Hallo zusammen,
weiß jemand zufällig wie das mit der Installation und der Anmeldung einer PV-Anlage in Rheinland-Pfalz abläuft.
Kann ich einfach eine Anlage aufs Dach schnallen, vom Elektriker soweit fertig machen und danach
den Netzbetreiber über meinen Wunsch die Anlage zu betreiben in Kenntnis setzen oder
muss ich das vorher machen?
Darf ich die Anlage überhaupt selbst Aufbauen?
Gruß
Marko
Anmelden musst du die Anlage beim Netzbetreiber und beim Marktstammdatenregister. Nur bei Einspeisung auch beim Finanzamt (als Energielieferant).
Das Anmelden beim Netzbetreiber macht eigentlich der Solarteuer für dich. Bei Selbstbau musst du das übernehmen, aber es muss (laut Netzbetreiberregeln, so genannte TABs) immer ein "irgendwo in Deutschland" bei einem Netzbetreiber konzessionierter Elektriker an Bord sein, da die Netzbetreiber in ihren Formularen danach fragen.
Im Prinzip kannst du die Anlage mechanisch selbst installieren, aber den Anschluss ans Netz müsste der Elektriker machen. Also die Zwischenstelle WR <-> Netz (meist eben nur 1-3 Phasen, N + PE). Wenn du einen Elektriker an der Hand hast, der das machen würde, wäre es Premium, wenn er dir sagt was zu tun ist und welche Querschnitte du verwenden musst und du führst nur aus. Er muss sich das danach anschauen und bewerten, weil im Endeffekt steht er dafür gerade. Ob du so jemand hast/findest ist halt immer die Frage.
Wenn keine Verbindung Netz / dein Haus (bzw PV-Anlage) besteht, ist der Netzbetreiber außen vor. Das wird aber in den seltensten Fällen der Fall sein (100% Eigenversorgung).
Versicherungstechnische Fragen habe ich hier außen vor gelassen.
Bei mir läuft es gerade so:
- mit dem EVU telefoniert (dazu musste ich einen Termin machen und 3 Wochen warten :shock: )
- Elektriker zum Netzanschluss hab ich (macht ein Elektriker bei mir aus dem Ort der auch beim EVU konzessioniert ist). Falls du noch einen Elektriker suchst, mein EVU hatte eine Liste mit allen konzessionierten Elektrikern online. Da mal nach suchen und telefonieren.
- Netz Anschlussanfrage gestellt. Dazu brauchte ich einen Lageplan, die Anlagengröße in kWp, Zählernummer für den Bezugszähler, Gemarkung + Flur + Flurstück, Angaben zu Firma die die Anlage errichtet.
Wenn die Anlage errichtet ist:
- Inbetriebsetzungsprotokoll (vom Elektriker unterschrieben)
- Anmeldung an das Niederspannungsnetz (vom Elektriker unterschrieben)
- Angaben zum Messkonzept (mein EVU hat dazu die Messkonzepte online gestellt)
- Technische Daten der Module
- Technische Daten der Schutzeinrichtung
- Technische Daten der Wechselrichter
- Konformitätserklärung der Wechselrichter (VDE-AR-N4105, usw.)
- Anmeldung im Markstammdatenregister
- Bei einem Stromspeicher noch das Datenblatt des Stromspeichers 
Das alles hat aber nix mit dem Bundesland zu tun sondern mehr mit dem EVU bei dem du die Anlage anmelden musst.
- Elektriker zum Netzanschluss hab ich (macht ein Elektriker bei mir aus dem Ort der auch beim EVU konzessioniert ist). Falls du noch einen Elektriker suchst, mein EVU hatte eine Liste mit allen konzessionierten Elektrikern online. Da mal nach suchen und telefonieren.Es ist eigentlich egal, ob der Elektriker bei DIESEM Netzbetreiber konzessioniert ist. Er muss nur bei EINEM Netzbetreiber konzessioniert sein. Hatte mich damals auch gewundert, dass mein Elektriker vieles machen durfte, der aber nicht in der Liste von meinem Netzbetreiber war. Auch der Solarteuer war nicht mal aus meinem Bundesland und hat dementsprechend auch nur einen Elektriker aus seinem Bundesland geschickt, der sicher hier nicht konzessioniert war.
Der Rest von dir ist aber eine gute Zusammenfassung, welche Unterlagen benötigt werden.
Also im Antrag steht nur konzessionierter Elektriker und nix davon das er auch bei diesem EVU konzessioniert sein muss.
Was ich noch vergessen habe, es muss noch ein Übersichtsschaltplan der Anlage mit eingereicht werden.
Hier mal die Liste der benötigten Unterlagen wie mein EVU die haben möchte:
(ENS wird nur bei Anlage > 25kWp benötigt)
Benötigte Unterlagen (Photovoltaikanlage)
- Formulare „Inbetriebsetzungsprotokoll für eine Eigenerzeugungsanlage“ und „Datenblatt für eine Eigenerzeugungsanlage“ ausgefüllt und unterschrieben einreichen.
- Anmeldung an Niederspannungsnetz mit Unterschrift eines konzessionierten Elektrikers
- Messkonzept
- Übersichtsschaltplan der Anlage mit den Nenndaten der eingesetzten Betriebsmittel. Aus dem Schaltbild muss erkennbar sein, welche Module eingesetzt werden und wie die Module verschaltet werden. Weiterhin soll erkennbar sein, welche und wie wiele Wechselrichter eingesetzt werden.
- Technische Daten der Module
- Technische Daten der Schutzeinrichtung
- Technische Daten des Wechselrichters
- Konformitätserklärung für den Wechselrichter. Als Nachweis der Erfüllung der Punkte (VDEW Richtlinie für den Anschluss und den Parallelbetrieb von Eigenerzeugungsanlagen mit dem Niederspannungsnetz):
3.5. (Schaltungsbedingte Spannungsanhebung),
3.6. (Langzeitflicker),
3.7. (Oberschwingungen und Zwischenharmonische) und
3.8. (Rückwirkungen auf die Tonfrequenzrundsteueranlage)
- Zusätzlich bei Wechselrichtern ohne Trenntrafo und Entkupplungsschutz (ENS): Nachweiß des Einbaus einer 30 mA allstrom-sensitiven Fehlerstromschutzeinrichtung
- Zusätzlich bei einer ENS: Unbedenklichkeitsbescheinigung Zertifikat der Prüf- und Zertifizierungsstelle im BG-PrüfZert - bis zum Vorliegen des ermächtigten Entwurfes der DIN VDE 0126
- Sofern Sie einen Stromspeicher betreiben: Datenblatt Stromspeicher
Vielen Lieben Dank für die schnelle Antwort!
Da ahb ich ja was vor mir!
Viele Grüße!