 1° Temperaturgefälle von Decke zu Boden. Ab besten funktioniert es, wenn ich den Ventilator die Warmluft von oben auf den Boden blasen lasse, da weicht die Warmluft seitlich aus und gelangt durch die Türen in die Räume. Allerdings ist dann eine sehr unangenehme Zugluft unter dem Ventilator, deshalb lasse ich ihn aktuell die Decke anblasen, was nicht ganz so effizient ist, weil die Warmlust dann wieder erstmal an den Türstürzen anstösst.
Küche und Bad sind natürlich mehr als ausreichend warm, weil sie recht klein sind und genau in Ausströmrichtung der Panasonic liegen. In den beiden Wohnzimmern habe ich schon ein deutliches Temperaturgefälle. Bei Außentemperaturen von 10° bis 15° waren es um 3° jetzt bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sind es schon 5°.
Interessanterweise bringen in die Türöffnungen gestellte Dyson Ventilatoren keine Besserung, man bekommt nicht mehr Warmluft in die Räume. ich vermute, dass über die jeweils 3 Außenwände einfach zu viel Wärme abfliesst. Es gibt dazu ja schon den interessanten Thread über die Türproblematik.
Dadurch dass das Innengerät nicht mittig hängt wird das Rechte Wohnzimmer auch immer genau 1° wärmer als das rechte. Ich will versuchen das durch eine 50cam hohe an die Decke gehängte Plexiglasplatte auszugleichen, welche die Warmluft der Panasonic direkt zum Deckenventilator leitet (In der Skizze rot eingezeichnet)
Meine gewünschte Raumtemperatur in den beiden Wohnzimmern sind 22,5° Die Thermostate an den Heizkörpern habe ich deshalb auf 22,5° eingestellt, damit die Ölheizung unterstützt, wenn die Panasonic nicht ausreicht.
Aktuell bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zieht die Anlage 1000 Watt, der Flur ist dann 27,5° warm, die beiden Wohnzimmer 22,5°
Generell bin ich mit der Anlage extrem zufrieden. Der Lüfter des Innengerätes läuft immer auf höchster Stufe, weil dann die Effizienz am Besten ist. Im Flur ist das absolut OK, in einem Wohnraum wollte ich das aber wegen der Lautstärke nicht haben. Deshalb ist auch der Plan von Innengeräten in die Wohnräume komplett vom Tisch.
Was ich mir eventuell vorstellen könnte wäre das Entfernen der Wände vom Flur in die beiden Räume. Das wäre zwar sehr viel Aufwand, weil die Wände tragend sind und ich mit Trägern und Säulen arbeiten müsste, aber wenn ich dadurch eine gleichmässige Temperatur bei sicher auch weniger Leistung erreichten könnte, würde ich diesen Weg eventuell gehen.
Ich messe hier sehr viel, natürlich mit einem Infrarotthermometer, aber auch mit einer Wärmebildkamera und gerade habe ich mir noch ein Heißdraht Anemometer bestellt, um die Luftströmungen genauer analysieren zu können.
Ich würde mich freuen, wenn sich hier eine interessante Diskussion ergibt, ich werde mich aber auch in den anderen Thread beteiligen, speziell in dem zur Türproblematik ![]()
Grüße Jochen



