Abtauung von LWWP durch Spülung des Verdampfers reduzieren?

Moin Leute, aus einem Video von Dennis Nörmann habe ich in einem Kommentar gelesen, dass jemand seine Abtauzyklen der LWWP mit Hilfe von periodischen Spülungen des Verdampfers mit Grundwasser von ständig (bei 99% Luftfeuchte, und einer Temperatur um den Gefrierpunkt) auf eine Abtauung pro Tag reduziert hat.

Er nutzt dazu eine Automation, die alle 20min eine Pumpe für 3min triggert. Das geförderte Wasser (+10C) wird über Schläuche zum Verdampfer geleitet und dort per Drainage wieder in den Boden gebracht.

Ich möchte diese Idee zur Diskussion stellen und denke man kann gerade in der Übergangszeit um 0 Grad einiges an Energie sparen. Hier bei mir im Norden (SH) besteht derzeit der gesamte Winter aus dieser Übergangszeit, inklusive 100% Luftfeuchte. Meine Wärmepumpe verbraucht gerade bei Abtauung viel Energie und schaltet den Kompressor ab. Das Anlaufen der Pumpe verbraucht dann enorm Energie, schätzungsweise 40% mehr als ein kontinuierlicher Betrieb.

Vom Gedanken Grundwasser zu nehmen möchte ich aber Abstand nehmen, da dies nicht für jedermann zugänglich ist und ich die Wechselwirkung mit zB mineralhaltigen Wasser auf den Verdampfer nicht einschätzen kann.

Ein Ausweg aus daraus könnte ein isolierter Erdtank sein, der zB Kondenswasser der WP im Kreislauf zur Spülung nutzt. Der Erdtank könnte in unmittelbarer Nähe zur Hauswand liegen um die Wärmeverluste des Hauses auf den Tank nutzbar zu machen. Ferner wäre eine Kleine Heizung und eine dem Haus abgewandte Isolation denkbar, damit das Wasser immer eine Temperatur von zB 10 Grad Celsius hat. Auch die übliche Begleitheizung an der WP zur Verhinderung von Eisbildung wäre wohl wünschenswert.

Bei mir ist die Erdtemperatur am Hausfundament/Mauer schon in 8cm Tiefe bei 7,6 Grad (kein Keller), dabei beträgt die Außentemperatur -2C.

Was meint ihr, kann das ein lohnendes Projekt sein?

Solche Überlegungen habe ich auch schon mal angestellt.

Du müsstest den Kompressor der Wärmepumpe wohl ausschalten, während die Wasserspülung läuft, damit dem Spülwasser nicht zusätzlich Wärme entzogen wird. Du kannst ja mal mit einer Gießkanne testen, welche Wassermenge man braucht, um den Verdampfer eisfrei zu bekommen. So etwas um die 20 Liter würde ich durchaus erwarten. Dann kann man abschätzen, wie groß ein Erdtank sein müsste, damit das über mehrere Wochen funktionieren kann.

Moin Alexx, vielen Dank für deine Antwort. So manche WP steht ja auch im Freien und ist zB dem Starkregen einfach so ausgesetzt, hier läuft diese ja auch weiter.
Eine Gefahr könnte sein, dass sich bei Spülung die Temperaturdifferenz irgendwie negativ auf den Verdampfer auswirken könnte. Allerdings ist die Differenz bei Abtauung ja noch viel größer.
Das Abschalten des Kompressors möchte ich zudem gerne vermeiden, da die WP danach immer im Volllastbereich startet.
Die Wassermenge ist natürlich eine wichtige Größe, auch ob das Haus mit seinen Wärmeverlusten ausreicht um den Tank auf Temperatur zu halten.

Ich denke auch ein Test wäre angebracht, möchte aber noch gerne weiter Meinungen, Bedenken sammeln.

Wenn man Grundwasser hat liegt doch der Gedanke der Grundwasser Betriebsart bei niedrigen Temperaturen nahe. Offene Pumpen Kreise können aber mehr brauchen als das ganze bringt.

Ob Grundwasser sich dazu eignet es dauerhaft auf den Wärmetauscher zu pumpen? Da kann schon einiges an Mineralien und Ablagerungen im Wasser sein.

Ein Offener Kreislauf dürfte wohl besser sein. ggf. reicht es ja einen IBC Tank zu vergraben.

Ja klar wenn alles passt – machen. Ich hab bei mir allerdings keine Drainage in der Nähe und muss mein ganzes Pflaster dafür aufreißen, zudem ist das erste Wasser bei mir immer braun (Ockerwasser?) und ich brauch ein kräftiges Hauswasserwerk mit ordentlich Leistung, damit überhaupt was aus der Erde kommt (1,5kW). Meine Dachentwässerung geht leider auch in die Kanalisation, ist also auch keine Lösung es darüber zu versuchen. Und wenn man ständig was entnimmt, wer sagt, dass es keine Setzungen im Erdreich gibt, mit der Hütte obendrauf? Wenn das Ding im ganzen Winter, sagen wir 30 Tage 24Std läuft, wären das ca 43.000l!

@ Hoschy, ein IBC Tank aus HDPE ohne Weichmacher wäre eine sehr günstige Alternative, die auch lange hält. Ich suche nach einem Tank, der flach ist und nah zum Fundament stehen kann - könnte klappen.
Vielleicht nimmt man lieber gleich einen Schlaufen-Kollektor samt kleiner Pumpe am Fundament, der kann dann auch länger sein, ist schnell eingegraben und der Tank kann auch kleiner sein, vielleicht ließe sich so sogar die Abwasserverrohung passiv anzapfen. Das wäre gut für die Wärmeregeneration im Tank.