200 kWh LiFePO4 Speicher für landwirtschaftlichen Betrieb

Moin Leute,

ganz neu hier - wenn ich unwissentlich gegen Etikette verstoße, fahrt mir bitte direkt in die Parade.
Kurz zu mir: Ich bin Verfahrenstechnikingenieur, sehr technikaffin und gutes Basiswissen im Bereich Elektro/Elektronik - aber doch auch mit deutlichen Defiziten und auf Eure Hilfe angewiesen.
Ein befreundeter Landwirt hat knapp 200kWp PV bei sich installiert und möchte nun einen 20 kWh Speicher installieren, um nachts die Kühlhäuser etc. durchlaufen lassen zu können.
Ich möchte ihn gern mit Rat&Tat unterstützen und habe schon die meisten Videos von Andreas gesehen :wink:
Grob umrissen würde ich ihm LiFePO4 Akkus aus China empfehlen, die scheinen mir von der Dauerhaftigkeit/Sicherheit/Preis im Moment am Besten geeignet zu sein.
Gleich die erste Frage: Sind die 300 Ah Varianten OK, oder bringen die Nachteile mit, die mir bislang entgangen wären? Falls die OK sind, würde ich davon 200 Stück ordern, um ca. bei den 200 kWh zu landen.
Als Lieferant dachte ich Shenzen Basen, wobei mich die negativen Erfahrungen aus dem Forum doch nachdenklich machen. Andere Lieferanten, die noch besser sind?

Was denkt Ihr generell über solch ein Projekt? Zu gewagt?
Bin sehr dankbar für Eure Gedanken/Ratschläge.
Feuer frei :slight_smile:

Bei 200kWp Solarleistung, wie hoch ist denn heute schon der Eigenverbrauch?

Davon würde ich die Akkugröße abhängig machen.
Wenn er heute von der PV-Leistung über 90% einspeist, wird der große Akku ihm nicht so viel bringen, da würde ich eher einen Akku mit dem 1,5-2,5fachen des täglichen (Eigen-)Verbrauchs empfehlen.
Jedoch wenn er heute schon auf 50% Eigenverbrauch kommt, dann kann er die mit dem Akku erheblich steigern.

Grundsätzlich sind die China Akkus für das Vorhaben geeignet, setzen aber auch bei der Größe eine sinnvolle Netz- und Standortplanung (Gewicht, Brandlast, Leitungsverluste, etc.) voraus.
Auch würde ich einen erfahrenen Elektriker in die Planung mit einbeziehen.

Das ist m.E. kein klassiches DIY Projekt mehr.

Herzliche Grüße

Nabend,

vielen Dank für Deine Antwort und Deine Gedanken. Ja, das klingt plausibel und die Daten werde ich zunächst mal beschaffen.

wie willst denn die 200kwh laden?
soll das dann ein notstromfähiges system mit pv unterstützung sein?

möchte nun einen 20 kWh Speicher installieren, um nachts die Kühlhäuser etc. durchlaufen lassen zu können.
Das Ziel ist bekannt, Kühlhaus klingt nach "LEISTUNG"

1. Wieviel Strom ziehen die Kältemaschienen im Normalfall, wieviel laufen zusammen

jetzt hast du deinen Leistungsbedarf. und damit die mindestauslegung deiner Batteriezellen ( 5000W Bedarf = minimum 10kW Batterie wegen C0.5 Standardentladung)

2. was sind an den Kältemaschienen für Motoren verbaut? 1ph? 3ph?

nun weisst du ob du Wechselrichter mit Drehfeld benötigst.

3. wie lange dauert die Nacht (wenn keine PV läuft) multipliziert mit dem Durchschnittsverbrauch aller Kältemaschienen

jetzt weisst du deine mindest Kapazität anhand der Laufleistung, sollen mehr als eine Nacht vlt noch ein halber Regentag gepuffert werden, kommt so etwas OnTop

nun könnt Ihr also erstmal ein bisschen rechnen, und Daten liefern, die Frage die sich mir aber stellt, macht es Sinn mit einem 48V System Kältemaschienen zu betreiben oder ist ein "Profisystem" mit HV Batterien hier nicht besser geeignet.
Aus meiner Sicht die nicht richtig sein muss, würde ich wohl bis maximal 12kW (15kW) auf 48V setzen, sonst mich anderweitig umsehen

48v macht wegen den kosten schon sinn aber nur bis zu einer bestimmten leistung
das siet mir nach ner kaskadierten analge mit mehreren sunny island aus :shock:

sowas ist keine kleinigkeit und kostet nen haufen geld
man kann auch einen von den wr anschließen der aus dem 200kwp verbund die die island mit pv speist bei netzausfall

Naja es geht ja erst mal nur um die Kältemaschienen weiter laufen zu lassen. Wenn die entsprechend effizient sind, sprich die Räume gescheit isoliert, hält sich der Energiebedarf zum Halten der Temperatur ja auch in Grenzen. Aber wir kennen hier natürlich Null die Ausmaße der ganzen Anlage.

Also wie schon geschrieben: Für die Planung ist es wichtig zu wissen wie viele kWh du für eine Nacht brauchst, dann kann man den Rest darum planen.

Die genannten Größenordnungen sprechen eher gegen eine DIY Lösung auf 48V Basis. Klar, man könnte noch Zwischenstufen machen was die Spannung angeht, für die es dann aber keine fertige Elektronik gibt.

Das ist eher ein HV Akku Projekt für entsprechende Experten.

Wenn man das in mehrere kleinere Akkusysteme, mit je eigenem WR, runter brechen kann, könnte es mit den 48V klappen.

Die Frage wäre also, was die Verbraucher so an Leistung brauchen und wie deren Verbrauchsverhalten ist.

Die Akkus aber zu einem monolithischen 48V 200kWh System zusammenschalten, um dann 200 kWh Leistung zu haben....naja wenn du Leitungen samt Leistungselektronik für über 4000A Strom findest...gerne.



Die Akkus aber zu einem monolithischen 48V 200kWh System zusammenschalten, um dann 200 kWh Leistung zu haben....naja wenn du Leitungen samt Leistungselektronik für über 4000A Strom findest...gerne.
geht schon wenn du 14 akkus zu je 16s baust und mit 70² je akku an eine fette sammelschiene schraubst je akku ein 200A jk bms wären dann 2800A dauer damit läuft einiges aber ich glaube kaum dass man so eine leistung benötigt oder bezahlen will
sowas vom profi in der kapazität in hv grenzt ja schon fast an insolvenz ;)
an eine fette sammelschiene schraubst je akku ein 200A jk bms wären dann 2800A dauer
Am besten ein oder mehrere Kupferrohre als Sammelschiene, dann hat man auch gleich nen wunderbaren Durchlauferhitzer für warmes bis heißes Wasser. :lol:
sowas vom profi in der kapazität in hv grenzt ja schon fast an insolvenz ;)
Notstrom für normales Rechenzentrum oder Hosting Areal, aber wer hat das schon zu Hause? :)

Das sind grob 60Pylon 3000C wenn 48V oder 150-160 BYD Hochvolt-Einheiten á 1,28kWh für nen Hochvolt Speicher (Preise greenakku.de)
Kosten: so 100-125k€ nur für die Batterie. (9xHVM 22 von BYD auch so 125k€)

Wenn du jemanden bezahlen musst, der dir die Akkus aus den China Imports zusammenbaut und dann auch noch Funktionsgarantie gibt, wird es mit China Import nicht unbedingt günstiger als die Pylons oder BYD.

Herzliche Grüße

Ihr seid echt super Leute, danke für Eure Posts und Eure Mühe! Das sind tatsächlich Gedanken, die ich mir einfach noch nicht gemacht habe.
Durchschnittlicher Strombedarf pro Nacht ist so um die 150kWh, bei maximalen 30kW Anschlussleistung der angehängten Verbraucher.
Aber ich sehe schon, das wird so nichts werden...

Das sind Größenordnungen wo es mit DIY schwierig (wenn auch nicht unmöglich) wird.
Schau dir mal die Systeme von Fenecon an, die bieten sowas als Gesamtlösung: https://fenecon.de/produkte/commercial-50/
Ansonsten können sechs Multiplus 2 5000 parallel arbeiten und damit 30kVA bieten und sechs der Pylontech Force L1 Türme kommen auf 149kWh Kapazität. Allein für diese Komponenten musst du aber rund 70.000 EUR in die Hand nehmen.

. Allein für diese Komponenten musst du aber rund 70.000 EUR in die Hand nehmen.
Nunja,
nehmen wir mal einen Bezugspreis von 0,30 Euro / kwh/h an, die täglich über Nacht anfallen.
Setzen wir mal an, dass man mit der Anlage an 200 Tagen im Jahr den Akku voll bekommt und die Nacht überbrücken kann ... dann ist so ein Invest in 8-10 Jahren bezahlt. Immer vorausgesetzt, der Strompreis steigt nicht noch weiter und die Anlage geht in dem Zeitraum nicht kaputt.

Die restlichen 165 Tage kann man dann den Akku über einen günstigen Nachttarif laden. :slight_smile:
Primär wäre es die Haftung, Garantieleistung des Herstellers/Installateurs und Betreuung einer derart großen Anlage, die bei DIY fehlt. Da kann man schon bei Elon fragen, was die da so im Angebot haben. Auch Notstrom für die ganze Nachbarschaft wäre denkbar.

200kWh ist schon eine Hausnummer :lol:

Der größte den ich bis jetzt verbaut hab, waren 60kWh was ja schon einiges ist.

Halt uns Mal auf den laufenden, interessantes Projekt :+1::+1:

Das sind Größenordnungen wo es mit DIY schwierig (wenn auch nicht unmöglich) wird.
Schau dir mal die Systeme von Fenecon an, die bieten sowas als Gesamtlösung: https://fenecon.de/produkte/commercial-50/
Ansonsten können sechs Multiplus 2 5000 parallel arbeiten und damit 30kVA bieten und sechs der Pylontech Force L1 Türme kommen auf 149kWh Kapazität. Allein für diese Komponenten musst du aber rund 70.000 EUR in die Hand nehmen.
Es gibt doch auch 8000VA,10000VA oder 15000Va Multiplus Wechselrichter. Also warum kaskadieren?

Drei 150000VA Multiplus dürften ausreichen.

Wobei ich so ein großes Projekt auch nicht unbedingt per DIY lösen würde.

Prinzipiell könnte man fertige Akkus wie Pylontech oder ähnlich kaufen und in Verbindung mit Victron Komponenten nutzen. Vielleicht gibt's ja Mengenrabatt für die Akkus.


Mein Kumpel (auch Landwirt) überlegt auch einen Akku aufzubauen. Er benötigt allerdings nur 20kWh mit 5kW. Er wartet erstmal wie erfolgreich ich mit meinen 3KW/10KWh bin.

Nun, zumindest die 30Ct / kWh dürften bereits Illusion sein, wir sprechen im Durchschnitt derzeit schon von 50Ct, Gewerbestrom wird noch teurer. Zumindest von der Amortisation würde ich mir da weniger einen Kopf machen. Mit 200 kWp Solar kann der gute Mann seinen Bezugsstromverbrauch je bereits erheblich senken.
Technisch kann ich nix beitragen, aber vielleicht wäre eine Erweiterung der Kühlhäuser um einen Kältespeicher eher zielführend?

Es gibt doch auch 8000VA,10000VA oder 15000Va Multiplus Wechselrichter. Also warum kaskadieren?[
Stimmt die hatte ich seltsamerweise gar nicht auf dem Schirm, das macht es natürlich noch etwas einfacher.

Moin Leute,
das Projekt ist abgesagt - Leistungsbedarf ist einfach zu groß für DIY. Habt ganz lieben Dank für Euer Wissen und Eure Antworten!