Hallo Zusammen,
ich will mal kurz meinen ersten Eindruck der Solix Solarbank e1600 schildern, gleich vorab, ich kann die ganzen Youtube-Rechnungen und auch die von Anker nicht ganz nachvollziehen. Fairer Weise muss man auch sagen das 10 Tage Testen auch nicht gerade viele Daten abwerfen... Trotzdem will ich euch einen kurzen Eindruck geben was so in meinem Kopf los ist. 
Total begeistert habe ich gelesen das es einen Speicher für Balkonkraftwerke von Anker geben soll. Tolles Deisgn (Geschmacksache), alles dabei was man braucht (Kabel, Werkzeug zum abziehen der Kabel, usw.), Preis im Vorverkauf vergleichsweise günstig... Also, gleich vorbestellt.
Seit Freitag 08.09. habe ich das Teil jetzt im Einsatz.
Jetzt zur Frage des "Ist der Batteriespeicher wirtschaftlich in Kombination mit einem HM 1500"?
Dazu erst mal mein Aufbau: Südseite Balkon, 4 Module (Trina Solar 400W), Module leicht angewinkelt. Bei einem Sonnentag erzeuge ich etwa 8,5kWh wenn ich den WR "offen" betreibe. Über Home Assistant habe ich eine Nulleinspeisung realisiert, WR auf max. 600Watt begrenzt.
Jetzt zum Setup mit Batterie: Die Batterie hängt an 2 Modulen die den höchsten Ertrag erzielen, die anderen 2 Module direkt am WR. Nulleinspeisung habe ich ausgeschaltet, WR zu Testzwecken "offen". Die Batterie reagiert auf den WR, begrenze ich den WR auf 600W lädt die Batterie mit max. 300 Watt wenn man über die App das Entladen komplett sperrt.
Erfahrungen/ Gedanken nach ca. 10 Tagen: Die Batterie steht auf dem Balkon im Schatten wird bei Sonne und Außentemperaturen um 25°C ca. 45°C warm. Im Winter ist ein Betrieb auf meinem Balkon nicht möglich da die Batterie nicht unter 0°C geladen werden darf. Ein Einbau im Keller ist mir zu viel Arbeit, Alle Kabel neu verlegen, Kabeldurchführung im Keller usw. das lohnt sich für mich nicht. (Dazu noch etwas im Fazit)
Ich habe auch mal eine rudimentäre Rechnung aufgestellt, da man in allen "Werbe-Youtube-Videos" liest das die Einsparungen so krass wären. Hier mal meine Vereinfachte Rechnung, bei Bedarf stelle ich euch gerne meine kompletten Daten zur Verfügung, dann könnt ihr das auch gerne mal selber für euch ausrechnen.
Wie bin ich vorgegangen: Ich habe mir 7 Tage ohne und 7 Tage mit Speicher angeschaut, dass Wetter war in den 2 Wochen eher Sonnig, es gab jeweils einen Bewölkten Tag. Elektrogeräte (Herd, Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler) liefen um die Mittagszeit.
Mein durchschnittlicher Eigenverbrauch lag ohne Batterie bei 46,96%, mit Batterie bei 56,03%. Darauf schließe ich, dass ich bei einer eher sonnigen Woche mit einer durchschnittlichen Ersparnis von ca. 10% rechnen kann. Daraus habe ich folgende Schlussfolgerung getroffen:
Man kann mit der Batterie den Eigengebrauch um etwa 10% steigern.
Bei einem Verbrauch von 100kWh zu je 0,4€:
Ohne Batterie: 1000,4€= 40€
Mit Batterie: 1000,4€90%= 36€
Theoretisch Einsparung bei 2500kWh Verbrauch im Jahr: 25000,4€*90%= 100€/ Jahr
Amortisation: 1000€ (Akku) / 100€ (Ersparnis im Jahr) = 10 Jahre
Vereinfacht:
Akku kann 200x im Jahr voll geladen werden, á 1,5kW zu 0,4€ -> 0,6€
200*0,6€ = 120€
Amortisation: 1000€ (Akku) / 120€ (Ersparnis im Jahr) = 8,333 Jahre
Fazit:
Ich sehe nicht das sich die Solarbank für mich in Kombination mit der HM1500 lohnt. An dem bewölkten Tag konnte ich keinen Strom speichern, im Winter kann ich aus Temperaturgründen keinen Strom speichern, außer ich baue mir den Speicher in den Keller was mit Mehrkosten verbunden ist, diese Würden die Wirtschaftlichkeit weiter reduzieren. Daraus schließe ich das ich den Speicher max. 200 mal füllen kann.
Was in den ganzen Rechnungen die man im Internet finden kann auch nicht liest, ist, dass man den Strom den man speichert teilweise in dem Moment auch gerade selbst verbrauchen könnte. Der wird zwar als Ersparnis angenommen, ist aber in dem Moment keine Ersparnis, denn der Strom steht ja in dem Moment in dem ich ihn verbrauchen könnte nicht zur Verfügung...
Die Batterie hat keine Schnittstelle, kann also aktuell nicht über eine Hausautomation gesteuert werden. Damit kann man nur über festgelegte Zeiten in der App sagen wieviel Leistung die Batterie zu welcher Zeit liefern soll. Das macht das System sehr "starr" und für mich ungeeignet. Besser wäre es für mich ich könnte die Batterie so steuern das sie auf meinen Verbrauch reagiert.
Eine Amortisation von, im besten Fall 8 Jahren ist für mich nicht wirtschaftlich. Die Technik wird sich in den nächsten Jahren weiter entwickeln, wer weiss ob es nicht Speicher geben wird die ich mit meiner Hausautomation ansteuern kann.
Werde den Speicher zurückschicken.
Soweit mal, LG