Ich habe ebenfalls eine PV-Anlage mit 9,5Kw/P mit Huawei-WR auf dem Dach und seit Juli 2023 in Betrieb.
Nun habe ich nach langem Überlegen mir den Zendure Hyper2000 mit 2xAB2000S / 3,84kw, (S ist die neuere Version mit Brandschutz im Akku) für 1450 Euro gegönnt. Das System ist bis 7,6Kw erweiterbar und kann als reines AC-System auch bidirektionales Laden und benötigt somit keinen Elektriker.
Einfach in die Steckdose anschließen, App einrichten und Shelly oder Ecotracker für smartes Laden einrichten und das war es. Es werden alle drei Phasen überwacht.
Anmerken muss ich noch, dass das System bei zwei Akkus max 1200Watt in das Hausnetz abgeben kann. Bei vier Akkus sind es 1600Watt. Dass kann man in der App einfach auch so einstellen. Da es sich aber hier eigentlich um eine Balkonkraftwerkanlage handelt, sind offiziell nur 800Watt erlaubt. Man muss auch dieses System im Marktstammdatenregister anmelden und die Leistungswerte angeben. Wer mehr als 800Watt ins Hausnetz damit abgeben will, braucht wieder einen Elektriker, der das einrichtet und bescheinigt.
Aber das muss jeder selber wissen, was er da macht.
Wenn es mal richtig eingerichtet ist, braucht man sich um nichts mehr kümmern. Nulleinspeisung funktioniert sehr gut. 100 Prozent Autarkie erreicht man nie, da allein die Trägheit, bis der Speicher auf die veränderte Hauslast, die die Shelly oder der Ecotracker ermitteln, reagiert, vergehen ein paar Sekunden.
Bei plötzlich ansteigenden Verbrauch, z.Bsp. Wasserkocher, sieht man in der Kurve im WR bei mir immer eine steile Spitze, die nicht abgedeckt wird. Insgesamt ist aber der Verbrauch von derzeit ca. 90Kw im Monat Mai rechnerich auf 8Kw gesunken.
Der ältere Huaweispeicher mit 5kw hätte mich mit Installation immer noch 3000,- Euro gekostet.
Zusätzlich habe ich noch im Zählerschrank die Shelly 3em pro verbauen lassen.
Es wäre billiger und einfacher mit dem Ecotracker gegangen, den man einfach vor dem modernen Zähler dranhängt und somit sich den Elektriker spart.
Meine Überlegung waren folgende:
Teure und große Speicher rechnen sich nie.
Warum?
Solange deine PV-Anlage läuft, nutzt du sowieso, deine Anlage bestmöglich aus.
Je größer deine PV-Anlage desto länger kannst du tagsüber auch in der Dämmerung oder bei schlechtem Wetter, deinen Bedarf decken. Bleibt also noch die Dunkelzeit, die es zu überbrücken gilt.
Nun muss man sich halt angucken, was man in den jeweiligen Monaten, denn so für einen Verbrauch hat.
Da wir einen Jahresverbrauch von ca. 3200kw haben, habe ich nach einem Jahr diesen mit der PV-Anlage ohne Speicher auf ca. 1800kw gesenkt. Natürlich haben wir uns auch etwas beim Verhalten angepasst.
Wenn ich mir die Monatswerte für den Netzbezug im ganzen Jahr angeschaut habe, dann stellte ich fest, dass dieser von ca. 90kw bis 260kw im Jahr schwankt.
Macht also einen täglichen Netzbezug von ca. 3kw bis 8,5kw.
Nun würde man denken, alles klar, dann nehme ich einen 10kw-Speicher und habe genug Reserven. Das stimmt aber so nicht.
Denn die täglichen ca 8,5Kw Verbrauch sind ja die Wintermonate von November bis Februar.
Da habe ich mir die Mühe gemacht und mir für diese 120 Tage die Leistungskurve der PV-Anlage genau anzuschauen. Und dabei stellte ich fest, dass in diesen 120 Tagen, ich einen 5kw-Speicher gerade etwa 20 Mal hätte wieder vollladen können. Für die Zeit ab März bis September/Oktober war das zu ca. 90 Prozent möglich. Erhebliche Schwankungen sind natürlich Witterungsbedingt möglich, aber ich hatte nun mal nur diese Werte.
Es würde also mehr Sinn machen, den Speicher in der Zeit von November bis Februar einfach abzuschalten, da er durch Standby mehr Energie frisst, als er einspart.
Da ich nun wusste, dass ich in der Dunkelzeit einen Verbrauch von 2-4 Kw in der gut nutzbaren Zeit für den Speicher habe, war klar, dass max. ein 5Kw-Speicher in Frage kommt.
Was kann ich in dieser Zeit nun einsparen?
Die 8 Monate von März bis Oktober mit dem Durchschnittsverbrauch von ca 120Kw macht also 1000kw, die ich reinholen könnte.
Für die 8 Monate sind das max 240 Lade/Entladezyken (8x30Tage).
Gehen wir von realistischen 200 Lade/Entladezyklen aus, sind das bei dem Zendure 200x3,5Kw = 700Kw für Eigenverbrauch genutzt.
Der 3,84Kw-Speicher wird ja nicht auf 0 Prozent entladen. 10 Prozent Restkapazität ist die eingestellte untere Grenze.
700kw Eigenverbrauch erspart mir 32Cent/Kw - 8,2Cent entgangene Vergütung 23,8 Cent/Kw x 700Kw = 166,60 Euro Ersparnis im Jahr.
1450 / 166,60 = 8,7 Jahre bis zur Armortisierung.
Die Wandlungsverluste lasse ich jetzt mal weg, da sich dass bei diesem System im Jahr auf ca. 15 Euro belaufen würde. Nach einem Test irgendwo im Netz hat dieses AC-System einen recht guten Wirkungsgrad von gemessenen 85 Prozent.
Nun war auch klar, dass ein Speicher mit 5Kw und 3000,- Euro für uns sich nie rechnen würde.
Wer dieses System als reines Balkonkraftwerk betreiben will, sollte noch genauer rechnen. Denn die max 2Kw, die sich an den Hyper 2000 mit 4 Modulen erreichen lassen, da sind die möglichen Lade/Entladezyklen allein durch die Grundlast (bei mir ca 200Watt), die ständig anliegen, noch viel stärker begrenzt. Bei großen PV-Anlagen erreiche ich nun mal viel schneller und länger meine Abdeckung der Grundlast und der Überschuss kann schneller den Akku aufladen.
Soo, langer Text, aber das ist so, was ich dazu beitragen kann.