Hallo, ich verwende 2 EEL Batterien mit Seplos BMS FW 16.6. Sie sind per RS 485 miteinander verbunden. Der Wechselrichter (Deye 12 KW) ist per CAN am Master angeschlossen. Es funktioniert soweit alles, außer das der SOC Wert der beiden Batterien immer wieder auseinander läuft. Das passiert beim Laden, aber auch beim Entladen. Im Wechselrichter wird der Durchschnitt der SOC-Werte angezeigt. Ich hatte eigentlich die Erwartung das die BMS'e sich so verständigen, das die Batterien in etwa gleich stark geladen und entladen werden, so das der SOC Wert sich bei beiden Batterien auch angleichen müsste. Das geschieht aber nicht. Ist meine Erwartungshaltung falsch oder muss da evtl. noch irgendetwas konfiguriert werden?
Nein da muss nichts weiter konfiguriert werden und ja deine Erwartungshaltung ist falsch. Das BMS kann den Ladestrom nicht aktiv regeln. Einzig bei vorliegender Überspannung, Unterspannung, Überstrom oder "Untertemperatur" und "Übertemperatur kann das BMS jeweils die Lade-FETs und/oder Entlade-FETS öffnen - also vollständig trennen. Aber eine aktive Regelung des Ladestroms z.B. in Form von PWM kann es nicht.
Aus rein elektrischer Sicht sind die beiden Packs einfach parallel geschaltet und müssen identischen Rahmenbedingungen ausgesetzt sein, ansonsten wird der Effekt des SOC Drift zusätzlich verstärkt.
Im Übrigen führt auch ein zwischendurch mal per Druckknopf aus- und wieder eingeschaltetes BMS nach dem Einschalten zu Phantasiewerten bei der SOC Anzeige. Das liegt einfach an der sehr flachen Spannungskurve der LiFePo Zellen.
Die Drift deines SOCs kann mehrere Ursachen haben.
Es kann differenzen beim Widerstand des Lade/Entladepfads geben (Übergangswiderstände an jeglichen Verschraubungen/Kontaktflächen, Leitungswiderstände aufgrund unterschiedlich langer Leitungen zu den Packs usw.) der dafür sorgt dass die Akkus unterschiedlich stark ge- oder entladen werden.
Zudem neigen alle BMS dazu dass die SOCs gerade im Winter immer weiter driften da sie zum Einen einen gewissen Messfehler begehen und zum Anderen das BMS kann z.B. die Selbstentladung des Akkus nicht berücksichtigen, es bekommt die Selbstentladung schlicht nicht mit.
Sofern der Unterschied jetzt nicht bei z.B. Pack1 = 50% und Pack2 = 10% liegt würde ich alles so lassen wie es ist. Du kannst natürlich auch einfach einmal aus dem Netz vollladen, dann gleichen sich beide BMS wieder an.
So siehts gerade jetzt bei uns aus, drei Packs mit SEPLOS V3 und einem SmartShunt verbaut:
Die Packs gaukeln im Grunde einen wesentlich höheren SOC vor als er tatsächlich ist. Aber die Einzelwerte der Packs liegen jetzt gerade max. 4% Punkte auseinander.
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Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Jetzt bin ich etwas schlauer. Die elektrische Verkabelung sollte in Ordnung sein, da die Batterien sich "abwechseln". Mal ist die eine höher geladen, mal die andere. Bei unterschiedlichen Widerständen im Kabelweg müsste ja immer die gleiche Batterie voller, bzw. leerer sein. Ich habe sie schon öfter voll geladen, das bewirkt aber nicht viel, der "SOC Drift" kommt immer wieder. Ich gehe dann jetzt mal davon aus, dass das so in Ordnung ist und ändere nix. Vielen Dank noch mal.