Ich versuche für mich gerade herauszufinden, ob ich mir noch Angebote für eine Wasser-Wasser WP geben lassen soll, oder ob die Vaillant Luft-Wasser WP (für insgesamt 40k € - 16500€ Förderung) meine beste Option bei ca. 10kW Heizleistungsbedarf und einer Vorlauftemperatur von 40-50°C ist.
Für Luft-Wasser WP kann man häufig den SCOP sehr einfach finden:
Vaillant aroTHERM plus VWL 105/6 A S2: SCOP=5,0 bei 35°C und mittlerem Klima (Datenblatt) und SCOP=3,7 bei 55°C und mittlerem Klima
Lambda EU15: SCOP=5,73 bei Niedertemeratur (35°C) und mittlerem Klima (Datenblatt) und SCOP=4,47 bei Mitteltemperatur (55°C) und mittlerem Klima
Buderus Logatherm WLW196i-14 ART190: SCOP=4,85 bei 35°C und SCOP=3,61 bei 55°C (Datenblatt)
Wenn man aber sehen will wie das bei konkreten Wasser-Wasser Wärmepumpen (Grundwasser-Wärmepumpen) aussieht, dann findet man nichts konkretes:
https://www.buderus.de/de/waermepumpe/wasser-wasser-waermepumpe - kein Datenblatt, aber von einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 5 wird geredet. Das wäre ja schlechter als die Lambda und nur genauso gut wie die Vaillant - wenn es um 35°C Vorlauftemperatur geht
Dimplex WI 10TU (Datenblatt): COP=5,9 bei 35°C und COP=4,3 bei 45°C (warum wird 55°C nicht angegeben?). Auch hier wäre man von der Lambda ja nicht weit weg.
Weishaupt WWP W 10 ID (Datenblatt): Leistungszahl bei bei A2 / W35=5.9. Ist das nun SCOP bei mittlerem Klima? Warum wird W55 nicht angegeben?
Such ich vielleicht einfach schlecht?
Ist bei Wasser-Wasser-WP COP=SCOP=JAZ, weil das Grundwasser bekannte und wenig schwankende Temperaturen hat?
Das kann nicht sein, weil du ja eine Heizkurve hast, also die Wassertemperatur innen mit fallenden Temperaturen außen sich erhöht. Und auch die Leistung steigt. Mit steigender Leistung wird auch der COP sinken.
Die SCOP Berechnung ist ein genau spezifiziertes Heizprofil, was durchlaufen wird mit genau festgelegten Außentemperaturen für eine bestimmte Zeit. COP ist hingegen der momentane Effizienzwert in einem bestimmten Betriebszustand.
Willst du eine Tiefenbohrung machen oder wo soll das Wasser für die Wärmepumpe herkommen? Mein Eindruck ist, dass sich das in den meisten Fällen nicht lohnt und der Trend klar zu LWWP hin geht, zumal die in den letzten 20 Jahren deutlich effizienter geworden sind.
Hab mal gegoogelt, hier siehst du auch die Absatzzahlen, LWWP deutlich höhere Marktanteile:
Bei mir ist das grundwasser sehr hoch (ca 2m unter dem Gelände). Gerade habe ich ein Angebot für die zwei Brunnen mit 7m bekommen: 20k €. Ich glaube das Thema hat sich erledigt
Wenn das Grundstück groß genug und noch im Rohzustand ist, kann man ggf. auch über nen Grabenkollektor etc. nachdenken, gut mit DIY zu realisieren. Wäre das Wasser bei Dir denn von ausreichender Qualität oder würde Eisen/Mangan auch noch extra Aufwand erfordern? Ansonsten sind die Argumente von Win natürlich auch stichhaltig, wenn man nicht gerade in bayrisch Sibirien (Oberpfalz) wohnt.
@martinthoma Brunnenbohrungen für stinknormale Gartenbrunnen sollten nicht mehr als 150€/m kosten. Es sei denn Du musst durch Felsboden sprengen. Was soll denn so unglaublich teuer an den Löchern sein?
Brauchst Du für die Grundwassernutzung eine Genehmigung?
Ich sehe das so wie "Win", im Moment scheint die Lambda eine der effizientesten LW Wärmepumpen am Markt zu sein.
Bedenke das bei der Dimplex der COP 10/35 bei 5,9 liegt, eine Lambda bei nur 2/35 auch noch ein COP von 5,9 schafft.
D.h. solange Du über 2 Grad Außentemperatur liegst ist die Lambda effizienter, und das macht sich noch mehr bemerkbar wenn Du nicht die volle Leistung der WP abrufen musst. Da geht dann bei 7 Grad Außentemperatur sogar noch ein SCOP von 7 mit 50°C Warmwasser Erzeugung, in dem Fall dümpeln die WP dann mit um die 500Watt Energieaufnahme herum und gibt 3500 Watt Wärme ab.
Ein Bekannter von mir ist mit der Lambda EU13 in der letzten Saison auf eine Jahresarbeitszahl von 5,6 gekommen! Mein Bruder hat seit dieser Woche eine EU10 in Betrieb und berichtet ähnliches.
Es ist eigentlich schwach das die WWWP Hersteller nicht in der Lage sind Ihre Geräte ähnlich effizient zu bauen, wenn dann noch die Kosten für die Bohrung dazukommen macht eine WWWP nicht mehr wirklich Sinn.