Zwei Räume in einem technischen Betriebsgebäude an zwei Tagen für jeweils ca. 5h heizen und kühlen

Moinsen!
Da mein Anwendungsfall etwas aus dem Rahmen fällt, würde ich mich über eure Anregungen und Überlegungen zu folgender Situation freuen:

  1. Technisches Betriebsgebäude, ca. 1m dicke, gemauerte Wände, unisolierte Betondecke und leicht isolierter Betonboden (Klicklaminat mit Isolierlage darunter)
  2. Zwei Räume mit ca. 2,5m Raumhöhe:
  • 10qm Betriebs-/Serverraum (ohne Fenster). Heizung durch Geräte-Abwärme, im Winter zusätzlich Heizlüfter und E-Wandheizungen zusammen ca. 4kW. Der Raum wird zwei bis drei mal pro Monat (meist Dienstags) für ca. 5h von 2-4 Personen genutzt

  • 30qm Clubraum mit Isolierglasfenstern. Heizung aktuell durch 6kW Pelletofen und ca. 3kW E-Wandheizungen. Der Raum wird einmal pro Woche Mittwochs für 5h von ca. 5-10 Personen benutzt. Wenn es richtig kalt ist, muss der Pelletofen ca. 5h vor der Nutzung remote angeworfen werden.

  • Die Idee: Wir möchten primär die Kosten für die E-Zusatzheizungen in der Übergangs- und Spitzenlastzeit (Aufheizen an Nutzungstagen) reduzieren und Split-Klimas installieren. Dazu darf gern der Serverraum im Sommer gekühlt werden, da es dort bei hohen Außentemperaturen doch sehr kuschelig wird.

  • Die Klimatechnik muss remote steuerbar sein, gern in HomeAssistant integrierbar

  • Wir brauchen keine perfekte Lösung mit 21Grad-Garantie. Es wird mit erträglichem Aufwand ein guter Kompromiss gesucht - Sommer wie Winter

  • Lautstärke außen völlig unkritisch - Standort ist am Popo der Welt ohne Nachbarn

  • Mono-/Multisplit auch egal, wir können dort aufhängen, was wir wollen und Platz an den Außenwänden ist da

  • Für die elektrische und klimatechnische Montage können wir auf zugelassene Fachkräfte zurückgreifen - egal, wo die Brocken herkommen

Ich würde mich über konzeptionelle Ideen freuen, gern dann auch über konkrete Gerätevorschläge und ggf. links zu Angeboten.

p.s.: Wer sich fragt, was das für eine Lokation ist: Eine Amateurfunk-Clubstation mit einem 45m hohen Gittermast. Die Räume sind im oberirdischen Teil des Mastfundaments :wink:

Danke für jeglichen Input!

1 „Gefällt mir“

Spannende Fragestellung, Euer Amateurfunk Bunker :wink: Ich frag mich, ob es für den Club und speziell den Serverraum ggf. auch reichen würde, wenn man ne Innendämmung macht, so daß sich die Wärme nicht in die Megatonnen an Beton verflüchtigt und man dann ggf. mit der vorhandenen Heiztechnik bzw. im Betriebsraum ganz ohne auskommen würde, wenn praktisch nur noch die Luft geheizt werden muß.Dämmung mit kapillaraktivem Material (Holzwolle) und Lehmputz drauf, um nicht ggf. hinter Styroporplatten an der kalten Wand Schimmel zu züchten.

1 „Gefällt mir“

Ja, über Isolation (und Schimmelprobleme) haben wir auch schon mal philosophiert, die Isolation verhindert aber sicher auch nicht die totale Auskühlung zwischen den Nutzungszeiten.
Wäre im Clubraum perspektivisch am ehesten sinnvoll, da man dort dann vielleicht sogar auf den Pelletofen verzichten könnte. Der ja ist auch nicht gerade wartungsfrei.
Aber als ersten Schritt zwei Mono- oder eine Multisplit wäre vermutlich ein Schritt in die richtige Richtung :wink:

Ich würde nur den 30m Clubraum mit eine Split-Klima ausstatten. Vom Gefühl würden 3,5 kW reichen. Der Vorschlag Innendämmung wurde ja schon gemacht. Es ist nicht nur sinnvoll um die Heizenergie zu reduzieren sondern speziell das Aufheizen geht wesentlich schneller.

Beim Serverraum, ist da mehr das Problem der Hitze im Sommer oder niedrige Temperaturen im Winter?

1 „Gefällt mir“

Das kann sie in der Tat nicht verhindern, aber das Aufheizen geht deutlich schneller und auch eine permanente Temperierung ist deutlich günstiger. Beide Räume sind benachbart oder räumlich getrennt?

1 „Gefällt mir“

Du wirst sehr viel davon profitieren, wenn du Innendämmung machst. Diese ausgekühlten dicken Wände ziehen sehr viel Wärme, wo du gegenheizen musst. Da wird eine 3,5kW Maschine nicht reichen. Da brauchst du eher 2 Stück 3,5kW Innengeräte. Hast du hingegen einen Innendämmung, und wenn die auch nur 4-5 cm dick ist, geht nur noch wenig Wärme in die Wände weg, da kannst du den Raum ganz schnell aufheizen und mit wenig Leistung auch die Temperatur halten.

Herausforderung wird sein, durch 1m dicke Wände eine Kernbohrung zu machen, aber für Profis auch kein Problem, dauert dann nur etwas.

Ggf sind die E-Heizplatten etc mit Innendämmung ja auch erstmal OK vom Verbrauch und Ihr habt dann ein besseres Gefühl, welche Leistung für eine Splitklima sinnvoll wäre.

Beide Räume haben an der langen Seite eine gemeinsame, innenliegende Wand und dann eben drei “Bunker-Außenwände”. Isoliert werden müsste die Innenwand dann aber wohl auch, da die Räume überwiegend zeitlich asynchron genutzt werden.
Im Serverraum ist eher Kälte das Problem. Die Jungs sitzen halt dort und bewegen sich nicht viel :wink: .

Zur Isolierung: Im Serverraum wäre das aufwändig (alle Wände voll mit Kram, Kabelkanälen, Regalen etc). Im größeren Clubraum dagegen relativ easy. Wir sehen halt primär das Problem der Schimmelbildung.
Es gibt noch einen kleinen, gemeinsamen Flur und innen wie nach außen drei unisolierte Stahltüren.

Nachtrag zum Thema Kernbohrung: Ist kein Problem bzw. es existiert im Serverraum noch eine 100er Bohrung (altes Öl-Ofenrohr)

Ich denke, 2,5kW in den Serverraum und 3,5kW in den Clubraum. Einfach mal in diesem Winter antesten, wie das so funktioniert. Und dann ggf. noch die Außenwände dämmen. Innenwand wird nicht nötig sein, ihr werdet ja beide Räume auf Mindesttemperatur halten, also ist die Innenwand dann warm genug.

Wenn es günstig bei recht guter Qualität werden soll, würde ich 2 Stück ATXD25 und 35 aus Italien bestellen (dagimarket.com).

1 „Gefällt mir“

Danke!
Vermutlich wäre die Dämmung der Decke im Clubraum (als erstem Schritt) am effektivsten - und auch am einfachsten.
Beide Räume liegen in einer Senke und Richtung Dach liegen nur Beton und Dachpappe :wink:
Und: Ja, guter Rat, die Innenwand dürfte unkritisch sein. Im Serverraum ist es durch die 24/7 laufenden Geräte immer “relativ” warm.

1 „Gefällt mir“

Wenn dann eher den Serverraum, weil hier deutlich höhere Ausfallgefahr bei höheren Temperaturen besteht. Empfohlen werden hier 22-25 Grad.

Ist natürlich die Frage, was hier unter “Serverraum” verstanden wird.

Es steht ganz klar die Wohlfühltemperatur für Menschen im Vordergrund :wink: .
Insofern ist es eher ein für ein paar Stunden/Woche mit Menschen bestückter Betriebsraum, in dem halt auch Server stehen.
Es laufen zwar ein paar Server und diverser Netzwerkkram permanent, aber bisher hatten wir da nie thermisch bedingte Ausfälle. Ich schätze einfach mal, dass auch im Sommer bei 35Grad Schluss ist.

Für hier und da ein paar Stunden den Personen im Serverraum es angenehm zu machen könnten ihr es mit Infrarotstrahlern probieren. Ein preiswerter Versuch sind Badstrahler - so was

https://www.kaufland.de/product/429639154/?kwd=&source=pla&id_unit=389133366332&utm_source=google&utm_medium=cpc&utm_id=20675799079&gad_source=1&gad_campaignid=20666295285&gclid=EAIaIQobChMI68iUg5fojwMVqYODBx1l9ixBEAQYAyABEgKhAvD_BwE

Ja, danke, IR wäre eine Alternative, aber nicht weit von der aktuellen Wand-Flächenheizung entfernt. Die sieht man auf dem Bild hinten an der Wand. Problem ist , dass man immer noch einen Heizlüfter/Umwälzer parallel braucht, weil der schlauchige Raum sonst sehr ungleich erwärmt wird.
Und ein bisschen kühlen im Sommer steht eben auch auf der Wunschliste :wink:

Weißt du eigentlich die Gesamtleistung der ganzen Technik, die permanent gezogen wird? Darüber weiß man ein wenig, was zusätzlich an Wärme in den Raum eingebracht wird. Das hilft bei der Dimensionierung.