Hallo zusammen,
ich würde gerne meine Überlegungen zu der Anschaffung einer BWWP mit Euch teilen.
Mir gefällt insgesamt sehr der Gedanke, ganz von fossilen Brennstoffen loszukommen. Trotzdem schaue ich aber auch sehr auf die Wirtschaftlichkeit.
Ich habe mir in 2022 eine PV-Anlage mit 10.25 kWp installiert (ohne Speicher). Heizung bisher Gas-Brennwerttherme mit 400l Warmwasserspeicher. Da ich ohnehin viel DIY mache, war mein erster Gedanke, den PV-Überschuss im Sommer per Heizstab für das Warmwasser zu nutzen. Ich habe einen dreiphasigen Heizstab, pro Phase ca. 1750W, für ca. 35€ plus drei Relais und ESP-Steuerung für < 50€ installiert, seitdem kann ich ca. 6 Monate im Jahr meine Gasheizung komplett ausmachen. Betrieben wird der Heizstab nur bei ausreichendem PV-Überschuss, in den drei Stufen (1750-5250W).
Seit letztem Oktober heize ich ca. die Hälfte mit Split-Klimas und möchte dort noch weitergehen, d.h. wahrscheinlich ab nächste oder übernächste Heizperiode ist alles im Haus außer drei sehr kleinen Bädern Split-Klima-beheizt.
Die Überlegung war dann natürlich naheliegend, auch das Warmwasser mit einer WP zu machen. Man könnte eine günstige Ariston 100l BWWP mit meinem 400l Speicher kombinieren.
Jetzt aber die Wirtschaftlichkeitsberechnung: 150 Tage Warmwasser pro Jahr (Sommer ist ja schon abgedeckt), 10 kWh pro Tag, sind 1500 kWh Gas, die kosten aktuell 200€ im Jahr inklusive Zählergebühren. Der Strom mit COP 3 bei Nutzung einer Wärmepumpe wäre 500 kWh, mit 30 Cent ergibt das 150€ im Jahr. Signifikanten PV-Eigenverbrauch erwarte ich in den Wintermonaten nicht. Also 50€ Ersparnis pro Jahr. Die restlichen 200 Tage Warmwasser im Sommer würde ich mit einer BWWP auch etwas sparen nämlich bei 2000 kWh Wärme würde ich nur 660 kWh Eigenverbrauch benutzen, also 1330 kWh Einspeisevergütung gewinnen. Sind bei 6.5 Cent ca. 85€ weitere Ersparnis.
(Die 10 kWh sind übrigens sowohl mit Gas als auch mit Heizstab validiert. Mit Heizstab und Eigenverbrauch-Nutzung braucht man nicht weniger, weil man mitunter höhere Speichertemperaturen erreichen muss, um PV-Flauten zu überbrücken. D.h. ich nehme an, dass man den eigentlichen Effizienzvorteil einer Stromdirektheizung dadurch wieder verliert.)
Also: ca. 135€ Ersparnis pro Jahr.
Mein Fazit: die BWWP lohnt sich wirtschaftlich nur, wenn ich eine günstige Ariston DIY mit meinem 400l Speicher kombiniere, mit ca. 10 Jahren Amortisation. Bei einem Ersatz des 400l Speichers durch eine 300l oder 400l BWWP würde sich das kaum lohnen, Amortisation wahrscheinlich eher 20 Jahre (Annahme 2700€ Investition).
Ist das nachvollziehbar bzw. kommt jemand auf andere Zahlen?