Bin grade dabei meine Garagenelektrik mit einer Unterverteilung ordendlich zu machen und bräuchte mal etwas Input:
Ich hab eine 25m lang 5x6mm² Zuleitung, die momentan nur von der 11kW Wallbox genutzt wird. Die wollte ich als Zuleitung für die Unterverteilung nutzen und von dort dann sowohl die Wallbox wieder abzweigen als auch noch einige Untersicherungen für Waschmaschine und Trockner abzweigen.
Eine bestehende andere Unterverteilung wurde im Hauptverteilerkasten nicht extra abgesichert (abseits von der 35A SLS nach dem Zähler und dem 63A Hauptschalter), deswegen hab ich das jetzt auch erstmal so realisiert. Allerdings bin ich etwas unsicher ob das eine gute Idee ist, bzw. ob die 5x6 Leitung dafür ausreicht.
Konkrete Fragen:
Die Querschnittsrechner sagen mir dass man für Drehstrom deutlich weniger Querschnitt braucht als für Wechselstrom. Kann ich die Berechnung davon nehmen, wenn eine 3-phasige Wallbox + 2 Phasen nochmal für normale Verbrauer davon abgehen? Oder muss ich dann die Wechselstromberechnung nehmen?
Sollte ich doch noch eine Absicherung im Hauptverteiler zusätzlich einbauen, oder reicht das auch so, solange die Zuleitung entweder 35A (wegen Hauptsls) oder 63A (hab ich auch gelesen irgendwo) ausgelegt ist?
Mit welchem Spannungsabfall rechnet ihr bei sowas? Für 3% braucht man in meinem Scenario deutlich weniger als bei 2%, bin aber hier auch nicht sicher ob 3% für meine Nutzung noch ok sind.
Mir ist klar, dass jede Leitung natürlich auf ihren Querschnitt/ Länge entsprechend abgesichert ist, und normalerweise lege ich auch gern sicherheitshalber was dickeres - das ist allerdings hier nicht möglich, da ich nur die 5x6 Leitung als Zuleitung habe.
Streiche den 63A Hauptschalter komplett aus der Betrachtung. Der sichert überhaupt nichts ab. Die 63A sind nur die maximal zulässige Belastung des Schalters.
Ja, praktisch ist es allemal (momentan hab ich an der Unterverteilung noch einen Hauptschalter). Aber wäre das aktuelle Setup denn nicht korrekt, bzw. unsicher
Abgesehen davon könnte ich natürlich auch einfach trotzdem entsprechend der Leitungslänge/ Querschnitt nen 3-phasigen SLS dazuzuschalten (wahrscheinlich sowas in Richtung 20-30A). Aber ich hab mich gewundert, weil der Elektriker (vom dem ich allerdings nichts halte) eben keine Sicherungen für die bestehende Unterverteilung eingebaut hat.
Es bleibt allerdings die Frage bei der Dimensionierung bzgl. dem Unterschied der Drehstrom/ Wechselstrom Berechnung. Weiß jemand hierzu was?
Der Haupt SLS ist ja schon 35A, also würde ich maximal 30-32A sichern wollen. 3x25A sind etwas wenig (bei 11kW Wallbox ist eine Phase ja 3.7kW, wenn ich da dann noch den Trockner mit 3kW zurechne kommt man schon an die 30A ran).
Ok, da ich hier LSS und nicht SLS habe (außer den SLS vorm Zähler) darf ich die nicht kaskadieren wegen der Selektivität. Ich muss also wohl Neozed Schmelzsicherungen nehmen.
Bei 25m und 6mm2 könntest du theoretisch auch eine 22kW Wallbox an die neue UV anschließen. Allerdings müsstest du dann die Hauptverteilung anpassen (50A SLS & 16mm2 Verdrahtung sofern dein Hausanschluss das hergibt)
Natürlich darfst du jede Sicherung einbauen, die dein Kabel schützt.
Auf der Selektivität musst du keine Rücksicht nehmen.
Der SLS vorm Zähler beschützt, die NH-Sicherungen im Hausanschluss, denn die sollten möglichst ganz bleiben, da das einen Aufwand mit sich bringt.
Überall wo man zwischen 2 Sicherungen laufen muss, kann die Selektivität auch nützlich sein. Ansonsten ist, wenn es sich nicht einrichten lässt, auch egal.
Welche Sicherung auslöst ist egal, es ist nur wichtig, dass man ran kommt.
Ich hab nochmal nachgerechnet und bei 3% Spannungsabfall hält meine 20m (ist etwas kürzer als gedacht) 6mm2 Leitung sogar 50A aus, d.h. sie wäre über den SLS abgedeckt. Ich hab mir trotzdem eine 40A Neozed gekauft und werde die wohl nochmal dazwischensetzen. Danke!
? man sollte die UV schon spannungsfrei schalten können. Sonst musst du das ganze Haus dunkel machen, nur weil du eine neue Steckdose in der Garage einbaust.
Was die Neozed angeht, die Passeinsätze nicht vergessen (je nach größe notwendig oder nicht) und (falls in den UV einer reinkommt/in der Wallbox eingebaut ist) die Herstellerangaben des RCD beachten. Hier gibt es einige Modelle, welche bei z.B. Neozed oder anderen Schmelzsicherungen beim Schutz vor Überlast eine andere Größe als den Nennstrom verlangen (Beispiel eines Herstellers: IN 40A, Vorsicherung zum Schutz vor Überlast gg/gl 25A). Das hat etwas mit den unterschieden im Auslöseverhalten zwischen LSS und gg/gl zu tun.
ah, das hatte ich tatsächlich nicht verstanden. Nur damit ich es richtig verstehe: Ich hab z.B. EATON FIs, die haben genau deine Daten: 40A, aber25A Überlast. Wenn ich jetzt KEINE Vorsicherung einbaue (nur der SLS 50A) ist das dann überhaupt ok? So hat es nämlich der Elektriker hier gemacht. Oder ist das aus irgendeinem Grund nur bei einer zusätzlichen Sicherung relevant? (ich brauche ja die 40A, deswegen kann ich nicht mit 25A absichern... - Da muss ich wenn den FI tauschen)
Ich hab ehrlich gesagt nicht verstanden, warum man das als Hersteller macht und ob ich dann überhaupt ein Scenario habe wo ich die 40A nutzen kann.
Habe bei mir das 5x6mm² Garagen-UV Zuleitungskabel mit einem normalem 3x32A Leitungschutzschalter (C-Charakteristik) in der Hauptverteilung abgesichert. So kann ich zusätzlich problemlos freischalten.
Würde ich entsprechend tauschen wenn abgangsseitig an dem RCD die Summe der Leitungsschutzschalter je Phase über 40A liegt (bestimmungsgemäßer Gebrauch).
SLS würde ich auch als Träger, als normale LSS ansehen und die Neozed, usw. ebenfalls. Schmelzsicherungen (ohne jetzt genaue Kennlinien zu betrachten) sind als Beispiel GG und GL vom Faktor ca. 1.6 träger. Dieser Faktor spiegelt sich auch bei besonders einem Hersteller beim Überlastschutz wieder (25A*1,6=40A)
Schmelzsicherungen, welche kleiner sind, als die max. größe brauchen Passringe, damit diese gerade im Sicherungshalter sitzen. Ohne diese Passeinsätze kann es passieren, dass die Sicherungseinsätze etwas schief sitzen, was einen erhöhten Übergangswiderstand und entsprechende Erwärmung zur Folge haben kann.
Bei Drehstrom (400V) muss beim auslösen einer Sicherung die Leitung spannungsfrei sein - das bedeutet, dass 3x 1polige Sicherungen nicht zulässig sind und 1x 3pol. eingebaut werden muss (zeitpunkt der Errichtung ist hier interessant - aber alles neuere sollte so wie beschrieben sein).
Mmh, das heißt aber auch, meine Neozed sollten so nicht passen. Dann sollte ich die wohl doch zurückschicken und einfach auf meinen 50A SLS hoffen. (Bei 3% Spannungsabfall hält die Leitung wie gesagt auch grade so 50A aus. bei 2% allerdings nicht - was hier die genauen Vorgaben sind weiß ich leider auch nur mit Google-Wissen, aber 3% scheint noch ok zu sein?
Ja, das macht Sinn. Ich reche das nochmal durch - obwohl das glaube ich hier (zumindest mit bisschen Gleichzeitigkeitsfaktor) nicht der Fall sein sollte. Insb. bei der hier beschriebenen Unterverteilung rechne ich sowieso mit Maximallast bei der Auslegung aller Verbraucher (11kW Wallbox, Multiplus II 5000, Trockner, Waschmaschine). Insgesamt sind die so auf die 3 Phasen verteilt, dass ich hier nicht mehr als 33A pro Phase ziehe. Im Haus ist das ganze nicht so strickt, da wurden mir die klassischen 8x LSS 16B auf einen 40A FI geklemmt. Allerdings muss man sich da auch schon sehr anstrengen eine Phase da zu überlasten - aber halt schon möglich. Hier wollte ich ggf. für's besser schlafen dann B10 oder B13 LSS nehmen - allerdings ist das wohl so auch üblich für Hausinstallationen meine ich im Internet gelesen zu haben, auch wenn es die theoretische Möglichkeit der Überlastung gibt. Insbesondere hat mich hier gewundert wie großzügig die Elektrofachkraft die Sicherungen dimensioniert hat - B16 und hintendran 25m 1.5mm2 für Steckdosen...
Ich muss mich korrigieren - habe selber nochmal nachgelesen:
Für die Versorgung eines Unterverteilers, welcher selbst die Stromkreise einzeln absichert (z.B. mit einem 3pol. LSS) können einzelne Sicherungselemente, wie Beispielsweise das genannte Neozed Sicherungselement verwendet werden - mein Fehler, bitte entschuldigt.
Die 3pol. Endstromkreise aber entsprechend mit einem 3pol. Leitungsschutzschalter oder vergleichbar absichern.
Bei Neuinstallationen wird (je nach Leitungsberechnung) in der Regel bei einer B16A Sicherung ein 1,5mm² bis ca. 16,7m verwendet - danach ein Leitungsquerschnitt von 2,5mm².
Bei Stromkreisen für größere Verbraucher, wie Waschmaschinen, Trockner usw. sollte ein 2,5mm² schon bei allen Leitungslängen standart sein.
Für Beleuchtungsstromkreise sind kleinere Absicherungen, wie z.B. LSS B13A und B10A aufgrund des Leitungsquerschnitts von 1,5mm² üblich. Bei mir in der Region werden fast ausschließlich B10A für Beleuchtungsstromkreise verwendet (die sind günstiger, als die B13A)
Bei den Herstellerangaben (Schutz vor Überlast) würde ich mich nicht auf Gleichzeitigkeitsfaktoren berufen, da eine Überlastung (größer als vom Hersteller geplant) nicht ausgeschlossen werden kann und danach die Funktion nicht mehr sichergestellt ist.
Ich würde die Neozed mit 35A Einsätzen verwenden und einen RCD auswählen, der auch 40A GG/GL Sicherungen als Schutz vor Überlast zulässt - du hattest zufällig einen der wenigen Hersteller, die wirklich die 25A fordern. Die 35A sollten für die Wallbox und Waschmaschinen/Trockner reichen - auch wenn man kurzzeitig über die 35A kommt, würde die Sicherung nicht auslösen und der Überlastschutz ist sichergestellt.
Alternativ die Leitung mit einem größeren Einsatz 50A vorsichern (solange es die Leitungsberechnung zulässt) und entsprechend im Verteiler dann mit einem dazu passenden 63A Fehlerstromschutzschalter, sowie passenden LSS absichern. Wobei ich mit (ohne die Leitung zu berechnen) bei dem Leitungsquerschnitt und der Absicherung nicht ganz so sicher bin, wie gut das zusammen passt.
Ich hab nun die Neozed 40A eingebaut, einfach um das Kabel noch zusätzlich abzusichern. Ich hab an der Unterverteilung ne Wallbox, und seit dem Einbau der Neozeds hab ich nun nur noch 8-9kW Ladeleistung, statt wie vorher die vollen 11kW.
Das sollte doch eigentlich nicht an den Neozeds liegen? Sie werden auch nicht warm, zumindest wenn ich das Gehäuse anfasse merke ich nichts, da kann doch dann eigentlich kein so krasser Spannungsabfall sein?