Moderation: Ich hab den Beitrag mal abgetrennt, weil der thematisch mit dem Ursprungsthread nicht zusammenpasste. -- Win
Ich finde es unverantwortlich eine funktionierende Heizung in einem Altbau auszubauen.
Der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe ist umgekehrt proportional der Temperaturdifferenz, die sie leisten soll. Gleichzeitig steigt der Energiebedarf eines Gebäudes wenn es draussen kälter ist. Dadurch steigt der Stromverbrauch dramatisch an.
Der Gesamtwirkungsgrad inklusive Stromerzeugung sinkt sehr schnell auf deutlich unter 50%. Das ist ökologisch unverantwortlich, eine lokale fossile Heizung liegt dann noch immer über 90% und ist umweltfreundlicher.
Auch das zuheizen mit Heizlüftern oder Heizstäben verbraucht dann extrem viel Strom, den die Netze in absehbarer Zeit auch mit voll laufenden Kohle, Öl und Gaskraftwerken nicht liefern können, wenn es zu viele werden, die so heizen wollen (oder sollen!).
Strom aus Kernkraftwerken der Nachbarländer wird in der Situation dort selbst gebraucht.
Also müssen wir mit Stromausfällen rechnen (erneuerbare liefern bei Dunkelflaute nichts).
Auch der Verkehr mit rein elektrischen Fahrzeugen ruht dann.
Durch den Klimawandel werden Wetteränderungen langsamer. Wir beobachten bereits deutlich längere Hitzeperioden und Perioden mit Extremniederschlag. Wir müssen auch mit deutlich längeren Kälteperioden im Winter rechnen.
In Europa wird das besonders schlimm, wenn der Golfstrom beeinträchtigt wird.
Wenn ein Gebäude bei längeren Frostperioden ohne Strom garnicht beheizt werden kann, frieren Wasser und Heizungsrohre ein, das Eis sprengt die Rohrleitungen und bei Tauwetter wird das Gebäude durch den Wasserschaden zum wirtschaftlichen Totalschaden. Das kann die vorhandene Heizung vermeiden, wenn sie nicht schon ausgebaut wurde.
Auch die fossilen Heizungen funktionieren nicht ohne Strom für Steuerung und Pumpen. Deshalb halte ich einen kleinen Notstromgenerator (und Treibstoff dafür) für längeren Stromausfall vor.
Das einzige was ganz ohne Strom funktioniert sind Kamine und klassische Öfen mit Holz, Kohle oder Öl, die wir in den letzten 50 Jahren bereits abgebaut haben (oder abbauen sollen!).
Wenn es Situationen gibt, in denen keine andere Heizung funktioniert, darf ein vorhandene Heizung weiter erhalten werden, auch wenn sie älter als 30 Jahre ist. Ein Gutachten darüber kann fast jeder Ingenieur für fast jeden Altbau mit geringem Aufwand erstellen.