Willkommen und gleich eine Frage zu AC oder DC Speicher

Guten Tag,

ich komme aus dem Westerwald bin handwerklich und E-technisch "bewandert" aber mir fehlen in der PV Erfahrungen und daher auch gleich die erste Frage an Euch.

Ich plane auf Hausdach, Garage und Schuppen schrittweise 3 PV Anlagen zu installieren. Die 3 Objekte sind baulich getrennt (je ca. 10- 20m) und daher plane ich die PV-Module an drei getrennte Wechselrichter anzuschließen. Die Wechselrichter sind AC seitig über das 230 V / 400 V Netz verbunden.

  1. Schuppen: 8 PV Module

  2. Garage: 16 PV Module

  3. Hausdach: ca. 20 PV Module

Als optionalen Schritt plane ich einen Batteriespeicher hinzuzufügen und hier meine Frage an Euch. Da ich die Objekte nur sehr aufwändig DC seitig verbinden könnte, sehe ich 3 Varianten.

Variante A: Einen AC Speicher parallel zu den 3 Wechselrichtern "im" Hausnetz. Wie erfolgt dann die Laderegelung abhängig von Einspeisung und Verbrauch?

Variante B: Einen DC Speicher für die größte Anlage (Hausdach) und die beiden anderen Wechselrichter können diesen DC Speicher nicht nutzen.

Variante C: DC Speicher für das Hausdach und DC Speicher für die Garage, der Wechselrichter des Schuppens kann diese nicht nutzen.

Euer Vorschlag?

Danke ins Forum

...der Wäller

Hallo

Viel sinnvoller wäre es doch, die drei PV Felder auf verschiedenen MPPTs des gleichen Wechselrichters zu legen. Die hohe PV Spannung lässt sich doch mit weniger Verlusten über lange Wege übertragen, als die niedrigere Akku Spannung.

mit freundlichen Grüßen

Thomas

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'AC-Speicher' gibt es strenggenommen nicht, die Speicher selber sind immer DC (aber ich denke das ist klar). Die Frage ist eher wie man die Energie verteilt und überträgt und da hat Thomas absolut Recht: DC ist i.d.R. günstiger und effizienter auch für Transport über weite Strecken (wenn die Spannung hoch genug ist). I.d.R. sind bei größeren PV-Systemen die DC-Spannungen wesentlich höher und man spart sich mind. eine Wandlung AC in DC zum speichern.

Es gibt AC-gekoppelte Speicher und DC gekoppelte Speicher.

AC gekoppelt ist in der Regel deutlich effizienter als DC-gekoppelete Speicher.

Die Erklärung ist ganz einfach, dennoch kapieren es trotzdem nicht alle hier im Forum.

Als Beispiel nehmen wir eine durchschnittliche PV Größe von 10KWp in einem Durschnittshaushalt.

Die 10KWp Anlage erzeugt ca. 10000KWh im Jahr.

Davon werden ca. 2500KWh direkt verbraucht, weniger als 1000KWh gehen durch den Speicher und der Rest wird eingepeist.

Bei einer AC gekoppelten Anlage sieht das dann so aus:

Direktverbrauch und Einspeisung (9000KWh) ohne Wandlung, nur die 1000KWh laden vom Akku bedarf einer Wandlung mit 5-10% Verlust.

Bei einer DC gekoppelten Anlage sieht das dann so aus:

Direktverbrauch und Einspeisung (9000KWh) muss mit Verlust von 5-10% gewandelt werden, nur die Ladung vom Akku (1000KWh) muss nicht gewandelt werden.

DC gekoppelt hat also 9 mal mehr Wandlungsverluste.

Variante A ist am sinvollsten, wenn dein AC Verkabelung zur Garage und zum Schuppen das hergibt.

Ladereglung funktioniert über den Energymeter der direkt nach dem Zähler installiert wird.

Die PV erzeugt Strom, davon verbrauchst du ein Teil im Haus, der übrige Strom fliest in den Akku bis er voll ist, dann fliest der Rest ins Netz.

Danke für die schnellen Antworten. Eine DC Verkabelung ist ohne Erdarbeiten nicht möglich. Die AC Verkabelung ist mit 5x2,5 aktuell ausreichend, um die PV Leistung zu verteilen. Ich werde also klein Anfangen und der Speicher folgt wenn der Gesamtplan steht und der beinhaltet dann zumindest ein Leerrohr Haus - Garage.

was soll die anlage denn machen? überschuss gegen vergütung so viel wie möglich einspeisen?

oder soll das auf eigenverbrauch mit offgridfähigkeit optimiert werden?

Hallo "Voltmeter", der erste Ansatz ist, den Eigenverbrauch zu optimieren. Das Design soll aber für Erweiterungen stimmig sein, dass war die Intention meiner Frage.
Da perspektivisch ein E-Auto geplant ist, werde ich zumindest von Haus zur Garage die Erdarbeiten für ein DC Kabel, ... einplanen, Dann habe ich die beiden größten für PV geeigneten Flächen für einen 3 Phasen WR im Zugriff. Der Batteriespeicher wird ein sep. Folgeprojekt. Der Schuppen (für max. 8 Panels geeignet) ist zu weit entfernt und wird über einen kleinen Micro WR an 230V angeschlossen.
VG ...Wäller

also überschuss gegen vergütung einspeisen

wenn nichts offgridmäßiges geplant ist einfach alles ac anbinden

aber vorher elektriker zwecks anmeldung suchen und mit dem alles absprechen

Also dein PV Strom landet ohne Wandlung direkt in deiner Steckdose? Interessant...

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Du weist schon was ich meine. Der PV WR liefert schon verbrauchsfertigen Strom, und das mit einem genauso guten Wirkungsgrad (98%) wie ein Laderegler.

Bei einer DC gekoppelten Anlage muss von DC48V zu AC240V gewandelt werden, und da gehen 5-10% Verlust drauf.

Direktverbrauch und Einspeisung (9000KWh) ohne Wandlung,

Wie geht Direktverbrauch und Einspeisung ohne Wandlung? Danke für die Rückmeldung.

Überhaupt nicht, und die Aussage von Stromsparer ist schlicht falsch. Die effektiven Wandlungsverluste sind bei AC Speichern immer größer als bei DC gekoppelten Speichern. Das liegt daran das bei AC Speichern zusätzliche Wandlungsverluste entstehen im Gegensatz zu DC gekoppelten Akkus.

Der beste Vorschlag bei 10-20m und einer kostengünstigen Möglichkeiten der Kabelverlegung ist es an einem Hybrid-WR mit 3 MPPT's die Panel per DC Kabel anzuschließen. Dazu muß man aber die DC Leitungen sauber verlegen. Die sollten keinerlei Feuchtigkeit sehen da dies bei DC Strömen deutlich größere Probleme verursacht als bei AC-Leitungen. Am WR dann per DC den Akku anschließen.

Alternarnativ geht es auch mit einem Hybrid-WR mit DC-Akku dran und weiteren µWR die am Hybrid-WR/Heimnetz angeschlossen sind. Viele Hybrid-WR können gleichzeitg den Akku per DC vom Solar laden und AC aus dem Heimnetz. Zb. Deye WR können das. Dann hat man bischen weniger Verluste als bei reinen AC-gekoppelten Akkus.
Exakt so habe ich das gemacht, eine Deye mit 34kWh Akku und 12kWp an Solar und ein µWR Growatt TL-2500 auf dem Schuppendach mit 2.5kWp.

Wichiger wird die Frage: bei so wenigen Panels pro String ist es wichtiger und schwieriger den richten µWR zu finden. Denn die meisten WR sind entweder nur BKW tauglich oder benötigen lange Strings mit >> 10 Panels.

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